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Im Anschluss an Nassbehandlungen von Bahnen aus Textilmaterial ist es oft erforderlich, diese von bestimm- ten Stoffen zu befreien. Insbesondere handelt es sich bei diesen zu entfernenden Stoffen um Rückstände aus der vorangehenden Behandlung, beispielsweise um gewisse wasserlösliche Chemikalien, Bleichmittel, Laugen und
Säuren, dann aber auch um bahneigene Stoffe wie Flusen und Fasern und endlich um eigentliche Fremdkörper oder Verunreinigungen, wie beispielsweise Markierfarben, Druckfarbenverdickungen, nicht fixierte Farbstoff- reste und Verunreinigungen aus dem Transport der Bahn oder aus den Behandlungsmaschinen.
Zur Entfernung solcher löslicher Stoffe und unlöslicher Feststoffteilchen sind eine ganze Reihe verschie- dener Einrichtungen bekannt.
Eine Gruppe solcher bekannter Einrichtungen beruht auf dem Prinzip, die Textilbahn nach der vorangehen- den Nassbehandlung kräftig zu bespritzen, um die erwähnten Stoffe wegzuspülen. Dazu werden Spritzdüsen oder
Spritzrohre verwendet. Solche Spritzbatterien haben den Nachteil eines hohen Wasserverbrauches und ausserdem kann bei kräftigem Bespritzen der Bahnlauf unter Umständen erheblich gestört werden. Besonders beim Aus- waschen von bedruckten Geweben kann ausserdem ein allzuhart auf die Bahn auftreffender Flüssigkeitsstrahl
Farbstoffreste, statt sie wegzuspülen, in die Bahn hineinpressen und dadurch in der Bahn Flecken bilden.
End- lich ist es mit den üblichen Spritzrohren und-düsen praktisch nicht möglich, die ganze Bahnbreite gleichmä- ssig zu bespritzen ; eine Erscheinung, die, durch einzelne durch Wasserverunreinigungen verstopfte Düsen oder
Ausspritzöffnungen noch verstärkt, zu Streifenbildungen in der behandelten Bahn führen kann.
Es ist weiter bekannt, bei der Nassbehandlung von Textilbahnen unter anderem in einer Reinigungsphase ein- zelne antreibbare Bürstenwalzen auf die Textilbahn einwirken zu lassen. Die offenbarte Verwendung solcher
Bürsten kann aber, sei es infolge ihrer eher von der Konzeption der Anlage her zufälligen Lage und/oder der kurzen Einwirkzeit wegen nicht befriedigen. Ist die Textilbahn an der Stelle, an welcher sie gebürstet wird zu trocken und/oder ist der Anpressdruck der Bürste zu gross, kann die Bahn leicht beschädigt werden.
Werden, um eine bessere Reinigungswirkung zu erzielen, in ebenfalls bekannter Weise mehrere Bürsten unmittelbar hinter- einandergeschaltet, besteht die Gefahr, dass von einer Bürste gelöste Schmutz- oder Farbteilchen durch die nachfolgende oder die nachfolgenden Bürsten oder auch durch nachfolgende Walzen wieder in die Bahn einge- presst werden oder diese verschmieren.
Besonders bei bedruckter Ware kann die kleisterartig haftende Verdickermasse mit den heute bekannten
Einrichtungen nur schlecht und meist ungenügend entfernt werden. Da die Verdickungsmittel nichtfixierte Farb- stoffe enthalten, wirkt sich aber eine ungenügende Reinigungswirkung nachteilig auf den Griff und auf die Druck- echtheit der Ware aus. Einer beliebigen mechanischen Einwirkung, z. B. einem Ausquetschen, steht die Schwierigkeit entgegen, dass dabei der abgelöste Farbstoff den Gewebegrund verschmutzt.
Dazu kommt, dass es, je nachder Behandlung oder der Artdes behandelten Textilgutes wünschenswert oder sogar erforderlich sein kann, weichere oder härtere, oder abwechselnd weiche und harte Bürsten mit gegebenen- falls unterschiedlichen Zustellkräften zu verwenden oder auch auf Bürsten ganz zu verzichten. Auch sollte die Möglichkeit bestehend die Abnützung der Bürsten ausgleichen zu können.
