DE3942422A1 - Verfahren und vorrichtung zur elektrostatischen oberflaechenentladung und entstaubung von werkstuecken - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur elektrostatischen oberflaechenentladung und entstaubung von werkstueckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrostatischen Oberflächenentladung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie
eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 6.
Auf Oberflächen aus isolierenden Materialien legen sich leicht
Staubteilchen ab, da diese Oberflächen zur elektrostatischen
Aufneigung tendieren. Dieses geschieht z. B. bei der Herstellung
von Papier auf den dazu benützten Walzen, bei der Herstellung
von Glas, bei der Herstellung von Kunststoffolien oder auch auf
Oberflächen von Kraftfahrzeugen, die lackiert sind. Wenn derartige
Oberflächen weiterverarbeitet werden sollen, so muß der
darauf anhaftende Staub entfernt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie
eine Vorrichtung anzugeben, wodurch eine wirksame Entstaubung
von Materialoberflächen erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruches
1 bzw. durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 6 angegebenen
Merkmale gelöst.
Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, daß ein
Luftstrom zwischen zwei Ionisierungseinrichtungen so hindurchgeführt
und auf das Werkstück gerichtet wird, daß der Luftstrom
zusammen mit den Ionen spitzwinklig auf das Werkstück
auftrifft und so Staubteilchen abzuheben vermag. Die Relativbewegung
zwischen Werkstück und der Vorrichtung ist jeweils
so, daß der Luft- und Ionenstrom der Bewegungsrichtung entgegenläuft.
Vorzugsweise wird ein scharfer Luftstrom mittels
Flachstrahldüsen erzeugt.
Die Ionisierungseinrichtungen sind stabförmig ausgebildet,
wobei jeder Stab eine Vielzahl von Nadeln zur spitzen Entladung
in einer Reihe prägt. Diese Nadeln werden mit einem
Wechselstrom gespeist, so daß positive wie auch negative
Ionen entstehen.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird der Luftstrom zusammen
mit den abgehobenen Staubpartikeln aktiv abgesaugt.
Dies ist insbesondere dann möglich, wenn ebene Flächen zu behandeln
sind. Wenn es sich darum dreht, gekrümmte Flächen
(z. B. bei Entstaubung von Kraftfahrzeugen) zu behandeln, so
ist es von Vorteil, wenn ein sehr starker Luftstrom (aus
Flachstrahldüsen) erzeugt und in einem spitzen Winkel, der
ca. 70°-80° beträgt, auf die zu behandelnde Oberfläche geblasen
wird. Eine Absaugung findet in diesem Fall nicht statt.
Vielmehr wird der losgelöste Staub einfach weggeblasen. Auch
hier läuft wieder die Bewegungsrichtung des Werkstückes entgegen
der Luftstromrichtung, so daß abgeblasener Staub in
Richtung auf die noch nicht entstaubten Flächen geblasen wird.
Vorzugsweise ist das Gehäuse als Strangpreßprofil ausgebildet.
Dieses Strangpreßprofil weist zum einen eine durchgehende
rohrförmige Höhlung auf, welche einen Luftkanal zum Zuführen
von Luft bildet. In regelmäßigen Abständen sind senkrecht
zu diesem Luftkanal gerichtete Gewindebohrungen angebracht,
in welche die Düsen einschraubbar sind.
Beidseits des Luftkanals sind Ausnehmungen in die eine Fläche
des Gehäuses eingearbeitet, in welche die stabförmigen Ionisierungseinrichtungen
eingesetzt werden können.
Wenn eine Luftabsaugeinrichtung vorgesehen ist, so wird diese
ebenfalls im Strangpreßprofil mit ausgeformt.
Zur Befestigung des Gehäuses bzw. der gesamten Einrichtung
dienen T-förmige Nuten in der Oberfläche des Gehäuses. Dieses
ist hierbei vorzugsweise so ausgebildet, daß zwei Teil-Oberflächen
winklig gegeneinander versetzt ausgeformt sind. Jede
der Teil-Oberflächen trägt eine der Nuten. Die eine der Teil-
Oberflächen ist so ausgerichtet, daß der Luftstrahl im wesentlichen
senkrecht zu dieser Teil-Oberfläche austritt, während
die andere Teil-Oberfläche geneigt hierzu verläuft. Wird
die Vorrichtung z. B. zum Entstauben einer Walze benutzt, so
kann man sie über die Nut auf der zum Luftstrom senkrechten
Oberfläche befestigen. Sollen im wesentlichen gerade verlaufende
Oberflächen (z. B. Kraftfahrzeug-Karosserien) entstaubt
werdnen, so wird die andere, geneigte Fläche als Halterungsfläche
bzw. die darin enthaltene Nut verwendet.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Vorrichtung anhand
von Abbildungen näher erläutert. Hierbei zeigen
Fig. 1 eine Schnittansicht durch eine erste bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung mit Absaugvorrichtung,
Fig. 2 schematisierte Darstellungen der Anordnung von mehreren
Einzel-Gehäusen zur Darstellung eines Profils,
Fig. 3 eine Schnittansicht ähnlich der nach Fig. 1 durch eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, und
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung einer Anordnung nach
Fig. 3.
