DE4005707A1

DE4005707A1 - Verfahren zum transportieren von druckgut

Info

Publication number: DE4005707A1
Application number: DE19904005707
Authority: DE
Inventors: Rudolf August Kuerten
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1990-02-23
Filing date: 1990-02-23
Publication date: 1991-08-29

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eim Verfahren zum Trans portieren von Druckgut über den Drucktisch einer Siebdruck maschine.

Die weitgehende Automatisierung des Siebdruckverfahrens macht es wünschenswert, auch den Transport des Druckgutes über dem Drucktisch vor und nach dem Druckvorgang selbst tätig erfolgen zu lassen.

Bisher sind zu diesem Zweck mechanische Mittel bekannt, die nach dem Hochfahren des Rakelwerks und der Siebschablone das Druckgut über den Drucktisch aus der Siebdruckmaschine herausfahren. Dazu werden insbesondere Walzen verwendet, auf denen das Druckgut aufliegt und die durch Drehung das Druckgut über den Drucktisch befördern.

Ein anderes bekanntes Verfahren verwendet Saugdüsen, die zum Zwecke des Transports das Druckgut ansaugen und sich dann mit dem Druckgut aus der Siebdruckmaschine hinaus bzw. in diese hineinbewegen.

Die bekannten Verfahren sind jedoch technisch relativ auf wendig, da sie Antriebsmittel, Führungen und Lager verwen den, die außerdem einem Verschleiß unterliegen und gewartet werden müssen. Die mechanische Führung erlaubt keine höhe ren Geschwindigkeiten beim Transport des Druckgutes. Dieses wird insbesondere bei schnellerer Abfolge der bekannten Verfahren auch nicht schonend behandelt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Transportieren von Druckgut über den Drucktisch einer Sieb druckmaschine zu entwickeln, das sich durch einen technisch einfachen, schnellen und schonenden Ablauf auszeichnet.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwi schen dem Drucktisch und dem Druckgut ein Luftstrom erzeugt wird, der das Druckgut auf einem Luftpolster aus der Sieb druckmaschine heraustransportiert.

Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Druck gut nach dem Hochfahren des Rakelwerks und der Siebschablo ne mit relativ geringem technischem Aufwand aus der Sieb druckmaschine heraustransportiert werden. Mechanische Hilfsmittel, die sich bewegen und einem Verschleiß unter liegen, sind nicht erforderlich. Der Luftstrom kann inner halb kürzester Zeit eingeschaltet werden und mit relativ hoher Geschwindigkeit das Druckgut auf einem Luftpolster transportieren. Dabei wird das Druckgut auf schonendste Weise behandelt.

Um das Druckgut besonders stabil in einer Richtung zu transportieren, wird in einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens in den seitlichen Bereichen des Druckgutes ein quer zur Transportrichtung nach innen gerichteter Luftstrom erzeugt. Dieser stabilisiert den in Transportrichtung ver laufenden Luftstrom und dadurch die Bewegung des mit diesem mitgeführten Druckgutes.

Um auch die horizontale Bewegung des Druckgutes in ihrer Stabilität zu verbessern, kann zusätzlich ein auf das Druckgut auftreffender Luftstrom erzeugt werden.

Beim Siebdruckverfahren wird gewöhnlich das Druckgut vor oder während des Absenkens der Siebschablone und des Rakelwerks auf dem Drucktisch durch Ansaugen fixiert. Die Mittel, die zur Erzeugung eines Vakuums an der Unterseite des Druckgutes durch Ansaugen von Luft dienen, werden bevorzugt auch zur Erzeugung eines Luftpolsters durch Aus stoßen von Luft verwendet. Auf diese Weise können beide Vorgänge durch ein und dasselbe System erfolgen, so daß für das erfindungsgemäße Verfahren kaum technischer Mehraufwand erforderlich ist.

Das oben beschriebene Verfahren kann ebenso für die umge kehrte Transportrichtung, nämlich das Hineintransportieren des Druckgutes in die Siebdruckmaschine, verwendet werden.

Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des angegebenen Verfahrens. Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung so ausgebildet, daß der Drucktisch einen oder mehrere innere Hohlräume aufweist, die mit einer oder mehreren Druckluftquellen verbunden sind. Die zwischen den Hohlräumen und der Oberfläche des Drucktisches liegen den Wandungen weisen gerichtete Öffnungen zur Erzeugung des Luftstroms auf.

Vorzugsweise besteht der Drucktisch aus einer oberen und unteren Platte und seitlichen Abschlüssen, so daß ein Hohl raum, der sich zumindest über die Transportfläche des Druckgutes erstreckt, vorhanden ist. Die Öffnungen sind in der oberen Platte des Drucktisches ausgebildet. Zweck mäßigerweise ist der innere Hohlraum des Drucktisches mit einer einzigen geeigneten Druckluftquelle verbunden.

In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die Öffnungen als Bohrungen ausgebildet.

