DE4240230A1 - Waschmaschine und Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine - Google Patents

Waschmaschine und Verfahren zum Betrieb einer Waschmaschine

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Description

Die Erfindung geht aus von einer Waschmaschine mit einer we­ nigstens annähernd horizontal gelagerten Wäschetrommel, die zum Waschen teilweise mit Lauge und Wäsche gefüllt ist, mit einer Drehzahl betrieben wird, bei der sich die Wäsche nicht am Trommelmantel anlegt, und mit innen am Trommelmantel an­ geordneten Mitnehmern zum Emporheben der Wäsche aus dem Lau­ genbad bis in eine Höhe, aus der sie ins Laugenbad wieder zurückfällt, wobei die Mitnehmer ein asymmetrisches Quer­ schnittsprofil haben und ihre Flanken in ungleichen Winkeln auf dem Trommelmantel stehen, und die auch zum Schleudern eingerichtet ist.
Eine derartige Waschmaschine ist aus der US-Patentschrift 2 214 131 bekannt. Dort sind die Mitnehmer asymmetrisch pro­ filiert, weil die Wäschetrommel nur in einer bestimmten Drehrichtung gedreht wird und die Mitnehmer der Wäschelast in dieser bestimmten Drehrichtung ein genügend grobes Wider­ standsmoment entgegensetzen sollen. Sie sind daher für diese Bewegungsrichtung der Wäsche, obwohl aus dünnem Blech beste­ hend, durch das asymmetrische Profil besonders steif ausge­ bildet.
Aus vielen anderen, hier nicht näher aufgeführten Druck­ schriften ist bekannt, daß unterschiedliche Mitnehmerformen ebenfalls unterschiedliche Einwirkungen auf die mechanische Behandlung der Wäscheposten ausüben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese bekannte Tatsache in einer Waschma­ schine in der Weise nutzbar zu machen, daß Posten aus unter­ schiedlichen Wäschegewebe-Arten in jeweils geeigneter Weise in ein und derselben Waschmaschine behandelt werden können.
Diese Aufgabe wird bei einer Waschmaschine der eingangs ge­ nannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Quer­ schnittsprofil einer asymmetrischen Parabel wenigstens äh­ nelt. Wie anhand von die Erfindung weiterbildenden Verfahren ersichtlich ist, kann eine derartige Ausstattung der Wäsche­ trommel den unterschiedlichen Anforderungen der Waschpro­ gramme in bezug auf bestimmte Textilarten und verschiedene Programmabschnitter besser entsprechen und angepaßt werden.
Bei einem Verfahren zum Benetzen von Wäsche während einer Benetzungsphase, bei der Wasser aus dem niedrigsten Bereich der Wäschetrommel von den Mitnehmern aufgenommen und über Abflußlöcher in je einer Flanke der Mitnehmer ab einer ge­ wissen oberen Position in den Trommelinnenraum geführt wird, läßt sich in einer erfindungsgemäßen Waschmaschine die Wir­ kung der Benetzung wesentlich verbessern, wenn die Trommel erfindungsgemäß vorzugsweise bis ausschließlich in derjeni­ gen Richtung betrieben wird, in der die Abflußlöcher in der vorderen Flanke angeordnet sind.
Eine Waschmaschine, die zur Durchführung eines derartigen Verfahrens geeignet ist, hat erfindungsgemäß Abflußlöcher in derjenigen Flanke jedes Mitnehmers, die mit dem stumpferen der beiden Winkel auf dem Trommelmantel steht. Dadurch kann die größtmögliche Wassermenge von jedem Mitnehmer bis zur höchstmöglichen Position emporgehoben werden, ehe das Wasser in den Trommelinnenraum abgegeben wird. Dies bewirkt den bestmöglichen Beregnungseffekt.
Ein Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer erfindungsge­ mäßen Waschmaschine kann vorteilhafterweise derart einge­ richtet sein, daß die Trommel beim Waschen von unempfindli­ cher Wäsche (Koch-, Buntwäsche) aus der Sicht der Mitnehmer­ querschnitte vorzugsweise in Richtung auf die stumpferen Flankenwinkel und beim Waschen von empfindlicher Wäsche (Wolle, Feinwäsche, Pflegeleichtes) vorzugsweise in Richtung auf die spitzeren Flankenwinkel gedreht wird.
