DE4236246A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Entsorgung von infektionsfähige Keime enthaltendem Material - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entsorgung von infektionsfähige Keime enthaltendem MaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine hierfür
geeignete Vorrichtung zur Entsorgung von infektionsfähige
Keime, wie Bakterien, Pilze, Viren enthaltendem Material,
insbesondere zur Entsorgung von Abfällen gesundheits
dienstlicher Einrichtungen, wie Kliniken, Praxen, etc.
Mit infektionsfähigen Keimen kontaminiertes Material
obengenannter Art wird bisher vielfach ohne jede Vorbe
handlung deponiert oder, wo Verbrennungsmöglichkeiten ge
geben sind, verbrannt. Durch die Verbrennung werden zwar
die Keime abgetötet. Das Trägermaterial besteht jedoch
vielfach aus Kunststoffen etc., deren Verbrennung aus um
welthygienischen Gründen nicht unproblematisch ist und
die Verbrennungsrückstände ergeben, die als Sondermüll
entsorgt werden müssen. Ein weiterer Nachteil ist in dem
durch die Verbrennung verursachten, hohen Energieaufwand
zu sehen. Ein ganz besonderes Problem besteht aber darin,
daß Verbrennungsanlagen nicht flächendeckend zur Verfü
gung stehen, so daß entweder hohe Transport- und Lagerko
sten in Kauf genommen werden müssen, oder auf eine Ver
brennung verzichtet werden muß.
Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Er
findung, ein Verfahren und eine Vorrichtung eingangs er
wähnter Art für eine in hohem Maße umweltverträgliche,
auch bei flächendeckender Anwendung kostengünstige Ent
sorgung von mit infektionsfähigen Keimen kontaminierten
Abfällen zu schaffen.
Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß
das Substrat in einen mit Ozon beaufschlagbaren Behälter
eingebracht und dort solange der Einwirkung von Ozon aus
gesetzt wird, bis die Keime abgetötet sind, daß an
schließend das Ozon aus dem Behälter abgezogen und auf
eine niedrigere Oxidationsstufe gebracht wird und daß
dann der Behälter entleert wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens enthält einen mit einer Einwurfluke und einer
Entleerungsöffnung versehenen, verschließbaren Behälter,
in dessen Innenraum wenigstens eine Ozonleitung mündet,
die von einer zugeordneten Ozonbereitstellungseinrichtung
abgeht, und dessen Innenraum an wenigstens eine Absaug
leitung angeschlossen ist, die zu einer Absaugeinrichtung
führt, der eine Entozonisierungseinrichtung zugeordnet
ist.
Das Ozon, dem die kontaminierten Stoffe ausgesetzt wer
den, führt zu einer zuverlässigen Abtötung aller infek
tionsfähigen Keime innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit,
ohne daß andere Materialien angegriffen werden. Das nach
der Ozonbehandlung anfallende, desinfizierte Material
kann daher einfach dem Hausmüll zugeführt bzw. als sol
cher entsorgt werden. Sondermüll fällt in vorteilhafter
Weise nicht an. Ein weiterer Vorteil der erfindungsge
mäßen Maßnahmen ist darin zu sehen, daß Ozon auf einfache
Weise aus Sauerstoffverbindungen wie Wasser oder Luft
durch Heraufsetzung der Oxidationsstufe gewonnen und ein
fach durch Herabsetzung der Oxidationsstufe wieder besei
tigt werden kann. Rückstände aggressiver Art sind daher
in vorteilhafter Weise nicht zu befürchten. Vielmehr kann
das bei der Entozonisierung anfallende Medium ohne weite
res in die Umgebung abgegeben werden. Die zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens benötigten Einrich
tungen sind vergleichsweise einfach und kostengünstig und
lassen sich in vorteilhafter Weise auch mobil gestalten,
so daß mit vergleichsweise geringem Aufwand eine flächen
deckende Entsorgung aufgebaut werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildun
gen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprü
chen angegeben. So kann das Substrat vorteilhaft beim
Einbringen in den Behälter zerkleinert werden. Diese Zer
kleinerung ergibt nicht nur eine gute Volumenausnutzung
des Fassungsvermögens des Behälters, sondern verbessert
gleichzeitig auch die Angriffsmöglichkeiten für das Ozon,
was sich vorteilhaft auf die benötigten Ozonbehandlungs
zeiten sowie die Zuverlässigkeit der Desinfektion aus
wirkt.
Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen,
daß zur Ozonbehandlung ozonisierte Luft Verwendung fin
det. Luft steht in vorteilhafter Weise überall kostenlos
zur Verfügung und kann einfach durch Erhöhung der Oxida
tionsstufe des Sauerstoffanteils (O2 zu O3) ozonisiert
werden. Die ozonisierte Luft stellt ein gasförmiges Me
dium dar, das in vorteilhafter Weise leicht in Hohlräume
eindringen kann, was eine zuverlässige Beaufschlagung des
gesamten Behälterinhalts gewährleistet.
Zusätzlich oder alternativ hierzu kann zur Ozonbehandlung
ozonisiertes Wasser Verwendung finden. Auch hierbei ist
eine Ozonisierung durch Heraufsetzung der Oxidationsstufe
des Sauerstoffanteils (H2O zu H2O3) möglich. Die so ozo
nisierte Flüssigkeit läßt sich in vorteilhafter Weise
über den Behälterinhalt versprühen, wodurch eine gute Be
netzung des gesamten Behälterinhalts gewährleistet ist.
Zudem läßt sich hierbei auch verhältnismäßig schnell die
erforderliche Ozonkonzentration von etwa 30-40% errei
chen.
Zweckmäßig kann das Substrat im Behälter bewegt werden,
um eine gute Durchmischung und Durchdringung mit Ozon zu
gewährleisten. Dies läßt sich auf einfache Weise durch
Auf- und Abkippen des Behälters bewerkstelligen, also
mittels einer Einrichtung, die auch zum Entleeren des Be
hälters verwendbar ist. Zusätzliche Mittel sind daher
nicht erforderlich.
Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen,
daß der Behälter zumindest vor der Beaufschlagung mit
Ozon zumindest teilweise evakuiert wird. Hiermit lassen
sich die benötigten Ozonkonzentrationen vergleichsweise
schnell erreichen sowie eine gute Durchdringung des Be
hälterinhalts gewährleisten.
Vorteilhaft kann der Behälter auf einem Fahrzeug aufge
nommen sein. Dies ergibt in vorteilhafter Weise eine hohe
Mobilität und gute Wirtschaftlichkeit.
Zweckmäßig kann der Boden des Behälters als Senke ausge
bildet sein, von deren tiefstem Bereich eine Saugleitung
abgeht, die zu einer Saugpumpe führt, der ein Flüssig
keits-Entozonisierungskatalysator nachgeordnet ist, von
dem ein Ablaßstutzen abgeht. Diese Maßnahmen ermöglichen
einen zuverlässigen Abzug von ozonisierter Flüssigkeit
aus dem Behälter und deren Rückführung auf die ursprüng
liche Oxidationsstufe, so daß das dabei anfallende Medium
bedenkenlos an die Umgebung abgegeben, beispielsweise in
eine Kanalisation eingeleitet werden kann.
In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann
vom Behälter eine Evakuierleitung abgehen, die zu einer
Evakuierpumpe führt, der ein Gas-Entozonisierungskataly
sator nachgeordnet ist, von dem ein Auslaßstutzen abgeht.
Diese Maßnahmen ermöglichen auf einfache Weise sowohl
eine Evakuierung des Behälters vor der Ozonbehandlung,
indem einfach der Behälter luftleer gepumpt wird, als
auch einen Abzug von ozonisiertem Gas, beispielsweise von
ozonisierter Luft und deren Unschädlichmachung.
Weitere zweckmäßige Fortbildungen und vorteilhafte Ausge
staltungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den rest
lichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehen
den Beispielsbeschreibung entnehmbar.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur
der Zeichnung zeigt eine schematische Ansicht eines er
findungsgemäßen Entsorgungsfahrzeugs.
