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Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zur Verdichtung von kontaminierten Material in einer Desinfektions-
bzw. Sterilisationsvorrichtung, wobei das Material mittels einer
in einer Behandlungskammer angeordneten Transporteinrichtung transportiert wird
und die Behandlungskammer einen Einlaß und einen Auslaß aufweist.
Ferner betrifft die Erfindung eine Desinfektions- bzw. Sterilisationsvorrichtung
zur Durchführung
des Verfahrens mit einer Transporteinrichtung und einer diese umgebenden
Behandlungskammer, die einen Einlaß und einen Auslaß aufweist.
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Bei Vorrichtungen zur Behandlung
von kontaminierten Materialien, beispielsweise durch Desinfektion
bzw. Sterilisation durch Temperatureinwirkung, ist es notwendig,
daß ein
bestimmter Überdruck
innerhalb einer Behandlungskammer erzeugt wird. Es ist vorteilhaft,
wenn bei einer solchen Vorrichtung das zu behandelnde Material in
der Behandlungskammer von einem Einlaß hin zu einem Auslaß befördert werden
kann. Es ist dann weiterhin notwendig, zumindest einen Teilabschnitt
eines Materialstroms, der sich innerhalb der Behandlungskammer bewegt,
derartig dichtend zu begrenzen, daß innerhalb dieses Teilabschnitts
der notwendige Überdruck aufgebaut
werden kann.
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Bekannt sind Schneckenfilterpressen
zum Entwässern
von Materialien wie z. B. Klärschlamm. Diese
weisen eine Förderschnecke
auf, die das zu behandelnde Material in Richtung eines von einer
Feder beaufschlagten Kegels bewegt. Aufgrund der so bewirkten Verdichtung
wird der Wasseranteil durch einen Siebzylinder gepreßt und abgetrennt.
Nachteilig bei diesem System ist, daß der Kegel nicht steuer- oder
regelbar ist. Denn, wenn versehentlich zu große Teile wie beispielsweise
Steine in die Presse gelangen, können
sich u. U. Kräfte
aufbauen, die zu Beschädigungen
des Systems führen.
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In der
DE 197 17 839 C2 ist ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Verdichtung von kontaminiertem
Material in einer Desinfektions- bzw. Sterilisationsvorrichtung
beschrieben, wobei das zu behandelnde Material mittels einer Förderstrecke
vom Einlass zum Auslass der Behandlungskammer transportiert wird
und wo dem zu transportierenden Materialstrom ein Hindernis in Gestalt
eines Formkörpers einen
Widerstand entgegensetzt. Der Formkörper ist am Ende der Förderstrecke
zum einen als starrer Konusring und zum anderen als bewegliche Rückhalteklappe
mit einem zusätzlichen
Drosselspalt ausgebildet, die jeweils eine Verdichtung des Materials
und die Ausbildung von abdichtenden Pfropfen und dadurch eine Konstanthaltung
des Prozessdruckes bewirkt. Nach der
US 57 99 883 A ist der Formkörper als Klappe
am Ende der Behandlungskammer ausgebildet. Diese Klappe ist mit
einem Gegengewicht ausgestattet, das einen Verschluss der Behandlungskammer
durch diese Klappe bewirkt. Sie wird in Abhängigkeit des ankommenden Volumenstroms
geöffnet,
so dass der Aufbau von zu hohem Drücken in der Behandlungskammer
vermieden wird.
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Bei der
DE 43 03 034 C2 wird die
Anordnung einer Zellenradschleuse als Hindernis am Ende der Desinfektionskammer
vorgesehen. Die
DE 22
56 409 A zeigt eine endseitige konusartige Verjüngung des Fördergehäuses für eine Förderschnecke
zur Abdichtung des Gehäuses
gegen Druck. Dabei ist die konusartige Verjüngung des Fördergehäuses als starres, nicht bewegbares
Hindernis für
den zu verdichtenden Materialstrom zu werten. Durch die
DE 41 24 765 A1 ist
eine Materialverdichtung mittels eines Schneckenförderers
in einer Sterilisationsvorrichtung bekannt, wobei die thermische
Regelung des Prozesses durch Wärmezufuhr
und die zeitliche Regelung des Prozesses durch die Transportgeschwindigkeit
mittels der Schnecke geregelt werden kann. Ferner beschreibt die
DE 37 24 861 A1 eine
Betonspritzmaschine mit selbstregelnder Anpassung an die Betonzusammensetzung.
