"Vorrichtung und Verfahren zur Aufbereitung von Flüssigkeit enthaltenden, zerkleinerbaren Abfällen"
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Auf¬ bereitung von Flüssigkeit enthaltenden, zerkleinerbaren Ab¬ fällen, insbesondere zur Aufbereitung von Klinikabfällen, mit einer Aufgabeeinrichtung zum Einbringen der Abfälle und einer der Aufgabeeinrichtung nachgeεchalteten Zerkleinerungseinrich¬ tung.
Vorrichtungen der in Rede stehenden Art sind seit Jahren aus der Praxis bekannt. Dabei handelt es sich aller Regel nach um sog. Häcksler bzw. Schredder, wie sie u.a. zur Aufbereitung bzw. Zerkleinerung von Gartenabfällen verwendet werden. Solche Vorrichtungen eignen sich besonders zur Zerkleinerung von troc¬ kenen Abfällen, wobei diese durch ein mit hoher Drehzahl rotie¬ rendes Messer geschnitten oder gehackt werden.
Die in Rede stehende bekannte Vorrichtung ist jedoch dann pro¬ blematisch, wenn die Abfälle Flüssigkeiten enthalten. Lediglich beispielhaft seien hier Klinikabfälle genannt, wobei dort sog. "A" und "B"-Abfälle in Kunststoffsacken gesammelt werden. Diese in Rede stehenden Abfälle stammen bspw. aus Operationssälen und beinhalten neben Kunststoffflaschen, Kanülen od. dgl. auch or¬ ganische Substanzen mit Blut oder sonstigen Körperflüssigkei¬ ten. Werden solche Abfälle mit der bekannten Vorrichtung zer¬ kleinert, so erhält man stets ein Gemisch aus zerkleinerten Feststoffen und Flüssigkeit. Ein solches Gemisch ist zur Ent¬ sorgung wenig geeignet, zumal eine Verbrennung der Feststoffe aufgrund des hohen Flüssigkeitsanteils erschwert oder gar un¬ möglich ist. Im übrigen ist die Handhabung dieser Gemische
äußerst schwierig und den Bedienungspersonen solcher Vorrich¬ tungen kaum zumutbar.
Hinzu kommt ein weiteres Problem dahingehend, daß gerade die Klinikabfälle oftmals als infektiös einzustufen sind. Dabei handelt es sich um sog. "C"-Abfälle. Diese Abfälle werden in verschließbaren Kunstεtoffbehältern gesammelt und müssen hin¬ sichtlich ihrer Aufbereitung und anschließenden Entsorgung be¬ sonders behandelt werden. Dies ist mit den herkömmlichen Zer¬ kleinerungsvorrichtungen ebenfalls nicht möglich, wobei auch hier das Gemisch aus Festkörpern und Flüssigkeit wie bereits bei den "A"- und "B"-Abfällen besondere Probleme bereitet.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Aufbereiten von Flüssigkeit enthaltenden, zerkleinerbaren Abfällen anzugeben, mit der eine einfache, sau¬ bere und technisch wenig aufwendige Abfallbehandlung möglich ist. Des weiteren soll eine weiterführende Aufbereitung von in¬ fektiösem "C"-Abfall möglich sein. Schließlich soll ein ent¬ sprechendes Verfahren zur Aufbereitung von Flüssigkeit enthal¬ tenden, zerkleinerbaren Abfällen angegeben werden.
Die erfiπdungsgemäße Vorrichtung zur Aufbereitung von Flüssig¬ keit enthaltenden, zerkleinerbaren Abfällen löst die voranste¬ hende Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Danach ist die Vorrichtung zur Aufbereitung von Flüssigkeit enthalten¬ den, zerkleinerbarn Abfällen durch eine der Zerkleinerungsein¬ richtung nachgeschaltete Siebeinrichtung zum weitgehenden Auf¬ fangen von Festkörpern und einen im wesentlichen unterhalb der Siebeinrichtung angeordneten Auffangbehälter für die Flüssig¬ keit gekennzeichnet. Weiterhin ist wesentlich, daß die Siebein¬ richtung und ggf. der Auffangbehälter zum Entleeren aus der Vorrichtung entnehmbar sind.
Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt worden, daß es zur Ab¬ fallaufbereitung von Flüssigkeit enthaltenden, zerkleinerbaren Abfällen, insbesondere unter dem Gesichtspunkt einer weiterfüh¬ renden Aufbereitung, erforderlich ist, die Festkörper und Flüs¬ sigkeiten voneinander zu trennen. Die dazu der Zerkleinerungs¬ einrichtung nachgeschaltete Siebeinrichtung dient zum weitge¬ henden Auffangen von Festkörpern, wobei hier durch Vorgabe der Maschengröße bzw. des Maschendurchmessers auch mehr oder weni¬ ger feine Festkörper durch die Siebeinrichtung aufgefangen wer¬ den können.
Unterhalb der Siebeinrichtung ist dann ein Auffangbehälter an¬ geordnet, so daß insbesondere auch die bei der Zerkleinerung freiwerdende Flüssigkeit durch die Siebeinrichtung hindurch in den Auffangbehälter gelangen kann. Zur einfachen Handhabung der getrennten Abfälle läßt sich die Siebeinrichtung zum Entleeren und selbstverständlich auch zur Reinigung der Vorrichtung ent¬ nehmen. Eine Weiterbehandlung bzw. eine weitere Aufbereitung der Festkörper ist entsprechend der jeweiligen Abfallklasse möglich. Auch der Auffangbehälter könnte entnehmbar ausgeführt sein, so daß sich die Flüssigkeit einfach ausschütten bzw. in eine zur weiteren Aufbereitung dienende Einrichtung eingießen bzw. dieser zuführen läßt.
Hinsichtlich der Ausgestaltung der Aufgabeeinrichtung ist es von besonderem Vorteil, wenn diese einen zur Zerkleinerungsein¬ richtung führenden Schacht aufweist. Durch diesen Schacht läßt sich der Abfall mühelos einfüllen. Dieser Schacht ist so zu di¬ mensionieren, daß die im klinischen Bereich verwendeten Behäl¬ ter und Abfallsäcke insgesamt der Zerkleinerungseinrichtung zu¬ geführt werden können, ohne die Behälter oder Säcke zuvor ent¬ leeren zu müssen. Des weiteren weist die Aufgabeeinrichtung einen den Schacht einfüllseitig, d.h. auf der der Zerkleine¬ rungseinrichtung abgewandten Seite, abschließenden Deckel auf.
Dieser Deckel läßt sich bspw. auch als Nachdrückeinrichtung zum Eindrücken der Abfälle in den Bereich der Zerkleinerungsein¬ richtung verwenden. Auf jeden Fall läßt sich mit dem Deckel die Aufgabeeinrichtung vorzugsweise luftdicht abschließen, so daß Bedienungspersonen auf jeden Fall vor zurückgeschleuderten Ab¬ fallteilen wirksam geschützt sind. Schließlich stellt der Deckel auch einen sicheren Spritzschutz bei hohen Flüssigkeits- anteilen im Abfall dar.
Die Zerkleinerungseinrichtung wird über einen vorzugsweise elektrischen Motor angetrieben. Dabei kann es sich bspw. um einen als Stirnradgetriebemotor ausgelegten Motor handeln. An¬ dere Motortypen sind ebenso einsetzbar.
Hinsichtlich der Zerkleinerungseinrichtung ist es von beson¬ derem Vorteil, wenn diese ein Schneidwerk mit vorzugsweise zwei entgegengesetzt drehenden Schneidwellen aufweist. Die Schneid¬ wellen könnten dabei in weiter vorteilhafter Weise derart ange¬ ordnet sein, daß sie das zu schneidende Material selbstätig aus dem Schacht in das Schneidwerk einziehen. Im Rahmen einer sol¬ chen Ausgestaltung ist eine besondere Einrichtung zum Nach¬ bzw. Eindrücken des Abfalls in die Zerkleinerungseinrichtung nicht erforderlich.
