DE19746028C2 - Verfahren zur elektrostatischen Oberflächenentladung und Entstaubung von Werkstücken und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur elektrostatischen Oberflächenentladung und Entstaubung von Werkstücken und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- B08B—CLEANING IN GENERAL; PREVENTION OF FOULING IN GENERAL
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektrostatischen
Oberflächenentladung und Entstaubung von Werkstücken nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1. Ferner betrifft die Er
findung eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens nach dem Anspruch 7.
Aus der DE-OS 17 86 277 ist bereits ein Verfahren zur elek
trostatischen Oberflächenentladung und Entstaubung von
Werkstücken bekannt, bei dem mit einem Ionisierungsstab po
sitive und negative Ionen erzeugt und auf die Werkstücko
berfläche geleitet werden. Anschließend werden die Staub
partikel mit mindestens einer, in einer Bürstenkammer ange
ordneten Bürste von der Werkstückoberfläche abgelöst und zu
einem in die Bürstenkammer mündenden Absaugkanal gefördert
und abgesaugt. Das Entstaubungsgas, welches aus einem Luft
strom bestehen kann, wird durch die Elektroden zugeführt,
wobei aber keine gezielte Luftströmung erzeugt wird, welche
auf die Werkstückoberfläche auftrifft. Da gemäß diesem be
kannten Verfahren ein Luftstrom durch die in einem Rohr be
findlichen Elektroden hindurch strömt, wird eine sehr tur
bulente Strömung erzeugt, die nicht mehr zu einem gezielten
Luftstrahl führt. In dem Sauggerät zur Durchführung des be
kannten Verfahrens wird ausschließlich eine Saugwirkung er
zeugt, durch die eine Luftströmung hervorgerufen wird, wel
che den Ionisierungsstab mit den daran vorgesehenen Sprüh
spitzen umströmt, so daß der von dem Werkstück abgelöste
Staub unter der genannten Saugwirkung durch einen Saugka
sten abgeführt werden kann.
Aus der DE 38 20 931 A1 ist ein Verfahren zur elektrostatischen
Oberflächenentladung und Entstaubung von unterschiedlichen
Oberflächen aus verschiedenen Werkstoffen bekannt, bei dem mit
tels zweier parallel in einem Ionisierungsraum angeordneter Io
nisierungsstäbe zwei sowohl positive als auch negative Ionen
enthaltende Ionenströme erzeugt und diese mittels eines zwi
schen ihnen strömenden Luftstrahls, der in einem Neigungswinkel
auf die Oberfläche eines zu entstaubenden Werkstückes geleitet
wird, mitgerissen werden, wobei nach der elektrostatischen
Oberflächenentladung die Luft mit den darin enthaltenen Staub
teilchen abgesaugt wird. Die Vorrichtung zur Durchführung die
ses Verfahren weist im Ionisierungsraum eine Oberfläche auf,
die zwei parallel angeordnete Ionisierungsstäbe und dazwischen
angeordnete Flachstrahldüsen trägt, wobei die Fläche gegenüber
einer Horizontalfläche in Richtung auf einen benachbarten Ab
saugkanal geneigt ist, um den aus der Flachstrahldüse austre
tenden Luftstrom mit einem Neigungswinkel gegen die Oberfläche
eines zu entstaubenden oder zu reinigenden Werkstücks zu lei
ten.
Hierbei werden durch den Luftstrom, der entgegen der Bewegungs
richtung eines unterhalb dieser Vorrichtung bewegten und zu
entstaubenden Materials auf dessen Oberfläche geleitet wird,
nach erfolgter elektrostatischer Oberflächenentladung die
Staubteilchen gezielt einem Absaugsystem zugeführt und an
schließend abgesaugt. Damit ist zwar eine wirksame Entfernung
elektrostatisch gebundener Partikel von der Werkstückoberfläche
bei gleichzeitiger Vermeidung der Abgabe von Staubteilchen an
die Umwelt möglich, eine wirksame Entfernung von beispielsweise
noch mechanisch oder hygroskopisch gebundenen Partikeln von der
Werkstückoberfläche ist mit diesem Verfahren beziehungsweise
dieser Vorrichtung jedoch nicht möglich.