Ein bewegliches und steuerbares Hindernis, welches speziell als
Schieber in Form eines Scheibensegmentes ausgebildet ist, kann zur
Regelung der Verdichtung eines Materialstromes (hier Betonmischung)
eingesetzt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
gattungsgemäßes Verfahren
zur Verfügung
zu stellen, das auf einfache, flexible und sichere Weise eine Verdichtung
des kontaminierten Materials erlaubt. Ferner liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Desinfektions- bzw. Sterilisationsvorrichtung zur
Durchführung
dieses Verfahrens zu schaffen.
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Die Aufgabe wird in bezug auf das
Verfahren durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Dadurch, daß bei dem gattungsgemäßen Verfahren
das Material in einem Materialstrom geführt wird, dem ein Hindernis
in Gestalt eines Formkörpers
einen Widerstand entgegensetzt, wobei der Formkörper in Abhängigkeit des Dampfdruckes und/oder
der Prozesstemperatur innerhalb der Behandlungskammer gesteuert
und/oder geregelt bewegt wird, ist erreicht worden, daß sich selbstständig ein
abdichtender Materialpfropfen ausbilden kann, der zur Abdichtung
eines Abschnitts des Materialstroms genutzt werden kann, um in diesem
Abschnitt einen Überdruck
zu erzeugen. Zugleich kann effektiv verhindert werden, daß sich unerwünscht hohe
Kräfte
aufbauen.
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Bei dem Verfahren kann die Transporteinrichtung
eine Förderschnecke
aufweisen, wobei das Gehäuse
rohrförmig
ausgelegt ist. Es können
aber auch andere Transporteinrichtungen, wie z. B. ein Förderband,
vorgesehen sein.
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Ein zweiter Formkörper kann in Förderrichtung
hinter dem Materialeinlaß des
Gehäuses
angeordnet sein, um einen zweiten Materialpfropfen erzeugen zu können, der
die zweite Abdichtung des gewünschten
Teilabschnitts des Materialstroms bewirkt. Generell kann ein solcher
Formkörper
an jeder Position innerhalb des Gehäuses angeordnet werden, z. B.
auch ungefähr
in der Mitte des Gehäuses.
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Es kann vorgesehen sein, daß sich der Formkörper durch
Krafteinwirkung des Materialstroms bewegen kann. Die notwendige
Gegenkraft kann durch ein steuer- und/oder regelbares Element erzeugt
werden, das in Richtung des Materialstroms verschiebbar ist und
mit zunehmendem zurückgelegtem
Weg des Formkörpers
eine höhere
Gegenkraft aufbaut. Für
dieses Element, aber auch generell für den Formkörper, kann z. B. eine hydraulische
Betätigung
vorgesehen sein.
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Der Formkörper kann auch dazu verwendet werden,
die Richtung des Materialstroms zu ändern. Beispielsweise kann
der Materialstrom, der sich entlang der Längsachse des Gehäuses bewegt,
etwa um 90° abgelenkt
werden, um zu einem auf einer Unterseite des Gehäuses angeordneten Auslaß zu gelangen.
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Es kann auch vorgesehen sein, daß der Formkörper den
Materialstrom vollständig
stoppen kann. Dies ist z. B. bei einer Vorrichtung zur Behandlung
von kontaminierten Materialien vorteilhaft, wenn im Chargenbetrieb
dekontaminiert werden soll.
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Die Steuerung bzw. Regelung des Formkörpers kann
in Abhängigkeit
des Volumenstroms des den Formkörper
passierenden Materials erfolgen, ferner auch in Abhängigkeit
der durch das Material auf den Formkörper einwirkenden Kraft. So
kann beispielsweise dafür
gesorgt werden, daß der
Formkörper
der Kraft ausweicht und sich in Richtung des Materialstroms bewegt,
wenn eine Verfestigung z. B. von zu desinfizierendem bzw. sterilisierendem
Material stattgefunden hat und infolgedessen eine unerwünscht hohe
Kraft auf den Formkörper
einwirkt. Dadurch, daß der
Formkörper
zurückweicht
und damit eine Vergrößerung eines
Durchlasses für
das beförderte
Material erfolgt, können
größere verfestigte Materialklumpen
aus dem Gehäuse
heraustransportiert werden, ohne daß eine Verstopfung oder eine Berstgefahr
auftreten kann. Insbesondere ist dies wichtig, wenn das erfindungsgemäße Verfahren
bei einer Vorrichtung zur Behandlung von kontaminierten Materialien
in einer Behandlungskammer angewendet wird und krankenhausspezifische
Abfälle
das kontaminierte Material darstellen. Denn in diesem Fall kann
durch Kunststoff, wie er z. B. in Form von Spritzen in die Behandlungskammer
eingeführt
wird, eine Verfestigung des zu behandelnden Materials stattfinden.
