DE4303034C2 - Mobile Desinfektionsanlage, insbesondere für Klinikabfälle - Google Patents

Mobile Desinfektionsanlage, insbesondere für Klinikabfälle

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Description

Die Erfindung betrifft eine mobile, in einem Container angeordnete Desinfektionsanlage zur kontinuierlichen irrever­ siblen Inaktivierung bzw. Abtötung pathogener Mikroorganismen durch Hitzedenaturierung der Eiweiße infektiöser Abfälle, ins­ besondere Klinikabfälle, umfassend einen beheizten und wärme­ isolierten Aufnahmebehälter, dessen oberes Ende dicht ver­ schließbar und über eine Luke im Container zugänglich ist, eine unter einer Abgabeöffnung des Aufnahmebehälters angeordnete temperaturfeste Schneideinrichtung, einen unter der Schneid­ einrichtung angeordneten Desinfektionsschneckenförderer, dessen Eintragende mit der Schneideinrichtung und dessen Abgabeende mit einer Zellenradschleuse verbunden ist, wobei das Zen­ tralrohr und die Schnecke des Desinfektionsschneckenförderers hohl ausgebildet sind und von einem Wärmeträgeröl durchströmt werden, einen unter der Zellenradschleuse angeordneten Band­ förderer, der durch eine mit einer Klappe versehene Öffnung in der Rückseite des Containers ausfahrbar ist, eine Filteranlage, eine Dampferzeugungseinrichtung zum Erzeugen und Einleiten von Wasserdampf in den Desinfektionsschneckenförderer und eine Brennereinrichtung zum Erhitzen des Wärmeträgeröls.
In Infektionskliniken und -stationen, Instituten und ande­ ren medizinischen Einrichtungen, in denen mikrobiologisch gear­ beitet wird, wie z. B. Pathologie, Chirurgie, Gynäkologie, Dia­ lysestationen und Blutbanken, entsteht in großen Mengen infek­ tiöser Müll, der nicht wie normaler Hausmüll entsorgt werden kann. Bei diesem infektiösen Abfall handelt es sich insbeson­ dere um Wundverbände, Tupfer, Kanülen, Lanzetten, Spatel, Ein­ malartikel, wie Katheter, Spritzen, Uringefäße, Nierenschalen, Abfälle von Dialysestationen, Blutreste, verfallene Blutkonser­ ven, Einmal-Schutzkleidung, Einmal-Pflegeartikel aus Infekti­ onsabteilungen und Labor-Einmalgeräte. Da derartige infektiöse Abfälle ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen, unter­ liegt ihre Entsorgung strengen gesetzlichen Bestimmungen.
Es sind bereits zahlreiche Verfahren und Vorrichtungen zur Behandlung von infektiösem Müll bekannt, bei denen zur Abtötung von vegetativen bakteriellen Keimen Hitze oder Mikrowellen an­ gewendet werden. Es sind auch bereits mobile Desinfektionsanla­ gen bekannt, um Krankenhäuser zu entsorgen, in denen derartige infektiöse Abfälle vorübergehend in geeigneten Behältern zwi­ schengelagert werden.
In der DE 40 14 856 ist eine Desinfektionsanlage der ein­ gangs genannte Bauart beschrieben. Bei dieser bekannten mobilen Desinfektionsanlage werden die aus dem Abgabeende des Desinfek­ tionsschneckenförderers austretenden heißen Brüdengase durch eine Absaug- und Filtereinrichtung abgesaugt und gereinigt an die Atmosphäre abgegeben. Da diese Brüdengase eine verhältnis­ mäßig hohe Temperatur aufweisen, ist die ungenutzte Abgabe die­ ser Gase an die Atmosphäre mit einem beträchtlichen Energiever­ lust verbunden. Dies gilt auch für die Abgase der Brennerein­ richtungen dieser Anlage, die gleichfalls ungenutzt an die Atmosphäre abgegeben werden. Die zum Desinfizieren der in die Anlage eingebrachten Klinkabfälle erforderliche Wärmeenergie muß daher von dem den Schneckenförderer durchströmenden Wärme­ trägeröl bzw. von dem in diesen eingespeisten Wasserdampf stän­ dig nachgeliefert werden. Die bekannte Desinfektionsanlage hat daher einen verhältnismäßig großen Energieverbrauch, was nicht nur unwirtschaftlich ist, sondern wegen der beengten Raumver­ hältnisse auch ein ernstes Problem darstellt, weil das Brenn­ stoffvorratslager nicht beliebig groß ausgebildet werden kann.
