DE4303034A1 - Mobile Desinfektionsanlage, insbesondere für Klinikabfälle - Google Patents
Mobile Desinfektionsanlage, insbesondere für KlinikabfälleInfo
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- B65F7/00—Cleaning or disinfecting devices combined with refuse receptacles or refuse vehicles
Description
Die Erfindung betrifft eine mobile Desinfektionsanlage zur
kontinuierlichen irreversiblen Inaktivierung bzw. Abtötung
pathogener Mikroorganismen durch Hitzedenaturierung der Eiweiße
infektiöser Abfälle, insbesondere Klinikabfälle, umfassend
einen beheizten und wärmeisolierten Aufnahmebehälter, dessen
oberes Ende dicht verschließbar ist, eine unter einer Abgabe
öffnung des Aufnahmebehälters angeordnete temperaturfeste
Schneideinrichtung, einen unter der Schneideinrichtung angeord
neten Desinfektionsschneckenförderer, dessen Eintragende mit
der Schneideinrichtung und dessen Abgabeende mit einer Zellen
radschleuse verbunden ist und durch den ein auf die erforderli
che Temperatur erhitzter Brüdenstrom zirkuliert, einen beheiz
baren Brüdenerhitzer und ein Brüdengebläse, das den Brüdenstrom
unter der Schneideinrichtung in den Desinfektionsschneckenför
derer einspeist und oberhalb der Zellenradschleuse absaugt,
einen unter der Zellenradschleuse angeordneten Bandförderer und
eine Filteranlage.
In Infektionskliniken und Stationen, Instituten und
anderen medizinischen Einrichtungen, in denen mikrobiologisch
gearbeitet wird, wie z. B. Pathologie, Chirurgie, Gynäkologie,
Dialysestationen und Blutbanken, entsteht in großen Mengen in
fektiöser Müll, der nicht wie normaler Hausmüll entsorgt werden
kann. Bei diesem infektiösen Abfall handelt es sich insbeson
dere um Wundverbände, Tupfer, Kanülen, Lanzetten, Spatel, Ein
malartikel, wie Katheter, Spritzen, Uringefäße, Nierenschalen,
Abfälle von Dialysestationen, Blutreste, verfallene Blutkonser
ven, Einmal-Schutzkleidung, Einmal-Pflegeartikel aus Infekti
onsabteilungen, Labor-Einmalgeräte, wie Röhrchen, Pipetten
usw.
Da derartige infektiöse Abfälle ein erhebliches Gesund
heitsrisiko beeinhalten, unterliegt ihre Entsorgung strengen
gesetzlichen Bestimmungen, die im Bundesseuchenschutzgesetz
geregelt sind.
Es sind bereits zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen zur
Vernichtung von infektiösem Müll bekannt, bei denen zur Abtö
tung von vegetativen bakteriellen Keimen Hitze oder Mikrowellen
angewendet werden. Es sind auch bereits mobile Desinfektions
anlagen bekannt, um Krankenhäuser zu entsorgen, die derartige
infektiöse Abfälle vorübergehend in geeigneten Behältern
zwischenlagern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungs
gemäße mobile Desinfektionsanlage zu schaffen, die in der Her
stellung und im Betrieb kostengünstig ist und die es ermög
licht, infektiösen Müll zu desinfizieren und hinsichtlich sei
nes Volumens zu reduzieren, so daß er bei geringem Raumbedarf
zusammen mit normalen Hausmüll entsorgt, beispielsweise depo
niert, werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer gattungsgemä
ßen mobilen Desinfektionsanlage gelöst, die dadurch gekenn
zeichnet ist, daß die Desinfektionsanlage in Modulbauweise in
einen Container eingefügt ist, an dessen vorderer Oberseite
sich eine Öffnung mit Luke befindet, durch die das obere Ende
des Aufnahmebehälters zugänglich ist und in dessen gegenüber
liegender Rückseite eine mit einer Klappe versehene Öffnung
vorhanden ist, durch die der Bandförderer ausfahrbar ist, wobei
der Aufnahmebehälter, die Schneideinrichtung, der Desinfek
tionsschneckenförderer, das Brüdengebläse, der Brüdenerhitzer,
der Bandförderer und die Filteranlage in Längsrichtung gesehen
im wesentlichen eine Hälfte des Innenraumes des Containers ein
nehmen, während sich in der anderen Hälfte des Innenraumes die
Brennereinrichtungen zur Versorgung mit erhitztem Wärmeträ
geröl, Dampf und Heißwasser sowie ein Kaltwasserbehälter, ein
Brennstoffvorratslager, eine Wasserenthärtungsanlage und eine
Wasser-Druckerhöhungsanlage befinden, wobei die Abgasleitungen
der Brennereinrichtungen in den Brüdenkreislauf münden.