Das der Zeichnung zugrundeliegende Entsorgungsfahrzeug
enthält einen aus nicht oxidierendem Material, wie Edel
stahl in Form von V4A-Stahl oder Kunststoff etc. beste
henden, oder mit derartigem Material ausgekleideten, gas- und
flüssigkeitsdicht verschließbaren Behälter 1, der
hier auf dem Chassis 2 eines Lastkraftwagens aufgenommen
ist. Selbstverständlich wäre aber auch eine stationäre
Anordnung eines derartigen Behälters denkbar. Der Behäl
ter 1 ist an seinem hinteren Ende mittels eines Schwenk
lagers 3 kippbar auf dem Chassis 2 gelagert und mittels
eines an seinem vorderen Ende angreifenden Hubaggregats 4
heb- und senkbar. Die hintere Behälterstirnseite ist als
Entnahmeöffnung ausgebildet, die mittels einer an ihrem
oberen Rand schwenkbar gelagerten Klappe 5 verschließbar
ist. Diese ist in der Betriebsstellung durch Verriegelun
gen 6 verriegelbar, so daß sich eine gas- und flüssig
keitsdichte Anlage ergibt. Zum Entleeren des Behälters 1
kann die Klappe 6 nach hinten ausschwenken, wie durch
einen Richtungspfeil und eine in unterbrochenen Linien
dargestellte Ausschwenkstellung angedeutet ist. Dies kann
nach Lösen der Verriegelungen beim Hochkippen des Behäl
ters 1 von selbst erfolgen oder, wie hier, durch ein
Schwenkaggregat 7 unterstützt werden.
In den Behälter 1 werden mit infektionsfähigen Keimen
kontaminierte Abfälle von Arztpraxen, Kliniken, usw. ein
geworfen. Hierzu ist im Bereich der Klappe 5 eine Ein
wurföffnung vorgesehen, die ihrerseits mittels einer
Klappe 8 verschließbar ist. Im Bereich der Einwurföffnung
ist eine Zerkleinerungseinrichtung 9 zur Zerkleinerung
des eingeworfenen Materials vorgesehen. Diese kann, wie
im dargestellten Beispiel, an der Klappe 5 befestigt
sein. Es wäre aber auch denkbar, die Zerkleinerungsein
richtung 9 auf der der Einwurföffnung zugeordneten Klappe
8 aufzunehmen und beim Öffnen der Einwurföffnung mit der
dieser zugeordneten Klappe 8 aus dem Behälter 1 herauszu
kippen. Im dargestellten Beispiel bildet die Klappe 8 in
der geöffneten Position, wie durch unterbrochene Linien
angedeutet ist, einen der Zerkleinerungseinrichtung 9 zu
geordneten Zuführtisch. Zur Verteilung des in den Behäl
ter 1 eingeworfenen Materials auf das ganze Behältervolu
men können einfach durch Betätigung des Hubaggregats 4
einige auf- und abgehende Kippbewegungen durchgeführt
werden. Es wäre aber auch ohne weiteres denkbar, im Be
hälterinnenraum eine geeignete Verteileinrichtung vor zu
sehen.
Um das in den Behälter 1 eingeworfene Material keimfrei
zu machen, wird es im Behälter 1 solange der Einwirkung
von Ozon ausgesetzt, bis die Keime abgetötet sind. Bei
einer bezogen auf das ganze Behältervolumen 30-40%igen
Ozonkonzentration sind nach einer Einwirkungsdauer von 30
bis 40 Minuten alle Keime zuverlässig abgetötet. Hierzu
wird der mit kontaminiertem Material befüllte Behälter 1
mit einem oder mehreren ozonisierten Medien beaufschlagt.
Hierbei handelt es sich um Sauerstoff zumindest enthal
tende Medien, deren Sauerstoff auf eine höhere Oxida
tionsstufe gebracht wurde. So kann beispielsweise Luft
dadurch ozonisiert werden, daß ihr Sauerstoffanteil von
O2 auf O3 gebracht wird. Wasser kann dadurch ozonisiert
werden, daß seine Zusammensetzung von H2O auf H2O3 ge
bracht wird.
Da Ozon schwerer als Luft ist, kann diese durch ein in
den Behälter 1 eingeleitetes, ozonisiertes Medium aus dem
Behälter 1 verdrängt werden. Zum Abströmen der verdräng
ten Luft aus dem Behälter 1 kann dieser einfach mit einer
oberen Abströmöffnung versehen sein. Ein derartiges Vor
gehen erfordert allerdings eine sehr hohe Aufmerksamkeit,
um ein Entweichen von Ozon zu verhindern und eignet sich
zudem nur für vergleichsweise kleine Ozonkonzentrationen.