Diese verschiedenen Möglichkeiten lassen sich mit den bekannten Einrichtungen nicht oder nur sehr schwer verwirklichen.
Hier greift die Erfindung ein, indem sie eine Einrichtung schaftt, die eine Reihe von verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten von Bürsten schafft und zugleich schonendste Behandlung des Textilgutes gewährleistet.
Hiezu ist nach der Erfindung eine Einrichtung zum Reinigen, insbesondere zum Entfernen von unerwünschten Feststoffteilchen, von einer nassbehandelten T extilb ahn mittels antreibbarer Bürstenwalzen und mit den Bürstenwalzen benachbarten Umlenkwalzen, über welche die Textilbahn geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bürstenwalzen im gleichen Maschinenteil, z. B. im Deckel, gelagert sind, welcher gegebenenfalls gegenüber den von ihm abgedeckten Umlenkwalzen und damit der über diese laufenden Textilbahn verstellbar, in die Betriebslage verbringbar und abnehmbar ist.
Die erfindungsgemässe Einrichtung soll im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert werden. Fig. l zeigt vereinfacht eine solche Einrichtung im Schnitt, Fig. 2 zeigt, ebenfalls vereinfacht einen Schnitt nach der Linie II bis II in Fig. 1 und Fig. 3 zeigt in grösserem Massstab eine Einzelheit der Fig. l.
Eine nassbehandelte und zu reinigende, insbesondere von unerwünschten Feststoffen zu befreiende Textilbahn --B-- wird von der vorhergehenden Behandlungsstufe in Pfeilrichtung kontinuierlich durch ein Quetsch- werk --1-- hindurch und über einen Spannungsregler --2-- in ein Behandlungsabteil --3-- geführt. Dieses Be- handIungsabteil --3-- enthält eine Reihe von nebeneinander angeordneten Unterwalzen--4--und eine Reihe von ebenfalls nebeneinander angeordneten Oberwalze-5-. Die Textilbahn --B-- wird im Behandlungsabteil wie dargestellt, abwechselnd um eine Unterwalze und um eine Oberwalze --5-- geführt und verlässt anschliessend dasAbteil über eine Umlenkwalze -- 6-- und durch ein Quetschwerk --7--,
welches die Bahn --B-weitertransportiert. An der Oberkante desAbteiIs-3-- ist eineAbstützung-8-- für einen allgemein mit-9-- bezeichneten Deckel vorhanden. An den Seitenwänden des Deckels --9-- sind kleine Zylinderaggregate --10-angeordnet, die sich auf Abstützungen-11--des Abteils abstützen und über welche der Abstand des Deckels --9-- vom Abteil-3--in vertikaler Richtung verändert werden kann.
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ImDeckel--9-sind vierBürstenwaIzen--12--drehbar so angeordnet, dass jeweils einer Oberwalze-5eine Bürstenwalze --12-- zugeordnet ist, wie aus der Darstellung in den Fig. l und 3 hervorgeht. Die Bürsten-
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werden kann.
Das Reinigen, insbesondere das Entfernen von unerwünschten Feststoffteilchen von der nassbehandelten, kontinuierlich zugeführten Textilbahn --B-- mittels der dargestellten Einrichtung wird folgendermassen durch- geführt :
Zum Einziehen der Bahn --B-- über die Walzen --5 und 4--wird der Deckel--9-- abgehoben. Nachdem dieBahn-B-eingezogen ist, wird der Deckel--9-- aufgesetzt, wobei in dieser Lage die Borsten der Bürsten- walzen --12-- jeweils an Stellen der Bahn --B-- einwirken, an denen die Bahn an ihrer gegenüberliegenden
Seite auf einer Walze --5-- aufliegt. Das Abteil-3-- ist bis unterhalb der Bürstenwalzen --12-- mit Wasch- oder Behandlungsflotte gefüllt.