Die erfindungsgemäße mobile Desinfektionsanlage ermöglicht
eine kostengünstige Desinfizierung und Volumenreduzierung von
infektiösen Abfällen, insbesondere Klinikabfällen, so daß diese
kein krankenhausspezifisches Aussehen mehr haben und zusammen
mit normalem Hausmüll entsorgt, beispielsweise deponiert, wer
den können.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine mobile Desin
fektionsanlage,
Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch die Desinfektions
anlage nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch die Desinfektionsan
lage nach der Linie III-III in Fig. 2, und
Fig. 4 einen vertikalen Schnitt durch die Desinfektionsan
lage nach der Linie IV-IV in Fig. 2.
Wie dies auf der Zeichnung hervorgeht, ist die gesamte
Desinfektionsanlage in Modulbauweise in einem Container 1 kom
pakt, montage- und wartungsfreundlich untergebracht. Der Con
tainer 1 ist mit höhenverstellbaren Ständern 2 versehen, die
ein einfaches Aufsetzen auf das Fahrgestell eines (nicht
gezeigten) Lastkraftwagens ermöglichen. Abweichend von dem
gezeigten Ausführungsbeispiel könnte der Container auch als
Sattelauflieger ausgebildet sein. Wesentlich ist, daß der die
gesamte Desinfektionsanlage enthaltende Container rasch und
einfach zum Einsatzort, beispielsweise einem Krankenhaus,
gebracht und von dort wieder abgeholt werden kann.
Der Container 1, dessen in Fahrtrichtung vorderes Ende in
den Fig. 1 und 2 das linke Ende ist, ist in Längsrichtung in
zwei Hälften unterteilt. Die zur Vernichtung des infektiösen
Abfalls erforderlichen Bauelemente sind in der in Fahrtrichtung
gesehen rechten Hälfte des Innenraums des Containers unterge
bracht, während die Zubehörteile in der linken Hälfte unterge
bracht sind.
Am vorderen Ende des Containers 1 ist in der rechten
Hälfte der Containerdecke eine luftdicht verschließbare Luke 25
angeordnet. Diese Luke 25 kann mit einer (nicht gezeigten)
pneumatischen oder hydraulischen Einrichtung geöffnet und luft
dicht verschlossen werden. Unter der Luke 25 ist ein Aufnahme
behälter 3 zur Aufnahme infektiöser Abfälle angeordnet. An die
Unterseite des Aufnahmebehälters 3 ist eine hitzefeste Rotor
schere 4 angeflanscht, die mit einem Elektromotor angetrieben
wird. Unter der Rotorschere 4 ist ein Desinfektionsschnecken
förderer 6 angeordnet, der zu dem in Fahrtrichtung gesehen
hinteren Ende des Containers 1 ansteigt. Der Desinfektions
schneckenförderer 6 besteht aus einem Gehäuse, in dem eine
Schnecke drehbar angeordnet ist. Ein elektrischer Antriebsmotor
ist an das tieferliegende vordere Ende des Desinfektions
schneckenförderers 6 angeflanscht. Unter dem höherliegenden
Abgabeende des Desinfektionsschneckenförderers ist eine Zellen
radschleuse 7 angeordnet. Der Aufnahmebehälter 3, die Rotor
schere 4, der Desinfektionsschneckenförderer 6 und die Zellen
radschleuse 7 sind gasdicht miteinander verbunden.
Im Inneren des Aufnahmebehälters 3 befindet sich eine Ein
drückvorrichtung 5, um den eingebrachten Abfall zu verdichten
und nach unten in die Rotorschere 4 zu drücken.
