DE10101764A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Klinikmüll der Kategorie B - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Klinikmüll der Kategorie BInfo
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Abstract
Bei der Behandlung von Klinikabfall bzw. anderem hygienisch bedenklichen Abfall, insbesondere nassen Feststoffen und in Behältern aufgenommenen Flüssigkeitsmengen, ist es bisher bekannt, diesen Abfall zu shreddern. Um dabei ein Blockieren des Mahlwerks durch große und harte Abfallbestandteile zu vermeiden, was bei der Behebung der Störung zu einem Kontakt mit einem Mitarbeiter führt, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Müll lediglich durch eine von oben aufliegende Verdichterwalze zu verdichten und gleichzeitig im Abfall enthaltene Flüssigkeitsbehälter mittels dieser Verdichterwalze so zu perforieren, dass die darin enthaltene Flüssigkeit nach unten abläuft, sich am Boden des Sammelbehälters sammelt und von dort abgeführt werden kann.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur hygienischen Be
handlung von Klinikmüll und sonstiger hygienisch bedenklicher Abfälle, insbeson
dere Klinikmüll der Kategorie B bzw. nach EAK-Nr. EAK 180104.
Derartiger Klinikmüll umfasst trockene und feuchte Feststoffe sowie mit Flüssig
keiten gefüllte Kleinbehältnisse, sogenannte Detailbeutel.
Dabei besteht das Problem, dass solche Klinikmüll vom Personal so gehandhabt
werden muss, dass keine Infektionsgefahr besteht, und dennoch - nicht zuletzt
aus Gründen der Volumen- und Massenreduzierung sowie zur Erhöhung des ka
lorischen Inhaltes - die flüssigen Bestandteile von den festen Bestandteilen ge
trennt werden.
Bisher war dies dadurch erfolgt, dass der Müll geschreddert wurde, also durch
zwei gegeneinander geführte z. B. Messewalzen hindurchtransportiert wurde,
welche den Müll in kleine Partikel zerschneiden und dadurch auch mit Flüssigkei
ten gefüllte Detailbeutel aufgeschnitten haben. Dabei ist nachteilig, dass bei grö
ßeren, festen, harten Partikeln, die zwischen den Messerwalzen weder hindurchpassen
noch von diesen zerteilt werden können, die Anlage blockiert, und von
Hand geleert oder gar demontiert werden muss.
Daneben ist es bekannt, Hausmüll oder Kartonagen zu verdichten mittels Über
fahrens mit einer Verdichterwalze, die ein hohes Eigengewicht besitzt bezie
hungsweise mit großem Druck auf den Müll aufgepresst wird und zusätzlich Vor
sprünge aufweist, um in dem Müll vorhandene Hohlräume einzudrücken.
Dabei ist es jedoch nicht das Ziel, den Müll zu perforieren und Flüssigkeit aus
Kleinbehältnissen des Mülls abzuführen.
Es ist daher die Aufgabe gemäß der vorliegenden Erfindung, den Krankenhaus
müll so wenig störanfällig wie möglich zu verdichten und zu perforieren, und dabei
den Behandlungsraum, in dem dies geschieht, gegenüber der Umgebung luftdicht
und spritzwasserdicht zu verschließen und dabei die freiwerdenden Flüssigkeiten
fachgerecht zu entsorgen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 13 gelöst. Vorteil
hafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Durch das Aufreißen von Beuteln des Mülls, sei es die Sammelbeutel, in denen
der Müll innerhalb der Klinik gesammelt wird oder von Detailbeuteln innerhalb die
ser Sammelbeutel, wie etwa Urinbeutel, wird ein regelrechtes Schreddern mittels
Hindurchführen durch ein Schneidwerk vermieden und dadurch auch die Blockade
eines solchen Schneidwerkes.
Durch das insbesondere ständige Anlegen eines Unterdruckes an den Behand
lungsraum wird das Austreten von keimbefrachteter Luft und auch unangenehmen
Gerüchen aus dem Behandlungsraum, in dem die Behandlung des Mülls stattfin
det, vermieden. Durch die gleichzeitige Durchführung des Aufreißens der Beutel
und des Verdichtens kann mit einer einzigen Behandlungsapparatur und damit mit
geringem baulichen Aufwand gearbeitet werden.
