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Klebepresse für Schuhwerk. Die Erfindung bezieht sich auf eine Klebepresse
für Schuhwerk, welche aus einer Grundplatte mit darauf angeordnetem rahmenartigen
Gestell für Aufnahme der Schraubspindeln besteht, mittels derer die Werkstücke auf
je einem unter ihnen befindlichen Preßkissen festgeklemmt werden können.
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Bei derartigen Klebepressen besteht das Rahmengestell meist aus gußeisernen,
durch Traversen o. dgl. verbundenen Ständern, deren Gewicht durch die verhältnismäßig
massige Ausbildung des Rahmens ziemlich beträchtlich ist. Dadurch wird einerseits
die Herstellung außerordentlich verteuert und andererseits auch der Transport und
die Handhabung der Vorrichtung erschwert.
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Diese Nachteile sind gemäß vorliegender Erfindung im wesentlichen
dadurch vermieden, daß das rahmenartige Gestell der neuen Klebepresse, und zwar
sowohl Ständer wie Traverse, aus schmiedeeisernen Rohren besteht, wobei die Traverse
in ihrem Innern einerseits zur Führung der Spindeln, andererseits zur Befestigung
von in den Ständern angeordneten Zugankern mit mutterartigen Einsatzstücken versehen
ist. Hierdurch wird, zunächst die Herstellung der Presse wesentlich vereinfacht
und verbilligt sowie eine einfach auszuführende Zerlegung der Klebepresse in mehrere
Einzelteile erreicht, so daß sie leicht und bequem verpackt werden kann; andererseits
ist ihr Gewicht durch Anwendung der hohlen Rohre bedeutend vermindert, so daß die
neue Klebepresse sich zum Versand bzw. zum Export vorzüglich eignet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt,
Abb.2 eine Seitenansicht bei nicht mit dargestellten Ständern, Abb. 3 eine Draufsicht
auf den Werkstück. halter und Abb. 4 einen Schnitt nach der Linie A-A der Abb. i.
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Es ist i das kastenartige Grundgestell einer IZlebepresse, in welchem
zur Aufnahme von Werkzeug o. dgl. zwei nebeneinanderliegende Schubfächer 2 angeordnet
sind. Die oberhalb der Schubfächer liegende Abdeckplatte 3 bildet zugleich die Grundplatte
des Gestelles. Sie besteht aus drei in der Faserrichtung kreuzweise übereinandergelegten
und miteinander verleimten, dünnen Holzplatten q.. Auf dieser Grundplatte 3 sind
nun zwei senkrechte Ständer 5 angeordnet, die an ihrem oberen Ende durch eine Traverse
6 miteinander verbunden sind, deren Enden seitwärts über die Ständer 5 auskragend
hervorstehen. Sowohl die Ständer 5 wie die Traverse 6 bestehen gemäß der Erfindung
aus schmiedeeisernen Rohren, wobei die Ständer 5 mittels j e eines in ihrem Innern
angeordneten Zugankers 7 mit der Grundplatte 3 einerseits und der Traverse 6 andererseits
befestigt ist. Zu diesem Zweck ist in der hohlen Traverse 6 je ein mit' einem Muttergewinde
versehenes Einsatzstück 8 von etwa halbkreisförmigem Querschnitt eingelegt, in welches
das obere, mit einem entsprechenden Gewinde g versehene Ende des Zugankers 7 eingeschraubt
werden kann. Das untere Ende des Ankers 7 ist durch die Grundplatte 3 hindurchgeführt
und durch eine auf einer Unterlegscheibe io aufliegende Schraubmutter i i gehalten.
Die Ständer 5 sind daher bei angezogenem Anker fest mit der Traverse 6 verbunden
und auf der Grundplatte standsicher befestigt. In der Traverse sind ferner vier
Schraubspindeln 12 angebracht, von denen zwei zwischen den Ständern 5 und je eine
in dem auskragenden Ende der Traverse 6 angeordnet sind. Damit in dieser die Spindeln
12 sicher gehalten und geführt sind, ist die Traverse 6 mit einer Querbohrung versehen
und an dieser Stelle der Traverse 6 je ein letztere völlig ausfüllendes Einsatzstück
13 angeordnet, in deren entsprechend ausgebildetem Getvindeloch die mit einem
Handrad i4. versehene Schraubspindel 12, eingeschraubt werden kann.