Unter der Zellenradschleuse 7 ist ein sich in Längsrich
tung des Containers 1 erstreckender Bandförderer 8 angeordnet.
Dieser Bandförderer 8 kann nach Öffnen einer in der hinteren
Stirnwand des Containers 1 angeordneten Klappe 26 herausgezogen
werden, um den bearbeiteten Abfall auszutragen.
Zum Abtöten möglicher Krankheitskeime wird der in den
Aufnahmebehälter 3 eingebrachte Abfall für eine Zeitdauer von
mindestens zehn Minuten auf eine Temperatur von mindestens
105°C erhitzt. Zu diesem Zweck sind das Zentralrohr und die
Schnecke des Desinfektionsschneckenförderers 6 hohl ausgebil
det, so daß sie von einem Wärmeträgeröl durchströmt werden
können, das in einem Erhitzer 9 erhitzt wird. Die Wand des Auf
nahmebehälters 3 kann ebenfalls mit Wärmeträgeröl beheizt wer
den. Durch das Gehäuse des Desinfektionsschneckenförderers 6
zirkuliert ein Brüdenstrom, der am Eintragende eingespeist und
am Austragende oberhalb der Zellenradschleuse 7 abgesaugt wird.
Der Brüdenstrom wird in einem geschlossenen Kreislauf umge
wälzt, der einen mit dem Wärmeträgeröl beheizbaren Brüdenerhit
zer 23 und ein Brüdengebläse 22 umfaßt. Das Gehäuse des Desin
fektionsschneckenförderers 6 ist am Umfang mit mehreren Dampf
düsen versehen, die mit einem Dampferzeuger 13 verbunden sind.
Unmittelbar unter der Luke 25 des Aufnahmebehälters 3 sind
mehrere Sprühköpfe über 360° verteilt angeordnet, die über
Rohrleitungen mit einem Heißwassererzeuger 14 verbunden sind.
Der Erhitzer 9 für das Wärmeträgeröl, der Dampferzeuger
13, der Heißwassererzeuger 14 und ein Kaltwasserbehälter 15 so
wie ein mehrere Gasflaschen 17 umfassendes Brennstoffvorrats
lager und eine Wasserenthärtungsanlage 20 und eine Wasser-
Druckerhöhungsanlage 10 sind in der in Fahrtrichtung linken
Hälfte des Containers 1 untergebracht.
Die gesamten heißen Abgase der Brennereinrichtungen 9, 13,
14 und 23 werden zur besseren Engerieausnutzung in den Brüden
kreislauf eingespeist.
Über dem Desinfektionsschneckenförderer 6 ist eine Filter
anlage 18 angeordnet, die sich in Längsrichtung des Containers
1 erstreckt. Diese Filteranlage 18 ist einerseits an den Auf
nahmebehälter 3 und andererseits an die Zellenradschleuse 7
angeschlossen, so daß die freiwerdenden Dämpfe durch die Fil
teranlage 18 ständig abgesaugt werden. Ein sich quer zur
Fahrtrichtung erstreckender Schalldämpfer 21 ist mit der Ab
luftleitung der Filteranlage 18 und mit einem in der linken
Seitenwand des Containers 1 angeordneten Austrittsöffnung ver
bunden. Der Filteranlage 18 ist ein (nicht gezeigtes) Saug
gebläse zugeordnet, so daß in dem gesamten Innenraum des Con
tainers 1 wie auch des Aufnahmebehälters 3 ein Unterdruck auf
rechterhalten werden kann. Die in die Filteranlage 18 angesaug
ten Dämpfe werden dekontaminiert und desodoriert, bevor sie
durch den Schalldämpfer 21 an die Atmosphäre abgegeben werden.
Da in dem Container 1 ein Unterdruck herrscht, wird das Entwei
chen kontaminierter Gase zuverlässig verhindert, selbst wenn
die Luke 25 oder die Klappe 26 nicht absolut dicht schließen
sollte.