Im dargestellten Beispiel wird die im Behälter 1 vorhan
dene Luft daher vor der Beaufschlagung des Behälters 1
mit Ozon aus dem Behälter 1 abgesaugt. Hierzu ist eine
vom Behälter 1 abgehende Evakuierleitung 10 vorgesehen,
die zu einer Evakuierpumpe führt. Die von dieser aus dem
Behälter 1 abgesaugte Luft kann über einen Ausblasstutzen
12 an die Umgebung abgegeben werden. Um eine Evakuierung
zu ermöglichen und anschließend ein Entweichen von Ozon
zu verhindern, ist der Behälter 1, wie oben schon er
wähnt, gas- und flüssigkeitsdicht verschließbar.
Nach erfolgter Evakuierung des Behälters wird dieser mit
Ozon beaufschlagt. Hierzu kann ein ozonisiertes Medium
oder reines Ozon enthaltender, auf dem Chassis 2 mitge
führter Druckbehälter vorgesehen sein, der zur Ozonbeauf
schlagung des Behälters 1 an diesen angeschlossen wird.
Auch die Benutzung einer externen Ozonquelle wäre denk
bar.
Im dargestellten Beispiel erfolgt die Ozongewinnung an
Ort und Stelle durch Ozonisierung von der Umgebung ent
nommener Luft und von in einem Tank mitgeführtem bzw. aus
einem Leitungsnetz entnehmbarem Wasser. Die Luft wird
mittels eines Ansaugventilators 13 aus der Umgebung ent
nommen und einem nachgeordneten Ozongenerator 14 zur Ozo
nisierung von Gasen, wie Luft, zugeführt, von dem ein in
den Behälter 1 einmündender, mit einem Diffusor versehe
ner Einblasstutzen 15 abgeht. Sofern nach der ersten
Ozonbeaufschlagung des Behälters 1 die erforderliche
Ozonkonzentration noch nicht erreicht ist, kann der Eva
kuiervorgang solange wiederholt werden, bis die erforder
liche Konzentration erreicht ist. Es wäre auch denkbar,
den Behälter 1 gleichzeitig mit Ozon zu beaufschlagen und
abzusaugen. Um in Fällen dieser Art ein Entweichen von
Ozon zu verhindern, ist der Evakuierpumpe 11 ein Gas-Ent
ozonisierungskatalysator 16 nachgeordnet. Zur Einsparung
von Ozon kann die Evakuierpumpe 11 dabei ausgangsseitig
mittels einer Kurzschlußleitung 17 an den Eingang des
Ozongenerators 14 angeschlossen sein, so daß dieser le
diglich die noch fehlende Ozonisierung durchzuführen hat
und damit entlastet ist, so daß kurze Beaufschlagungszei
ten bis zum Erreichen der gewünschten Konzentration ge
währleistet sind.
Anstelle von Luft als Ausgangsmaterial könnte als solches
selbstverständlich auch reiner Sauerstoff Verwendung fin
den, der in einer Gasflasche mitgeführt wird. Zusätzlich
oder alternativ zu ozonisiertem Gas können, wie oben
schon angedeutet wurde, auch ozonisierte Flüssigkeiten,
vorzugsweise ozonisiertes Wasser Verwendung finden. Hier
zu ist im oberen Behälterbereich ein mit Sprühdüsen 18
versehener Düsenbalken 19 eingebaut, der über eine Ver
sorgungsleitung 20 mit einem Ozongenerator 21 zur Ozoni
sierung von Flüssigkeiten, wie Wasser, verbunden ist. Dem
Ozongenerator 21 ist eine Pumpe 22 vorgeordnet, die mit
ihrem Saugstutzen Wasser aus einem Tank 23 entnehmen
kann. Der Tank 23 sowie der Ozongenerator 21 und die da
zwischen angeordnete Pumpe 22 sind fest auf dem Chassis 2
montiert. Die zum beweglichen Behälter 1 führende Versor
gungsleitung 20 ist dementsprechend als mit einer ent
sprechenden Vorratsschleife versehene Schlauchleitung
ausgebildet. Die luftseitigen Einrichtungen zur Evaku
ierung und Beaufschlagung des Behälters 1 sind im darge
stellten Beispiel auf diesen aufgebaut, so daß hier fest
verlegte Leitungen vorgesehen sein können.