Gemäß Fig. 1 weist diese Ausführungsform ein einstückig hergestelltes
und nach unten offenes Gehäuse 1 auf, dessen obere
innere Wandung einen Ionisierungsraum 2 umhüllt. In einer
abgeschrägten ebenen Fläche der inneren Umwandlung des Gehäuses
1 sind zwei parallel zueinander angeordnete handelsübliche
Ionisierungsstäbe 3, 4 befestigt, die mit einer hier
nicht gezeigten externen Spannungsversorgung betrieben werden.
An der Frontseite des Gehäuses ist ein Anschluß 6 vorgesehen,
über den zwischen den Ionisierungsstäben 3, 4 in
äquidistanten Abständen angeordnete Flachstrahldüsen 5 mit
Druckluft beaufschlagt werden. Benachbart zum Ionisierungsraum
2 ist ein Absaugkanal 7 im Gehäuse ausgebildet, der
zwei weitgehend symmetrisch angeordnete Absauglippen 9, 10
aufweist, die beide zusammen einen Lippenkanal 8 bilden.
Die Absauglippe 10, die auch als innere Wandung für den
Ionisierungsraum 2 dient, ist dabei kürzer ausgebildet als
die äußere Absauglippe 9, damit die Staubpartikel schnell
und vollständig abgesaugt werden können. Der obere Teil des
Absaugkanals 7 ist in Form eines nach unten offenen Rechtecks
ausgebildet und verjüngt sich in Richtung des offenen
Lippenkanals 8 zur Form eines annähernd gleichschenkligen
Dreiecks. In einer oben liegenden Fläche des Absaugkanals 7
sind ein oder mehrere Absaugstutzen 11 angebracht, über den
beispielsweise mittels eine hier nicht gezeigten Radialverdichters
die im Ionisierungsraum 2 aufgewirbelten Staubteilchen
abgesaugt werden können. Die Vorrichtung ist im
bestimmungsgemäßen Gebrauch über einem Werkstück oder einer
Bahn 12 angeordnet, die sich in der in Fig. 1 gezeigten
Pfeilrichtung bewegt. Die Vorrichtung läßt sich auf einfache
Weise über T-Nuten 13 im Strangpreßprofil mit hoher
Genauigkeit an Maschinen und Fertigungseinrichtungen befestigen.
Die Doppelnuten dienen gleichzeitig zur Höhenverstellung
der Vorrichtung und der Neigungsmöglichkeit zur Oberfläche
des Werkstückes. Die den Ionisierungsraum 2 mitumhüllende
Fläche, welche die parallel an ihr angeordneten Ionisierungsstäbe
3, 4 und die dazwischen angeordneten Flachstrahldüsen
5 trägt, ist gegenüber einer Horizontalfläche bzw. der Oberfläche
des Werkstückes 12 nach unten in Richtung auf den
Absaugkanal 7 geneigt, wobei der Neigungswinkel vorzugsweise
ungefähr 30° beträgt. Auf diese Weise läßt sich ein scharfer
Luftstrahl, der die aus den Ionisierungsstäben 3, 4 austretenden
positiven und negativen Ionen mitreißt, in einem Winkel
von annähernd 60° auf die Oberfläche des zu entstaubenden
Werkstückes oder der zu entstaubenden Bahn leiten. Durch
die geometrische Anordnung des Lippenkanals 8 wird der Luftstrom
mit den darin enthaltenen Staubpartikeln dann gezielt
und sicher abgesaugt.
Aufgrund des Konstruktionsprinzips der Vorrichtung lassen
sich mehrere Vorrichtungen segmentweise anordnen, wie dies
beispielsweise in Fig. 2 dargestellt ist, wodurch auf gekrümmte
oder geformte Oberflächen einer Reinigung bzw. Entstaubung
zugänglich gemacht werden. Die Bezugszeichen 1 bzw. 12 haben
dieselbe Bedeutung wie in Fig. 1 beschrieben.
Bei der in den Fig. 3 und 4 gezeigten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Gehäuse 1 wieder als Strangpreßprofil
ausgebildet. In diesem Fall ist jedoch keine Absaugvorrichtung
vorgesehen. Vielmehr ist bei dieser Ausführungsform
der Erfindung die Oberfläche des Gehäuses dachförmig
abgewinkelt, so daß zwei Teil-Oberflächen 15 und 16 entstehen.
