DE4239746C2 - Stickmaschinen-Gestell - Google Patents
Stickmaschinen-GestellInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stickmaschine nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Eine derartige, als Großstickmaschine einzuordnende Stickmaschine mit 10 m, 15 m
bis 21 m Sticklänge wird seit langem zweistöckig gebaut, d. h. es werden zwei
horizontale Reihen von Stickstellen und entsprechend zwei zu bestickende
Stoffcoupons übereinander (vgl. DE 37 20 907 C2) angeordnet. Damit wird die
doppelte Anzahl Stiche pro Min. oder pro Std. gegenüber einer einstöckigen
Maschine erreicht. Da die Stickhöhe (die Höhe des in einer Aufspannung zu
bestickenden Stoffes) aus Gründen der Leistungssteigerung von ursprüngliche
weniger als 40 cm bis auf 120 cm und mehr erweitert wurde, wurden die Großstick
maschinen dadurch immer höher. Um nicht extreme Gebäudehöhen zu verlangen
und eine vernünftige Bedienung der beiden Stockwerke zu ermöglichen, werden die
Maschinen so ausgelegt, daß in der Mittelachse der Maschine ein Längsgraben im
Fundament vorgesehen wird, in dem der untere Teil des Spannrahmens beim
Sticken abgesenkt werden kann.
Diese Anordnung hat zur Folge, daß Vorder- und Hinterseite der Maschine durch
diesen bis 1 m tiefen Graben (vgl. CH 544 444 Fig. 2) getrennt sind. Die Stabilität
der Maschine kann dabei nicht durch das Gestell gesichert werden, sondern muß
durch das Fundament übernommen werden. Bei schwierigen Bodenverhältnissen
erfordert das große Aufwendungen für genügend steife Fundamente. Ungenügende
Fundamentssteifigkeit kann zu Deformationen der Maschine führen, die einen
weiteren Betrieb verunmöglichen.
Dieser konventionelle Aufbau zwingt auch dazu, die Maschine erst am
Aufstellungsort zu montieren, da ja eine Großstickmaschine nur zusammen mit dem
Fundament eine stabile Einheit bildet. Die Vormontage beim Hersteller bleibt auf
kleinere, geschlossene Baugruppen beschränkt. Die Schlußmontage beim Kunden
erstreckt sich über 6 bis 12 Wochen.
Jede Ortsänderung derartiger Großstickmaschinen ist ein kostspieliges
Unternehmen. Sie muß nicht nur demontiert, sondern auch aus den Fundamenten
herauspräpariert und am neuen Aufstellungsort im neuen Fundament wieder
eingegossen werden.
Diese Anordnung mit tiefem Graben für den Spannrahmen führt dazu, Vorder- und
Hinterteil der Maschine an beiden Enden mit schweren Seitenschilden zu verbinden.
Dadurch werden aber beide Seiten so zugebaut, daß kein seitliches Ein- und
Ausfahren von Stoffbahnen rationell möglich ist.
Diese zweistöckige Anordnung ist auch Ursache für wesentliche
Bedienungserschwernisse. Zu Bedienung des oberen Stockwerkes müssen
Laufstege mit Geländer und Leitern oder Hebebühnen mit entsprechenden
Absicherungen angebracht werden. Der Zeit- und Personalaufwand ist beträchtlich.
Die Patentschrift DE-PS 2 30 960 beschreibt eine Anordnung von mit ihren
Längsseiten zugekehrten, nebeneinander stehenden Stickmaschinen, wobei die
vorderen Querwandhälften der einen Maschine nur mit den hinteren
Querwandhälften der benachbarten Maschine zu je einem gemeinsamen starren
Ganzen verbunden sind. Die Querwandhälften einer Maschine sind nicht
miteinander verbunden. Die beschriebene Konstruktion hat den Nachteil, daß die
Bewegungsfreiheit der Bedienperson zwischen den einzelnen Maschinen
eingeschränkt wird.
Die US 2,649,065 betrifft eine Stickmaschine mit horizontal und vertikal
verschieblichem Rahmen, wobei der Rahmen der Maschine aus vier vertikalen
Pfosten besteht, die jeweils über an der Oberseite angebrachte Längsverbinder und
Querverbinder miteinander verbunden sind.
Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Großstickmaschine der eingangs genannten Art
so weiterzubilden, daß bei etwa vergleichbarer Leistung eine niedrigere Bauhöhe
erreicht wird und daß eine aufwendiges Fundament entfallen kann.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische
Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
Wesentlich Merkmal der Erfindung ist, daß nun ein im wesentlichen nach
oben offener U-förmiger Gestellrahmen vorgesehen ist. Damit wird also
nach der Erfindung eine einstöckige Bauweise vorgeschlagen, die
aneinanderreihbar ist und dadurch die großen Bauhöhen vermieden werden,
deren Nachteile in der Beschreibungseinleitung vorstehend beschrieben
wurden.
Mit der Verwendung einer einstöckigen, modularen Bauweise wird der
weitere wesentliche Vorteil erreicht, daß nun gleich hohe Leistungen,
wie bei einem zweistöckigen Aufbau, erzielt werden können, weil nun der
erfindungsgemäße Rahmen mit höheren Umdrehungszahlen betrieben werden
kann, was bei dem zweistöckigen Aufbau nach dem Stand der Technik nicht
möglich war.
Daher wird also bei geringerer Bauhöhe und bei den Vorteilen eines
modularen Aufbaues sowie dem Wegfall eines aufwendigen Fundamentes mit
der erfindungsgemäßen Stickmaschine eine in etwa gleiche Leistung
erzielt wie bei herkömmlichen Stickmaschinen mit zweistöckigem Aufbau.
Durch einstöckige Bauweise oder niedrige Stickhöhen mit automatischem
Nachwellen der Stoffbahnen im Spannrahmen kann der Graben für den
Spannrahmen entfallen. Somit wird eine eigenstabile Bauweise möglich,
bei der Vorder- und Hinterseite der Maschine starr miteinander verbunden
sind. Eine solche Maschine kann auf jedem tragfähigen, ebenen Boden
aufgestellt und auch leicht wieder disloziert werden. Die Kosten für
aufwendige, spezielle Fundamente entfallen. Etwaige Auswirkungen von
Bodendeformationen können leicht durch Nachstellen von Maschinenfüßen
behoben werden.
Die Unabhängigkeit vom Fundament ermöglicht nun eine weitgehende
Vormontage von ganzen Maschinenmodulen, die an Ort und Stelle rasch
zusammengefügt werden können und nicht in ein kompliziertes Fundament
eingegossen werden müssen. Das Versetzen von solchen Maschinen an neue
Standorte erfordert nur einen Bruchteil der früheren Aufwendungen.
Der beidseitig offene U-Kanal des Maschinengestells ermöglicht nun
Spannrahmenkonstruktionen, bei denen der zu bestickende Stoff auf einer Seite in
die Maschine geführt und auf der anderen abgeführt wird.
Durch die Ergänzung des nach oben offenen U-Querschnittes zu einem hohen,
schmalen Rechteck wird ein mit wenig Materialaufwand besonders steifes Gestell für
die Führung und Bewegung des Spannrahmens erreicht (vgl. Anspruch 3).
Auch bei einstöckigeren Bauweise wird eine solche Stickmaschine, bei ebenerdiger
Aufstellung noch relativ hoch (2 m). Für den Transport von vollständig vormontierten
Modulen würde das Erschwernisse und erhöhte Kosten bringen. Durch
Konzentration aller Stickwerkzeuge und deren Antrieb im Unterteil des
erfindungsgemäßen Gestellrahmens kann das Oberteil der Maschine bis auf die
Führungen für den Spannrahmen reduziert werden. Mit technischen einfachen
Mitteln kann das Oberteil lösbar mit dem Unterteil verbunden werden. So können
Untertteil-Module mit allen, hohe Genauigkeit erfordernden Stickstellen und deren
Antrieben vollständig vormontiert und versandt werden. An Ort und Stelle sind nur
noch die vertikalen Stützen mit den Führungen, bzw. das Oberteil des
rechteckförmigen Rahmens mit den Führungen, und die Teile des Spannrahmens zu
montieren. Eine solche Konstruktion ermöglicht es, auch die größte Stickmaschine in
weniger als einer Woche zu montieren und in Betrieb zu nehmen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von mindestens einen Ausführungsweg
darstellenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1: die perspektivische Ansicht des Maschinengestells, wobei ein
Vormontage-Modul gezeigt ist;
Fig. 2: Stirnansicht eines Vormontage-Moduls, welches durch einen oberen U-
Spant zu einem geschlossenen Rahmen ergänzt ist.