Aus der DE 90 13 046.4 U1 ist auch bereits eine Hochtempe­ ratur-Desinfektionsanlage bekannt, bei der an das Abgabeende eines Drehrohres ein Absaugrohr angeschlossen ist, das zu einer in geschlossenem Kreis geführten Leitung gehört, die in das Zuführende des Drehrohres mündet und in der sich ein Erhitzer befindet. Die mit dem Erhitzer erhitzten Gase werden daher in Gleichstrom durch das Drehrohr gefördert. Eine Verwertung der Abgase sonstiger Brennereinrichtungen zur Erhitzung der Brüden­ gase ist dabei jedoch nicht vorgesehen.
Aus der DE 37 05 364 C1 ist eine Hochtemperatur-Desinfek­ tionsanlage bekannt, bei der das Gehäuse des Desinfektions­ schneckenförderers und eine einen Lufterhitzer enthaltende Umlufteinrichtung einen geschlossenen Kreislauf für die Brüden­ gase bilden, die den Desinfektionsschneckenförderer im Gegen­ strom durchströmen. Auch hier ist eine Abgasverwertung zur Erhitzung der Brüdengase jedoch nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsge­ mäße mobile Desinfektionsanlage dahingehend zu verbessern, daß die Betriebskosten durch bessere Ausnutzung der eingebrachten Wärmeenergie gesenkt werden.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 angege­ ben.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine mobile Desin­ fektionsanlage,
Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch die Desinfektions­ anlage nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch die Desinfektionsan­ lage nach der Linie III-III in Fig. 2, und
Fig. 4 einen vertikalen Schnitt durch die Desinfektionsan­ lage nach der Linie IV-IV in Fig. 2.
Wie dies aus der Zeichnung hervorgeht, ist die gesamte Desinfektionsanlage in Modulbauweise in einem Container 1 kom­ pakt, montage- und wartungsfreundlich untergebracht. Der Con­ tainer 1 ist mit höhenverstellbaren Ständern 2 versehen, die ein einfaches Aufsetzen auf das Fahrgestell eines (nicht gezeigten) Lastkraftwagens ermöglichen. Abweichend von dem gezeigten Ausführungsbeispiel könnte der Container auch als Sattelauflieger ausgebildet sein. Wesentlich ist, daß der die gesamte Desinfektionsanlage enthaltende Container rasch und einfach zum Einsatzort, beispielsweise einem Krankenhaus, gebracht und von dort wieder abgeholt werden kann.
Der Container 1, dessen in Fahrtrichtung vorderes Ende in den Fig. 1 und 2 das linke Ende ist, ist in Längsrichtung in zwei Hälften unterteilt. Die zur Vernichtung des infektiösen Abfalls erforderlichen Bauelemente sind in der in Fahrtrichtung gesehen rechten Hälfte des Innenraums des Containers unterge­ bracht, während die Zubehörteiie in der linken Hälfte unterge­ bracht sind.
Am vorderen Ende des Containers 1 ist in der rechten Hälfte der Containerdecke eine luftdicht verschließbare Luke 25 angeordnet. Diese Luke 25 kann mit einer (nicht gezeigten) Pneumatischen oder hydraulischen Einrichtung geöffnet und luft­ dicht verschlossen werden. Unter der Luke 25 ist ein Aufnahme­ behälter 3 zur Aufnahme infektiöser Abfälle angeordnet. An die Unterseite des Aufnahmebehälters 3 ist eine hitzefeste Rotor­ schere 4 angeflanscht, die mit einem Elektromotor angetrieben wird. Unter der Rotorschere 4 ist ein Desinfektionsschnecken­ förderer 6 angeordnet, der zu dem in Fahrtrichtung gesehen hinteren Ende des Containers 1 ansteigt. Der Desinfektions­ schneckenförderer 6 besteht aus einem Gehäuse, in dem eine Schnecke drehbar angeordnet ist. Ein elektrischer Antriebsmotor ist an das tieferliegende vordere Ende des Desinfektions­ schneckenförderers 6 angeflanscht. Unter dem höherliegenden Abgabeende des Desinfektionsschneckenförderers ist eine Zellen­ radschleuse 7 angeordnet. Der Aufnahmebehälter 3, die Rotor­ schere 4, der Desinfektionsschneckenförderer 6 und die Zellen­ radschleuse 7 sind gasdicht miteinander verbunden.
