-
Spritzgußmaschine mit durchbohrtem Gießkolben. Segenstand der Erfindung
ist eine Spritz-3maschine mit durchbohrtem, in die Gieß-;e endigendem Gießkolben,
welcher bei der ;eiseitigen Verschiebung von Schmelz-;el und Gießform aus der Ansaugestellung
die Preßstellung bzw. in umgekehrter Richg mitgenommen wird.
-
?ine Spritzgußmaschine entsprechend der indung zeichnet sich demnach
durch den gfall des besonderen Gießpumpenantriebes :indem bei ihr durch die gegenseitige
Be-;ung der Gießform und des Schmelztiegels einander zu die in eigenartiger Weise
ausildete Gießpumpe betätigt wird.
-
Zit einer Spritzgußmaschine entsprechend Erfindung ist daher ein sehr
rasches Aren möglich, ferner ist ihre Bedienung sehr 'ach, und sie ist insbesondere
zur Herstellung von großen Mengen kleinerer Gußstücke geeignet.
-
Für das Wesen der Erfindung ist es ohne Bedeutung, ob der Schmelztiegel
feststeht und die Gießform gegen den Schmelztiegel geführt wird oder die Gießform
feststeht und der Schmelztiegel gegen die Gießform geführt wird, da es für .die
Arbeitsweise der Maschine nur wesentlich ist, daß eine relative Verschiebung zwischen
Schmelztiegel lind Gießform stattfindet, wodurch der in dem 5chmelztiegelgehäuse
verschiebbar gelagerte Gießkolben ebenfalls gegenüber dem Schmelztiegel verschoben
wird und hierdurch, je nach seiner Bewegungsrichtung, das Metall aus dem Gießzvlinderraum
herauspreßt oder hei Erreichung seiner Endstellung in den GießzvIinder eintreten
läßt.
Wesentlich für eine Spritzgußmaschine nach der Erfindung ist
noch, daß der Gießkolben mitsamt dem Gießzylinder in einer derartigen Schräglage
mit Bezug auf den Metallspiegel im Schmelztiegel angeordnet ist, daß bei in der
Füllstellung befindlichem Gießkolben das 'Metall bis nahezu an die Mündungsöffnung
des Gießkolbens reicht. Um gänzlich zu verhindern, daß beim Gießen Luft aus der
Durchbohrung des Gießkolbens in die Gießform übertritt, ist bei einer Spritzl;ußmaschine
nach der Erfindung die Anordnung getroffen, (laß die Eintrittsöffnung der Gießform
erst dann gegen d.:e'Mündungsöffnung des Gießkolbens trifft. nachdem der Gießkolben
so weit in den Gießzylinder hineinverschoben ist, daß das 'Metall bis zur Uündungsöffnun-
des Gießkolbens vorgetrieben ist.
-
Eine Spritzgußmaschire nach der I:ründung kann für reinen Handbetrieb
ausgebildet sein, doch ergibt sich eine besonders vorteilhafte Ausführungsform,
wenn die Vorschubbewegung der Gießform bz-w. des Schmelztiegels bei einer feststehenden
Gießform durch einen Kraftantrieb erfolgt und der Antrieb durch das Schließen der
Form in Tätigkeit gesetzt wird und sich selbsttätig wieder ausschaltet, sobald die
Gießform ihre Anfangslage erreicht hat.
-
Auf der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen einer
Spritzgußinaschine nach der Erfindung dargestellt.
-
Abb. i und 2 geben in Seitenansicht bzw. im Schnitt und Grundriß eine
Spritzgußmaschine für Handbetrieb wieder, und Abb. ia ist eine Nebenabbildung zu
Abb. i. Abb. 3 und 4. geben in entsprechenden Ansichten bzw. Schnitten eine Spritzgußmaschine
für Kraf tantriel> wieder.
-
Abb. 5 ist eine Stirnansicht auf das Gießforingestell.
-
Abb. G und 7 geben Einzelheiten des Antriebes einer 'Maschine nach
Abh. 3 find .l wieder.