Aus der US 3,986,223 ist eine Vorrichtung zum Entfernen von
Oberflächenstaubteilchen von geförderten Werkstoffen oder
Materialien, wie beispielsweise Papier und ähnlichem, be
kannt, wobei bei dieser bekannten Vorrichtung ein Unter
druck in einem Gehäuse erzeugt wird, um dadurch einen
Druckgradienten über dem geförderten Material zu erzeugen,
um dieses Material zu verformen, und zwar in Richtung auf
eine kreisförmige Bürste, die ebenfalls in dem genannten
Gehäuse angeordnet ist. Durch die Verformung des zu reini
genden Materials wird die Oberfläche des Materials in Anla
ge an die Bürste gedrückt und wird aufgrund der Förderbewe
gung effektiv und wirksam gereinigt.
Diese bekannte Vorrichtung ist jedoch nicht für Werkstücke
geeignet, die wie Papierblätter verformt werden können.
Vor diesem Hintergrund ist es daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zur elektrostatischen Oberflächenent
ladung und Entstaubung von Werkstücken zur Verfügung zu stel
len, mit dem nicht nur elektrostatisch gebundene Partikel, son
dern auch beispielsweise hygroskopisch oder mechanisch gebun
dene Partikel von Materialoberflächen entfernt werden können,
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem eingangs genannten
Verfahren zur elektrostatischen Oberflächenentladung und
Entstaubung von Werkstücken durch die im Kennzeichnungsteil
des Anspruches 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprü
chen 2 bis 6.
In Verbindung mit der Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich die Lösung der genannten
Aufgabe aus den Merkmalen des Anspruches 7.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen
8 bis 17.
Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung, werden zum einen
elektrostatisch gebundene Partikel und
durch die Bürste auch beispielsweise hygroskopisch oder mechanisch
gebundene Partikel wirksam von der Werkstückoberfläche entfernt
und einem Absaugsystem zugeführt, so daß sie nicht in die Umgebung
gelangen und dort möglicherweise andere Werkstücke kontaminieren
können. Zum anderen ist mit der Bürste noch eine gewisse
mechanische Bearbeitung der Werkstückoberfläche möglich,
beispielsweise wenn nach einer Laminatsbeschichtung des
Werkstückes eine Kantenreinigung erfolgen muß. Durch die Erzeugung
eines Überdrucks in einem nachfolgenden Bereich der Bürstenkammer
wird ein "Luftschild" und damit ein sicheres und wirksames Mittel
gegen eine Partikeldurchschleusung geschaffen und damit die Gefahr
weiter reduziert, daß von der Werkstückoberfläche abgelöste
Partikel in die Umgebung gelangen und dort möglicherweise andere
Werkstücke kontaminieren.
Mit dem ersten, vorgeschalteten Ionisierungsstab wird eine
Vorionisation durchgeführt, die die elektrostatisch aufgeladene
und verunreinigte Oberfläche des Werkstückes auf dessen gesamter
Breite entlädt und die elektrostatischen Bindungskräfte zwischen
Staubpartikel und Oberfläche aufhebt. Nachfolgend können dann die
elektrostatisch entladenen, unter Umständen jedoch noch mechanisch
oder hygroskopisch gebundenen Partikel mit der Bürste von der
Werkstückoberfläche abgelöst und zu dem Absaugkanal befördert und
abgesaugt werden. Der nachgeschaltete,
zweite Ionisierungsstab führt eine Nachionisation durch, die
eine kontinuierliche Entladung der Bürste und der Werkstücko
berfläche bewirkt, so daß keine weitere Verschmutzung der Werk
stückoberfläche nach erfolgter Reinigung und Entstaubung erfol
gen kann.