Durch das Behandeln in einem Sammelbehälter kann das Abführen der Flüssig
keit durch einfaches Ablaufen mit Schwerkrafthilfe oder Absaugen mittels Unter
druck zum bzw. vom tiefsten Punkt des Sammelbehälters und von dort in eine
Drainageleitung durchgeführt werden.
Durch Anordnen eines Inlets aus flexiblem Material, etwa eines Foliensackes, im
Inneren des formbeständigen Sammelbehälters, etwa eines Rollbehälters, kann
der Müll nach der Behandlung, also Aufreißen der Beutel und Verdichten, ver
schlossen werden, indem die Behandlungseinheit aus dem Sammelbehälter her
ausgehoben und das flexible Inlet an der offenen Oberseite verschlossen wird mit
Klebeband, Kabelbindern oder ähnlichem.
Eine vorherige Beschädigung oder Zerstörung des Inlets durch die Behandlungs
einheit zum Aufreißen und Verdichten, insbesondere eine Verdichterwalze mit
scharfkantigen Vorsprüngen, also Messern oder Stacheln, wird vermieden, indem
das Inlet nahe an den den Innenwänden des formbeständigen Um-Behälters, ins
besondere eines Rollbehälters, anliegt, insbesondere durch Unterdruck angesaugt
wird, und das Werkzeug zum Aufreißen und Abführen, insbesondere die Verdich
terwalze, so zwangsgeführt wird, dass sie dieses Inlet nicht erreichen kann bzw.
ein Schild z. B. an der Verdichterwalze diese vom Inlet abhält.
Insbesondere wird dafür Sorge getragen, dass das Werkzeug erst auf den Müll
aufgesetzt wird, nachdem eine gewisse vorgegebene Müllmenge und damit
Schüttungsdicke auf dem Boden des Inlets und Behälters vorhanden ist.
Das Absaugen der Abluft geschieht von einem hochliegenden Punkt des Be
handlungsraumes, insbesondere einer auf das Gehäuse, welches den Behand
lungsraum umgibt, aufgesetzten dachförmigen Haube 3 oder auf eine innerhalb
des Behandlungsraumes direkt auf den Um-Behälter, insbesondere einen Rollbe
hälter, aufgesetzte Haube, die gleichzeitig gegen Flüssigkeitsspritzer an die In
nenwände des Behälters schützt.
Diese Behandlungseinheit verfügt insbesondere weiterhin über eine Desinfekti
onseinheit, die nach jedem Behandlungsgang, also wenn ein Inlet gefüllt und nach
der Müllbehandlung verschlossen und entnommen wird, die wiederverwendeten
Teile desinfiziert, also die Verdichterwalze und dessen Haltegestänge, die inner
halb des Behandlungsraumes liegende Haube und die Innenwände des Gehäu
ses des Behandlungsraumes. Zum Abführen der Flüssigkeit weist nicht nur der
Um-Behälter, insbesondere Rollbehälter einen feststehenden, am tiefsten Punkt
nach außen führenden Behälterstutzen auf, sondern auch das Inlet einen ent
sprechenden Inlet-Stutzen, der durch den Behälterstutzen nach außen geführt
werden und fest mit einer Entleerungsleitung verbunden werden kann.
Die Abluft wird - vor dem Entlassen an die Umgebung - vorzugsweise gefiltert,
insbesondere zunächst über einen Vorfilter und dann über einen Keimfilter geführt
und anschließend gegebenenfalls über einen Geruchsfilter, beispielsweise über
einen Aktivkohlefilter. Zwischen dem Keimfilter und der Öffnung in die Atmosphäre
ist ein Unterdruckerzeuger, insbesondere eine Vakuumpumpe z. B. eine Gasring-
Vakuumpumpe oder ein Gebläse in der Abluftleitung und im Behandlungsraum
angeordnet.
Bei Verwendung eines Rollbehälters als Um-Behälter ist das Gehäuse, welches
den Behandlungsraum umgibt, vorzugsweise an einer Seitenwand so weit zu öffnen,
dass der Rollbehälter - nach Abbauen der Entleerungsleitung - aus dem
Gehäuse herausgefahren werden kann.
