DE4237673B4

DE4237673B4 - Wickelmaschine zum Aufwickeln von Materialbahnen, insbesondere Papier- oder Kartonbahnen

Info

Publication number: DE4237673B4
Application number: DE4237673A
Authority: DE
Inventors: Reinhard Hehner; Georg Müller
Original assignee: Voith Paper Patent GmbH
Current assignee: Voith Patent GmbH
Priority date: 1992-11-07
Filing date: 1992-11-07
Publication date: 2004-07-15
Anticipated expiration: 2012-11-08
Also published as: US5499778A; ITMI932217A0; JPH06191688A; ES2080661R; ES2080661A2; FI934911A0; DE4237673A1; FI934911A; ITMI932217A1; IT1272738B; FI113162B; ES2080661B1

Abstract

Wickelmaschine zum Aufwickeln von Materialbahnen (19), insbesondere Papier- oder Kartonbahnen, mit in einem Maschinengestell (1) unterhalb von Que- und/oder Längstraversen (6, 7) angeordnete Wickelstellen, an denen die Wickelrollen aufgewickelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich der Wickelstellen mit senkrechten, schalldämmenden Folien (23, 24) abschließbar ist, wobei zumindest in Bahnlaufrichtung vor und hinter den Wickelstellen sich quer zur Bahnlaufrichtung über die Maschinenbreite erstreckende Rolltore (21, 22) mit einer durchsichtigen Folie (23, 24) aus einem biegsamen, schalldämmenden Material mit zumindest 4 mm Dicke angeordnet sind, deren Wickelwalzen (25, 26) an den oberen Längs- oder Quertraversen (6, 7) des Maschinengestells (1) befestigt sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine zum Aufwickeln von Materialbahnen, insbesondere Papier- oder Kartonbahnen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Die bekannten Wickelmaschinen für Papier- oder Kartonbahnen weisen ein Maschinengestell mit oberen Quer- und/oder Längstraversen auf. Unterhalb dieser Längs- oder Quertraversen befinden sich die Wickelstellen, an denen die durch Längsschnitt unterteilte Materialbahn zu Wickelrollen aufgewickelt wird; z. B. einzelne Wickelstationen beidseits einer sich quer über die Maschinenbreite erstreckende Stützwalze oder zwei Tragwalzen, auf denen die Wickelrollen beim Aufwickeln aufliegen. Beim ersten, als Stützwalzen-Rollmaschinen bezeichneten Maschinentyp liegen die Wickelrollen wechselweise beidseits der Scheitellinie an einer zentralen Stützwalze an und werden von angetriebenen oder freilaufenden Führungsköpfen gehalten ( DE-OS 40 12 979 ). Beim zweiten, als Tragwalzen-Rollmaschine bezeichneten Maschinentyp tragen die Tragwalzen das gesamte Wickelrollengewicht ( DE-OS 36 18 955 ).

Beim Aufwickeln von Papier- oder Kartonbahnen mit den gattungsgemäßen Wickelmaschinen entsteht Lärm, insbesondere wenn eine Vielzahl von Wickelstationen mit zusätzlichen Antrieben für die Führungsköpfe vorhanden ist.

DE 25 42 720 A1 zeigt eine Schallschutzeinrichtung für Gebäudeöffnungen, wie Fenster, Glastüren oder dergleichen, die eine der Breite der Gebäudeöffnung angepaßte Materialbahn aus Gummi oder gummielastischem Kunststoff aufweist, die nach Art eines Rolladens mittels einer im Betrieb des oberen Randes der Gebäudeöffnung angeordneten Welle auf- und abwickelbar ist. Die Materialbahn ist zumindest an ihrer Innenseite mit einem Farbanstrich versehen oder in sich eingefärbt. Damit wirkt die Materialbahn nicht nur als Schallschutz, sondern übernimmt zugleich die Funktion einer Verdunklungseinrichtung, so daß die Gebäudeöffnung nicht nur gegen Schall, sondern auch gegen Lichteintritt geschützt ist.