Obgleich der Luftstrahl in einem beliebigen Winkel auf die
Werkstückoberfläche gerichtet werden kann, ist es doch von Vor
teil, wenn gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Luft
strahl in einem Winkel gegen die Zuführrichtung des Werkstückes
auf die Werkstückoberfläche und die Bürste gerichtet ist und
die Borsten im Kontaktbereich zum Werkstück gegen die Zuführ
richtung umbiegt, so daß die Borsten in diesem Bereich verdich
tet werden. Damit erfolgt zum einen eine Reinigung der Borsten
von möglicherweise noch anhaftenden Restpartikeln, zum anderen
ist durch die Verdichtung der Borsten, die durch den Luftstrahl
zusammengedrückt werden, eine intensivere und damit effektivere
Reinigung der Werkstückoberfläche möglich.
Vorteilhaft ist es auch, wenn gemäß einer weiteren Ausführungs
form ein Teil der durch den Luftstrahl zugeführten Luft zwi
schen der Bürste und der oberen Begrenzung der Bürstenkammer
zum Absaugkanal geleitet wird. Damit wird zuverlässig verhin
dert, daß von der Werkstückoberfläche abgelöste Partikel, statt
in den Absaugkanal geleitet zu werden, durch diesen Zwischen
raum aus der Vorrichtung und in die Umgebung gelangen.
Wenngleich die Bürste beliebig ausgebildet sein kann, sofern
sie ein wirksames Ablösen von Partikeln von der Werkstückober
fläche ermöglicht, ist es doch von Vorteil, wenn die Staubpar
tikel durch eine rotierende Bürste von der Werkstückoberfläche
abgelöst werden. Damit kann zum einen durch einen entsprechen
den Antrieb der Bürste die Relativbewegung zwischen der Bürste
und der Werkstückoberfläche erhöht werden, was zu einer deut
lich verbesserten Reinigungswirkung beiträgt. Zum anderen kann
durch eine entgegengesetzt zur Zuführrichtung des Werkstückes
rotierende Bürste eine gezielte Förderung der abgelösten Parti
kel zum Absaugkanal erfolgen.
Eine rotierende Bürste ist insbesondere zum Reinigen von ebenen
Werkstückoberflächen geeignet. Durch eine Verstellung der ro
tierenden Bürste in der Höhe lassen sich jedoch auch unebene
Werkstückoberflächen effektiv reinigen, so daß gemäß einer vor
teilhaften Ausführungsform die Bürste zum Reinigen von Vertie
fungen und Erhöhungen zumindest bereichsweise in der Höhe ver
stellt wird.
Obgleich der Luftstrahl mit beliebigen Düsen erzeugt werden
kann, sofern damit eine ausreichende Luftzuführung möglich ist,
ist es doch von Vorteil, wenn der Luftstrahl mittels Flach
strahldüsen erzeugt wird. Damit läßt sich auf einfache Weise
ein scharfer Luftstrom realisieren, mit dem vorteilhafterweise
dann einfach ein Luftschild erzeugt und überdies zweckmäßiger
weise die Ionen des zweiten Ionisierungsstabes zum Kontaktbe
reich von Bürste und Werkstück geleitet werden können. Zum
einen wird damit, wie oben beschrieben, das Austreten von abge
lösten Partikeln aus der Vorrichtung verhindert, und zum ande
ren wird die kontinuierliche Entladung der Bürste und der Mate
rialoberfläche bei der Nachionisation verbessert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des beschrie
benen Verfahrens weist mindestens eine in einer Bürstenkammer
angeordnete Bürste zum Bürsten der Werkstückoberfläche auf,
einen ersten Ionisierungsstab zur Erzeugung positiver und nega
tiver Ionen, der in Zuführrichtung des zu entladenden und rei
nigenden Werkstücks betrachtet vor der Bürstenkammer angeordnet
ist, mindestens einen in die Bürstenkammer mündenden Absaugka
nal zum Absaugen der von der Werkstückoberfläche abgelösten
Partikel, wobei der Absaugkanal in Zuführrichtung des Werkstüc
kes betrachtet vor der Bürste in die Bürstenkammer mündet, min
destens eine nach der Bürste angeordnete Düse zum Zuführen ei
nes Luftstrahls in die Bürstenkammer, und einen nach der Düse
angeordneten zweiten Ionisierungsstab zur Erzeugung positiver
und negativer Ionen.