Die in den Behälter 1 einsprühbare, ozonisierte Flüssig
keit ergibt praktisch ein Aerosol, das eine gute Vertei
lung auf den gesamten Behälterinhalt und dessen allseiti
ge Benetzung erleichtert. Zur Erzielung des erforderli
chen Drucks kann dem Ozongenerator 21 eine entsprechende
Druckerhöhungspumpe 24 nachgeordnet sein. Die gute Ver
teilung und allseitige Benetzung des Behälterinhalts kann
durch die Durchführung von Rüttelbewegungen durch ent
sprechende Betätigung des Hubaggregats 4 unterstützt wer
den.
Sobald im Behälter 1 die erwünschte Ozonkonzentration er
reicht ist, schließt sich eine Einwirkungszeit von 30-40
Minuten an. Auch in dieser Zeit können Rüttelbewegungen
zur Verbesserung der Verteilung und Benetzung des Behäl
terinhalts durchgeführt werden. Nach Ablauf der genannten
Einwirkungszeit sind die auf dem eingeworfenen Material
vorhandenen Keime erfahrungsgemäß vollständig abgetötet.
Der so behandelte Behälterinhalt kann dementsprechend ge
fahrlos auf einer Hausmülldeponie deponiert werden. Hier
zu wird der Behälterinhalt einfach in oben bereits be
schriebener Weise abgekippt.
Vor dem Abkippen wird der Behälter 1 allerdings ozonfrei
gemacht, um ein Entweichen von Ozon in die Umgebung zu
verhindern. Hierzu werden die ozonisierte Luft und das
ozonisierte Wasser aus dem Behälter 1 abgesaugt und an
schließend durch normale Luft ersetzt. Die ozonisierte
Luft kann mittels der oben bereits erwähnten Evakuierein
richtung in Form der Evakuierpumpe 11 bei geschlossenem
Behälter abgesaugt und mittels des Entozonisierungskata
lysators 16 unschädlich gemacht werden, so daß ein Abbla
sen in die Umgebung mittels des Ausblasstutzens 12 mög
lich ist. Nach erfolgter Evakuierung kann eine Belüftung
des Behälters 1 erfolgen. Hierzu kann ein Belüftungsven
til 25 vorgesehen sein, das hier manuell betätigbar sein
soll. Der Entozonisierungskatalysator 16 bringt den Sau
erstoffanteil der ozonisierten Luft auf eine niedrigere
Oxidationsstufe zurück, so daß der Ausstoß an die Umge
bung aus normaler Luft besteht.
Das ozonisierte Wasser wird mittels einer Saugpumpe 26
abgesaugt, die saugseitig mittels einer Saugleitung 27 an
den Behälter 1 angeschlossen ist und der druckseitig ein
Flüssigkeits-Entozonisierungskatalysator 28 nachgeordnet
ist, an den sich ein in die Umgebung mündender Auslaß
stutzen 29 anschließt. Die Saugleitung geht vom tiefsten
Bereich des als Senke 30 ausgebildeten Behälterbodens ab,
so daß das ozonisierte Wasser automatisch der Saugleitung
27 zufließt. Die Absaugung von ozonisiertem Wasser und
ozonisierter Luft kann gleichzeitig oder nacheinander er
folgen. Ebenso kann die Belüftung gleichzeitig mit dem
Absaugen oder danach erfolgen. Die Evakuierleitung 10
kann zur Bewerkstelligung einer möglichst vollständigen
Absaugung eine von ihrem im oberen Behälterbereich mün
denden Stutzen abzweigende, zu- und abschaltbare, zum un
teren Behälterbereich führende Stichleitung 10a aufwei
sen. Die Saugleitung 27 ist ebenso wie die Versorgungs
leitung 20 als bewegliche Schlauchleitung ausgebildet, so
daß die Saugpumpe 26 und die dieser nachgeordneten Aggre
gate fest auf dem Chassis 2 angeordnet sein können.
Selbstverständlich wäre aber auch eine Anbringung auf dem
Behälter 1 möglich, so daß mit fest verlegten Leitungen
gearbeitet werden könnte.