-
Bei der in den Abb. i und 2 dargestellten Spritzgußmaschine ist auf
dem Maschinenbett oder -gestell n mit der gezeichneten schrägen Oberfläche b ein
Sch,nelztiegel c starr befestigt, während längs der Fläche b ein Gestell d für die
Gießform in Richtung des Pfeiles e hin und her verschiebbar ist. Zum Antrieb des
Gießfornigest; lls d dient ein in üblicher Weise ausgebildetes Hebelgestänge f finit
Handgriff g, während zur, Schließen und Lüsen der zweiteiligen Gießform
Ir, h ein flehelgestänge 1 dient. zu dessen Betätigung ein Hebel -in vorgesehen
ist, so (laß bei Betätigung des Hebels ui die verschiebbare Hälfte Ir der Gießform
li, lz in dem Gießforingestell r1 hin und her verschoben wird. In der Wandung des
Schmelztiegels c ist ein Gießzylinder iz ausgespart, in den das flüssige Metall
durch die seitlichen (Sffnungen o von dein Schinelztiegelinnern eintreten kann,
wenn der in dem Gießzylinder ib sich verschiebende Gießkolben p die' in den Abb.
i und 2 dargestellte Lage einnimmt, bei der die Mündungen der Durchbohrungen o freiliegen.
Der Gießkolben p besitzt eine Durchbohrung q und ist an seinem äußeren Ende mit
einem Flansch )- ausgerüstet, der sich zweckmäßig in einer Bohrung v des Gießformgestells
d führt. Die Schräglage des Gießkolbens p, Gießzvlinclers n und der Führungsbahn
b für das Gießformgestell d ist derart, (laß bei ain weitesten ausgezogenem
Gießkolben p (Abb. i) und bei normaler Höhe des Metallspiegels t im Gießzylinder
das Gießinetall in der Bohrung q des Gießkolbens p bis nahezu zur Münclungsiiffnunr
i,. des Gießkolbens p reicht.
-
An dem Gießforingestell d ist schließlich noch eine Klemmvorrichtung
vorgesehen, cke den Gießkolben p zeitweise erfaßt. Diese Klemmvorrichtung besteht
(vgl. Abb. 5) aus zwei Bolzen q', die in zwei Ansätzen zi, des Gießformgestells
cl verschiebbar gelagert sind und sich von der Seite her gegen den Gießkolbe
, p anlegen. Gegen die Enden der Bolzen d' wirken zwei Doppelhebel x, y, die drehbar
in dem Gießformgestell d gelagert sind, und deren Arme 3- durch eine Druckfeder
z auseinandergedrückt werden, so (laß die Arme x die Bolzen q' gegen den Gießkolben
r anpressen. Dieser Anpreßdruck der Bolzen q' für den Gießkolben p wird aufgehoben,
sobald bei der Vorwärtsllewegung des Gießformgestells d auf den Schmelztiegel c
zu die Arme 3, der Hebel i, v gegen zwei keilförtnige Vorsprünge 2 laufen, die am
Schmelztiegel c angebracht sind (Abb. 4.).
-
Die Wirkungs- und Arbeitsweise der beschriebenen Spritzgußmaschine
ist folgende: Vor Beginn der Gießarbeit nimmt das Gießfor,ngestell d gegenüber dem
Schmelztiegel c die in Abb. i gezeichnete Stellung ein und der Gießkolben p die
ebenfalls in Abb. t gezeichnete Stellung gegenüber dem Schmelztiegel c, hei welcher
Stellung die Füllung des Gießzylinders lilit den, flüssigen 'Metall vom Schmelztiegelinnern
aus durch die Durchbohrungen o hindurch erfolgt. Wenn bei dieser Stellung der Teile
die Foren /i, Ir geöffnet ist, so wird zunächst durch den Handhebel na die Form
lt. k in üblicher Weise geschlossen; in Abb. i ist angenonimen, (laß die
Schließung der Form lt, h l:ereits erfolgt ist. Hierauf wird der Hebel ä
in Richtung des Pfeiles 3 umgelegt, was zur Folg c hat, (laß das Gießformgestell
r1 finit der Gießforen in Richtung des ['feiles 4 auf den
Schmelztiegel
c zu verschoben wird. Im Anfang der Bewegung wird hierbei der Gießkolben p durch
die durch die Feder z gegen den Kolben p 'angepreßten Bolzen q' mitgenommen.