Durch die Anordnung des ersten Ionisierungsstabes zur Vorioni
sation vor der Bürstenkammer wird das zu entladende und ent
staubende Werkstück vor dem Eintritt in die Bürstenkammer ent
laden. Dadurch werden die elektrostatischen Bindungskräfte
zwischen Partikeln und Oberfläche des Werkstückes aufgehoben.
In der nachfolgenden Bürstenkammer werden die entladenen und
unter Umständen noch mechanisch oder hygroskopisch gebundenen
Partikel mit der Bürste von der Werkstückoberfläche gelöst und
dem zwischen der Bürste und dem ersten Ionisierungsstab
mündenden Absaugkanal zugeführt und abgesaugt. Die nach der
Bürste angeordnete Düse zum Zuführen eines Luftstrahls in die
Bürstenkammer bewirkt, daß dort ein Überdruck erzeugt wird und
folglich ein Luftschild geschaffen wird, welches den Austritt
von abgelösten Partikeln aus der Vorrichtung verhindert. Der
abschließend angeordnete zweite Ionisierungsstab zur
Nachionisation schließlich bewirkt eine kontinuierliche
Entladung der Bürste und der Materialoberfläche, so daß nach
der erfolgten Entstaubung und Reinigung der Werkstückoberfläche
keine weitere Verschmutzung durch statische Aufladung erfolgen
kann.
Die Bürste kann hierbei beliebig ausgebildet sein, sofern sie
ein zuverlässiges Ablösen von unter Umständen mechanisch oder
hygroskopisch gebundenen Partikeln von der Werkstückoberfläche
ermöglicht. Vorteilhafterweise ist die Bürste jedoch als rotie
rende Walzenbürste ausgebildet, da damit die Werkstückoberflä
che kontinuierlich gebürstet werden kann, was zu einer deutlich
verbesserten Reinigungswirkung führt. Zudem kann durch einen
entsprechenden Antrieb die Relativbewegung zwischen Bürste und
Werkstückoberfläche erhöht werden, was ebenfalls zu einer ver
besserten Reinigungswirkung beiträgt. Schließlich wird auch
durch eine vorteilhafte Rotation der Bürste entgegen der Zu
führrichtung des zu entstaubenden und reinigenden Werkstückes
die Zuführung der abgelösten Partikel zum Absaugkanal und damit
deren effektive Absaugung weiter deutlich gesteigert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bürste höhen
verstellbar ausgebildet, so daß zum einen ein Verschleiß der
Bürste ausgeglichen werden kann, und zum anderen eine Anpassung
an eine Vertiefung beziehungsweise Erhöhung der Werkstückober
fläche möglich ist. Damit ist eine sichere und zuverlässige
Reinigung der Werkstückoberfläche auch bei einer unebenen Werk
stückoberfläche und nach einem längeren Betriebszeitraum mög
lich.
Die Bürste kann einteilig ausgebildet sein, was insbesondere im
Hinblick auf eine Montage der Bürste Vorteile bietet. Bevorzugt
ist die Bürste jedoch aus Segmenten zusammengesetzt, damit zum
einen leicht nach Art eines Baukastens beliebige Arbeitsbreiten
der Vorrichtung realisiert werden können. Zum anderen können in
einer Bürste Segmente mit unterschiedlichen Borstenmaterialien
oder Borstendichten verwendet werden, so daß eine Anpassung an
eine Werkstückoberfläche möglich ist, die unterschiedliche Be
reiche aufweist. So kann beispielsweise bei der Reinigung einer
Karte, die einen Magnetstreifen aufweist, in diesem Bereich ein
Bürstensegment mit weichem Borstenmaterial angeordnet werden,
um den empfindlichen Magnetstreifen nicht zu beschädigen. Zudem
können bei einem ungleichmäßigen Verschleiß der Bürste die je
weiligen einzelnen Elemente ausgetauscht werden, ohne gleich
die ganze Bürste zu ersetzen.