Gemäß Fig. 1 besteht das Vormontage-Modul aus einem unteren Träger 1, der als
gepaarter Träger zwei Seitenständer 2 zwischen sich aufnimmt, welcher Seiten
ständer in Verbindung mit den unteren Trägern 1 einen nach oben geöffneten U-
Spant 16 bilden. Der untere Träger 1 kann auch einteilig ausgeführt sein.
Es sind mehrere derartige U-Spanten 16 nebeneinander vorhanden, die durch
waagrechte verlaufende Längsträger 3 miteinander verbunden sind. Die Längsträger
3 sind hierbei mit ihren Stirnseiten an den zugeordneten Teilen 1, 2 befestigt, z. B.
durch Verschrauben.
Die oberen Längsträger werden als Wangen 3a bezeichnet und auf diesen Wangen
werden die Stickwerkzeuge, wie z. B. Schiffchen, Nadel und Bohrer
angeordnet.
Das gesamte Vormontagemodul zeigt nun einen in Längsrichtung
verlaufenden, mittleren Kanal 14, in dessen Bereich (vergl. Fig. 2) die
genannten Schiffchen, Nadel und Bohrer angeordnet werden.
Mit dem oben und stirnseitig offenen Gestellrahmen ist es nun erstmals
möglich, den zu bestickenden Stoff durch die freien Stirnseiten des
Kanals 14 von der einen Seite her (Stirnseite 15) in die Maschine
einzuführen und auf der anderen (Stirnseite 15) zu entnehmen.
Auf der oberen Wange 3a sind vertikale Stützen 4 befestigt, welche
Trennstellen 6 mit den Wangen 3a ausbilden. Diese vertikalen Stützen 4
bilden das Oberteil der Maschine und weisen Führungen für den
Spannrahmen auf.
Stirnseitig sind weitere Anschlüße 5 für weitere Montagemodule
vorgesehen, wobei mit der Wange 3a ein einziges Element eines sich daran
anschließenden Montagemoduls angedeutet ist.
Die unteren Träger 1 des Vormontagemoduls sind auf Fundamentplatten 9
montiert, die als höhenverstellbare Schwingungsdämpfungselemente
ausgebildet sein können.
Die Fig. 2 zeigt das um einen oberen, U-förmigen Rahmen erweiterte
Vormontagemodul von Fig. 1 in der Stirnansicht.
Es werden hierbei für die gleichen Teile die gleichen Bezugszeichen
verwendet.
Auf den in Längsrichtung sich erstreckenden Wangen 3a ist nun ein nach
oben geschlossener zweiter U-förmiger Rahmen befestigt, wobei die
Trennstellen 6 zur Befestigung verwendet werden. Der obere, U-förmige
Rahmen besteht aus den vertikalen Stützen 4 und den dazu parallel
verlaufenden Seitenstützen 7, welche in ihrem oberen Bereich durch obere
Querverbindungen 8 miteinander verbunden sind.
Damit erhält der Rahmen eine optimale Eigensteifigkeit, so daß es nicht
mehr auf die Verankerung in einem Fundament ankommt. Erfindungsgemäß
besteht also der Stickmaschinenrahmen aus einem nach oben geöffneten
unteren, U-förmigen Spant und einem darauf aufgesetzten oberen,
U-förmigen Spant, wobei die beiden U-Schenkel gegeneinander gerichtet
stirnseitig miteinander verbunden sind.
Es handelt sich also um einen geschlossenen, rechteckigen, relativ
schmalbauenden Rahmen mit einem mittleren, durchgehenden Kanal 14, in
dem zwei Stoffwellen des Stoffspannrahmens 10 übereinanderliegend in
gegenseitigem Abstand parallel zueinander angeordnet sind.
Die einzelnen Werkzeuge, wie Schiffchen 11, Nadel 12 und Bohrer 13 sind
gemäß der vorstehenden Beschreibung auf den in Längsrichtung
verlaufenden Wangen 3a angeordnet.
Die Erfindung betrifft also zwei verschiedene Ausführungsformen, nämlich
in einer ersten Ausführungsform kann die Stickmaschine nur aus einem
U-förmigen, nach oben offenen Vormontagemodul bestehen, welcher Rahmen
bereits schon die erforderlichen Eigensteifigkeit und
Schwingungsstabilität aufweist.