Die Desinfektionsanlage besitzt eine Einrichtung zur
Eigendesinfektion. Eigendesinfiziert müssen nur solche Teile
werden, die mit dem unbehandelten infektiösen Müll direkt in
Berührung kommen und deren Systemtemperatur unter 100°C liegt.
Im Anschluß an die thermische Behandlung des infektiösen
Abfalls wird die Anlage automatisch eigendesinfiziert. Bei ge
schlossener Luke 25 wird heißes Wasser durch die im oberen Teil
des Aufnahmebehälters 3 angeordneten Sprühköpfe unter hohem
Druck eingespritzt. Durch das heiße Wasser werden Schmutzteil
chen von der Innenfläche des Aufnahmebehälters 3 und des
Schneidwerks 4 abgewaschen, und die Bakterien werden abgetötet.
Durch die im oberen Bereich des Aufnahmebehälters 3 ange
ordneten Sprühköpfe könnte aber auch eine Desinfektionsmittel-
Lösung eingespritzt werden. In beiden Fällen werden die entste
henden Brüden von der Filteranlage 18 abgesaugt und gereinigt
in die Atmosphäre abgegeben. Nachfolgend wird die Arbeitsweise
der mobilen Desinfektionsanlage erläutert.
Ziel ist die irreversible Inaktivierung bzw. Abtötung der
im Abfall enthaltenen pathogenen Mikroorganismen durch Hitze
denaturierung der Eiweiße. Die Wirkungsweise der Anlage beruht
auf dem Prinzip der thermischen Desinfektion. Parameter für die
Wirksamkeit der Anlage sind die variable Verweilzeit von mehr
als zehn Minuten und die regelbare Prozeßtemperatur von mehr
als 105°C. Um hinsichtlich der Reproduzierbarkeit der Ergeb
nisse bei der hygienischen Effektivitätsüberprüfung eine Aussage
treffen zu können, müssen diese Parameter konstant gehalten
werden. Zur orientierenden Überprüfung der technischen Funkti
onsfähigkeit wird die Temperatur des Desinfektionsschneckenför
derers 6 an mehreren Punkten fortlaufend gemessen und regi
striert.
Der kontaminierte Krankenhausmüll wird im Krankenhaus in
Kunststoffsäcken (0,15 mm Wandstärke) sowie 30 und 60 Liter
Hartkunststoff-Containern auf den Stationen gesammelt und bei
Temperaturen von weniger als 15°C bis zur Entsorgung in 1100
Liter Müllgroßbehältern gelagert.
Mittels eines am Transportfahrzeug angeordneten Seitenla
gers werden die Müllgroßbehälter der Desinfektionsanlage zuge
führt und in den Aufnahmebehälter 3 entleert. Unmittelbar vor
der Entleerung des Müllgroßbehälters wird die Luke 25 des Auf
nahmebehälters 3 hydraulisch entriegelt und geöffnet. Mit Be
ginn der Öffnung der Luke 25 wird über die Filteranlage 18 Luft
aus dem Aufnahmebehälter 3 abgesaugt und über einen vierstufi
gen Filter (Vorfilter EU 4, Feinstfilter EU 7, Schwebstoffilter
S, Aktivkohlefilter A) gereinigt und an die Atmosphäre ab
gegeben. Durch die Filteranlage 18 wird ein Austreten von kon
taminierter Luft in die Atmosphäre zuverlässig verhindert.
Nach Entleerung des Müllgroßcontainers in den Aufnahme
behälter 3 wird die Luke 25 hydraulisch geschlossen und verrie
gelt. Mit dem Verriegeln der Luke 25 schaltet die Filteranlage
18 automatisch von Aspirations- auf Normalbetrieb, d. h. auf die
Absaugung der Brüden über dem Bandförderer 8 um.