Die Schneidwellen könnten so ausgestaltet sein, daß sie Viel- keilbefestigungen für vorzugsweise aus hochlegiertem Werkzeug¬ stahl bestehende Schneidmesser aufweisen. Je nach Beanspruchung und Verschleiß lassen sich die Schneidmesser einzeln austau¬ schen, ein Ersatz der Schneidwelle ist insoweit nicht erforder¬ lich.
Insbesondere unter Sicherheitsgesichtspunkten und zur Vermei¬ dung einer Beschädigung des Schneidwerkes ist es von Vorteil, wenn zwischen den Schneidwellen und dem Motor eine elastische
Kupplung angeordnet ist. Zur Überlastsicherung könnte in beson¬ ders vorteilhafter Weise eine elektronische Drehmomentbegren¬ zung vorgesehen sein, die vorzugsweise mit einer sog. Rever- siersteuerung ausgestattet ist.
Damit nun der zerkleinerte Abfall sicher in die Siebeinrichtung bzw. in den Auffangbehälter gelangt, ist die Zerkleinerungsein¬ richtung direkt auf dem Auffangbehälter montiert. Mit anderen Worten sitzt die Zerkleinerungseinrichtung auf dem Auffangbe¬ hälter abnehmbar und abdichtend auf. Zur Wartung, Reparatur und auch zur Reinigung läßt sich die Zerkleinerungseinrichtung von dem Auffangbehälter abnehmen, wodurch die Siebeinrichtung eben¬ falls zugänglich und herausnehmbar ist.
Damit nun die Siebeinrichtung innerhalb des Auffangbehälters sicher positionierbar ist, weist der Auffangbehälter vorzugs¬ weise auf der Innenseite Haltemittel zum Einhängen der Siebein¬ richtung auf. Bei diesen Haltemitteln könnte es sich bspw. um einen ringförmigen, sich in etwa radial nach innen erstrecken¬ den Rand handeln, dessen Innendurchmesser zumindest geringfügig kleiner ist als der Außendürchmesser eines Außenrandes oder Halteringes der Siebeinrichtung.
Will man nun den durch die Siebeinrichtung in Form von Festkör¬ pern aufgefangenen Abfall zur weiteren Entsorgung aus der Vor¬ richtung - ohne weitere Behandlung innerhalb der Vorrichtung - entnehmen, so könnte die Siebeinrichtung in besonders vorteil¬ hafter Weise als sich nach außerhalb des Auffangbehälterε er¬ streckender Vibrationsförderer ausgeführt sein. Dieser Vibrati¬ onsförderer könnte direkt in einen Sammelbehälter hinein för¬ dern, von dem aus oder mit dem der Abfall beispielsweise einer Verbrennungsstation zugeführt werden könnte. Die Siebeinrich¬ tung könnte desweiteren innerhalb des Auffangbehälters zumin¬ dest an dessen Randbereich nach unten abragende Abtropfkanten
aufweisen, damit ein durch Adhäsion bedingtes "Herausführen" an der Unterseite der Siebeinrichtung befindlicher Flüssigkeit wirksam verhindert ist. Diese Abtropfkanten könnten den Vibra- tionsfδrderer bzw. die Siebeinrichtung innerhalb des Sammelbe¬ hälters insgesamt umlaufen.
Die Siebeinrichtung könnte im Rahmen einer alternativen und hinsichtlich der weiteren Aufbereitung der zu sammelnden Flüs¬ sigkeit besonders vorteilhaften Ausgestaltung topfförmig ausge¬ führt sein und sich im Querschnitt in etwa konisch verjüngend in den Au fangbehälter hineinerstrecken. Dabei könnte die Sieb¬ einrichtung zu einem Drittel bis etwa hälftig in den Auffangbe¬ hälter hineinragen, wobei hier lediglich sichergestellt sein muß, daß die Siebeinrichtung nicht in die im Auffangbehälter befindliche bzw. aufgefangene Flüssigkeit hineinragt.