ohne daß der bei Beginn der Bewegung zwischen der Mündungsöffnung ii des Gießkolbens
p und der Eintrittsöffnung 5 der Gießform vorhandene Abstand sich ändert. Sobald
aber die Hebel .x, 3-der Klemmvorrichtung gegen die keilförmigen Vorsprünge 2 anlaufen
und hierdurch mit ihren unteren Enden x auseinandergespreizt werden, hört der Anpreßdruck
der Bolzen q' gegen den Kolben p auf, und der Gießkolben p bleibt im Augenblick
stehen, bis bei der weiteren Vorwärtsbewegung des Gießformgestells d die Eintrittsöffnung
5 der Gießformi gegen die 1Iündungsöffnung u des Gießkolbens p tritt und
nunmehr der Gießkolben p durch die Gießform h, k in Richtung des Pfeiles q. bis
in die in der Abb. ia dargestellte Endstellung mitgenommen wird. auf welchem Wege
das Metall aus dem Gießzvlinder ii. durch die Bohrung q des Gießkolbens p
hindurch in die Gießform li, 1z gepreßt wird.
-
Nach Beendigung des Gießvorgangs wird das Gießformgestell d mittels
des Hebels j wieder in die in Abb. i gezeichnete Anfangsstellung zurückgezogen,
worauf der Gießkolben. p durch die. sich gegen den Flansch legenden Bolzen-q' in
die in Abb. i gezeichnete Anfangslage mit zurückgezogen wird. Hierauf wird die Form
h, k mittels des Handhebels eia geöffnet, das Gußstück aus der Form leerausgeworfen,
und das Spiel beginnt von neuem.
-
Bei der in den Abb. 3 und q. dargestellten Ausführungsform der Spritzgußmaschine
ist die Ausbildung und gegenseitige Anordnung von Schmelztiegel, Gießpumpe, Gießformgestell
und Gießform genau die gleiche wie bei der eben beschriebenen Ausführungsform, nur
erfolgt bei dieser Ausführungsform die Hin-und Herverschiebung .des Gießformgestells
d nicht mehr durch einen Handhebel g, sondern von einem Kraftantrieb aus auf mechanischem
Wege. Zur Verschiebung des Gießformgestells d auf den Schmelztiegel c zu dient eine
Kurvenscheibe 6, die auf einer zur Verschiebungsbahn b senkrechten Welle 7 sitzt,
während zur Rückbewegung des Gießformgestells d bei der gezeichneten Ausführungsform
eine. zweite auf derselben Welle sitzende Kurvenscheibe 8 dient, doch könnte die
Rückführung des Gießformgestells an Stelle zwangläufig durch die Kurvenscheibe 8
auch mittels einer Feder erfolgen, und es ist in jedem Falle zweckmäßig, eine Hilfsfeder
9 für die Rückbewegung des Gießformgestells d vorzusehen. Mit der Kurvenscheibe
6 arbeitet ein Parallelgestänge iö, 11, 12 zusammen, dessen Querbalken io sich mit
einer Nase 13 dauernd gegen die Kurvenscheibe 6 legt, indem die Feder 9 das Gestänge
dauernd in Richtung des Pfeiles 14 zu ziehen sucht. An dein Ouerbalken 12 ist eine
kolbenförmige Stange 15 angelenkt, die mit der Rückwand 16 des Gießformgestells
verbunden ist. Beide Längsbalken i i des Parallelgestänges io, i i, 12 sind schließlich
noch durch einen Querbalken 17 miteinander verbunden, der sich finit einer Nase
18 gegen die Rückführkurvenscheibe 8 anlegt. Bei einer Drehung der Welle 7 in Richtung
des Pfeiles ig wird somit aus der in Abb.3 und q. gezeichneten Anfangsstellung zunächst
das Gestänge -io, 11, 12 in Richtung des Pfeiles q. verschoben und nimmt hierbei
das Gießformgestell d gegen den Schmelztiegel c mit, worauf in der zweiten Hälfte
der Umdrehung der Welle 7 die Kurvenscheibe 8 die Rückführung des Parallelgestänges
io, 11, 12 und somit der Gießform li, k . in die Anfangslage bewirkt, wobei
sie durch die Feder 9 unterstützt wird. Der Antrieb der Welle 7 erfolgt durch ein
Kegelradgetriebe 2o von einer Längswelle 2o' aus, die im Gestell a der Spritzgußmaschine
drehbar gelagert ist und auf deren Ende eine Antriebsriemenscheibe 21 lose sitzt.