Im Aufnahmebehälter 3 wird der Müll durch die Eindrückvor
richtung 5 der Rotorschere 4 zugeführt. Durch die langsam um
laufende Rotorschere 4 wird der Müll auf eine Granulatgröße von
weniger als 20 mm fraktioniert, und sein Volumen wird auf 1/4
reduziert. Metallgegenstände, wie Spatel, Kanülen, Scheren
usw., werden von der Rotorschere 4 problemlos verarbeitet. Eine
elektronische Reversiereinrichtung verhindert Beschädigungen
der Messer und der Antriebsmotore. Durch die Rotorschere 4 wird
der Müll zerkleinert und dem Desinfektionsschneckenförderer 6
kontinuierlich zugeführt. Eine im Einlauftrichter des Desinfek
tionsschneckenförderers 6 installierte (nicht gezeigte) Licht
schranke überwacht eine Überfüllung desselben im Einlaufbe
reich, und sie schaltet die Rotorschere 4 sowie die Eindrück
vorrichtung 5 bei Überfüllung ab. Wenn der Einlaufbereich des
Desinfektionsschneckenförderer 6 geräumt ist, dann werden die
zuvor abgeschalteten Antriebe wieder eingeschaltet.
In dem durch das Wärmeträgeröl auf Desinfektionstemperatur
aufgeheizten Desinfektionsschneckenförderer 6 wird der Müll an
gefeuchtet, erhitzt, umgewälzt, aufgelockert und thermisch
desinfiziert, wobei ein kontinuierlicher Transport des Mülls
zur Austragöffnung des Desinfektionsschneckenförderers 6 er
folgt. Um eine schnelle wirksame Aufheizung des fraktionierten
Mülls auf Desinfektionstemperatur sowie eine Durchfeuchtung zu
erreichen, wird gesättigter, gespannter Wasserdampf an mehreren
Stellen über ringförmig im Mantelrohr des Desinfektions
schneckenförderers 6 angeordnete Dampfdüsen kontinuierlich in
den Müll eingeleitet. Zusätzlich wird mittels des Brüdengeblä
ses 22 über dem Desinfektionsschneckenförderer 6 ein Brüden
kreislauf aufgebaut. Der Brüdenkreislauf vergleichsmäßigt das
feuchte heiße Klima und bewirkt damit auf allen Ebenen inner
halb des Desinfektionsschneckenförderers 6 einen zirkularen
Luftstrom, der auch "Luftnester", im Müll aufreißt. Die Strö
mungsgeschwindigkeit des Brüdenkreislaufes sowie die erforder
liche Heizleistung sind auf eine geringe Temperaturdifferenz
zwischen Ein- und Auslauf des Desinfektionsschneckenförderers
ausgelegt.
Der Müll wird durch die erreichte feuchte Temperatur von
mehr als 105°C sowie über die Verweilzeit von mehr als 10 Min.
thermisch desinfiziert.
Im Anschluß an die thermische Behandlung wird der volumen
reduzierte und desinfizierte Müll über die Zellenradschleuse 7
auf den Bandförderer 8 aufgegeben. Dieser führt den Müll einem
krankenhauseigenen Preßcontainer zu. Aufsteigende Brüden über
dem Bandförderer 8 werden durch die Filteranlage 18 ständig an
gesaugt und gereinigt an die Atmosphäre abgegeben. Während des
Betriebs der Anlage wird der Aufnahmebehälter 3 ständig aspi
riert. Dadurch wird sichergestellt, daß keine kontaminierte
Luft über mögliche Undichtheiten in die Atmosphäre oder in den
Innenraum des Behälters 1 entweichen kann. Von der Filteranlage
18 werden keine die Umgebung beeinträchtigenden Gerüche oder
Gase abgegeben. Bei einem notwendigen Filterwechsel anfallende
kontaminierte Filtermatten werden durch die Desinfektionsanlage
selbst entsorgt.
Der Abfall erfährt durch den Preßcontainer eine weitere
Volumenreduzierung und steht der Abfuhr als mikrobiologisch
unbedenklich und deponiefähig zur Verfügung.
Der Desinfektionsanlage ist eine speicherprogrammierbare
Steuerung zugeordnet, die eine vollautomatische Verarbeitung
kontaminierter Krankenhausabfälle ermöglicht. Die elektrische
Regel-Steuer- und Schaltanlage ist so konzipiert, daß eine
sichere Eigenüberwachung der Anlage immer gewährleistet ist.
Die Behandlung von kontaminiertem Müll ist nur im Automatik-
Betrieb möglich. Die weiteren Bedienebenen, wie Handebene und
Einrichtbetrieb, sind durch einen Schlüsselschalter gesichert.