Zur Verbesserung der Absaugung der von der Bürste abgelösten
Partikel ist die Mündung des Absaugkanals als im Querschnitt
düsenförmiger Lippenkanal ausgebildet. Durch die düsenförmige
Ausbildung der Mündung des Absaugkanals wird ein Luftstrom mit
einer hohen Luftgeschwindigkeit geschaffen, der die abgelösten
Partikel sicher und zuverlässig in den Absaugkanal leitet. Vor
teilhafterweise ist dabei die äußere Lippe mit geringem Abstand
benachbart zur Werkstückoberfläche angeordnet, während die in
nere Lippe nach oben höhenversetzt ausgebildet ist. Damit bil
det die äußere Lippe des Absaugkanals die vordere Begrenzungs
wand der Bürstenkammer und gleichzeitig eine Zuführung für die
abgelösten Partikel zum Absaugkanal, so daß diese sicher und
zuverlässig aus der Bürstenkammer geleitet werden.
Die Düse ist vorteilhafterweise als Flachstrahldüse ausgebil
det, da damit einfach ein scharfer Luftstrom erzeugt und somit
ein Luftschild geschaffen werden kann, welches den Austritt ab
gelöster Partikel aus der Vorrichtung wirksam verhindert. Vor
teilhafterweise ist die Flachstrahldüse dabei so entgegen der
Zuführrichtung des Werkstückes geneigt angeordnet, daß der
Luftstrom sowohl auf die Werkstückoberfläche als auch auf min
destens den Kontaktbereich der Bürste mit der Werkstückoberflä
che gerichtet ist. Damit wird zum einen sowohl die Nachionisa
tion der Werkstückoberfläche und der Bürste verbessert, da die
Ionen dann in diesem Bereich besser verteilt werden. Zum ande
ren werden die Borsten im Kontaktbereich der Bürste mit der
Werkstückoberfläche umgebogen und verdichtet, so daß die Reini
gungswirkung der Bürste hier deutlich verbessert ist.
Vorteilhafterweise wird für die Vorrichtung ein Gehäuse aus
Aluminiumstranggußprofil verwendet, da dieses einfach mit den
erforderlichen Ausnehmungen herzustellen ist. Zudem können
durch die Verwendung eines Gehäuses aus Aluminiumstranggußpro
fil Vorrichtungen in beliebigen Abmessungen und damit optimal
an den jeweiligen Anwendungsfall angepaßt hergestellt werden.
Vorteilhafterweise weist das Gehäuse an seiner Außenseite eine
Anzahl von Nuten auf, die vorzugsweise als T-Nuten ausgebildet
sind, so daß die Vorrichtung einfach und sicher befestigt wer
den kann.
Um auch die Entstaubung und Entladung von Werkstücken mit einer
geringeren als der vorgesehenen maximalen Breite zu ermög
lichen, weist das Gehäuse vorteilhafterweise eine Vorrichtung
zur Befestigung einer Bürstenkammerabdeckung auf. Diese
Bürstenkammerabdeckung kann beispielsweise als Schottblech
ausgebildet sein und die Bürstenkammer im nicht durch das
Werkstück abgedeckten Bereich nach unten hin abdecken. Damit
wird die Flexibilität der Vorrichtung wirkungsvoll gesteigert.
Die Erfindung wird nun nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spieles unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher er
läutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung, und
Fig. 2 eine Schnittansicht der Vorrichtung der Fig. 1 mit
abgesenkter Bürste.
In Fig. 1 ist eine Schnittansicht durch eine Vorrichtung 1 dar
gestellt. Die Vorrichtung 1 weist ein Gehäuse 3 auf, welches
aus einem Aluminiumstranggußprofil besteht und eine Bürstenkam
mer 5, einen Absaugkanal 7 sowie eine Motorkammer 9 aufweist.