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Bei der Anwendung des Verfahrens
bei einer Vorrichtung zur Desinfektion bzw. Sterilisation von kontaminierten
Materialien in einer Behandlungskammer erfolgt die Steuerung bzw.
Regelung der Bewegung des Formkörpers
in dem Materialstrom in Abhängigkeit
des Dampfdruckes und/oder der Prozeßtemperatur innerhalb der Behandlungskammer. So
kann ein Durchlaß,
der zwischen dem Formkörper und
der Gehäusewandung
gebildet ist, während
einer Phase, in der der notwendige Dampfdruck aufgebaut wird, kleingehalten
und bei Erreichen des gewünschten
Dampfdruckes bzw. der benötigten
Prozestemperatur vergrößert werden.
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Die Aufgabe wird in bezug auf die
Vorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 8 gelöst.
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Dadurch dass die Desinfektions- bzw.
Sterilisationsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einer
Transporteinrichtung und einer diese umgebenden Behandlungskammer,
die einen Einlass und einen Auslass aufweist, ausgestattet ist,
wobei innerhalb der Behandlungskammer ein Formkörper derartig angeordnet und
ausgebildet ist, dass er für
einen Strom beförderten
Materials als Hindernis einen Widerstand darstellt, wobei die Vorrichtung
eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung aufweist, mittels
der die Bewegung des Formkörpers
in dem Materialstrom in Abhängigkeit
des Dampfdruckes und/oder der Prozesstemperatur innerhalb der Behandlungskammer
steuerbar oder regelbar ist, ist erreicht, daß auf einfache Weise eine selbständige Abdichtung
des in dem Gehäuse
transportierten Materialstroms erfolgen kann, indem beispielsweise
ein Materialpfropfen gebildet wird, und zugleich effektiv verhindert
werden kann, daß sich
unerwünscht
hohe Kräfte
aufbauen.
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In der Desinfektions- bzw. Sterilisationsvorrichtung
kann vorgesehen werden, daß das
kontaminierte Material durch Wärmeeinwirkung
desinfiziert bzw. sterilisiert wird. Die Transporteinrichtung weist bei
einer solchen Vorrichtung zur Behandlung von kontaminierten Materialien
vorzugsweise eine Förderschnecke
auf, die in einem rohrförmigen
Gehäuse angeordnet
ist.
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Es können Mittel vorgesehen sein,
die dafür sorgen,
daß dem
bewegten Formkörper
eine um so höhere
Kraft entgegenwirkt, je stärker
der Formkörper
aus seiner Ruheposition verschoben worden ist.
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Mittels der Steuerungs- und/oder
Regelungseinrichtung wird die Bewegung des Formkörpers in dem Materialstrom
gesteuert und/oder geregelt. Diese Steuerung bzw.
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Regelung erfolgt, wie oben beschrieben,
in Abhängigkeit
des Dampfdruckes und/oder der Prozesstemperatur. Dabei kann zur
Bewegung des Formkörpers
ein Hydrauliksystem mit einem Hydraulikzylinder und einer Pumpeinrichtung
verwendet werden. Auch kann der Formkörper beispielsweise über ein
mechanisches Spindelsystem antreibbar sein.
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Der Formkörper kann rotationssymmetrisch um
eine parallel zu dem Materialstrom verlaufende Achse ausgebildet
sein. So kann der Formkörper
beispielsweise die Form eines Kegels aufweisen, der sich in Richtung
des Materialstroms verbreitert.
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Eine Ausbildung des Formkörpers als
Schieber ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine Krafteinwirkung
des Materialstroms in Richtung der Offenstellung des Formkörpers möglichst
gering sein soll und wenn durch den Formkörper auch ein vollständiges Verschließen des
Gehäuses
für den
Materialstrom möglich
sein soll.
