DE4242730A1

DE4242730A1 - Bogenausleger einer Druckmaschine

Info

Publication number: DE4242730A1
Application number: DE4242730A
Authority: DE
Inventors: Gotthard Dipl Ing Schmid; Arno Wirz
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1992-12-17
Filing date: 1992-12-17
Publication date: 1994-06-23
Anticipated expiration: 2012-12-18
Also published as: DE4242730C2; US5411251A; GB2273489B; GB2273489A; GB9324690D0

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Bogenausleger einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

In der DE-PS 11 76 672 ist ein solcher Bogenausleger offenbart. Bei dieser bekannten Maschine wird der Bogen durch die an Ketten umlaufenden Greifer von einem Druckzylinder übernommen, an der Vorderkante erfaßt und mit der bedruckten Seite nach unten auf einer etwa horizontalen Wegstrecke vom Luftstrom aus Luftöffnungen, die in einem Feld bogenbreit verteilt angeordnet sind, schwebend getragen und erst nach einer Umlenkung, nunmehr mit der bedruckten Seite nach oben, auf einen Bogenstapel abgelegt. Dazu sind im Ausleger auf einem Niveau unterhalb der Greifer Rohre oder Kästen angeordnet, die an ihrer Oberseite Luftöffnungen aufweisen und sich über die Bogenbreite verteilt parallel nebeneinander erstrecken. Diese Rohre oder Kästen sind mit dem Blasluftsystem der Maschine regelbar verbunden. Angestrebt wird bei dieser bekannten Anordnung eine Verbesserung der Stabilität des Bogens im mittleren Bereich während des Bogentransports, wozu die Tragkraft der in der Maschinenmitte angeordneten Luftöffnungen durch größere Drucke, engerem Abstand gegenüber den seitlich befindlichen Luftöffnungen oder andere Mittel erhöht wird.

Ein berührungsfreier Transport des auf einem oder auf mehreren Luftströmen getragenen Bogens auf einem geraden Förderweg im Ausleger einer Druckmaschine ist auch aus der DE-PS 5 76 774 bekannt.

Aufgabe der Erfindung ist die Gestaltung eines Bogenauslegers der eingangs genannten Gattung mit weitergehenden Möglichkeiten zur universellen Anpassung an Bogen aus dünnerem Papier bis zu mittlerem Karton und anderen Bedruckstoffen mit verbesserter Wirkung.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch Ausbildungsmerkmale nach dem Patentanspruch 1.

Durch unterschiedliche Lage, unterschiedliche Formen der Luftöffnungen in dem Luftkasten, durch unterschiedliche Strömrichtungen und Ausströmprofile sowie durch Stufungen der Druckverhältnisse wird eine optimale Bogenführung auf einem Luftpolster in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des zu bedruckenden Bogens und auch von der jeweiligen Bearbeitungstechnik ermöglicht. Ein Luftkasten in der erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann in an sich bekannter Weise mit dem Luftsystem der Maschine verbunden werden oder zur besseren individuellen Regelung des den Bogen tragenden Luftpolsters mit eigenen Ventilatoren oder dergleichen ausgestattet sein.

Um die freie Sicht durch den Ausleger zu erhalten, besteht der Luftkasten vorteilhaft aus einem transparenten Kunststoff oder weist wenigstens durchsichtige Wandungsteile auf.

In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß die Luftöffnungen in austauschbaren Wechselkassetten angeordnet und diese Wechselkassetten im Ausleger zu einem berührungslosen Bogenträger mit unterschiedlichen Eigenschaften für unterschiedliche Anforderungen zusammensetzbar sind. Dadurch wird dem Drucker ermöglicht, optimale Bedingungen für die Bogenführung auf einem Luftpolster auch noch nachträglich durch einen Kassettenaustausch herzustellen.

Weitere besondere Ausbildungsmerkmale enthalten die Ansprüche 5 bis 12.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindungsmerkmale schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Bogenauslegers einer Druckmaschine,

Fig. 2 einen teilweisen Längsschnitt durch eine Kassette,

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Ausbildung entsprechend Fig. 2,

Fig. 4 einen teilweisen Längsschnitt eines gegenüber Fig. 2 abgeänderten Ausführungsbeispieles und

Fig. 5 eine Draufsicht auf die Anordnung nach Fig. 4.

Im Bogenausleger sind Ketten 1 über Umlenkungen 2 und 3 endlos umlaufend geführt. An den Ketten 1 sind quer zur Förderrichtung Greiferleisten 4 befestigt, an denen Bogengreifer 5 in Abständen nebeneinander angeordnet sind. An der Oberseite befindet sich eine feste Bogenführung 6. Unterhalb des Niveaus des oberen Kettentrums ist ein sich über die Bogenbreite erstreckender Luftkasten 7 mit an seiner Oberseite angeordneten Luftöffnungen vorgesehen, wobei der Innenraum dieses Luftkastens 7 entweder mit dem Luftsystem der Maschine verbindbar ist oder ein eigenes Luftsystem aufweist. Der Luftkasten 7 besteht im Beispiel aus einem durchsichtigen Kunststoff, um die Sicht von oben in den Ausleger offenzuhalten. In einem weitergehenden Erfindungsgedanken ist anstelle eines eventuell fest montierten Luftkastens eine eventuell austauschbare Wechselkassette aus einem durchsichtigen Kunststoff vorgesehen.