Wenigstens eine der Wände oder auch das Dach des Gehäuses weist ferner eine
Klappe oder eine Tür auf, durch die im geöffneten Zustand der zu behandelnde
Müll, insbesondere angeordnet in Abfallbeuteln, eingeworfen werden kann.
Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung ist im folgenden anhand der Figuren
beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung der Vorgehensweise und
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch die erfindungsgemäße Behandlungs
einheit.
Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Weg der Behandlung: der Abfall wird im Rohzustand,
also einschließlich der enthaltenen Flüssigkeiten, mit Flüssigkeit gefüllten Beuteln
und nassen Feststoffen, in die Behandlungseinheit 20 eingegeben.
Aus der Behandlungseinheit 20 wird über eine Abluftleitung 10 die Luft aus dem
Behandlungsraum 11 der Behandlungseinheit 20 abgesaugt und im Behandlungs
raum 11 freiwerdende Flüssigkeiten über eine Entleerungsleitung 14 abgeführt
und dem Abwasser zugeführt.
Der auf diese Art behandelte und auch verdichtete feste Abfall wird separat einer
Entsorgung, meist unter Hygienisierung, zugeführt.
Um eine Gefährdung für die Umwelt auszuschließen, wird die Abluft über einen
Vorfilter 6 und anschließend über einen Schwebstofffilter 7, der gleichzeitig ein
Keimfilter sein soll, geleitet. Um Geruchsbelastungen für die Umgebung zu ver
meiden, kann die Abluft vor der Abgabe an die Atmosphäre über einen Aktivkoh
lefilter 8 geführt werden. Zur Erzeugung des gewünschten Unterdrucks im Be
handlungsraum 11 ist in der Abluftleitung 10, stromabwärts von Vorfilter und
Schwebstofffilter 7, ein Ventilator 9 angeordnet.
Auch die freiwerdenden Flüssigkeiten, die über ein Ankuppeln der Entleerungs
leitung 14 mittels einer Schnellkupplung 13 an den Behandlungsraum 11 abge
leitet werden, können vor der Abgabe an das Abwasser einer weiteren Behand
lung, wie beispielsweise Sterilisierung, unterzogen werden.
Die Behandlungseinheit 20 ist in Fig. 2 im Vertikalschnitt dargestellt:
Der Behandlungsraum 11, innerhalb dessen die Behandlung des Abfalls erfolgt, wird durch ein geschlossenes, jedoch öffenbares, Gehäuse 21 nach außen abge grenzt. Das Gehäuse 21 kann auf der Vorderseite geöffnet werden, um einen Rollbehälter 1, der als Sammelbehälter zum Sammeln und Bearbeiten des Mülls dient, hineinfahren zu können.
Der Behandlungsraum 11, innerhalb dessen die Behandlung des Abfalls erfolgt, wird durch ein geschlossenes, jedoch öffenbares, Gehäuse 21 nach außen abge grenzt. Das Gehäuse 21 kann auf der Vorderseite geöffnet werden, um einen Rollbehälter 1, der als Sammelbehälter zum Sammeln und Bearbeiten des Mülls dient, hineinfahren zu können.
Im oberen Bereich weist das Gehäuse 21 ferner eine öffenbare Klappe 4 auf,
durch die im geöffneten Zustand der Abfall, der sich meist in Abfallbeuteln 15 be
findet, eingeworfen wird.
Innerhalb der Abfallbeutel 15, also als Bestandteil des Abfalls, finden sich dabei
oft mit Flüssigkeit gefüllte Detailbeutel 19, deren Flüssigkeit während der Be
handlung abgeführt werden soll.
Das Gehäuse 21 weist im oberen Bereich ggf. eine nach oben spitz zulaufende,
beispielsweise dachförmige, Haube 3 auf. Die Abluftleitung 10 mündet daher im
oberen, vorzugsweise im höchsten Punkt des Gehäuses 21 und damit ggf. der
Haube 3.