Sie sind nur für Wartung, Reparatur und Testzwecke vorgesehen.
Durch die Bedienerführung der speicherprogrammierbaren Steue
rung werden die nötigen Bedienfunktionen des Betreiberpersonals
auf ein Mindestmaß beschränkt.
Bezugszeichenliste:
1 Container
2 Ständer
3 Aufnahmebehälter
4 Rotorschere
5 Eindrückvorrichtung
6 Desinfektionsschneckenförderer
7 Zellenradschleuse
8 Bandförderer
9 Erhitzer für Wärmeträgeröl
10 Wasser-Druckerhöhungsanlage
13 Dampferzeuger
14 Heißwassererzeuger
15 Kaltwasserbehälter
17 Gasflaschen
18 Filteranlage
20 Wasserenthärtungsanlage
21 Schalldämpfer
22 Brüdengebläse
23 Brüdenerhitzer
25 Luke
26 Klappe
2 Ständer
3 Aufnahmebehälter
4 Rotorschere
5 Eindrückvorrichtung
6 Desinfektionsschneckenförderer
7 Zellenradschleuse
8 Bandförderer
9 Erhitzer für Wärmeträgeröl
10 Wasser-Druckerhöhungsanlage
13 Dampferzeuger
14 Heißwassererzeuger
15 Kaltwasserbehälter
17 Gasflaschen
18 Filteranlage
20 Wasserenthärtungsanlage
21 Schalldämpfer
22 Brüdengebläse
23 Brüdenerhitzer
25 Luke
26 Klappe
Claims (14)
1. Mobile Desinfektionsanlage zur kontinuierlichen irre
versiblen Inaktivierung bzw. Abtötung pathogener Mikroorganis
men durch Hitzedenaturierung der Eiweiße infektiöser Abfälle,
insbesondere Klinikabfälle, umfassend einen beheizten und
wärmeisolierten Aufnahmebehälter, dessen oberes Ende dicht ver
schließbar ist, eine unter einer Abgabeöffnung des Aufnahme
behälters angeordnete temperaturfeste Schneideinrichtung, einen
unter der Schneideinrichtung angeordneten Desinfektions
schneckenförderer, dessen Eintragende mit der Schneideinrich
tung und dessen Abgabeende mit einer Zellenradschleuse verbun
den ist und durch den ein auf die erforderliche Temperatur
erhitzter Brüdenstrom zirkuliert, einen beheizbaren Brüden
erhitzer und ein Brüdengebläse, das den Brüdenstrom unter der
Schneideinrichtung in den Desinfektionsschneckenförderer ein
speist und oberhalb der Zellenradschleuse absaugt, einen unter
der Zellenradschleuse angeordneten Bandförderer und eine Fil
teranlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Desinfektionsanlage
in Modulbauweise in einen Container (1) eingefügt ist, an
dessen vorderer Oberseite sich eine Öffnung mit Luke (25)
befindet, durch die das obere Ende des Aufnahmebehälters (3)
zugänglich ist und in dessen gegenüberliegender Rückseite eine
mit einer Klappe (26) versehene Öffnung vorhanden ist, durch
die der Bandförderer (8) ausfahrbar ist, wobei der Aufnahme
behälter (3), die Schneideinrichtung (4), der Desinfektions
schneckenförderer (6), das Brüdengebläse (22), der Brüden
erhitzer (23), der Bandförderer (8) und die Filteranlage (18)
in Längsrichtung gesehen im wesentlichen eine Hälfte des Innen
raumes des Containers einnehmen, während sich in der anderen
Hälfte des Innenraumes die Brennereinrichtungen (9, 13, 14) zur
Versorgung mit erhitztem Wärmeträgeröl, Dampf und Heißwasser
sowie ein Kaltwasserbehälter (15), ein Brennstoffvorratslager
(17), eine Wasserenthärtungsanlage (20) und eine Wasser-
Druckerhöhungsanlage (21) befinden, wobei die Abgasleitungen
der Brennereinrichtungen (9, 13, 14) in den Brüdenkreislauf
münden.