An der Außenseite des Gehäuses 3 sind mehrere T-förmige Befe
stigungsnuten 11 vorgesehen, sowie ein mit dem Absaugkanal 7
verbundener Absaugstutzen 13. Der Absaugstutzen 13 ist mit ei
ner nicht dargestellten Ableitung verbunden, die wiederum mit
einem nicht dargestellten Sauggebläse sowie einem nicht darge
stellten Filter verbunden ist. In der Motorkammer 9 ist ein Mo
tor 15 angeordnet, der beispielsweise als Drehstrommotor ausge
bildet ist, dessen Drehzahl über einen Frequenzumrichter stu
fenlos einstellbar ist. In der Bürstenkammer 5 ist eine Walzen
bürste 17 angeordnet, die über einen Antriebsriemen 19 vom Mo
tor 15 angetrieben wird. In der Bürstenkammer 5 ist weiterhin
eine Flachstrahldüse 21 angeordnet, die einen Luftstrom 23 er
zeugt und mit einem Druckluftkanal 25 verbunden ist. Schließ
lich ist in der Bürstenkammer 5 noch ein zweiter Ionisierungs
stab 27 angeordnet, der positive und negative Ionen erzeugt.
Der zweiten Ionisierungsstab 27 ist dabei in Bewegungsrichtung
eines zu reinigenden Werkstückes 29 betrachtet, wie durch den
Pfeil 31 angedeutet, am hinteren Ende der Bürstenkammer 5 ange
ordnet. Am vorderen Ende der Bürstenkammer 5 mündet der Absaug
kanal 7 mit einem düsenförmigen Lippenkanal 33. Die äußere
Lippe 35 des Lippenkanals 33 ist dabei bis zum Werkstück 29
herabgezogen und benachbart zu diesem angeordnet, während die
innere Lippe 37 nach oben höhenversetzt zur äußeren Lippe 35
angeordnet ist. An der Außenseite des Gehäuses 3 ist weiterhin
vor der Bürstenkammer 5 in Zuführrichtung 31 des Werkstückes 29
betrachtet, ein erster Ionisierungsstab 39 zur Vorionisation
der Oberfläche des Werkstückes 29 angeordnet. Am hinteren Ende
des Gehäuses 3 befindet sich schließlich noch am Auslauf der
Bürstenkammer 5 eine Befestigungsvorrichtung 41, an der eine
Abdeckung für die Bürstenkammer 5 befestigt werden kann. Diese
nicht dargestellte Abdeckung dichtet die Bürstenkammer 5 nach
unten hin ab, wenn ein Werkstück mit geringer Breite entladen
und entstaubt werden soll, so daß die Absaugung ihre volle Wir
kung behält.
Die hier beschriebene Vorrichtung 1 zur elektrostatischen Ober
flächenentladung und Entstaubung von Werkstücken arbeitet wie
folgt. Ein Werkstück 29 mit elektrostatisch und/oder mechanisch
oder hygroskopisch gebundenen Partikeln 43 wird der Vorrichtung
1 in Richtung des Pfeils 31 zugeführt. Die an der Einlaufseite
des Gehäuses 1 angeordnete Vorionisation 39 leitet positive und
negative Ionen auf die Oberfläche des Werkstückes 29 und hebt
so die elektrostatischen Bindungskräfte zwischen Partikeln 43
und Oberfläche des Werkstückes 29 auf. Das elektrostatisch ent
ladene Werkstück 29 gelangt dann weiter in die Bürstenkammer 5,
wo die elektrostatisch entladenen, aber möglicherweise noch me
chanisch oder hygroskopisch an der Oberfläche des Werkstückes
29 haftenden Partikel 43 mittels der Walzenbürste 17, welche
entgegen der Zuführrichtung 31 rotiert, von der Oberfläche des
Werkstück 29 gelöst und zum Lippenkanal 33 befördert werden.