Die Siebeinrichtung könnte bspw. in Form eines Filtersackes ausgeführt sein. Eine solche Ausgestaltung hätte den großen Vorteil, daß der gesamte Filtersack mit Durchgängen zum Durch¬ lassen von Flüssigkeit ausgestattet ist. Ebenso könnte die Siebeinrichtung feste Wandungen und einen mit den Wandungen un¬ ten abschließenden Siebboden aufweisen. Auch hier wäre es durchaus denkbar, daß nicht nur der Siebboden, sondern vielmehr auch die Wandungen mit kleinen Durchgängen versehen sind, um ein Abtropfen aus der Siebeinrichtung zu beschleunigen.
Damit die aufgefangene Flüssigkeit mühelos aus dem Auffangbe¬ hälter abgelassen bzw. von dem Auffangbehälter aus zur weiteren Aufbereitung weitergeleitet werden kann, weist der Auffangbe¬ hälter im unteren Bereich einen über ein Ventil absperrbaren Ablaß auf. Dabei könnte es sich bspw. um einen Ablaßhahn im herkömmlichen Sinne handeln. Ebenso könnte es sich hier um eine entsprechende Ablaßleitung mit mechanischem oder elektromagne¬ tischem Ventil handeln.
Insbesondere hinsichtlich einer weiterführenden Aufbereitung der im Auffangbehälter gesammelten Flüssigkeit ist es von wei¬ terem Vorteil, wenn der Ablaß über eine Leitung und ggf. über eine Pumpe zu einer Filtereinrichtung führt, die ihrerseits über einen Ablaß und eine sich an den Ablaß anschließende Lei¬ tung mit der Kanalisation od. dgl. verbindbar ist. Ein solches Ablassen von aufgefangener Flüssigkeit ist jedoch nur dann zu befürworten, wenn es sich bei den zerkleinerten Abfällen um sog. "A"- bzw. "B"-Abfall handelt.
Bereits einleitend wurde auf das besondere Problem der Aufbe¬ reitung des sog. "C"-Abfalls aus Krankenhäusern angesprochen. Dabei handelt es sich um infektiösen Abfall, dessen abgeson¬ derte Flüssigkeit - Körperflüssigkeit jeglicher Art - auch nach mehrfacher Filterung nicht ohne weiteres in das Abwasser gelan¬ gen sollte. Auch bei hinreichender Verdünnung mit Leitungswas¬ ser ist eine solche "Entsorgung" nicht zu befürworten, zumal der gesamte Abwasserbereich durch infektiöse Flüssigkeit infi¬ ziert werden kann.
Folglich ist es hinsichtlich der erfindungsgemäßen Lehre von ganz besonderem Vorteil, wenn gleich im Rahmen der erfindungs¬ gemäßen Aufbereitung des Abfalls eine weiterreichende Behand¬ lung infektiöser Abfälle stattfindet. Dazu ist in besonders vorteilhafter Weise vorzugsweise außerhalb des Auff ngbehälters ein Ozongenerator vorgesehen. Innerhalb des Auffangbehälters sind vorzugsweise in dessen Bodenbereich Düsen angeordnet und der Ozongenerator ist über eine entsprechende Gasleitung mit diesen Düsen Strömungsverbunden. Folglich wird die im Auffang¬ behälter angesammelte Flüssigkeit von unten her mit feinen Ozonbläschen durchflutet, wodurch eine Ozonbehandlung der ge¬ samten Flüssigkeit stattfindet. Durch diese Ozonisierung werden Körperflüssigkeiten jeglicher Art sterilisiert. Eiweiß wird de-
naturiert und Blut koaguliert. Folglich führt die Ozonbehand¬ lung zu einer Neutralisierung der ursprünglich infektiösen Flüssigkeiten, so daß diese fortan dem "A" oder "B"-Abfall zu¬ zuordnen sind.