Schließlich lädt sich auch bei einem Verfahren zum Schleu­ dern von Wäsche in einer erfindungsgemäßen Waschmaschine die Wäsche einerseits schonender behandeln und die Bildung eines unauflösbaren Wäscheringes viel besser verhindern, wenn erfindungsgemäß die Trommel aus der Sicht der Mitneh­ merquerschnitte in Richtung auf die spitzeren Flankenwinkel gedreht wird.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei­ spieles ist die Erfindung nachstehend erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine er­ findungsgemäß ausgestaltete Wäschetrommel,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Mitnehmer gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines solchen Mit­ nehmers.
Die Wäschetrommel 1 enthält drei am Innenkreis des Trom­ melmantels 3 gleichmäßig verteilte Mitnehmer 2. Ihre un­ gleich breiten Flanken 4 und 5 stellen die Parabel-Linie des Querschnittsprofils dar, dessen Scheitelpunkt 6 außermittig über der am Trommelmantel 3 liegenden Basis steht. Die Flanken 4 und 5 stehen demgemäß mit unter­ schiedlichen Winkeln auf der Basis, nämlich die breitere Flanke 4 mit dem spitzeren Winkel µ und die schmalere Flanke 5 mit dem stumpferen Winkel β.
Diese unsymmetrische Gestaltung der Mitnehmer führt dazu, daß Wäsche beim Drehen der Trommel aus der Sicht der Mit­ nehmerquerschnitte in Richtung auf den stumpferen Winkel β, also in Richtung A (Fig. 1), weiter emporgehoben wird als Wäsche, die beim Drehen in Richtung B auf die jeweili­ gen breiteren Flanken 4 der Mitnehmer 2 zur Anlage kommt. Von dort rutschen die Wäschestücke früher ab und werden daher nicht so weit emporgehoben wie bei der Drehrichtung A. Diese Zusammenhänge lassen sich bei einem erfindungsge­ mäßen Verfahren zum Waschen von Wäsche nutzbringend anwen­ den, indem beim Waschen von unempfindlicher Wäsche, also beispielsweise von Kochwäsche oder Buntwäsche, die Trommel bevorzugt in Richtung A gedreht wird. In dieser Richtung wird die Wäsche höher emporgehoben, ehe sie von dieser größeren Höhe in das Laugenbad zurückfällt. Damit wird ein größerer Betrag mechanischer Einwirkung auf die Wäschetei­ le eingebracht.
Eine derartige Bevorzugung der Drehrichtung A kann dadurch gegeben sein, daß bei Einstellung der Reversierzeiten dar­ auf geachtet wird, daß die Drehrichtung A länger einge­ schaltet ist als die Drehrichtung B. Variationen dieses Drehrichtungsverhältnisses sind geeignet, unterschiedliche Grade der Wäscheempfindlichkeit zu berücksichtigen.
Entsprechend kann das Waschverfahren besser an empfindli­ che Wäschearten angepaßt werden (z. B. Wolle, Feinwäsche oder Pflegeleichtes), indem die Drehrichtung B gegenüber der Drehrichtung A größere Anteile im Reversierrhythmus enthält. Dadurch wird die Wäsche nicht so oft sehr hoch gehoben. Vielmehr wird sie meistens bei Drehrichtung B nur geringfügig emporgehoben, ehe sie wieder ins Laugenbad zu­ rückrutscht. So wird die Wäsche mit nur geringem Mechanik­ eintrag beaufschlagt.
Die Steilheit der Winkel µ und β wird man vorzugsweise an die Extrempunkte der Empfindlichkeits-Skala von zu be­ handelnden Wäschestücken anpassen, z. B. einen sehr spitzen Winkel µ für Wolle wählen, während der Winkel β für Lei­ nenwäsche sehr steil sein kann.
Des weiteren ist von Bedeutung, daß auch die Höhe h des Mitnehmer-Querschnitts die mögliche Fallhöhe im Zusammen­ wirken mit der Wahl der Winkel µ und β bestimmt. Eine Va­ rianz der Werte des stumpfen Winkels β geht nicht so stark ein wie die Varianz der Höhen h, während eine Vari­ anz der Werte des spitzen Winkels µ einen größeren Einfluß hat auf die Fallhöhe als die Höhe h des Mitnehmer-Quer­ schnitts.