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Eine weitere mögliche Ausgestaltung des Formkörpers kann
darin bestehen, daß er
eine gekrümmte
Fläche
aufweist, mittels der eine Umlenkung des zu behandelnden Materials
etwa um 90° stattfindet.
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Weiterhin kann der Formkörper als
eine Drossel ausgebildet sein. Dabei kann der Formkörper die
Form eines Lufttrichters aufweisen, wobei beispielsweise eine flüssigkeitsgefüllte Gummimanschette
entlang des Umfangs des vorzugsweise rohrförmigen Gehäuses angeordnet ist. Je nach
Bedarf kann diese Gummimanschette durch eine Regelung des Innendruckes
vergrößert oder
verkleinert werden, um so den Durchlaß für das Material zu verändern.
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Der Formkörper kann auch als Verschluß mit mehreren
beweglichen Segmenten ausgebildet sein, die je nach Arbeitsstellung
eine unterschiedlich große Öffnung begrenzen.
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Im Rahmen der Erfindung kann weiterhin vorgesehen
sein, daß der
Formkörper
als Flügelrad ausgebildet
ist, das in einem vorzugsweise veränderbaren Abstand zu einer
Austragsöffnung
des Auslasses angeordnet ist. Diese Austragsöffnung kann z. B. quer zu der
Materialstromrichtung angeordnet sein. Ein solches Flügelrad ist
insbesondere dann vorteilhaft, wenn verfestigtes Material ausgetragen
werden soll. Durch das Flügelrad
wird pro Zeiteinheit eine definierte Menge verfestigten Materials
am Ende des Gehäuses
abgetragen, indem die Flügel
des Rades sich quer zu dem transportierten Material bewegen. Durch
den veränderbaren
Abstand des Flügelrades zu
der Austragsöffnung
ist zusätzlich
zu einer veränderbaren
Drehgeschwindigkeit des Flügelrades
eine Möglichkeit
gegeben, den Abtrag zu regulieren.
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Eine weitere mögliche Ausgestaltung des Formkörpers kann
darin bestehen, daß er
schaufelartig ausgebildet ist, wobei eine Grundfläche mit
im wesentlichen vertikal zu ihr angeordneten und konisch aufeinander
zu laufenden Seitenflächen
versehen ist, die einen Engpaß darstellen.
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Ferner kann am Auslaß des Gehäuses, insbesondere
wenn der Formkörper
zur Drosselung des Auslassquerschnitts kegelförmig ausgebildet ist, ein durch
einen Motor angetriebener Mechanismus zur Abtragung von verfestigtem
behandeltem Material vorgesehen sein, der in die Auslassöffnung greifende,
um die Längsachse
des Gehäuses
drehbare Haken aufweist.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand
von Ausführungsbeispielen
der Vorrichtung näher
erläutert,
wobei auf die Figuren Bezug genommen wird. Es zeigen jeweils in
Teilansicht:
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1,
Teilansichten einer Vorrichtung, bei der der Formkörper die
Form eines Kegels aufweist;
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2,
Teilansichten einer weiteren Vorrichtung, bei der der Formkörper die
Form eines Kegels aufweist;
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3,
Teilansichten einer Vorrichtung, bei der der Formkörper als
Schieber ausgebildet ist;
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4,
Teilansichten einer Vorrichtung, bei der der Formkörper so
ausgebildet ist, daß er
den Materialstrom umlenkt;
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5,
Teilansichten einer Vorrichtung, bei der der Formkörper die
Form eines Lufttrichters hat;
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6,
Teilansichten einer weiteren Vorrichtung, bei der der Formkörper die
Form eines Lufttrichters hat;
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7,
eine Teilansicht einer Vorrichtung, bei der der Formkörper um
die Längsachse
der Vorrichtung drehbar ist und mit Mitteln versehen ist, um verfestigtes
behandeltes Material abzutragen;
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8,
Teilansichten zweier Vorrichtungen, bei denen ein gesonderter Abtragungsmechanismus für das aus
der Vorrichtung austretende, behandelte Material vorgesehen ist.
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In den Figuren sind gleiche Teile
mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Alle in den Figuren, dargestellten
Vorrichtungen sind zur Behandlung von kontaminierten, insbesondere
infizierten Materialien, mittels Desinfektion bzw. Sterilisation
vorgesehen.