Dort werden die Partikel 43 von der Luftströmung des Absaugka
nals 7 erfaßt und durch den Absaugstutzen 13 zu einem nicht
dargestellten Filter weitergeleitet. Nach dem Abbürsten durch
die Bürste 17 gelangt das Werkstück 29 zum hinteren Bereich der
Bürstenkammer 5, wo die Nachionisation 27 angeordnet ist. Diese
erzeugt ebenfalls positive und negative Ionen und bewirkt eine
kontinuierliche Entladung sowohl der Oberfläche des Werkstückes
29 als auch der Bürste 17. Damit wird sichergestellt, daß nach
der Entladung und Reinigung des Werkstückes 29 keine weitere
Verschmutzung der Oberfläche durch eine statische Aufladung er
folgen kann. In diesem Bereich der Bürstenkammer 5 mündet au
ßerdem die Flachstrahldüse 21, die einen Luftstrom 23 auf die
Oberfläche des Werkstückes 29 entgegen dessen Zuführrichtung 31
und auf die Bürste 17 richtet. Auf diese Weise wird zum einen
ein Luftschild erzeugt, welches verhindert, daß abgelöste Par
tikel 43 an der Nachionisation 27 vorbei aus dem Gehäuse 3 ge
langen können. Zum anderen wird in diesem Bereich der Bürsten
kammer 5 ein Überdruck erzeugt, so daß die Luft zwischen der
Walzenbürste 17 und der oberen Begrenzung 45 der Bürstenkammer
5 zum Nutenkanal 33 strömt und in den Absaugkanal 7 gelangt, so
daß auf diesem Wege keine Partikel 43 aus dem Gehäuse 3 austre
ten können. Weiterhin werden durch den Luftstrahl 23 die Bor
sten der Bürste 17 in deren Drehrichtung verbogen, so daß die
Borsten der Bürste 17 im Kontaktbereich zum Werkstück 29 ver
dichtet sind und eine bessere Reinigung der Oberfläche des
Werkstückes 29 bewirken.
Wenn das Werkstück 29 das Gehäuse 3 verläßt, ist es entladen
und entstaubt, wobei auch mechanisch und/oder hygroskopisch an
haftenden Partikel entfernt wurden.
In Fig. 2 ist die Vorrichtung 1 der Fig. 1 mit abgesenkter Bür
ste 17 im Schnitt dargestellt. Es kann hier auf eine erneute
ausführliche Beschreibung der Vorrichtung 1 verzichtet werden,
da hier der Unterschied zur Fig. 1 lediglich in der abgesenkten
Bürstenwalze 17 besteht. Das zu entladende und zu reinigende
Werkstück 29 weist hier eine Vertiefung 47 auf, die durch die
abgesenkte Bürstenwalze dennoch zuverlässig in der unter Bezug
nahme auf die Fig. 1 beschriebenen Weise gereinigt wird, so daß
die Partikel 43 in den Absaugkanal 7 befördert werden.