Zusätzlich oder statt dessen kann das Gehäuse 21 über einen Deckel 21a unter
halb der Haube 3 verfügen, welcher dann jedoch luftdurchlässig ist, um aufgrund
des Abluftbeströmens aufsteigende Gase in die Haube 3 austreten zu lassen. Ei
ne solche dachförmige Haube 3 dient dann lediglich der besseren Sammlung von
Gasen und Führung der Luftströmung, bedingt durch das Absaugen der Abluft.
Durch das Gehäuse 21 erstreckt sich auch das Haltegestänge 23 für die Verdich
terwalze 2 hinein, die auf der Oberfläche des im Rollbehälter 1 abgelegten Abfalls
abrollen soll, und dadurch den Abfall einerseits perforiert und andererseits ver
dichtet.
Die Abrollwalze 2 ist zu diesem Zweck um eine horizontale Achse 2a drehbar ge
lagert und weist radial nach außen weisende Stacheln oder Schneiden 2b auf, die
das Perforieren des Abfalls bewirken. Diese Stacheln oder Schneiden 2b sollten
ausreichend lang, also mindestens 2 cm, vorzugweise mindestens 5 cm, sein, um
bei einem in der Regel flach im Abfall liegenden Detailbeutel, wie etwa einem
Urinbeutel, nicht nur dessen nach oben weisende Seite zu perforieren, sondern
auch die nach unten weisende Seite, um ein Auslaufen der Flüssigkeit nach unten
zu erleichtern und Zurückbleiben von Resten im Detailbeutel 19 weitestgehend zu
vermeiden.
Die Verdichterwalze 2 ist mit ihrer Achse 2 an einem vertikal etwa mittig im Ge
häuse nach unten ragenden Haltegestänge 23 an dessen unteren freien Ende
befestigt, wobei der Aufpressdruck der Verdichterwalze 2 auf dem Abfall durch
das Gewicht der Verdichterwalze 2 und/oder durch zusätzlich vertikal von oben
aufgebrachte Kraft mittels des Haltegestänges 23 bestimmt wird.
Das Haltegestänge 23 ist vorzugsweise etwa galgenförmig gestaltet mit einem
horizontalen Schenkel, der oberhalb des Deckels 21a des Gehäuses 21 aus dem
Behandlungsraum herausführt und dort an einer Vertikalstütze gegenüber dem
Untergrund abgestützt ist, wobei der innerhalb des Behandlungsraumes 11 hinein
ragende vertikale Arm 23a des Haltegestänges insbesondere soweit höhenverstellbar
ist, dass die Verdichterwalze 2 über den oberen Rand des Rollbehälters
21 angehoben werden kann, um darunter den Rollbehälter 1 aus dem Behand
lungsraum 11 herausfahren zu können.
Der Rollbehälter 1 ist aus Hygienegründen mit einem Inlet 12 in Form eines z. B.
Kunststoffsackes ausgeschlagen, der ebenfalls oben offen ist und über den obe
ren Rand des Rollbehältes 1 geschlagen und dort befestigt ist. Um eine Beschä
digung dieses Inlets 12 durch die Verdichterwalze 2 zu vermeiden, muss dieser
eng an den Innenseiten des Rollbehälters 1 anliegen, was beispielsweise durch
Anlegen eines Unterdrucks zwischen der Innenseite des Rollbehälters 1 und dem
Inlet 12 erfolgen kann, indem die Abluftleitung 10, die mit einer Unterdruckquelle
in der Abluftanlage 5 in Verbindung steht, nicht nur mit dem höchsten Punkt der
Haube 3 in Verbindung steht, sondern über einen Unterdruckstutzen 24 auch mit
dem inneren des Rollbehälters 1.
Der Unterdruckstutzen 24 kann beispielsweise von der feststehenden Rückwand
des Gehäuses 21 aus nach innen ragen und beim Einschieben des Rollbehälters
1 mit einer dort vorhandenen Durchlassöffnung 25 dicht durch Anlegen in Verbin
dung gebracht werden.