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In 1 ist
ein rohrförmiges
Gehäuse 1 dargestellt,
in dem eine Transporteinrichtung in Form einer Förderschnecke 2 angeordnet
ist. Das Gehäuse 1 stellt
eine Behandlungskammer zur Behandlung von kontaminierten Materialien,
insbesondere infizierten Materialien, mittels Desinfektion bzw.
Sterilisation dar. Die Förderschnecke 2 ist
von einem Heizelement 3 umgeben, um das zu behandelnde
Material auf die gewünschte
Temperatur aufzuheizen.
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Die Behandlungskammer 1 besitzt
einen Einlaß (nicht
gezeigt) und einen Auslaß 4.
Am Auslaß 4 der
Behandlungskammer 1 ist ein Verschlußkegel 5 angeordnet,
der in Längsrichtung
der Behandlungskammer 1 steuer- und regelbar bewegt werden kann.
Dazu weist der Verschlußkegel 5 eine
Führungsstange 6 auf,
die mittels eines Hydraulikzylinders 7 bewegt wird.
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Während
in 1a der Auslaß 4 vollständig durch
den Verschlußkegel 5 verschlossen
ist, ist der Auslaß 4 in 1b vollständig geöffnet.
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Der Verschlußkegel 5 ist derartig
regelbar, daß er
z. B. in Abhängigkeit
von der Kraft des auf ihn wirkenden Materialstroms den Auslaß 4 unterschiedlich
weit öffnet.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß einerseits die gewünschte Verdichtung
des zu behandelnden Materials stattfindet, wie sie nötig ist,
um den für
eine Desinfektion bzw. Sterilisation erforderlichen Überdruck
in der Behandlungskammer aufzubauen. Andererseits ist gewährleistet,
daß der
Verschlußkegel
in Abhängigkeit
von der auf ihn wirkenden Kraft nachgibt, so daß eine Beschädigung der Förderschnecke 2 bzw.
des Verschlußkegels 5 durch übermäßigen Druckaufbau
nicht auftreten und keine plötzliche
Druckentlastung stattfinden kann. Auch werden so zu hohe Materialverdichtungen
vermieden.
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In 2 ist
eine ähnliche
Vorrichtung dargestellt, bei der jedoch im Gegensatz zu der Vorrichtung gemäß 1 ein Verschlußkegel 5' einen nicht-konischen
Abschnitt 8 aufweist. Dieser nicht-konische Abschnitt 8 greift
in die Förderschnecke 2 ein,
die als Hohlschnecke ausgebildet ist. Auf diese Weise wird eine
wirksame Führung
des Verschlußkegels 5' in Längsrichtung
der Behandlungskammer 1 gewährleistet.
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Wiederum ist in 2a die Behandlungskammer 1 mit
geschlossenem Auslaß 4 und
in 2b mit geöffnetem
Auslaß 4 dargestellt.
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3 zeigt
eine Behandlungskammer 1, deren Auslaß 4 durch einen Schieber 9 verschließbar ist.
Der Schieber 9 weist wiederum eine Führungsstange 6 auf,
die z. B. mittels eines Hydraulikzylinders 7 steuer- und
regelbar bewegt werden kann.
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Die schräge Anordnung des Schiebers 9 ist besonders
vorteilhaft, wenn das zu behandelnde Material hochviskos ist. Denn
aufgrund der schrägen Anordnung
ist der Schieber 9 bei hoher Krafteinwirkung durch das
behandelte Material leichter zu öffnen.
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Während
in 3a der Schieber 9 den
Auslaß 4 der
Behandlungskammer 1 vollständig verschließt, ist
der Auslaß 4 in 3b vollständig geöffnet.
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Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in 4 dargestellt. Hier
ist der Formkörper
als ein in Längsrichtung
einer Behandlungskammer 1 bewegbarer Schieber 11 ausgebildet.
Der Schieber 11 weist eine dem zu behandelnden Material
zugewandte Fläche 12 auf,
die etwa die Krümmung
eines Kreisviertels aufweist und damit das zu behandelnde Material
bei geöffnetem Auslaß 4 (siehe 4b) etwa um 90° aus der
Längsrichtung
der Behandlungskammer 1 umlenkt.