Der bedruckte Bogen 8 aus Papier, Karton oder einem anderen Bedruckstoff wird im Tangentenpunkt 9 an seiner Vorderkante von den Bogengreifern 5 erfaßt und vom Druckzylinder 10 abgenommen, so daß er mit der bedruckten Seite nach unten durch den Bogenausleger geführt und nach Umführung der Umlenkung 3 schließlich auf den Bogenstapel 11 des Auslegers abgelegt wird. Auf dem etwa horizontalen Transportweg durch den Ausleger und der sich anschließenden Umlenkung wird der Bogen 8 durch ein Luftpolster getragen und stützt sich dabei mit seiner unbedruckten Seite gegebenenfalls gegen die aus Blech gebildete Bogenführung 6 ab. Nach der Umführung der Umlenkung 3 liegt die bedruckte Bogenseite bei der Ablage auf dem Bogenstapel oben.

Die Luftöffnungen zum Aufbau des den Bogen tragenden Luftpolsters sind bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung in unterschiedlichen Geometrien in austauschbaren Wechselkassetten angeordnet, die sich im wesentlichen über die Länge des horizontalen Transportweges erstrecken, so daß unter dem Bogen 8 ein bogenbreites Feld von Luftöffnungen gebildet wird. In Förderrichtung des Bogens 8 empfiehlt sich insbesondere bei längeren Förderwegen eine Unterteilung der Wechselkassetten 7, so daß Endkassetten 7a und 7b zwischen sich eine oder mehrere mittlere Kassetten 7 einschließen. Die Endkassetten 7a und 7b können dabei gegebenenfalls an die Umlenkungen 2 bzw. 3 angepaßt sein. Eine feste Anordnung dieser Endkassetten 7a und 7b und ihre Ausbildung als einfache Luftkästen ist möglich.

Unter Berücksichtigung der Eigenschaften des zu bedruckenden Bogens sind an der Oberseite des Luftkastens bzw. der Wechselkassetten 7 Luftöffnungen unterschiedlicher geometrischer Kontur und auch unterschiedlicher Ausströmrichtung ausgebildet. Die Fig. 2 und 2a zeigen einen Luftkasten bzw. eine Wechselkassette 7 mit Luftöffnungen 12 mit einem im wesentlichen runden Austrittsquerschnitt, der entweder senkrecht nach oben oder entgegen der Förderrichtung schräg nach hinten gerichtet ist, wobei solche Luftöffnungen 12 in einem bogenbreiten Feld eines Luftkastens 7 bzw. einer Wechselkassette 7 reihenweise abwechselnd angeordnet sind, so daß nach oben gerichtete Luftöffnungen 12a ein Luftpolster bilden, welches den Bogen trägt, und Luftöffnungen 12b den von den Bogengreifern 5 an seiner Vorderkante erfaßten Bogen 8 entgegen der Förderrichtung nach hinten strecken. Zur besseren Anpassung an dünnere Papierqualitäten können einzelne Luftöffnungen auch versperrt werden, beispielsweise durch eingesetzte Stopfen 13, durch in der Kassette angeordnete Schieber oder andere geeignete Mittel. Im Beispiel der Fig. 2 und 3 ist die Verbindung des Innenraumes der Wechselkassetten 7 über Luftleitungen 14 mit dem Luftsystem der Maschine dargestellt. Empfohlen wird die individuelle Regelung des Luftdruckes in den Wechselkassetten 7 über gesonderte Regelorgane, wie es in der Fig. 1 schematisch angedeutet ist.

Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 zeigt einen Luftkasten 7 oder eine Wechselkassette 7 mit einem eigenen Luftsystem aus motorisch angetriebenen Ventilatoren 15, welche in Anpassung an die Qualität der zu bedruckenden Bogen 8 eine zonale Regelung durch Potentiometer oder andere Regelorgane erlaubt. Außerdem ist in der Fig. 5 dargestellt, daß die Querschnittsform der Luftöffnungen 12 auch eine von dieser abweichende Geometrie, zum Beispiel eine Schlitzform, aufweisen kann, die durch zungenförmige Einschnitte und teilweises Aufbiegen der somit entstehenden Zungen gebildet ist.