Im Inneren des Aufnahmebehälters 3 befindet sich eine Ein­ drückvorrichtung 5, um den eingebrachten Abfall zu verdichten und nach unten in die Rotorschere 4 zu drücken.
Unter der Zellenradschleuse 7 ist ein sich in Längsrich­ tung des Containers 1 erstreckender Bandförderer 8 angeordnet. Dieser Bandförderer 8 kann nach Öffnen einer in der hinteren Stirnwand des Containers 1 angeordneten Klappe 26 herausgezogen werden, um den bearbeiteten Abfall auszutragen.
Zum Abtöten möglicher Krankheitskeime wird der in den Aufnahmebehälter 3 eingebrachte Abfall für eine Zeitdauer von mindestens zehn Minuten auf eine Temperatur von mindestens 105°C erhitzt. Zu diesem Zweck sind das Zentralrohr und die Schnecke des Desinfektionsschneckenförderers 6 hohl ausgebil­ det, so daß sie von einem Wärmeträgeröl durchströmt werden können, das in einem Erhitzer 9 erhitzt wird. Die Wand des Auf­ nahmebehälters 3 kann ebenfalls mit Wärmeträgeröl beheizt wer­ den. Durch das Gehäuse des Desinfektionsschneckenförderers 6 zirkuliert ein Brüdenstrom, der am Eintragende eingespeist und am Austragende oberhalb der Zellenradschleuse 7 abgesaugt wird. Der Brüdenstrom wird in einem geschlossenen Kreislauf umge­ wälzt, der einen mit dem Wärmeträgeröl beheizbaren Brüdenerhit­ zer 23 und ein Brüdengebläse 22 umfaßt. Das Gehäuse des Desin­ fektionsschneckenförderers 6 ist am Umfang mit mehreren Dampf­ düsen versehen, die mit einem Dampferzeuger 13 verbunden sind.
Unmittelbar unter der Luke 25 des Aufnahmebehälters 3 sind mehrere Sprühköpfe über 360° verteilt angeordnet, die über Rohrleitungen mit einem Heißwassererzeuger 14 verbunden sind.
Der Erhitzer 9 für das Wärmeträgeröl, der Dampferzeuger 13, der Heißwassererzeuger 14 und ein Kaltwasserbehälter 15 so­ wie ein mehrere Gasflaschen 17 umfassendes Brennstoffvorrats­ lager und eine Wasserenthärtungsanlage 20 und eine Wasser- Druckerhöhunganlage 10 sind in der in Fahrtrichtung linken Hälfte des Containers 1 untergebracht.
Die gesamten heißen Abgase der Brennereinrichtungen 9, 13, 14 und 23 werden zur besseren Engerieausnutzung in den Brüden­ kreislauf eingespeist.
Über dem Desinfektionsschneckenförderer 6 ist eine Filter­ anlage 18 angeordnet, die sich in Längsrichtung des Containers 1 erstreckt. Diese Filteranlage 18 ist einerseits an den Auf­ nahmebehälter 3 und andererseits an die Zellenradschleuse 7 angeschlossen, so daß die freiwerdenden Dämpfe durch die Fil­ teranlage 18 ständig abgesaugt werden. Ein sich quer zur Fahrtrichtung erstreckender Schalldämpfer 21 ist mit der Ab­ luftleitung der Filteranlage 18 und mit einem in der linken Seitenwand des Containers 1 angeordneten Austrittsöffnung ver­ bunden. Der Filteranlage 18 ist ein (nicht gezeigtes) Saug­ gebläse zugeordnet, so daß in dem gesamten Innenraum des Con­ tainers 1 wie auch des Aufnahmebehälters 3 ein Unterdruck auf­ rechterhalten werden kann. Die in die Filteranlage 18 angesaug­ ten Dämpfe werden dekontaminiert und desodoriert, bevor sie durch den Schalldämpfer 21 an die Atmosphäre abgegeben werden. Da in dem Container 1 ein Unterdruck herrscht, wird das Entwei­ chen kontaminierter Gase zuverlässig verhindert, selbst wenn die Luke 25 oder die Klappe 26 nicht absolut dicht schließen sollte.