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In 5 ist
eine Behandlungskammer 1 dargestellt, die einen Formkörper 13 aufweist,
der die Form eines Lufttrichters hat. Dabei handelt es sich um einen
Verschlußbalg,
der mit einem Druckmedium über
einen Anschluß 13' gefüllt werden
kann und so ausgelegt ist, daß er
einen Auslaß 4 der
Behandlungskammer 1 unterschiedlich weit verschließen kann.
Als Druckmedium wird vorzugsweise eine Flüssigkeit verwendet, um eine
möglichst
geringe Kompressibilität
des Verschlußbalgs 13 zu
erreichen. Drei unterschiedliche Arbeitsstellungen des Verschlußbalgs 13 sind
in den 5a, 5b und 5c dargestellt, wobei in 5c der Auslaß 4 vollständig durch
den Verschlußbalg 13 verschlossen
ist.
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Während
bei der Vorrichtung gemäß 5 der Verschlußbalg sich
von der Wandung der Behandlungskammer 1 zu deren Längsachse
hin vergrößert, um
den Durchlaßquerschnitt
des zu behandelnden Materials zu verkleinern, ist in 6 eine Vorrichtung mit einem ähnlichem
Verschlußbalg 14 dargestellt,
der jedoch innerhalb eines Zentralrohrs 15 der Förderschnecke 2 angeordnet
ist. Mit dem Bezugszeichen 14' ist ein Anschluß für das Druckmedium
bezeichnet. In den 6a, 6b und 6c sind wiederum drei verschiedene Arbeitsstellungen
des Verschlußbalgs 14 gezeigt.
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In 7 ist
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gezeigt, bei der der Formkörper 23 ein
Verschlußkegel
ist, der drehbar um die Längsachse
einer Behandlungskammer 1 gelagert ist. Der Verschlußkegel 23 weist
einen Führungsdorn 24 auf,
der in eine Förderschnecke 2 eingreift,
und einen kegelförmigen
Abschnitt 25 zum Verschließen eines Auslasses 4 der
Behandlungskammer 1. Auf dem Führungsdorn 24 ist
in Längsrichtung
eine Antriebsschnecke 26 angeordnet. Der kegelförmige Abschnitt 25 weist
rippenförmige
Abstreifer 27 auf. Der Verschlußkegel 23 wird vorzugsweise
hydraulisch über
eine Führungsstange 6 in Längsrichtung
bewegt, um den Auslaß 4 unterschiedlich
weit freizugeben. Auch ein Bewegungsmechanismus mit einer Spindel
ist möglich.
Der Auslaß 4 ist
mit einem Abschlußflansch 28 versehen,
an dem eine die Auslaßöffnung begrenzende
Gummimanschette 29 befestigt ist. Ein sich im Querschnitt
in Förderrichtung
des zu behandelnden Materials vergrößernder Abschnitt 30 der
Behandlungskammer 1 sorgt für eine räumliche Entspannung des Materials, bevor
es zum Auslaß 4 gelangt.
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Dadurch, daß das zu behandelnde Material gegen
die Antriebsschnecke 26 gepreßt wird, wird der Verschlußkegel 23 in
Rotation versetzt. Dabei üben
die sich drehenden Abstreifer 27 eine Kraft auf das durch
den Auslaß 4 beförderte Material
aus. Dies ist sehr vorteilhaft, wenn sich das Material verfestigt hat,
was beispielsweise nach einem längeren
Stillstand der Vorrichtung der Fall sein kann. Die Rotationsbewegung
des Verschlußkegels 23 kann
auch durch eine separate Antriebseinheit erfolgen.
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Bei der Ausführungsform gemäß 7 kann auch vorgesehen sein,
daß das
dem Verschlußkegel 23 abgewandte
Ende des Führungsdorns 24 eine Spitze
aufweist, beispielsweise kegelförmig
ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß ein verfestigter Materialstrom
unter geringem Widerstand geteilt wird bzw. in Bruchstücke zerfällt, wenn
er den Führungsdorn 24 erreicht.
Ferner kann vorgesehen sein, daß der
Führungsdorn 24 und
der kegelförmige
Abschnitt 25 des Verschlußkegels 23 unabhängig voneinander
verschiebbar sind, damit das den Materialstrom teilende Ende des
Führungsdorns 24 im
Materialstrom variabel positioniert werden kann, ohne gleichzeitig
den Freigabegrad des Auslasses 4 zu verändern. Dabei können Führungsdorn 24 und
der kegelförmige
Abschnitt 25 auch unabhängig
voneinander über
unterschiedliche Regelgrößen regelbar
sein.