1
Vorrichtung
3
Gehäuse
5
Bürstenkammer
7
Absaugkanal
9
Motorkammer
12
Befestigungsnut
13
Absaugstutzen
15
Motor
17
Bürste
19
Antriebsriemen
21
Flachstrahldüse
23
Luftstrom
25
Druckluftkanal
27
zweiter Ionisierungsstab/Nachionisation
29
Werkstück
31
Zuführrichtung
33
Lippenkanal
35
äußere Lippe
37
innere Lippe
39
erster Ionisierungsstab/Vorionisation
41
Befestigungsvorrichtung
43
Staubpartikel
45
obere Begrenzung
47
Vertiefung
Claims (17)
1. Verfahren zur elektrostatischen Oberflächenentladung und
Entstaubung von Werkstücken (29),
- 1. bei dem mit einem ersten Ionisierungsstab (39) positive und negative Ionen erzeugt und auf die Werkstückoberfläche geleitet werden,
- 2. anschließend die Staubpartikel (43) mit mindestens einer, in einer Bürstenkammer (5) angeordneten Bürste (17) von der Werkstückoberfläche abgelöst und zu einem in die Bürstenkammer (5) mündenden Absaugkanal (7) gefördert und abgesaugt werden,
- 1. in einem in Zuführrichtung des Werkstücks (29) betrachtet nachfolgenden Bereich der Bürstenkammer (5) mittels eines durch Düsen (21) in die Bürstenkammer (5) austretenden Luftstrahls (23) ein Überdruck erzeugt wird,
- 2. der Luftstrahl (23) in einem Winkel gegen die Zuführrichtung (31) des Werkstücks (29) auf die Werkstückoberfläche und die Bürste (17) gerichtet ist und deren Borsten im Kontaktbereich zum Werkstück (29) gegen die Zuführrichtung (31) umbiegt, so daß die Borsten in diesem Bereich verdichtet werden,
- 3. und anschließend mit einem zweiten Ionisierungsstab (27) positive und negative Ionen erzeugt und auf die entstaubte Werkstückoberfläche und mindestens einen Teilbereich der Bürste (17) geleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der durch den
Luftstrahl (23) zugeführten Luft zwischen der Bürste (17)
und der obere Begrenzung (45) der Bürstenkammer (5) zum
Absaugkanal (7) geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Staubpartikel (43) durch
eine rotierende Bürste (17) von der Werkstückoberfläche
abgelöst werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste (17) zum Reinigen
von Vertiefungen (47) oder Erhöhungen zumindest
bereichsweise in der Höhe verstellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrahl (23) mittels
Flachstrahldüsen (21) erzeugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flachstrahldüsen (21) ein
Luftschild (23) erzeugen und die Ionen des zweiten
Ionisierungsstabes (27) zum Kontaktbereich von Bürste (17)
und Werkstück (29) leitet.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1,
- 1. mit mindestens einer in einer Bürstenkammer (5) angeordneten Bürste (17) zum Bürsten der Werkstückoberfläche,
- 2. einem ersten Ionisierungsstab (39) zur Erzeugung positiver und negativer Ionen, der in Zuführrichtung (31) des zu entladenden und reinigenden Werkstückes (29) betrachtet vor der Bürstenkammer (65) angeordnet ist,
- 3. mindestens einem in die Bürstenkammer (5) mündenden Absaugkanal (7) zum Absaugen der von der Werkstückoberfläche abgelösten Staubpartikel (43), wobei der Absaugkanal(7) in Zuführrichtung (31) des Werkstückes (29) betrachtet vor der Bürste (17) in die Bürstenkammer (5) mündet,
- 4. mindestens einer nach der Bürste (17) angeordneten Düse (21) zum Zuführen eines Luftstrahles (23) in die Bürstenkammer (5) und zum Erzeugen eines Überdruckes in diesem Bereich der Bürstenkammer, derart, daß die Borsten im Kontaktbereich zum Werkstück (29) gegen die Zufuhrrichtung (31) umgebogen und verdichtet werden,
- 5. und einem nach der Düse (21) angeordneten zweiten Ionisierungsstab (27) zum Erzeugen positiver und negativer Ionen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste eine rotierende
Walzenbürste (17) ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste (17)
höhenverstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste (17) aus Segmenten
zusammengesetzt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mündung des Ansaugkanals
(7) zur Bürstenkammer (5) als im Querschnitt düsenförmiger
Lippenkanal (33) ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Lippe (35)
verlängert und benachbart zum Werkstück (29) angeordnet
ist, und die innere Lippe (37) gegenüber der äußeren Lippe
(35) nach oben höhenversetzt angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düse eine Flachstrahldüse
(21) ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flachstrahldüse (21)
entgegen der Zuführrichtung (31) des Werkstückes (29) zur
Werkstückoberfläche geneigt und auf den Kontaktbereich der
Bürste (17) mit dem Werkstück (29) gerichtet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (3) der
Vorrichtung (1) aus einem Aluminiumstranggußprofil
besteht.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (3)
Befestigungsnuten (11) aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (3) eine
Vorrichtung (41) zur Befestigung einer
Brüstenkammerabdeckung aufweist.
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