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Unterhalb einer jeden Schraubspindel i2 ist auf der Grundplatte 3
ein in einem Behälter 15 gelagertes Preßkissen ig angeordnet, das als Unterlage
für das zu bearbeitende Werkstück 16 dient. An jeder Längsseite des
im
wesentlichen rechteckigen Behälters 15 ist eine senkrechte Stange 17 befestigt,
deren oberes Ende abgesetzt ist und einen vorstehenden Rand 18 besitzt, auf dem
eine um das Stangenende herumliegende Schraubfeder 2o sich abstützt. Das andere
Ende dieser Feder stützt sich gegen die Unterfläche eines die beiden senkrechten
Stangen 17 miteinander verbindenden flachen Bügels 21, der an seinen Enden mit je
einer Durchstecköffnung für die oberen Stangenenden versehen ist, so daß der Bügel
auf diesen Enden in der Höhe verschiebbar ist und durch j e eine Flügelschraube
22 in irgendeiner Lage festgehalten «-erden kann. Unterhalb des Bügels 21, ungefähr
in seiner Mitte und quer zu seiner Längsrichtung, sind zwei dicht nebeneinanderliegende
Querstege 23 von rechteckigem Querschnitt derart angeordnet, daß der Bügel 2i und
die Ouerstege 23 kreuzweise aufeinanderliegen. Zwischen diesen Querstegen 23 ist
an jedem Ende ein senkrecht geführter Druckstempel 24 angeordnet, der an seinem
unteren Ende einen halbkugelig ausgebildeten Fuß 25 trägt, mit dem er auf das unter
ihm liegende Werkstück i6 einwirken kann. Jeder Stempel 24 ist sowohl in der Höhe
wie auch in Richtung des Quersteges 23 verstellbar. Zu diesem Zweck ist einerseits
sein Schaft, andererseits jeder Quersteg 23 mit in regelmäßigen Abständen angebrachten
Lpchern 26 versehen, so daß eine gewisse Verstellbarkeit der Stempel 24 mittels
eines durch die entsprechend in tl;ereinstimmung gebrachten Löcher 26 gesteckten
Bolzens 27 in kurzer Zeit erreicht werden kann. Diese Vorrichtung, das ist Verbindung
von Bügel 17, 21, Ouerstegen 23 und Druckstangen 2d., dient als erste behelfsmäßige
Befestigungseinstellung des Werkstückes 16 auf dem Preßkissen i9, während die endgültige
Preßstellung in an sich bekannter Weise durch die Schraubspindel 12 erzielt wird,
die unter Vermittlung eines Zwischenstückes 28 auf den Bügel 21 drückt und dadurch
zugleich die Querstege 23 und Druckstempel 2.4 nach abwärts bewegt. Das Zwischenstück
28 ist als doppelt abgesetzter Zapfen mit einem flachen tellerförmigen, auf dem
Bügel aufliegenden Kopf 29 ausgebildet, wobei das untere, geradflächig abgesetzte
Ende 30 zwischen die beiden Querstege 23 greift und das mittlere Stück 31
in einer Lochöffnung des Bügels 21 eingesetzt ist. Auf der Oberfläche des Zwischenstückes
28 ist eine muldenförmige Vertiefung 32 angeordnet, in der das entsprechend halbrund
ausgebildete Ende 33 der Schraubspindel i2 eingesetzt werden kann und wodurch ein
etwaiges Abgleiten der Spindel 12 auf sichere Weise vermieden ist.
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Das mit dem Schuhleisten 3.1. versehene Werkstück 16 wird auf das
Prellkissen i9 gelegt und kann auf diesem mit Hilfe der in den Querstegen 23 geführten
Druckstempel 2,4 in wenigen Handgriffen behelfsweise festgestellt werden. Dann wird
der wirklich erforderliche Druck auf das Werkstück durch Anziehen der Schraubspindel
12 ausgeführt, wobei der Bügel -21 entgegen der Wirkung der Feder 2o nach abwärts
bewegt und in der endgültigen Arbeitslage durch die nachgezogenen Flügelschrauben
22 festgestellt wird. Nach Lösen der. Spindel 12, wobei sich diese von dem muldenförmigen
Auflager 3:2 des Zwischenstückes 28 abhebt, kann der nunmehr ein selbständiges
Ganzes bildende Werkstückhalter zusammen mit dem fest eingespannten Werkstück aus
der Presse entfernt und beiseite gestellt werden, worauf ein neues Werkstück in
entsprechender Weise unter derselben soeben benutzten Spindel bearbeitet werden
kann.
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Natürlich ist der Erfindungsgegenstand nicht auf das dargestellte
Beispiel beschränkt, vielmehr sind auch andere Ausführungen möglich. So könnte bei
größeren Schuhpressen mit mehreren Schraubspindeln 12 die Einrichtung der besonderen
Einspannv orrichtung von Bügeln 17, 2i, Ouersteg 30 und Druckstangen 2.4
entweder nur zum Teil oder überhaupt nicht angewendet werden, wobei die Werkstücke
16 bis zu ihrem völligen Trocknen eben unter den Schraubspindeln 12 eingespannt
bleiben mußten. Ebenfalls ist die Anordnung; Gestalt und Ausbildung der übrigen
Teile keinerlei Beschränkung unterworfen, so daß manche Abänderungen getroffen werden
können, ohne daß dabei das Wesen der Erfindung irgendwie berührt wird.