2. Mobile Desinfektionsanlage nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Container (1) gasdicht verschlossen ist
und daß die gesamten heißen Abgase der Brennereinrichtungen (9,
13, 14, 23) nach Vermischung mit der Brüdenluft über die
Filteranlage (18) an die Atmosphäre abgegeben werden.
3. Mobile Desinfektionsanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse des Desinfektions
schneckenförderers (6) im Bereich seines Eintragendes mehrere
Öffnungen zur Einspeisung der heißen Brüden aufweist.
4. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich am Abgabeende des
Desinfektionsschneckenförderers (6) eine Leitung zur Absaugung
der Brüden befindet, die an den Brüdenerhitzer (23) anschließt.
5. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse des Desinfekti
onsschneckenförderers (6), das Brüdengebläse (22) und der Brü
denerhitzer (23) einen geschlossenen Kreislauf für die Brüden
bilden, die den Desinfektionsschneckenförderer (6) im Gleich
strom durchströmen.
6. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Desinfektionsschnecken
förderer (6) in Förderrichtung aufwärts geneigt ist.
7. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Desinfektionsschnecken
förderer (6) hohl ausgebildet und mit dem Erhitzer (9) für
Wärmeträgeröl verbunden ist und daß an seinem Gehäuse ringför
mig Dampfdüsen angeordnet sind, die mit dem Dampferzeuger (13)
verbunden sind.
8. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Aufnahmebehälter (3)
eine Heizeinrichtung zugeordnet ist, die mit dem Erhitzer (9)
für Wärmeträgeröl verbunden ist.
9. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich in der besagten anderen
Hälfte des Innenraumes des Containers (1) eine elektrische
Energieversorgungsanlage mit Anschlußbuchse zur externen Ener
gieeinspeisung befindet und daß das Brennstoffvorratslager (17)
eine oder mehrere Flaschen für Flüssiggas oder einen oder
mehrere Behälter für extra leichtes Heizöl umfaßt.
10. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Filteranlage (18) sowohl
mit dem Aufnahmebehälter (3) als auch mit der Zellenradschleuse
(7) verbunden ist, so daß frei werdende Dämpfe durch die Fil
teranlage (18) ständig abgesaugt und dekontaminiert und desodo
riert zur Atmosphäre geleitet werden, und daß die Filteranlage
(18) in Fahrtrichtung gesehen in der besagten einen Hälfte des
Innenraumes des Containers (1) über dem Desinfektionsschnecken
förderer (6) unterhalb der Deckenwand des Containers (1) ange
ordnet ist.
11. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein sich quer zur
Fahrtrichtung erstreckender Schalldämpfer (21) mit der Abluft
leitung der Filteranlage (18) und mit einer in der gegenüber
liegenden Seitenwand des Containers angeordneten Austrittsöff
nung verbunden ist.
12. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 11, gekennzeichnet durch mehrere unmittelbar unter der Luke
(25) des Aufnahmebehälters (3) über 360° verteilt angeordnete
Sprühköpfe, die über Rohrleitungen mit dem Heißwassererzeuger
(14) verbunden sind.
13. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 12, gekennzeichnet durch eine speicherprogrammierbare
Steuerung, die eine vollautomatische Verarbeitung kontaminier
ter Krankenhausabfälle ermöglicht.
14. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Container (1) als
Sattelauflieger ausgebildet oder mit einem zum Aufsetzen auf
das Fahrgestell eines Lastkraftwagens geeigneten Unterbau ver
sehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934303034 DE4303034C2 (de) | 1993-02-03 | 1993-02-03 | Mobile Desinfektionsanlage, insbesondere für Klinikabfälle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934303034 DE4303034C2 (de) | 1993-02-03 | 1993-02-03 | Mobile Desinfektionsanlage, insbesondere für Klinikabfälle |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4303034A1 true DE4303034A1 (de) | 1994-08-04 |
DE4303034C2 DE4303034C2 (de) | 1995-04-27 |
Family
ID=6479538
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934303034 Expired - Fee Related DE4303034C2 (de) | 1993-02-03 | 1993-02-03 | Mobile Desinfektionsanlage, insbesondere für Klinikabfälle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4303034C2 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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