Claims (25)
1. Verfahren zur Entsorgung von infektionsfähige Keime,
wie Bakterien, Pilze, Viren, etc., enthaltendem Ma
terial, insbesondere zur Entsorgung von Abfällen ge
sundheitsdienstlicher Einrichtungen, wie Kliniken,
Praxen, etc., dadurch gekennzeichnet, daß das Sub
strat in einem mit Ozon beaufschlagbaren Behälter
(1) eingebracht und dort solange der Einwirkung von
Ozon ausgesetzt wird, bis die Keime abgetötet sind,
daß anschließend das Ozon aus dem Behälter (1) abge
zogen und auf eine niedrigere Oxidationsstufe ge
bracht wird und daß dann der Behälter (1) entleert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat beim Einbringen in den Behälter (1)
zerkleinert wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ozonisierte Luft Verwen
dung findet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ozonisiertes Wasser Ver
wendung findet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das ozonisierte Wasser in den Behälter (1) ein
gesprüht wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat im Behälter
(1) bewegt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) zumin
dest vor der Beaufschlagung mit Ozon zumindest teil
weise evakuiert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) beim
Abziehen des Ozons zumindest teilweise evakuiert
wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkungszeit des
Ozons 30-40 Minuten beträgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) bis zu
einer auf sein Gesamtfassungsvermögen bezogenen
Ozonkonzentration von 30-40% mit Ozon beaufschlagt
wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch einen mit einer Einwurfluke und Entleerungs
öffnung versehenen, verschließbaren Behälter (1), in
dessen Innenraum wenigstens eine Ozonleitung (15,
20) mündet, die von einer zugeordneten Ozonbereit
stellungseinrichtung (14, 21) abgeht, und dessen In
nenraum an wenigstens eine Absaugleitung (10, 27)
angeschlossen ist, die zu einer Absaugeinrichtung
(11, 26) führt, der eine Entozonisierungseinrichtung
(16, 28) zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß der Behälter (1) auf einem Fahrzeug (2)
aufgenommen ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(1) kippbar gelagert und mittels eines Hubaggregats
(4) kippbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß die durch eine schwenkbare Klappe (5) ver
schließbare Entleerungsöffnung des Behälters (1) im
Bereich seiner kipplagernahen Stirnseite angeordnet
ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der mittels
einer Klappe (8) verschließbaren Einwurföffnung eine
Zerkleinerungseinrichtung (9) zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß im Behälter
(1) wenigstens ein mit Sprühdüsen (18) versehener
Düsenbalken (19) vorgesehen ist, der mit einem Ozon
generator (21) zum Ozonisieren von Flüssigkeiten
verbunden ist, der aus einer Flüssigkeitsquelle,
vorzugsweise Wasserquelle, speisbar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß dem Ozongenerator (21) ein mitgeführter
Vorratstank (23) mit nachgeordneter Pumpe (22) zuge
ordnet sind.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß in den Behäl
ter (1) ein Einblasstutzen (15) mündet, der mit
einem Ozongenerator (14) zum Ozonisieren von Gasen,
vorzugsweise Luft, verbunden ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich
net, daß dem Ozongenerator (14) ein Luftansauggeblä
se (13) vorgeordnet ist.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des
Behälters (1) als Senke (30) ausgebildet ist, von
deren tiefstem Bereich eine Saugleitung (27) abgeht,
die zu einer Saugpumpe (26) führt, der ein Flüssig
keits-Entozonisierungskatalysator (28) nachgeordnet
ist, von dem ein Auslaßstutzen (29) abgeht.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
11 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß vom Behälter
(1) eine Evakuierleitung (10) abgeht, die zu einer
Evakuierpumpe (11) führt, der ein Gas-Entozonisie
rungskatalysator (16) nachgeordnet ist, von dem ein
Auslaßstutzen (12) abgeht.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeich
net, daß der Ausgang der Evakuierpumpe (11) mittels
einer Kurzschlußleitung (17) mit dem Eingang des
Gas-Ozongenerators (14) verbindbar ist.
23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
11 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(1) mit einem Belüftungsventil (25) versehen ist.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
11 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(1) aus nicht oxidierendem Material, vorzugsweise
V4A-Stahl, besteht.
25. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
11 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(1) gas- und flüssigkeitsdicht verschließbar ist.
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