Wie die Detailvergrößerung 2 zeigt, weist das Inlet 12 an seinem tiefsten Punkt
einen nach außen offenen, sich nach außen erstreckenden Inlet-Stutzen 18 auf,
der vorzugsweise ebenfalls aus flexiblem Material, insbesondere der gleichen Fo
lie wie das Inlet 12, besteht. Der Inlet-Stutzen 18 ist dabei hinsichtlich Größe und
Positionierung so gewählt, dass er durch einen am Rollbehälter 1 vorhandenen,
am tiefsten Punkt nach außen weisenden Behälterstutzen 17 nach geführt und mit
der Entleerungsleitung 14 dicht verbunden werden kann.
Letzteres geschieht vorzugsweise dadurch, dass der Inlet-Stutzen 18 von innen
nach außen über den freien äußeren Rand des Behälterstutzens 17 umgelegt und
anschließend die Schnellkupplung 13 der Entleerungsleitung 14 auf diesen Behälterstutzen
17, insbesondere dessen Außenumfang oder Stirnfläche, aufgesetzt
und mit dieser fest verbunden wird.
Um beim Behandeln des Abfalls mittels der Verdichterwalze 2 ein Herausspritzen
von Flüssigkeiten aus dem Rollbehälter 1 nach oben und damit an die Innenwän
de des Gehäuses 21 zu vermeiden, ist eine Abdeckung der im Prinzip offenen
Oberseite des Rollbehälters 1, vorzugsweise wiederum in eine nach oben anstei
gend zulaufenden Haube 3', die ebenfalls wiederum vom Haltegestänge 23 für die
Verdichterwalze 2 durchdrungen wird, als Spritzschutz aufgesetzt. Diese Haube 3'
kann geöffnet werden, beispielsweise, indem ein Teil dieser Haube 3' zur Seite
gefahren wird, beispielsweise, um nach Öffnen der Klappe 4 des Gehäuses einen
oder mehrere neue Abfallbeutel 15 in den Rollbehälter 1 einzuwerfen, oder um -
für das Entnehmen des gefüllten Rollbehälters 1 - die Verdichterwalze 2 in den
oberen Bereich des Behandlungsraumes 11 oberhalb des Rollbehälters 1 anzu
heben.
Nach vollständiger Füllung und Behandlung des Rollbehälters 1 mit Abfall wird
zunächst die Verbindung mit der Entleerungsleitung 14 gelöst und der Inlet-
Stutzen 18 durch Verschweißen, Verkleben, Zubinden oder ähnliches dicht ver
schlossen und durch den Behälterstutzen 17 ins Innere des Rollbehälters 1 hin
eingedrückt.
Anschließend wird der obere freie Rand des Inlets 12 - nach Herausheben der
Verdichterwalze 2 einschließlich des Haltegestänges 23 und Abnehmen der Hau
be 3' - nach dem Herausfahren des Rollbehälters 1 oder auch bereits vorher in
nerhalb des Behandlungsraumes 11 oben verschlossen, indem die Ränder des
Inlets 12 gegeneinandergeführt und miteinander verklebt oder zugebunden etc.
werden. Anschließend kann das so gefüllte und dicht verschlossene Inlet 12 der
weiteren Behandlung für festen Abfall zugeführt und der Rollbehälter 1 - nach
Auskleiden und Anordnen eines neuen Inlets 12 - wieder in das Gehäuse 21 ver
bracht und wieder benutzt werden.
Zuvor wird das Innere des Gehäuses 21 einschließlich der Verdichterwalze 2 und
des Behandlungsraum befindlichen Teils des Haltegestänges 23 eine desinfizie
rende Flüssigkeit versprüht, beispielsweise auf die Innenseite der Haube 3' oder -
falls eine solche nicht benutzt wird - auf die Innenflächen des Gehäuses 21.
In letzterem Fall erfolgt die Desinfizierung, bevor der Rollbehälter 1 in das Gehäu
se 21 eingebracht wird.
Die Vergrößerung der Fig. 2 zeigt ferner, daß die Entleerungsleitung 14 einen
Siebstutzen 26 aufweist, der gegen den Behälterstutzen 17 des Behälters soweit
vorragt, daß er sich durch den Behälterstutzen 17 und damit auch den Inletstutzen
18 hindurch und in das freie Innere des Sammelbehälters hinein erstreckt. Da der
Siebstutzen 26 nicht nur an seinem freien stirnseitigen Ende, sondern auch an
seinem Umfang, der in das freie Innere des Sammelbehälters hineinragt, durch
lässe zum Eindringen von Flüssigkeit in die Drainageleitung 14 aufweist, wird
hierdurch ein Verstopfen der Drainageleitung mit Feststoffteilchen weitestgehend
vermieden.