Die Bohrungen können in einer Zone, die im wesentlichen der Breite des Druckgutes entspricht und sich über die Länge des Transportweges erstreckt, in Transportrichtung des Druckgutes nach oben geneigt und im wesentlichen gleich mäßig über diese Fläche verteilt sein. Zur Erzeugung eines gleichmäßigen Luftpolsters können die Bohrungen zum Bei spiel einen Durchmesser von 1,5 mm und eine Entfernung zu den nächsten Nachbarn von beispielsweise 3 cm haben. Sie können zum Beispiel um 30° in Transportrichtung geneigt sein.

An den beiden Seiten der Zone mit in Transportrichtung geneigten Bohrungen können weitere Bohrungen angeordnet sein, die quer zur Transportrichtung zum Druckgut hin nach oben geneigt sind. Diese Bohrungen dienen zur Erzeugung eines quergerichteten, zum Druckgut hin führenden Luft stroms, der zur Stabilität der Bewegung des Druckgutes in Transportrichtung beiträgt.

Neben dieser einfachsten Anordnung und Ausrichtung von Bohrungen im Drucktisch können zur Verbesserung des Luft polsters und der Stabilität der Führung des Druckgutes auf dem Luftpolster in Transportrichtung auch andere Verteilun gen gleich- und unterschiedlich geneigter Bohrungen im Drucktisch gewählt werden, die sich durch einfache Versuche bestimmen lassen.

Zusätzlich können oberhalb des Transportweges des Druck gutes auf dieses gerichtete Düsen zur Erzeugung eines von oben auf das Druckgut treffenden Luftstroms angeordnet sein. Der durch diese Düsen erzeugte Luftstrom trägt zur Stabilisierung der Horizontalbewegung des Druckgutes über dem Drucktisch bei.

In einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Vor richtung sind der oder die Hohlräume des Drucktisches über einen ersten Anschluß mit der Druckseite und mit einem zweiten Anschluß mit der Vakuumseite eines Seitenkanal verdichters verbunden. Der Seitenkanalverdichter dient einerseits dazu, das Druckgut vor dem Druckvorgang auf dem Drucktisch durch Ansaugen zu fixieren. Die Herstellung eines Vakuums an der Unterseite des Druckgutes erfolgt dabei durch die gleichen Öffnungen, die zur Erzeugung des oben beschriebenen Luftstroms dienen. Beim Ansaugen ist die Druckseite des Seitenkanalverdichters durch Einstellung eines Ventils zur Atmosphäre hin geöffnet, so daß die aus dem Seitenkanalverdichter austretende Druckluft nicht dem Hohlraum des Drucktisches zugeführt wird. Andererseits wird nach dem Druckvorgang die Vakuumseite des Seitenkanal verdichters zur Atmosphäre hin geöffnet, so daß dem Hohl raum im Drucktisch keine Luft mehr entzogen wird. Die Druckseite des Seitenkanalverdichters ist dann über das erwähnte Ventil mit dem Hohlraum des Drucktisches verbun den, so daß dieser nun mit Druckluft zur Erzeugung des gewünschten Luftstroms beaufschlagt wird. Auf diese Weise lassen sich die beiden Vorgänge mit Hilfe einer Vorrichtung durchführen.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zei gen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf den Drucktisch einer Sieb druckmaschine,

Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie A-B in Fig. 1 und

Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie C-D in Fig. 1 Der in der Zeichnung dargestellte Drucktisch 1 weist eine obere Platte 2 und eine untere Platte 3 auf, die seitlich durch Leisten miteinander verbunden sind und einen Hohlraum 4 einschließen. Der Drucktisch ist in einem Rahmen 5 an geordnet, der fest mit dem Gestell der Siebdruckmaschine verbunden ist.

In der oberen Platte 2 des Drucktisches 1 sind Bohrungen 6 und 7 ausgebildet. Die Bohrungen 6 sind in einer Zone angeordnet, die etwa der Breite des Druckgutes 8 entspricht und sich über die Länge des Transportweges erstreckt. Die Bohrungen 6 sind in Transportrichtung des Druckgutes 8 nach oben geneigt und gleichmäßig über die Fläche dieser Zone verteilt. Die Bohrungen 6 erzeugen einen Luftstrom, der von unten gegen das Druckgut 8 gerichtet ist und ein Luft polster zwischen dem Drucktisch 1 und dem Druckgut 8 er zeugt. Aufgrund ihrer Neigung in Transportrichtung erzeugen die Bohrungen 6 einen Luftstrom, der das Druckgut 8 auf dem Luftpolster in der Transportrichtung bewegt.

Die Bohrungen 7 sind an den beiden Seiten der erwähnten Zone in der oberen Platte 2 des Drucktisches ausgebildet. Sie sind jeweils in einer Reihe parallel zur Transportrich tung des Druckgutes 8 angeordnet. Die Bohrungen 7 sind, im Gegensatz zu den Bohrungen 6, quer zur Transportrichtung zum Druckgut 8 hin nach oben geneigt. Sie erzeugen daher einen Luftstrom, der seitlich auf das Druckgut 8 hin gerichtet ist und dieses genau in der vorgesehenen Trans portlage hält. Ein seitliches Weggleiten des Druckgutes 8 aus der Transportrichtung wird dadurch verhindert.