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Ferner umfaßt die Erfindung auch die Möglichkeit,
die geneigten Flächen
des Abschnitts 25 gekrümmt
auszugestalten, wobei der Neigungswinkel mit größerem Abstand vom Auslaß 4 zunimmt.
Eine solche Formgebung des Abschnitts 25 trägt zu einem problemlosen
Austritt verfestigten Materials aus dem Auslaß 4 bei.
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In 8a ist
eine Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gezeigt, bei der an einem Auslaß 4 einer
Behandlungskammer 1 ein Abtragungsmechanismus 31 angeordnet
ist. Der Abtragungsmechanismus 31 weist Haken 32 auf,
die kreisförmig
um den Auslaß 4
herum angeordnet sind. Die Haken 32 sind auf einem mit
einem Rollenlager 33 versehenen Drehkranz 34 befestigt,
der um den Außlaß 4 herum
drehbar ist. Der Drehkranz 34 wird über einen Motor 35 angetrieben.
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Wie in 8b,
die eine Draufsicht auf den Auslaß 4 unter Fortlassung
des Motors 35 zeigt, zu sehen ist, sind die Haken 32 an
festen Enden 36 schwenkbar gelagert. Begrenzt wird die
Schwenkbewegung der Haken 32 durch Anschläge 37.
In der oberen Hälfte
der 8b sind die Haken 32 jeweils in
der Position dargestellt, in der sie gegen die Anschläge 37 anliegen;
dabei sind die Haken 32 radial zum Zentrum des Auslasses 4 hin
ausgerichtet. Diese Ausrichtung bleibt bei der durch den Pfeil 38 angegebenen
Drehrichtung des Drehkranzes 34 dann erhalten, wenn die
Haken mit ihren freien Enden 39 in verfestigtes behandeltes
Material eingreifen, das aus dem Auslaß 4 austritt. In der
unteren Hälfte
der 8b ist ergänzend die
zweite Hälfte
der Draufsicht dargestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß die Drehrichtung
gemäß dem Pfeil 40 umgekehrt
ist. Bei dieser Drehrichtung hängen
die Haken 32 entweder mit ihren Enden 39 frei
herab – wie
in dem unteren Teil der 8b dargestellt – oder sie
liegen auf einem kegelförmig
ausgebildeten Formkörper.
(nicht gezeigt) auf, mit dem der Auslaß 4 verschlossen werden
kann. Wenn dieser Formkörper
den Auslaß 4 weit
genug freigibt, liegen die Haken 32 mit ihren Enden 39 in
der Drehrichtung 40 auf dem austretenden behandelten Material
auf.
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Wenn die Haken 32 in der
Drehrichtung 38 gedreht werden, sorgen sie für eine Abtragung
von verfestigtem behandeltem Material, indem sie in dieses mit den
Enden 39 eingreifen. Verfestigtes behandeltes Material
tritt insbesondere dann auf, wenn dieses einen hohen Kunststoffanteil
aufweist. Durch den Abtragungsmechanismus 31 wird verhindert,
daß ein unkontrollierter
Austritt von behandeltem Material entsteht, nachdem sich ein unerwünscht hoher
Druck durch nicht austretendes verfestigtes Material aufgebaut hat.
Ferner wird dadurch, daß der
Abtragungsmechanismus verfestigtes Material löst, ein problemloser Abtransport
des Materials, nachdem dieses den Auslaß passiert hat, gewährleistet.
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Vorteile dieses Abtragungsmechanismus 31 gegenüber dem
in 7 dargestellten Abtragungsprinzip,
das auf einer Drehung der rippenförmigen Abstreifer 27 zusammen
mit dem über
die Antriebsschnecke 26 angetriebenen Verschlußkegel 23 beruht,
sind folgende: Der Abtragungsmechanismus der Vorrichtung gemäß 8 weist einen gesonderten
Antrieb auf, wodurch eine größere Flexibilität in bezug
auf den Abtragungsvorgang ermöglicht
ist. Ferner ergibt sich aus der vollständigen Trennung der Abtragungsmittel
von dem Formkörper,
daß der Formkörper in
seiner Schließfunktion
in keiner Weise eingeschränkt
ist, d. h. ein vollständiges
Schließen des
Auslasses 4 stets möglich
ist. Bei der Vorrichtung gemäß 7 ist dies nur durch eine
entsprechende Dimensionierung der Abstreifer 27 möglich. Bei
der Vorrichtung gemäß den 8a und 8b liegen bei einem vollständigen Verschließen des
Auslasses 4 – wie
oben erwähnt – die Haken 32 auf
dem kegelförmigen
Formkörper
auf.