Die eine Teil-Oberfläche 15 verläuft im wesentlichen
senkrecht zur Ausströmrichtung aus den Düsen 5, die andere
Teil-Oberfläche 16 verläuft in einem Winkel von etwa 75°
hierzu. Dadurch ist gewährleistet, daß bei Befestigung des
Gehäuses 1 über die Nut 14 in der Teil-Oberfläche 16 der
Luftstrahl aus den Düsen 15 in einem spitzen Winkel auf die
Oberfläche des zu behandelnden Werkstückes 12 trifft. Wenn
dieses nun in Pfeilrichtung (Fig. 3) entgegen dem Luftstrom
gefördert wird, so wird den Ionenstrom aus dem Ionisierungsstab
3 die zu behandelnde Oberfläche mit dem darauf
befindlichen Staub entladen, der Staub wird durch den Luftstrom
abgehoben und unter weiterer Entladung in Richtung
auf die noch unbehandelten Oberflächenteile weggeblasen.
Dadurch wird gewährleistet, daß eine staubfreie Oberfläche
einer Nachbehandlung zugeführt werden kann.
Claims (14)
1. Verfahren zur elektrostatischen Oberflächenentladung und
Entstaubung von Werkstücken, bei dem in einem Gehäuse mit
einem Ionisierungsraum mit wenigstens einer Ionisierungseinrichtung
positive und negative Ionen erzeugt und diese
mittels eines durch Düsen austretenden Luftstrahles auf
die Oberfläche des Werkstückes geleitet werden, so daß die
von der Oberfläche abgelösten Staubteilchen abgefördert
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Ionisierungsraum zwei sowohl positive als auch negative
Ionen enthaltende Ionenströme erzeugt werden, daß
diese durch den zwischen ihnen in einem Neigungswinkel zur
Oberfläche des zu entstaubenden Werkstückes strömenden
Luftstrahl auf diese Oberfläche transportiert werden, und
daß der Luftstrahl entgegen eine Bewegungsrichtung des
Werkstücks zum Gehäuse gerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die Ionen transportierende Luftstrahl in einem
Neigungswinkel von ungefähr 70°-80° auf die Oberfläche des
Werkstoffes geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die strömende Luft zusammen mit den Staubteilchen abgesaugt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Luftstrahl in einem Neigungswinkel von etwa 60° auf die
Oberfläche des Werkstückes geleitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein scharfer Luftstrahl mittels Flachstrahldüsen erzeugt
wird.
6. Vorrichtung zur elektrostatischen Oberflächenentladung
und Entstaubung von Werkstücken,
gekennzeichnet durch
ein Gehäuse (1) und einen Ionisierungsraum (2), wobei in
einem oberen Teil des Ionisierungsraumes (2) zwei parallel
angeordnete Ionisierungsstäbe (3, 4) und zwischen den
Ionisierungsstäben (3, 4) angeordnete Düsen (5) vorgesehen
sind, wobei das Gehäuse (1) derart ausgebildet ist,
daß eine die Ionisierungsstäbe (3, 4) und die Düsen (5)
enthaltende Ebene in bezug auf die Werkstückoberfläche geneigt
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Neigungswinkel zwischen der die Ionisierungsstäbe (3,
4) und die Düsen (5) aufweisenden Fläche und der Werkstoffoberfläche
70°-80° beträgt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
einen Absaugkanal (7) an einem Rand des Gehäuses (1), der
dem Rand des Gehäuses (1) gegenüberliegt, in dessen Nähe
die Düsen (5) angebracht sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Absaugkanal (2) zwei im wesentlichen symmetrisch zueinander
angeordnete Absauglippen (9, 10) aufweist, die
einen Lippenkanal (8) zum Absaugen der von der Oberfläche
abgelösten Staubteilchen bilden, und daß die Absauglippe
(10) eine Seitenwandung des Ionisierungsraumes (2) bildet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die eine Seitenwandung des Ionisierungsraumes (2) bildende
Absauglippe (10) kürzer ist als die Absauglippe (9).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Absaugkanal (7) in einem
oberen Teil weitgehend rechteckig ausgebildet ist und sich
nach unten zum Lippenkanal (8) in Form eines annähernd
gleichschenkeligen Dreiecks erstreckt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsen (5) als Flachstrahldüsen ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Oberfläche des Gehäuses (1) Nuten (13, 14) mit T-
Profil ausgebildet sind, mittels derer eine Höhenverstellung
der Vorrichtung unter Einstellung des Neigungswinkels
zur Oberfläche des Werkstückes ermöglicht wird.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche des Gehäuses (1) zur Bildung von Teil-
Oberflächen (15, 16) dachförmig abgewinkelt ist, daß
eine Nut (13) auf der einen (15) und eine zweite Nut (14)
auf der anderen Teil-Oberfläche (16) angebracht ist, und
daß die eine Teil-Oberfläche (15) im wesentlichen parallel,
die andere Teil-Oberfläche (16) in einem spitzen Winkel zur
Ebene verläuft, welche die Ionisierungsstäbe (3, 4) und
die Düsen (5) enthält.
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