In einer zweiten Ausführungsform, die ebenfalls von dem
Erfindungsgedanken umfaßt ist, wird der nach oben offene, U-förmige
Rahmen durch einen zweiten, nach unten offenen U-förmigen Rahmen zu
einem geschlossenen Rechteckrahmen ergänzt, wodurch dieser Rahmen noch
steifer und eigenstabiler wird.
In der einfachsten Ausführungsform besteht also die Erfindung aus einem
oben offenen, U-förmigen Rahmen und in einer Weiterbildung wird dieser
nach oben offene, U-förmige Rahmen durch einen zweiten U-förmigen, nach
unten offenen Rahmen ergänzt. Durch den beschriebenen modularen Auffbau
ergibt sich nun erstmals die Möglichkeit, daß man in Längsrichtung
weiter Vormodule gemäß Fig. 1 anschließen kann, weil die vorgesehenen
Trennstellen 5 hierfür zum Anschluß geeignet sind.
1
unterer Träger
2
Seitenständer
3
Längsträger
3
a Wangen
4
vertikale Stützen
5
Anschlüße für weitere Montagemodule
6
Trennstelle der vertikalen Stützen
7
Seitenstütze
8
obere Querverbindung
9
Fundamentplatten
10
Stoffwellen des Spannrahmens
11
Schiffchen
12
Nadel
13
Bohrer
14
Kanal
15
Stirnseiten
16
U-förmige Spanten, nach oben offen
17
U-förmige Spanten, nach unten offen
Claims (6)
1. Stickmaschine mit horizontaler Anordnung einer Vielzahl von Stickstellen, welche
in gleichem Abstand nebeneinander mit jeweils einer Nadel und den
dazugehörenden Stickwerkzeugen, wie z. B. Bohrer, Fadenleiter, Stoffdrücker,
Schiffchen, weitere maschenbildente Nadeln, welche sich teilweise auf der Vorder-
und der Hinterseite eines Stoffspannrahmens gegenüberliegend in einer oder
mehreren Reihen übereinander an einem Maschinengestell angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß das Maschinengestell einen im wesentlichen U-
förmig nach oben offenen Querschnitt aufweist, wobei mindestens zwei im
wesentlichen vertikale nach oben offene U-Spanten (16) durch Längsträger (3, 3a)
miteinander verbunden sind und in Maschinenlängsrichtung einen an den Stirnseiten
(15) und oben offenen Kanal (14) ausbilden, in welchem der Stoffspannrahmen (10)
bewegbar angeordnet ist, wobei auf der Rückseite der Maschine, auf den die U-
Spanten (16) verbindenden Längsträger (3a), vertikale Stützen (4) zur Führung und
Bewegung des Spannrahmens befestigt sind.
2. Stickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die U-förmigen
Spanten (16) aus jeweils zwei Seitenständern (2) und einem oder zwei unteren
Trägern (1) aufgebaut sind, wobei die Seitenständer (2) in horizontalem Abstand
zueinander zwischen den unteren Trägern (1) oder auf dem unteren Träger befestigt
sind.
3. Stickmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach unten
offene U-förmige Spanten (17) derart auf dem Gestell angeordnet vorgesehen sind,
daß diese zusammen mit den nach oben offenen Spanten (16) Rahmen mit
rechteckigem Querschnitt bilden, welche durch Längsträger verbunden sind und in
Maschinenlängsrichtung einen an den Stirnseiten (15) offenen Kanal (14) ausbilden,
in welchem der Stoffrahmen bewegbar angeordnet ist.
4. Stickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei
der U-förmigen Spanten (16) oder rechteckförmigen Spanten (16, 17) durch die
Längsträger (3, 3a) zu einer im wesentlichen vormontierten Gestelleinheit verbunden
sind, an welche Gestelleinheit modulartig weitere Einheiten anbaubar sind.
5. Stickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Unterseite der nach oben offenen Spanten (16) Fundamentplatten (9) vorgesehen
sind, welche als höhenverstellbare Schwingungsdämpfungselemente ausgebildet
sind.
6. Stickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen, nach
unten offenen U-Spanten (17) lösbar mit den nach oben offenen unteren U-Spanten
(16) verbunden sind.
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