Luftkästen 7 oder Wechselkassetten 7 in verschiedenster Ausführung werden in Anpassung an die Eigenschaften des zu bedruckenden Bogens ausgewählt und zu einer berührungsfreien Bogenführung entweder entsprechend der Anforderung vor der Maschinenauslieferung zusammengesetzt (Fig. 2a), oder ermöglichen dem Drucker eine nachträgliche Veränderung durch einen Austausch der Wechselkassetten, um eine schmierfreie Bogenauslage von Bogen mit untenliegender Druckfläche bei minimaler Rüstzeit, insbesondere für Bogen aus dünnerem Papier bis zu mittlerem Karton, zu gestalten. Eine Feinregulierung erfolgt durch Beeinflussung des Luftstroms. Durch eingebaute Trennwände in den Wechselkassetten kann der Luftstrom an den Seiten gegebenenfalls anders gestaltet werden als in der Bogenmitte, wobei auch unterschiedliche Stärken des Luftstromes und unterschiedliche Ausströmrichtungen verteilt über die Bogenbreite erreichbar sind.

Ergänzend zu der Bogenstreckwirkung durch entgegen der Förderrichtung austretende Blasluft aus den Wechselkassetten kann nach einem weiteren Erfindungsgedanken auch am vorderen Ende der festen Bogenführung 6 unmittelbar im Anschluß an die Bogenübernahme vom Druckzylinder 10 ein Saugluftschlitz 16 zur Bogenglättung vorgesehen sein, der sich eventuell über die Bogenbreite erstreckt und durch den das hintere Bogenende bei seinem Vorbeilauf an dem Saugschlitz 16 gegen die Bogenführung 6 angesaugt wird. Dieser Saugschlitz 16 kann dementsprechend im Arbeitstakt der Maschine zu- und abschaltbar sein.

Teileliste

1 Kette
2 Umlenkung
3 Umlenkung
4 Greiferleisten
5 Bogengreifer
6 Bogenführung
7 Luftkasten-Wechselkassette
8 Bogen
9 Tangentenpunkt
10 Druckzylinder
11 Bogenstapel
12 Luftöffnungen
13 Stopfen
14 Luftleitung
15 Ventilatoren
16 Saugschlitz

Claims

1. Bogenausleger einer Druckmaschine, bei dem der an seiner Vorderkante von Greifern eines an endlos geführten Ketten umlaufenden Greifersystems erfaßte Bogen über ein bogenbreites Feld von in Luftkästen angeordneten Luftöffnungen schwebend gefördert und nach einer Umlenkung auf einen Bogenstapel abgelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß Luftöffnungen (12) unterschiedlicher Form und mit unterschiedlicher Luftaustrittsrichtung in wenigstens einem sich über die Bogenbreite ausdehnenden Luftkasten (7) angeordnet und in Anpassung an spezifische Bedingungen des Bedruckstoffes mit gegebenenfalls unterschiedlich geregelter Blasluft beaufschlagbar sind.

2. Bogenausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftkasten (7) bzw. die Luftkästen wenigstens teilweise Wandungen aus einem transparenten Werkstoff aufweist bzw. aufweisen.

3. Bogenausleger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftkasten (7) aus einem durchsichtigen Kunststoff besteht.

4. Bogenausleger nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftöffnungen (12) in austauschbaren Wechselkassetten (7) angeordnet und diese Wechselkassetten (7) im Ausleger zu einem berührungslosen Bogenträger mit unterschiedlichen Eigenschaften für unterschiedliche Anforderungen zusammensetzbar sind.

5. Bogenausleger nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftöffnungen (12) eines Luftkastens (7) bzw. einer Wechselkassette (7) unterschiedliche geometrische Gestaltungen aufweisen.

6. Bogenausleger nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Luftkasten (7) bzw. einer Wechselkassette (7) mehrere Luftkammern vorgesehen und Luftöffnungen (12) in Gruppen mit verschiedenen Luftkanälen eines unterschiedlich regulierbaren Luftstroms verbunden sind.

7. Bogenausleger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Luftöffnungen (12) gleicher Gestaltung in Gruppen zwischen anderen Luftöffnungen unter sich ebenfalls gleicher Gestaltung angeordnet sind.

8. Bogenausleger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselkassetten (7) Anschlußelemente für die Verbindung ihres Innenraumes bzw. der Kammern ihres Innenraumes mit einer oder mehreren Luftleitungen (14) aufweisen.

9. Bogenausleger nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselkassetten (7) regulierbare Ventilatoren (15) aufweisen.

10. Bogenausleger nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftöffnungen (12) der Wechselkassetten (7) teilweise verschließbar sind.

11. Bogenausleger nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im hinteren Ende einer festen, oberhalb des schwebend geförderten Bogens (8) angeordneten Bogenführung (6) Saugschlitze (16) zur Bogenglättung angeordnet sind.

12. Bogenausleger nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Luftöffnungen (12) als entgegen der Förderrichtung des Bogens gerichtete Blasdüsen ausgebildet sind.