Zwischen der Antriebsscheibe 21, und .der Welle 2o ist eine Kupplung vorgesehen,
die einen in einer Aussparung 22 der Nabe der Riemenscheibe 21 unter der Wirkung
einer Feder vorspringenden Bolzen. 23 besitzt. Dieser Bolzen 23 befindet sich normalerweise
in der- aus. Abb. 3 ersichtlichen zurückgezogenen Stellung, bei der ein messerartig
zugeschärfter Hebel 24 den Bolzen zurückhält (s. Abb.-6 und 7). Damit der Bolzen
23 die Riemenscheibe 21 mit der Welle 2z kuppeln kann, ist es also notwendig, daß
der Hebel 24 in Richtung des 'feiles 25 entgegen der Feder 26 hochgeschwungen wird.
Hierzu dient ein. Hebelgestänge, dessen Arm 27 auf derselben Achse 28 -,vie der
Hebel 24 sitzt und der durch einen Lenker 29 mit einem Winkelhebel 30 verbunden
ist. An den Winkelhebel 30 greift eine Verlängerung 31 des zum Schließen
der Form h-, k dienenden Handhebels eia - an (Abb. 3). Wird der Hebel in
aus der in Abb. 3 gezeichneten Stellung beim Schließen der Form in Richtung des
Pfeiles 32 umgelegt, so wird hierbeü auch der Winkelhebel 30 verdreht und
der Lenker 29 in Richtung des Pfeiles 32 verschoben, was eine Drehung des Hebels
27 und somit ein Hochschwenken, des Hebels 24 zur Folge hat. Der Bolzen 23 springt
infolgedessen in die Aussparung 22 der Scheibe 21 ein, und die Welle 20' wird mitgenommen,
was, wie oben beschrieben, eine Hin- und Herverschiebung des Gießformgestells
d
und hierbei einen Guß zur Folge hat. Nachdem die Welle 2o' eine Umdrehung ausgeführt
hat, läuft ein Ansatz der den Bolzen 23 enthaltenden Muffe 35 gegen eine keilartig
angeordnete seitliche Yläche eines Ansatzes 36 der Nabe des Hebels 27 und verschiebt
hierdurch den Hebel 27 mit seiner Nabe um ein geringes Stück in Richtung des Pfeiles
39 entgegen der Feder 38 auf dem Bolzen oder der Achse 28, was zur Folge hat, daß
eine zwischen dem Hebel 27 und dem Hebel 2¢ vorgesehene Kupplung (Abb. 7) gelöst
wird und der Hebel 24 durch die Feder 26 mit seinem messerartig zugeschärften Ende
abwärts verdreht wird und hierdurch den Bolzen 23 aus der Aussparung 22 der Nabe
der Riemenscheibe 21 herauszieht. Der Antrieb der Welle 2o' ist somit wieder unterbrochen,
und das Gießformgestell bleibt in der in Abb. 3 gezeichneten Endstellung stehen,
bis bei dem nächsten Schließen der Form h, k der Antrieb der Welle 2o' von neuem
eingeschaltet wird.