Die Desinfektionsanlage besitzt eine Einrichtung zur Eigendesinfektion. Eigendesinfiziert müssen nur solche Teile werden, die mit dem unbehandelten infektiösen Müll direkt in Berührung kommen und deren Systemtemperatur unter 100°C liegt. Im Anschluß an die thermische Behandlung des infektiösen Abfalls wird die Anlage automatisch eigendesinfiziert. Bei ge­ schlossener Luke 25 wird heißes Wasser durch im oberen Teil des Aufnahmebehälters 3 angeordnete Sprühköpfe unter hohem Druck eingespritzt. Durch das heiße Wasser werden Schmutzteil­ chen von der Innenfläche des Aufnahmebehälters 3 und des Schneidwerks 4 abgewaschen, und die Bakterien werden abgetötet.
Durch die im oberen Bereich des Aufnahmebehälters 3 ange­ ordneten Sprühköpfe könnte aber auch eine Desinfektionsmittellösung eingespritzt werden. In beiden Fällen werden die entste­ henden Brüden von der Filteranlage 18 abgesaugt und gereinigt in die Atmosphäre abgegeben. Nachfolgend wird die Arbeitsweise der mobilen Desinfektionsanlage erläutert.
Ziel ist die irreversible Inaktivierung bzw. Abtötung der im Abfall enthaltenen pathogenen Mikroorganismen durch Hitze­ denaturierung der Eiweiße. Die Wirkungsweise der Anlage beruht auf dem Prinzip der thermischen Desinfektion. Parameter für die Wirksamkeit der Anlage sind die variable Verweilzeit von mehr als zehn Minuten und die regelbare Prozeßtemperatur von mehr als 105°C. Um hinsichtlich der Reproduzierbarkeit der Ergeb­ nisse bei der hygienischen Effekivitätsüberprüfung eine Aussage treffen zu können, müssen diese Parameter konstant gehalten werden. Zur orientierenden Überprüfung der technischen Funkti­ onsfähigkeit wird die Temperatur des Desinfektionsschneckenför­ derers 6 an mehreren Punkten fortlaufend gemessen und regi­ striert.
Der kontaminierte Krankenhausmüll wird im Krankenhaus in Kunststoffsäcken (0,15 mm Wandstärke) sowie 30 und 60 Liter Hartkunststoff-Containern auf den Stationen gesammelt und bei Temperaturen von weniger als 15°C bis zur Entsorgung in 1.100 Liter Müllgroßbehältern gelagert.
Mittels eines am Transportfahrzeug angeordneten Seitenla­ ders werden die Müllgroßbehälter der Desinfektionsanlage zuge­ führt und in den Aufnahmebehälter 3 entleert. Unmittelbar vor der Entleerung des Müllgroßbehälters wird die Luke 25 des Auf­ nahmebehälters 3 hydraulisch entriegelt und geöffnet. Mit Be­ ginn der Öffnung der Luke 25 wird über die Filteranlage 18 Luft aus dem Aufnahmebehälter 3 abgesaugt und über einen vierstufi­ gen Filter (Vorfilter EU 4, Feinstfilter EU 7, Schwebstoffilter S, Aktivkohlefilter A) gereinigt und an die Atmosphäre ab­ gegeben. Durch die Filteranlage 18 wird ein Austreten von kon­ taminierter Luft in die Atmosphäre zuverlässig verhindert.
Nach Entleerung des Müllgroßcontainers in den Aufnahme­ behälter 3 wird die Luke 25 hydraulisch geschlossen und verrie­ gelt. Mit dem Verriegeln der Luke 25 schaltet die Filteranlage 18 automatisch von Aspirations- auf Normalbetrieb, d. h. auf die Absaugung der Brüden über dem Bandförderer 8 um.