Die Ozonisierung der im Auffangbehälter angesammelten Flüssig¬ keit in der zuvor beschriebenen Weise bringt den weiteren Vor¬ teil mit sich, daß Ozon in der Flüssigkeit aufsteigt und aus dieser austritt. Folglich gelangt Ozon in den Bereich der Fil¬ tereinrichtung und desinfiziert einerseits die in der Filter¬ einrichtung bzw. im Filter aufgefangenen Festkörper, anderer¬ seits die Filtereinrichtung selbst. Des weiteren gelangt das Ozon durch die Filtereinrichtung hindurch in die Aufgabeein¬ richtung bishin zum geschlossenen Deckel und desinfiziert so die gesamte erfindungsgemäße Vorrichtung. Im Ergebnis findet hier nicht nur eine Desinfizierung bzw. Neutralisierung der Ab¬ fälle, sondern vielmehr auch gleichzeitig eine Desinfizierung der die Abfälle aufbereitenden Vorrichtung statt.
Die im unteren Bereich des Auffangbehälters vorgesehenen Düsen können in weiterer vorteilhafter Weise als feine Austritte bzw. Bohrungen in einer vorzugsweise spiralförmig angeordneten Lei¬ tung ausgeführt sein. Diese Leitung könnte bspw. auf einem halbkreisförmigen oberen Abschnitt mit den in Rede stehenden Bohrungen versehen sein und in etwa schneckenförmig bzw. spi¬ ralförmig den gesamten Boden des Auffangbehälters bedecken. So¬ mit wäre gewährleistet, daß die im Auffangbehälter befindliche Flüssigkeit insgesamt mit Ozon bzw. feinen Ozonbläschen durch¬ flutet wird.
Damit nun das im Ozongenerator erzeugte Ozon mit einem gewissen Druck in den Auffangbehälter hineingelangt bzw. mit einer be¬ stimmten Strömungsgeschwindigkeit aus den dort vorgesehenen Dü¬ sen strömen kann, ist dem Ozongenerator ein Kompressor zur
Pressluftbeaufschlagung des erzeugten Ozons vorgeschaltet bzw. zugeordnet. Durch diesen Kompressor wird das erzeugte Ozon ge¬ fördert und in den Auffangbehälter bzw. in die dort gesammelte Flüssigkeit hineingedrückt. Desweiteren dient der Kompressor zum anschließenden Fluten der erfindungsgemäßen Vorrichtung mittels Luft. Ebenso könnte statt dem Kompressor eine Preßluft¬ flasche vorgesehen sein.
Des weiteren ist es insbesondere unter dem Gesichtspunkt einer weiterführenden Reinigung der ozonbehandelten Flüssigkeit von Vorteil, wenn von dem Ozongenerator oder von der Preßluftfla¬ sche eine Gasleitung zu dem Ablaß der bereits zuvor erwähnten nachgeschalteten Filtereinrichtung führt. Insoweit ist eine weitere Ozonbehandlung der bereits gefilterten Flüssigkeit im Sinne einer Nachbehandlung möglich, um auch wirklich eine 100 %ige Desinfizierung der Flüssigkeit zu erreichen. Auch könnte von dem Ozongenerator eine Gasleitung zu der Filtereinrichtung selbst führen, wobei die Gasleitung vorzugsweise in den unteren Bereich der Filtereinrichtung münden würde. Insoweit könnte eine abermalige Ozonisierung direkt in der Filteranlage erfol¬ gen, wodurch auch die Filteranlage selbst desinfiziert werden könnte. Hier ist wie bei der Ozonbehandlung der Flüssigkeit im Auffangbehälter wesentlich, daß das Ozon im unteren Bereich der Filtereinrichtung zugeführt wird, damit auch tatsächlich alle Teile und Bereiche der Filtereinrichtung und die dort befind¬ liche Flüssigkeit wirksam ozonisiert werden.