Zur Festlegung der Mitnehmer-Parameter sind aber auch an­ dere Programmabschnitte bei der Wäschebehandlung von Be­ deutung. Vor dem eigentlichen Waschprozeß liegt in einem Programmablauf eine Benetzungsphase, bei der Wasser aus dem niedrigsten Bereich der Wäschetrommel von den Mitneh­ mern aufgenommen und über nicht dargestellte Löcher in den Mitnehmern ab einer gewissen oberen Position dieser Mit­ nehmer in den Trommelinnenraum abgegeben wird. Dabei wird die in der Trommel liegende Wäsche zusätzlich zur unmit­ telbaren Benetzung aus dem Sumpf auch noch von oben bereg­ net. Für diesen Effekt hat sich eine erheblich unterhalb der zum Waschen als besonders geeignet erwiesenen Trom­ meldrehzahl liegende Drehzahl als am besten zum Benetzen geeignet herausgestellt.
Aber auch die Ausstattung der Mitnehmer mit Abflußlöchern und deren Anordnung im Mitnehmer spielt für den Benet­ zungseffekt eine nennenswerte Rolle. Bei einer erfindungs­ gemäß ausgestatteten Wäschetrommel ist der Benetzungsef­ fekt am größten, wenn die Trommel in einer Drehrichtung betrieben wird, in der die Abflußlöcher für die Beregnung der Wäsche auf der vorderen Flanke der Mitnehmer angeord­ net sind. Die größtmögliche Wassermenge kann durch jeden Mitnehmer dann emporgehoben und über die Wäsche verteilt werden, wenn die Abflußlöcher an der schmalen Flanke 5 des Mitnehmers angeordnet sind und die Trommel 1 in Drehrich­ tung A betrieben wird.
Für aus Kunststoff gefertigte Mitnehmer ist möglicherweise das Entfernen aus dem Werkzeug einfacher, wenn die Abflug­ löcher in der breiteren Flanke 4 des Mitnehmers 2 vorgese­ hen werden. Bei derartigen Mitnehmern ist die Drehrichtung B für die Beregnung der Wäsche am effektivsten. Es ist dann zwar die Höhe, aus der das in den Mitnehmern hochge­ tragene Wasser bereits in den Innenraum abgegeben wird, geringer als bei der zuvor genannten Kombination von Ab­ flußlöchern in der schmalen Flanke 5 mit der Drehrichtung A. Aber der Beregnungseffekt ist wegen der größeren vom Mitnehmer mitführbaren Wassermenge immer noch besser als beim Stand der Technik.
Auch beim Schleudern kommt die erfindungsgemäße Ausstat­ tung der Wäschetrommel der schonenden Behandlung von Wä­ sche entgegen. Wenn die Wäschetrommel beim Schleudern in Drehrichtung B bewegt wird, verteilt sich die Wäsche am Trommelumfang so, daß Teile der Wäsche auf der breiteren Fläche der Flanke 4 der Mitnehmer 2 aufliegen und dort schließlich angepreßt werden. Der stumpfe Winkel zwischen der außerhalb des Mitnehmers liegenden Trommelinnenfläche und der Außenfläche der Flanke 4 des Mitnehmers als Supp­ lementwinkel zum Winkel µ sorgt dafür, daß die Wäsche sich nahezu ohne Knittereinprägung an die Flächen anlegt. Dies ist insb. in Wäschebehandlungsprogrammen von grober Bedeu­ tung, bei denen im Spülabschnitt und im Endschleuderpro­ gramm Schleuderphasen mit zum Teil höheren Schleuderdreh­ zahlen (über 800 Upm) angewendet werden.
Auch bilden sich beim Schleudern üblicherweise entstehende Wäscheringe entlang des Trommelmantels nicht mehr so sta­ bil aus, weil einerseits die Knittereinprägung an den Mit­ nehmern erheblich geringer ist und andererseits die Wäsche von der oberen Scheitellinie der Mitnehmer aus über der steiler stehenden Flanke 5 weitgehend hohl liegt, d. h. am Trommelmantel nicht unmittelbar anliegt.