Eine ähnliche Ausgestaltung ist aus DE 17 91 796 U1 bekannt. Hier wird eine Schallabdichtung für Fenster, Türen, Luken oder dergleichen beschrieben, die nicht nur einen ruhigen, sondern auch einen ungestörten Schlaf ermöglicht. Die Schallabdichtung besteht aus einer etwa 1 bis 5 mm dicken Gummi- oder Kunststoffbahn, die auf- oder abgewickelt werden kann. In die Bahn sind Verstärkungselemente in Form von Metall- oder Kunststoffleisten eingebettet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Lärmbeeinträchtigung des Bedienungspersonals bei einer gattungsgemäßen Wickelmaschine durch konstruktiv einfache Maßnahmen zu verringern, ohne daß die Funktionsfähigkeit oder die Bedienungsmöglichkeiten der Maschine beeinträchtigt werden.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Nach der Erfindung werden die Lärm verursachenden Wickelstellen mittels schalldämmenden Folien abgekapselt, die zumindest an den beiden Querseiten für die Bedienung (z.B. Entladen der Fertigrollen) einfach hochgefahren werden können. Die Verwendung einer durchsichtigen Folie mit zumindest 4 mm Dicke gewährleistet eine erhebliche Lärmdämmung. Zugleich kann der Wickelvorgang vom Bedienungspersonal durch die Folie beobachtet werden.

Die Unteransprüche enthalten weitere Ausgestaltungen der Erfindung.

Zusätzliche Rolltore an einer Längsseite der Maschine ermöglichen es bei Stützwalzen-Rollmaschinen die Wickelböcke der Wickelstationen in eine seitliche Parkposition zu fahren, falls sie nicht benötigt werden.

Patentanspruch 4 enthält eine einfache Maßnahme, um den Geräuschaustritt nach oben zu vermindern.

Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispiels.
1 zeigt in Seitenansicht eine Stützwalzen-Wickelmaschine nach der Erfindung.
Das Maschinengestell 1 der Wickelmaschine besteht aus an den Längsseiten angeordneten Ständern 2, 3, die seitliche Längsträger 4 und Querträger 5, 6, 7 tragen. Zwischen den seitlichen Ständern 3 und in diesen gelagert erstreckt sich eine angetriebene Stützwalze 8 über die gesamte Maschinenbreite. Zu beiden Seiten der Stützwalze 8 sind Wickelstationen angeordnet, die jeweils aus zwei parallel zur Stützwalzenachse verfahrbaren Wickelböcken 9, 10 bestehen. Jeder Wickelbock 9, 10 trägt an seiner Oberseite einen radial zur Stützwalze 8 verfahrbaren Schlitten 1 1, 12, an dem ein Führungskopf 13, 14 mit seinem Drehantrieb 15, 16 befestigt ist. Die Führungsköpfe 13, 14 sind zum Halten und Antreiben der Wickelrollen 17, 18 in deren Wickelhülsen einfahrbar.
Die von einer nicht dargestellten Vorratsrolle abgezogene Materialbahn 19, im vorliegenden Beispiel eine Papierbahn, wird auf ihrem Weg durch den oberen Teil des Maschinengestells 1 zur Stützwalze 8 durch eine Längsschneidevorrichtung in Einzelbahnen aufgeteilt, die dann von der Stützwalze 8 wechselweise zu den Wickelstellen (Wickelböcke 9, 10) umgelenkt werden. Die fertig gewickelten Wickelrollen 20 der einlaufseitigen Wickelstationen (links von der Stützwalze 8) werden gegen Bahnlaufrichtung entladen, wie in 1 dargestellt ist. Entsprechend findet die Entladung der bahnauslaufseitig (rechts von der Stützwalze 8) gewickelten Wickelrollen 18 in Bahnlaufrichtung (in 1 nach rechts) statt.
Um den Bereich der Wickelstellen beidseits der Stützwalze 8 schalldämmend abzukapseln, sind sowohl in Bahnlaufrichtung sowohl vor als auch hinter den Wickelstellen sich quer zur Bahnlaufrichtung über die Maschinenbreite erstreckende Rolltore 21, 22 angeordnet. Die Rolltore 21, 22 bestehen jeweils aus einer schalldämmenden Folie 23, 24, die zum Öffnen auf eine Wickelwalze 25, 26 aufgewickelt werden kann. Damit der Bereich der Wickelstellen bei geschlossenen Rolltoren 21, 22 einsehbar ist, wird bevorzugt eine durchsichtige PVC-Folie verwendet, die für eine ausreichende Schalldämmung zumindest 4 mm dick ist. Dabei ist es möglich, bei einem Roller mehrere Einzelfolien übereinander einzusetzen und gemeinsam zum Öffnen aufzuwickeln; z. B. 4 Folien von 1 mm Dicke oder 3 Folien von 2 mm Dicke, um eine geringere Biegesteifigkeit bei verbesserter Schalldämmung zu erzielen. Die Wickelwalzen 25, 26 der Rolltore sind im Bereich oberhalb der Wickelstellen jeweils in einem Rahmen 27, 28 gelagert, der an den Unterseiten der Quertraverse 6 bzw. 7 befestigt ist. Die Rahmen 27, 28 erstrecken sich über die gesamte Maschinenbreite in ausreichender Höhe oberhalb des maximalen Durchmessers einer Wickelrolle 17, 18. An beiden Längsseiten sind in Bahnlaufrichtung vor und hinter den Wickelstellen an den Rahmen 27, 28 bis zum Boden reichende senkrechte Zargen 29, 30 befestigt, in denen die seitlichen Ränder der Folien 23, 24 geführt sind. Die Folien 23, 24 der Rolltore 21, 22 erstrecken sich so über die gesamte Maschinenbreite und können beim Öffnen der Rolltore 21, 22 so weit hochgefahren werden, daß die fertigen Wickelrollen 17, 18 entladen werden können. Während des Aufwickelns sind die Rolltore 21, 22 geschlossen, dabei kann das Bedienungspersonal den Wickelvorgang durch die durchsichtigen Folien 23, 24 beobachten und bei Störungen einschreiten.
Die Schalldämmung an den Längsseiten der Maschine erfolgt jeweils mit zwei sich in Bahnlaufrichtung erstreckenden Rolltoren, die in 1 in geöffnetem Zustand gezeigt sind. Jedes der beiden Rolltore an jeder Seite weist eine am jeweiligen Rahmen 27, 28 befestigte Wickelwalze 31, 32 auf, von denen wie bei den vorstehend beschriebenen Rolltoren 21, 22 Folien aus durchsichtigem PVC-Material bis zum Boden abgelassen und bis oberhalb des maximalen Durchmessers einer Wickelrolle 17, 18 hochgewickelt werden können. Die Folien werden an ihren senkrechten Längsrändern in senkrechten Zargen 33, 34; 35, 36 geführt, wobei die äußeren Zargen 33, 34 unmittelbar neben den Zargen 29, 30 der Rolltore 21, 22 angeordnet sind. Die inneren Zargen 35, 36 liegen an dem zentralen Ständer 3 an. Sie enden jedoch oberhalb der Wickelböcke 9, 10, so daß diese seitlich aus dem von den Rolltoren 21, 22 abgekapselten Wickelbereich parallel zur Achse der Stützwalze 8 in eine Parkosition bewegt werden können, falls sie nicht benötigt werden. Der Bereich 37 zwischen den Rolltoren an den Längsseiten und der zentralen Stütze 3 ist mit einer fest an der Außenseite der Stütze 3 angebrachten Schürze aus schalldämmenden Material, bevorzugt ebenfalls aus PVC, abgeschlossen.
Um den Geräuschaustritt nach oben zu vermindern, ist die Wickelmaschine oben durch auf den Rahmen 27, 28 aufliegende schalldämmende Platten 38, 39 abgeschlossen. Durch Schließen der Rolltore 21, 22 und 31, 32 läßt sich so der gesamte Wickelbereich geräuschmindernd abkapseln.

Claims

Wickelmaschine zum Aufwickeln von Materialbahnen (19), insbesondere Papier- oder Kartonbahnen, mit in einem Maschinengestell (1) unterhalb von Que- und/oder Längstraversen (6, 7) angeordnete Wickelstellen, an denen die Wickelrollen aufgewickelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich der Wickelstellen mit senkrechten, schalldämmenden Folien (23, 24) abschließbar ist, wobei zumindest in Bahnlaufrichtung vor und hinter den Wickelstellen sich quer zur Bahnlaufrichtung über die Maschinenbreite erstreckende Rolltore (21, 22) mit einer durchsichtigen Folie (23, 24) aus einem biegsamen, schalldämmenden Material mit zumindest 4 mm Dicke angeordnet sind, deren Wickelwalzen (25, 26) an den oberen Längs- oder Quertraversen (6, 7) des Maschinengestells (1) befestigt sind.
Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelstellen auch zumindest an einer Längsseite der Maschine mit einem oder mehreren Rolltoren (31, 32) abgeschlossen sind.
Wickelmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (23, 24) eine PVC-Folie ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der von den Folien (23, 24) abgeschlossene Wickelbereich oberhalb der Wickelstellen mit schalldämmenden Platten (38, 39) nach oben abgeschlossen ist.