Der Hohlraum 4 im Drucktisch 1 ist über einen ersten Anschluß 9 mit der Druckseite 10 eines Seitenkanalverdich ters 11 verbunden. Die von dem Seitenkanalverdichter 11 erzeugte Druckluft wird also dem Hohlraum 4 zugeführt und durch die Bohrungen 6 und 7 in der oberen Platte 2 des Drucktisches 1 in der jeweiligen Richtung der Bohrungen 6 und 7 zur Erzeugung des Luftkissens und des Luftstroms zwi schen dem Drucktisch 1 und dem Druckgut 8 ausgestoßen. Der Hohlraum 4 ist über einen zweiten Anschluß 12 mit der Vakuumseite des Seitenkanalverdichters 11 verbunden. Dieser zweite Anschluß 12 dient dazu, vor dem Druckvorgang das Druckgut 8 auf dem Drucktisch 1 anzusaugen. Diese bekannte Maßnahme wird bei der hier betrachteten Vorrichtung mit Hilfe derselben Mittel durchgeführt, die für die Erzeugung des Luftstroms zum Transport des Druckgutes 8 verwendet werden. Zur Herstellung eines Vakuums zwischen dem Druck tisch 1 und dem Druckgut 8 wird die Luft durch die Bohrun gen 6 und 7 angesaugt. Dabei ist die Druckseite des Seiten kanalverdichters 11 über ein (in der Zeichnung nicht dargestelltes) Ventil zur Atmosphäre hin geöffnet. Nach dem Druckvorgang wird zum Heraustransportieren des Druckgutes 8 das Ventil so eingestellt, daß die Druckseite des Seiten kanalverdichters 11 mit dem Hohlraum 4 im Drucktisch 1 verbunden ist. Dabei ist nun die Vakuumseite des Seiten kanalverdichters 11 durch ein (in der Zeichnung nicht dargestelltes) Ventil zur Atmosphäre hin geöffnet. Durch Umschalten der Ventile können die beiden Prozesse auf einfachste Weise abwechselnd durchgeführt werden.

Oberhalb des Druckgutes 8 können (in der Zeichnung nicht dargestellte) Düsen angeordnet sein, die auf das Druckgut 8 gerichtet sind und zur Erzeugung eines von oben auf das Druckgut 8 treffenden Luftstroms dienen. Auf diese Weise wird die Transportbewegung des Druckgutes 8 auf dem Luft polster in horizontaler Richtung konstant gehalten.

Bezugszeichenliste

1 Drucktisch
2 obere Platte
3 untere Platte
4 Hohlraum
5 Rahmen
6 Bohrung
7 Bohrung
8 Druckgut
9 erster Anschluß
10 Druckseite
11 Seitenkanalverdichter
12 zweiter Anschluß

Claims

1. Verfahren zum Transportieren von Druckgut (8) über den Drucktisch (1) einer Siebdruckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Druck tisch (1) und dem Druckgut (8) ein Luftstrom erzeugt wird, der das Druckgut (8) auf einem Luftpolster aus der Siebdruckmaschine heraustransportiert.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß in den seitlichen Bereichen des Druckgutes (8) ein quer zur Transportrichtung nach innen gerichteter Luftstrom erzeugt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, daß oberhalb des Druckgutes (8) ein auf das Druckgut (8) auftreffender Luftstrom erzeugt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da durch gekennzeichnet, daß die Mit tel, die zum Ansaugen des Druckgutes (8) vor oder bei Absenkung der Siebschablone und des Rakelwerks dienen, zur Erzeugung des Luftstroms verwendet werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da durch gekennzeichnet, daß das Druck gut (8) durch einen Luftstrom in die Siebdruckmaschine hineintransportiert wird.

6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, daß der Drucktisch (1) einen oder mehrere innere Hohlräume (4) aufweist, die mit einer oder mehreren Druckluftquellen verbunden sind, und die zwischen den Hohlräumen (4) und der Oberfläche des Drucktisches (1) liegenden Wandungen gerichtete Off nungen zur Erzeugung des Luftstroms aufweisen.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge kennzeichnet, daß die Öffnungen als Bohrun gen (6, 7) ausgebildet sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge kennzeichnet, daß die Bohrungen (6) in einer Zone, die im wesentlichen der Breite des Druck gutes (8) entspricht und sich über die Länge des Transportweges erstreckt, in Transportrichtung des Druckgutes (8) nach oben geneigt und im wesentlichen gleichmäßig über die Fläche dieser Zone verteilt sind.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge kennzeichnet, daß an beiden Seiten dieser Fläche Bohrungen (7) angeordnet sind, die quer zur Transportrichtung zum Druckgut (8) hin nach oben geneigt sind.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, da durch gekennzeichnet, daß oberhalb des Transportweges des Druckgutes (8) auf dieses gerichtete Düsen zur Erzeugung eines von oben auf das Druckgut (8) treffenden Luftstroms angeordnet sind.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, da durch gekennzeichnet, daß der oder die Hohlräume (4) des Drucktisches (1) über einen ersten Anschluß (9) mit der Druckseite (10) und über einen zweiten Anschluß (12) mit der Vakuumseite eines Seitenkanalverdichters (11) verbunden sind.