Im Aufnahmebehälter 3 wird der Müll durch die Eindrückvor­ richtung 5 der Rotorschere 4 zugeführt. Durch die langsam um­ laufende Rotorschere 4 wird der Müll auf eine Granulatgröße von weniger als 20 mm fraktioniert und sein Volumen wird auf 1/4 reduziert. Metallgegenstände, wie Spatel, Kanülen, Scheren usw., werden von der Rotorschere 4 problemlos verarbeitet. Eine elektronische Reversiereinrichtung verhindert Beschädigungen der Messer und der Antriebsmotore. Durch die Rotorschere 4 wird der Müll zerkleinert und dem Desinfektionsschneckenförderer 6 kontinuierlich zugeführt. Eine im Einlauftrichter des Desinfek­ tionsschneckenförderers 6 installierte (nicht gezeigte) Licht­ schranke überwacht eine Überfüllung desselben im Einlaufbe­ reich, und sie schaltet die Rotorschere 4 sowie die Eindrück­ vorrichtung 5 bei Überfüllung ab. Wenn der Einlaufbereich des Desinfektionsschneckenförderer 6 geräumt ist, dann werden die zuvor abgeschalteten Antriebe wieder eingeschaltet.
In dem durch das Wärmeträgeröl auf Desinfektionstemperatur aufgeheizten Desinfektionsschneckenförderer 6 wird der Müll an­ gefeuchtet, erhitzt, umgewälzt, aufgelockert und thermisch desinfiziert, wobei ein kontinuierlicher Transport des Mülls zur Austragöffnung des Desinfektionsschneckenförderers 6 er­ folgt. Um eine schnelle wirksame Aufheizung des fraktionierten Mülls auf Desinfektionstemperatur sowie eine Durchfeuchtung zu erreichen, wird gesättigter, gespannter Wasserdampf an mehreren Stellen über ringförmig im Mantelrohr des Desinfektions­ schneckenförderers 6 angeordnete Dampfdüsen kontinuierlich in den Müll eingeleitet. Zusätzlich-wird mittels des Brüdengeblä­ ses 22 über dem Desinfektionsschneckenförderer 6 ein Brüden­ kreislauf aufgebaut. Der Brüdenkreislauf vergleichmäßigt das feuchte heiße Klima und bewirkt damit auf allen Ebenen inner­ halb des Desinfektionsschneckenförderers 6 einen zirkularen Luftstrom, der auch "Luftnester" im Müll aufreißt. Die Strö­ mungsgeschwindigkeit des Brüdenkreislaufes sowie die erforder­ liche Heizleistung sind auf eine geringe Temperaturdifferenz zwischen Ein- und Auslauf des Desinfektionsschneckenförderers ausgelegt.
Der Müll wird durch die erreichte feuchte Temperatur von mehr als 105°C sowie über die Verweilzeit von mehr als 10 Min. thermisch desinfiziert.
Im Anschluß an die thermische Behandlung wird der volumenreduzierte und desinfizierte Müll über die Zellenradschleuse 7 auf den Bandförderer 8 aufgegeben. Dieser führt den Müll einem krankenhauseigenen Preßcontainer zu. Aufsteigende Brüden über dem Bandförderer 8 werden durch die Filteranlage 18 ständig an­ gesaugt und gereinigt an die Atmosphäre abgegeben. Während des Betriebs der Anlage wird der Aufnahmebehälter 3 ständig aspi­ riert. Dadurch wird sichergestellt, daß keine kontaminierte Luft über mögliche Undichtheiten in die Atmosphäre oder in den Innenraum des Behälters 1 entweichen kann. Von der Filteranlage 18 werden keine die Umgebung beeinträchtigenden Gerüche oder Gase abgegeben. Bei einem notwendigen Filterwechsel anfallende kontaminierte Filtermatten werden durch die Desinfektionsanlage selbst entsorgt.
Der Abfall erfährt durch den Preßcontainer eine weitere Volumenreduzierung und steht der Abfuhr als mikrobiologisch unbedenklich und deponiefähig zur Verfügung.