Insgesamt ergibt sich eine Reihe von Vorteilen durch die erfindungsgemäße Ausstattung der Wäschetrommel und deren Betriebsweise. Durch Variation von Programmparametern sind nunmehr erheblich mehr Varianten von Mechanikeinträgen in die Wäsche möglich, so daß in Abhängigkeit von verschiede­ nen Textilarten und/oder verschiedenen Programmabschnitten erheblich feinfühliger zwischen den unteren und oberen Grenzen "sanft" und "kräftig" für den Mechanikeintrag bzw. zwischen einer erhöhten oder gewollt verminderten Schöpf­ wirkung ausgewählt werden kann. Eine gezieltere und feiner gestufte Variation von Betriebsweisen hat u. a. auch Ein­ fluß auf Reinigungs- und Spülergebnisse sowie auf Schrump­ fungen und Knitterbildungen. Sowohl beim Benetzungsab­ schnitt wie auch beim Wasch-Programmabschnitt kann es für die Behandlung der Wäsche von vorteilhafter Wirkung sein, wenn die Lauge gezielt stärker oder schwächer von oben über die Wäsche verteilt wird.
Gegenüber dem Stand der Technik, bei dem die Mitnehmer weitestgehend symmetrisch aufgebaut sind und bei dem das gleichmäßige Heben und Fallen der Wäsche zu ihrer Ver­ knäuelung beiträgt sowie ein Durchmischen der Wäsche mit daraus folgender ungleichmäßiger Reinigungswirkung verhin­ dert, bewirken die erfindungsgemäßen Maßnahmen eine besse­ re Durchmischung der Wäsche ohne Verknäuelungen und mit Verbesserung der Reinigungsergebnisse.

Claims (5)

1. Waschmaschine mit einer wenigstens annähernd horizon­ tal gelagerten Wäschetrommel, die zum Waschen teilweise mit Lauge und Wäsche gefüllt ist, mit einer Drehzahl betrieben wird, bei der sich die Wäsche nicht am Trom­ melmantel anlegt, und mit am Trommelmantel angeordne­ ten Mitnehmern zum Emporheben der Wäsche aus dem Lau­ genbad bis in eine Höhe, aus der sie ins Laugenbad wieder zurückfällt, wobei die Mitnehmer ein asymmetri­ sches Querschnittsprofil haben und ihre Flanken in un­ gleichen Winkeln auf dem Trommelmantel stehen, und die auch zum Schleudern eingerichtet ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Querschnittsprofil einer asymmetri­ schen Parabel (4 bis 6) wenigstens ähnelt.
2. Verfahren zum Benetzen von Wäsche während einer Benet­ zungsphase, bei der Wasser aus dem niedrigsten Bereich der Wäschetrommel von den Mitnehmern aufgenommen und über Abflußlöcher in je einer Flanke der Mitnehmer ab einer gewissen oberen Position in den Trommelinnenraum geführt wird, in einer Waschmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (1) vorzugs­ weise bis ausschließlich in derjenigen Drehrichtung (A bzw. B) betrieben wird, in der die Abflußlöcher in der vorderen Flanke (5 bzw. 4) angeordnet sind.
3. Waschmaschine zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abflußlö­ cher in der Flanke (5) angeordnet sind, die mit stump­ ferem Winkel (β) auf dem Trommelmantel (3) steht.
4. Verfahren zum Waschen von Wäsche in einer Waschmaschi­ ne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (1) beim Waschen von unempfindlicher Wäsche (Koch- bzw. Buntwäsche) aus der Sicht der Mitnehmer­ querschnitte vorzugsweise in Richtung (A) auf die stumpferen Flankenwinkel (β) und beim Waschen von empfindlicher Wäsche (Wolle, Feinwäsche, Pflegeleich­ tes) vorzugsweise in Richtung (B) auf die spitzeren Flankenwinkel (µ) gedreht wird.
5. Verfahren zum Schleudern von Wäsche in einer Waschma­ schine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (1) aus der Sicht der Mitnehmerquerschnit­ te in Richtung (B) auf die spitzeren Flankenwinkel (µ) gedreht wird.
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