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In 8c ist
eine Draufsicht auf eine ähnliche
Vorrichtung, wie sie in 8a und 8b gezeigt ist, dargestellt.
Die Vorrichtung gemäß 8c unterscheidet sich von
der gemäß den 8a und 8b im wesentlichen nur dadurch, daß Haken 41 vorgesehen,
die im Gegensatz zu den Haken 32 nicht schwenkbar, sondern
radial verschiebbar auf einem Drehkranz 34 angeordnet sind.
In 8c ist der mit der
Bezugsziffer 41 versehene Haken sowohl in der Position,
in der er in zu behandelndes Material eingreift, dargestellt, als
auch – gestrichelt – in einer
Position, in der er zu behandelndes Material ungehindert passieren
läßt bzw.
den Auslaß 4 freigibt,
damit ein kegelförmiger
Formkörper
diesen ungehindert verschließen
kann. Auch die Haken 41 der Vorrichtung gemäß 8c werden durch einen gesonderten Antrieb
angetrieben; ferner ist ein Mechanismus für die radiale Verschiebung
der Haken 41 vorgesehen. Die Vorrichtung gemäß 8c weist die gleichen Vorteile
wie die Vorrichtung gemäß den 8a und 8b auf.
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Zwar sind die Abtragungsmechanismen
gemäß 8 insbesondere für eine Vorrichtung
geeignet, deren Auslaß durch
einen kegelförmigen
Formkörper
verschlossen wird, jedoch können
die Abtragungsmechanismen auch bei anderen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
der Erfindung eingesetzt werden.
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Allen beschriebenen Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegt folgende Funktionsweise zugrunde:
Kontaminiertes Material
wird über
einen nicht gezeigten Einlaß der
Behandlungskammer 1 zugeführt. Durch die Förderschnecke 2 wird
das Material durch die Behandlungskammer 1 hindurch zu
dem Auslaß 4 befördert. Mittels
des Heizelementes 3 wird die zur Desinfektion bzw. Sterilisation
des kontaminierten Materials benötigte
Temperatur erzeugt. Über
einen nicht gezeigten Anschluß der
Behandlungskammer 1 kann ggfs. Flüssigkeit zugeführt werden,
um die erforderliche Dampfmenge sicherzustellen. Die Fördergeschwindigkeit
ist entsprechend der für
den Behandlungsprozeß benötigten Verweildauer
des Materials in der Behandlungskammer 1 ausgelegt.
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Einlaßseitig kann die Abdichtung
der Behandlungskammer beispielsweise durch einen einfachen Schieber
oder eine Druckschleuse erfolgen. Bei Verwendung einer Druckschleuse
ist ein kontinuierlicher Betrieb der Vorrichtung möglich.
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Es kann aber auch vorgesehen sein,
zur einlaßseitigen
Abdichtung der Behandlungskammer 1 ebenfalls einen steuer-
und/oder regelbaren beweglichen Formkörper zu verwenden, der mit
der Wandung der Behandlungskammer 1 einen Durchlaß bildet,
der gegenüber
dem freien Innendurchmesser der Behandlungskammer 1 deutlich
verringert ist. Dazu kann auch eine zweite Förderschnecke vorgesehen sein,
die das Material von dem Einlaß zu
dem in Förderrichtung
ersten Formkörper,
also dem weiter vom Auslaß 4 entfernten
Formkörper,
befördert.
Diese zweite Förderschnecke
kann zusammen mit einem entsprechenden Abschnitt der Behandlungskammer 1 in
Förderrichtung
schräg
nach oben geneigt sein, um ein Reservoir für flüssigen Anteil des kontaminierten
Materials zu schaffen und so dessen unkontrollierte Ausbreitung
in der Behandlungskammer zu verhindern. Bei Verwendung zweier Formkörper kann
ebenfalls ein kontinuierlicher Betrieb der Vorrichtung erfolgen.