Der Desinfektionsanlage ist eine speicherprogrammierbare Steuerung zugeordnet, die eine vollautomatische Verarbeitung kontaminierter Krankenhausabfälle ermöglicht. Die elektrische Regel-Steuer- und Schaltanlage ist so konzipiert, daß eine sichere Eigenüberwachung der Anlage immer gewährleistet ist. Die Behandlung von kontaminiertem Müll ist nur im Automatik- Betrieb möglich. Die weiteren Bedienebenen, wie Bandebene und Einrichtbetrieb, sind durch einen Schlüsselschalter gesichert. Sie sind nur für Wartung, Reparatur und Testzwecke vorgesehen. Durch die Bedienerführung der speicherprogrammierbaren Steue­ rung werden die nötigen Bedienfunktionen des Betreiberpersonals auf ein Mindestmaß beschränkt.

Claims (6)

1. Mobile, in einem Container angeordnete Desinfektions­ anlage zur kontinuierlichen irreversiblen Inaktivierung bzw. Abtötung pathogener Mikroorganismen durch Hitzedenaturierung der Eiweiße infektiöser Abfälle, insbesondere Klinikabfälle, umfassend einen beheizten und wärmeisolierten Aufnahmebehälter, dessen oberes Ende dicht verschließbar und über eine Luke im Container zugänglich ist, eine unter einer Abgabeöffnung des Aufnahmebehälters angeordnete temperaturfeste Schneideinrich­ tung, einen unter der Schneideinrichtung angeordneten Desinfek­ tionsschneckenförderer, dessen Eintragende mit der Schneidein­ richtung und dessen Abgabeende mit einer Zellenradschleuse ver­ bunden ist, wobei das Zentralrohr und die Schnecke des Desin­ fektionsschneckenförderers hohl ausgebildet sind und von einem Wärmeträgeröl durchströmt werden, einen unter der Zellenrad­ schleuse angeordneten Bandförderer, der durch eine mit einer Klappe versehene Öffnung in der Rückseite des Containers aus­ fahrbar ist, eine Filteranlage, eine Dampferzeugungseinrichtung zum Erzeugen und Einleiten von Wasserdampf in den Desinfekti­ onsschneckenförderer und eine Brennereinrichtung zum Erhitzen des Wärmeträgeröls, dadurch gekennzeichnet, daß sich am Abgabe­ ende des Desinfektionsschneckenförderers (6) eine Leitung zur Absaugung der darin gebildeten heißen Brüdengase befindet, die über einen Brüdenerhitzer (23) und ein Brüdengebläse (22) mit dem Eintragende des Desinfektionsschneckenförderers (6) verbun­ den ist, so daß das Gehäuse des Desinfektionsschneckenförderers (6), das Brüdengebläse (22) und der Brüdenerhitzer (23) einen geschlossenen Kreislauf für die Brüdengase bilden, die den Des­ infektionsschneckenförderer (6) im Gleichstrom durchströmen, und daß die Abgasleitungen aller Brennereinrichtungen (9, 13, 14, 23) zur besseren Engerieausnützung in diesen Brüdenkreis­ lauf münden und Mittel vorgesehen sind, um diese Abgase nach deren Vermischung mit den Brüden an die Atmosphäre über die Filteranlage (18) abzugeben.
2. Mobile Desinfektionsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse des Desinfektionsschneckenför­ derers (6) im Bereich seines Eintragendes mehrere Öffnungen zur Einspeisung der heißen Brüden aufweist.
3. Mobile Desinfektionsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse des Desinfektions­ schneckenförderers (6) ringförmig Dampfdüsen angeordnet sind, die mit der Dampferzeugungseinrichtung (13) verbunden sind.
4. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Aufnahmebehälter (3) eine Heizeinrichtung zugeordnet ist, die mit dem Erhitzer (9) für Wärmeträgeröl verbunden ist.
5. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Filteranlage (18) sowohl mit dem Aufnahmebehälter (3) als auch mit der Zellenradschleuse (7) verbunden ist, so daß freiwerdende Dämpfe durch die Filter­ anlage (18) ständig abgesaugt und dekonaminiert und desodoriert zur Atmosphäre geleitet werden.
6. Mobile Desinfektionsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Container (1) als Sattelauflieger ausgebildet oder mit einem zum Aufsetzen auf das Fahrgestell eines Lastkraftwagens geeigneten Unterbau ver­ sehen ist.
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