1
Rollbehälter
2
Verdichterwalze
2
a Achse
2
b Stacheln, Schneiden
3
,
3
' Haube
4
Klappe
5
Abluftanlage
6
Vorfilter
7
Schwebstofffilter
8
Aktivkohlefilter
9
Ventilator
10
Abluftleitung
11
Behandlungsraum
12
Inlet
13
Schnellkupplung
14
Entleerungsleitung
15
Abfallbeutel
16
Desinfektionseinheit
17
Behälterstutzen
18
Inletstutzen
19
Detailbeutel
20
Behandlungseinheit
21
Gehäuse
22
Regner
23
Haltegestänge
23
a Arm
24
Unterdruckstutzen
25
Durchlassöffnung
26
Siebstutzen
Claims (25)
1. Verfahren zur Behandlung von Krankenhausmüll bzw. hygienisch bedenkli
chem Müll mit folgenden Schriften:
- - Einbringen des Mülls in einen in einem Behandlungsraum angeordneten Sammelbehälter,
- - Aufreißen von Beuteln (15, 19) des Mülls im Sammelbehälter,
- - Abführen der im Müll enthaltenen Flüssigkeit aus dem Sammelbehälter,
- - Verdichten des aufgerissenen Mülls im Sammelbehälter und
- - Verschließen des Sammelbehälters nach dem Aufreißen der Beutel und Verdichten des Mülls.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Absaugen von Luft aus dem Behandlungsraum erfolgt, in welchem der Sam
melbehälter während der Müllbehandlung angeordnet ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Luft wenigstens aus dem Sammelbehälter abgesaugt wird, insbesondere das
Absaugen von Luft während der gesamten Behandlungsdauer des Mülls erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens der Behandlungsraum, insbesondere der Sammelbehälter, nach au
ßen abgedichtet, insbesondere luftdicht und/oder spritzwasserfest abgedichtet ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abführen der Flüssigkeit aus dem Sammelbehälter durch Ablaufen mittels
Schwerkraft aus einem tiefliegenden Behälterstutzen erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abführen der Flüssigkeit aus dem Sammelbehälter durch Absaugen mittels
Unterdruck von einem tiefliegenden Behälterstutzen erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
beim Zerreissen des Mülls der Sammelbehälter an der offenen, insbesondere
oberen Seite abgedeckt ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sammelbehälter aus einem flexiblen Material, insbesondere einem Folien
sack, besteht und in einem festen Um-Behälter, insbesondere einem Rollbehälter
(1), angeordnet ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sammelbehälter an seiner tiefsten Stelle einen Inlet-Stutzen, insbesondere
ebenfalls aus flexiblem Material, aufweist, der durch einen Behälterstutzen (17)
des Um-Behälters von innen nach außen hindurchgezogen und mit einer Entlee
rungsleitung (14) verbunden wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abluft des Behandlungsraumes, insbesondere vom höchsten Punkt insbeson
dere einer dachförmigen Haube (3), die den oberen Abschluss des dichten Be
handlungsgehäuses bildet, abgesaugt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abluft vor der Entlassung in die Atmosphäre gefiltert, insbesondere von Kei
men befreit und von Geruchsstoffen befreit, wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Aufreißen von Beuteln (15, 19), insbesondere von Abfallbeuteln (15) und darin
befindlichen Detailbeuteln (19), gleichzeitig und insbesondere mittels Auflegen
und Abrollen einer Verdichterwalze (2) mit scharfen Vorsprüngen auf der Oberflä
che des im Sammelbehälter abgelegten Mülls erfolgt.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Werkzeug zum Aufreißen und Verdichten des Mülls, insbesondere die Ver
dichterwalze, zwangsweise so geführt wird, dass eine Beschädigung des Sam
melbehälters durch das Werkzeug ausgeschlossen ist.