Die Anlage kann nunmehr in Betrieb genommen werden, wobei zum Transport der Bahn in üblicher Weise die Oberwalzen -- 5-- und/oder die Unterwalzen-4-über nicht dargestellte
Rutschkupplungen von einer Quetschwalze der Quetschwerke angetrieben werden. Je nach der gewünschten Wir- kung können die Bürstenwalzen --12-- vom Motor --14-- mit Vor- oder Nacheilung gegenüber der Bahn--B- in Drehung versetzt werden.
Im nun folgenden Betrieb der Einrichtung wird, wie ohne weiteres ersichtlich, die Bahn --B-- nacheinan- der an den Bürstenwalzen --12-- vorbeigeführt und dabei jedesmal über ihre ganze Breite gebürstet. Unmittel- bar danach und bevor die nächstfolgende Bürste zur Einwirkung kommt, wird die Bahn in die Flotte getaucht, wodurch die durch den vorherigen Bürstvorgang gelösten Teilchen weggeschwemmt werden.
Werden zudem, wie in Fig. 2 beispielsweise gezeigt ist, die Borsten mindestens einer der Bürstenwalzen so angeordnet, dass die einzelnen Borstenbüschel--17--, von der Mitte der Walze ausgehend, nach linksgängigen bzw. rechtsgängigen Schraubenlinien verlaufen, kann mit einer solchen Walze beim Reinigen der Textilbahn zugleich eine Ausbreitwirkung auf die Bahn erzeugt werden, die einer Faltenbildung im verstärkten Masse ent- gegenwirkt.
Mit Vorteil wird die Anordnung so getroffen, dass die Bürstenwalzen nicht nur als Einheit mitsamt dem Deckel --9-- gegenüber der Bahn --B-- verstellt werden können, sondern dass auch jede für sich innerhalb der Einheit verstellbar bzw. verschiebbar und auch austauschbar ist, damit gegebenenfalls Abnützungen ausgeglichen oder einzelne Bürsten innerhalb der Einheit durch solche mit steiferen oder weicheren Borsten ersetzt werden können.
Ein durch dieSpritzrohre-15-oder durchSpritzdüsen auf dieBürstzone gerichteter Flüssigkeitsstrahl dient einer weiteren Verstärkung der Reinigungswirkung.
Durch zusätzliche Anordnung von Bürsten im Bereich der Unterwalzen-4-kann die Bahn wechselweise innerhalb und ausserhalb eines Flüssigkeitsbades gebürstet werden.
Es kann aber auch wünschenswert sein, beide Flächen der Bahn --B-- an mindestens einer Bürste vorbeizuführen. Dies kann in einfachster Weise dadurch geschehen, dass eine oder auch mehrere der als Abstützung dienenden Walzen --4 und/oder 5-- als Bürstenwalzen ausgebildet werden.
An Stelle des dargestellten getrennten Antriebes der Bürstenwalzen --12-- durch den Motor --14-- könnte selbstverständlich der Antrieb der Bürstenwalzen im Gleichlauf oder im Gegenlauf zum Bahntransport über den Antrieb für den Bahntransport erfolgen.
Von Bedeutung ist noch der Hinweis, dass ein "Bürstenaufsatz", wie er durch den Deckel --9-- mit den Bürstenwalzen --12-- und dem Antrieb --14-- hiefür gebildet wird, als bewegliche Einheit auf die gebräuchlichen Masse von Behandlungsabteilen in der Textilindustrie abgestimmt, als Aufsatzeinheit jedem solchen Standardabteil zugeordnet werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Reinigen, insbesondere zum Entfernen von unerwünschten Feststoffteilchen, von einer nassbehandelten Textilbahn, mittels antreibbarer Bürstenwalzen und mit den Bürstenwalzen benachbarten Um-
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walzen (12) im gleichen Maschinenteil, z. B. im Deckel (9), gelagert sind, welcher gegebenenfalls gegenüber den von ihm abgedeckten Umlenkwalzen und damit der über diese laufenden Textilbahn verstellbar, in die Betriebslage verbringbar und abnehmbar ist.