14. Vorrichtung zum Behandeln von Klinikmüll mit
einem Gehäuse (21), welches einen Behandlungsraum (11) umschließt,
einem im Inneren des Behandlungsraumes (11) anordenbaren Sammelbe hälter für den Müll und einer Verdichtereinheit zum Verdichten des Mülls im Sammelbehälter,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verdichtereinheit aus einer Verdichterwalze (2) mit scharfkantigen Vorsprün gen besteht, die auf den im Sammelbehälter abgelegten Müll abrollt zum gleich zeitigen Perforieren und Verdichten des Mülls.
einem Gehäuse (21), welches einen Behandlungsraum (11) umschließt,
einem im Inneren des Behandlungsraumes (11) anordenbaren Sammelbe hälter für den Müll und einer Verdichtereinheit zum Verdichten des Mülls im Sammelbehälter,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verdichtereinheit aus einer Verdichterwalze (2) mit scharfkantigen Vorsprün gen besteht, die auf den im Sammelbehälter abgelegten Müll abrollt zum gleich zeitigen Perforieren und Verdichten des Mülls.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, mit
einer Abluftleitung (10) zum Absaugen von Abluft von einem hochliegenden Punkt
des Behandlungsraumes.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sammelbehälter ein Rollbehälter (1) ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (21) eine dicht verschließbare Klappe (4) zum Einwerfen des Mülls
aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (21) eine dachförmige Haube (3) zum Sammeln der Abluft aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sammelbehälter, insbesondere Rollbehälter (1), einen Behälterstutzen (17) an
seinem tiefsten Punkt des Innenraumes aufweist zum Abführen von Flüssigkeit.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rollbehälter (1) mit einem Inlet (12) aus flexiblen Materialien mit einer offenen
Oberseite, insbesondere in Form eines Foliensackes, ausgekleidet ist und des
sen oberer Rand über denn oberen Rand des Rollbehälters (1) geschlagen ist.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Inlet (12) einen Inletstutzen (18) zum Abführen der Flüssigkeit aufweist, der
eine solche Größe und Positionierung aufweist, dass er durch den Behälterstutzen
(17) des Rollbehälters (1) hindurchführbar ist.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Behandlungseinheit (20) eine Entleerungsleitung (14) zum Abführen der Flüs
sigkeit umfasst, die, insbesondere mittels einer Schnellkupplung (13), mit dem
Inletstutzen (18) fest verbindbar ist, insbesondere indem der Inletstutzen (18) von
innen nach außen über den freien Rand des Behälterstutzens (17) gelegt und die
ser Behälterstutzen (17) mit der Schnellkupplung (13) verbindbar ist.
23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Behandlungseinheit (20) eine Desinfektionseinheit (16) umfasst, die insbeson
dere Regner (22) im oberen Bereich des Behandlungsraumes, insbesondere an
der Unterseite der Haube (3), umfasst.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rollbehälter (1) eine Haube (3') umfasst, die dicht auf dem oberen Rand des
Rollbehälters (1) aufsitzt und von dem Haltegestänge (23) für die Verdichterwalze
(2) vertikal durchdrungen wird.
25. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung eine Absaugung zum Absaugen von Flüssigkeit von einem tieflie
genden, insbesondere dem tiefsten, Punkt des Innenraumes des Rollbehälters
(1), insbesondere einem im Inneren des Rollbehälters (1) angeordneten Inlets
(12), umfaßt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001101764 DE10101764A1 (de) | 2001-01-16 | 2001-01-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Klinikmüll der Kategorie B |
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DE2001101764 DE10101764A1 (de) | 2001-01-16 | 2001-01-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Klinikmüll der Kategorie B |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10101764A1 true DE10101764A1 (de) | 2002-07-25 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001101764 Ceased DE10101764A1 (de) | 2001-01-16 | 2001-01-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Klinikmüll der Kategorie B |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10101764A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10250053A1 (de) * | 2002-07-02 | 2004-01-22 | Etlog Envirotech & Logistics Gmbh | Vorrichtung zur Verdichtung und Entwässerung von hygienisch bedenklichem Abfall, insbesondere Krankenhausabfall |
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