Insbesondere im Hinblick auf eine wirksame Desinfektion der ge¬ samten Vorrichtung ist es nun von besonderem Vorteil, wenn bei geschlossenem Deckel sämtliche Innenräume der erfindungsgemäßen Vorrichtung hermetisch abgedichtet sind. Folglich kann das Ozon die gesamte Vorrichtung durchströmen, gelangt jedoch keineswegs unkontrolliert nach außerhalb der Vorrichtung. Vorzugsweise im oberen Bereich der Aufgabeeinrichtung ist dann des weiteren ein
über ein Ventil absperrbareε Gasfilter mit einem Katalysator zur Neutralisierung des Ozons angeordnet. Das Gasfilter könnte bspw. integraler Bestandteil des Deckels der Aufgabeeinrichtung sein. Durch den Katalysator wird verhindert, daß austretendes Ozon zu einer Geruchsbelästigung führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren löst die eingangs genannte Auf¬ gabe durch die Merkmale des Patentanspruches 26. Demnach han¬ delt es sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise um ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung gemäß voran¬ stehender Beschreibung. Dieses Verfahren ist durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
Zunächst einmal werden die Abfälle ggf. nebst Container bzw. Verpackungsmaterial zerkleinert bzw. zerschnitten. Diese zer¬ kleinerten Abfälle werden dann in einer Siebeinrichtung aufge¬ fangen. Die durch die Siebeinrichtung hindurch gelangenden Kleinteile sowie Flüssigkeiten werden dann in einem Auffangbe¬ hälter aufgefangen. Ggf. kann eine Berieselung der zerkleiner¬ ten Abfälle mit Wasser stattfinden. Die aufgefangenen zer¬ kleinerten Abfälle lassen sich nach Abtropfen der Flüssigkeit entnehmen. Gleiches gilt für die von den Festkörpern getrennte Flüssigkeit, welche sich aus einem unter der Siebeinrichtung befindlichen Auffangbehälter entleeren läßt.
Hinsichtlich des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es von weite¬ rem Vorteil, wenn vor der Entnahme der zerkleinerten Abfälle und der davon getrennten Feststoffe insbesondere dann eine wei¬ terbehandelnde Maßnahme stattfindet, wenn es sich bei den Ab¬ fällen um infektiöse Abfälle aus dem Klinikbereich handelt. Ozon würde zur Desinfizierung an einem unteren Bereich der zu verwendenden Vorrichtung in diese eingeleitet werden, so daß sowohl die zerkleinerten Abfälle und die abgesonderte Flüssig¬ keit als auch die gesamte Vorrichtung in Kontakt mit Ozon ge-
langt. Nach der Ozonbehandlung könnte die abgesonderte Flüssig¬ keit über eine Filtereinrichtung ggf. nach nochmaliger Ozoni¬ sierung in das Abwasser oder in einem nachgeschalteten Filter abgelassen werden, zumal diese Flüssigkeit dann vollkommen desinfiziert ist.
Die in der Siebeinrichtung aufgefangenen zerkleinerten Abfälle lassen sich nach der Ozonbehandlung als normaler Hausmüll ent¬ sorgen. Vor dem Öffnen der zur Abfallaufbereitung dienenden Vorrichtung würde das Ozon in besonders vorteilhafter Weise durch mehrfaches Spülen mit Luft über eine entsprechende Fil¬ teranlage bzw. über einen Katalysator ausgetrieben werden, so daß die Vorrichtung erst nach völliger Luftdurchflutung geöff¬ net würde.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, den Gegenstand der vor¬ liegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Pa¬ tentansprüche, andererseits auf die Erläuterung zweier Ausfüh¬ rungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung- zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungs¬ beispiele der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung prinzipiell eine erfindungsgemäße Vorrichtung, wobei es sich hierbei um eine Vorrichtung zur Aufbereitung von infektiösen Klinikabfällen handelt, und
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemä¬ ßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt in Form eines Ausführungsbeispiels in schema¬ tischer Darstellung eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Auf¬ bereitung von Flüssigkeit enthaltenden, zerkleinerbaren, infek¬ tiösen Klinikabfällen. Zu dieser Vorrichtung gehören eine Auf- gabeeinrichtung 1 zum Einbringen der Abfälle und eine der Auf- gabeeinrichtung 1 nachgeschaltete Zerkleinerungseinrichtung 2.
Erfindungsgemäß ist eine der Zerkleinerungseinrichtung 2 nach¬ geschaltete Siebeinrichtung 3 zum weitgehenden Auffangen von Festkörpern sowie ein im wesentlichen unterhalb der Siebein¬ richtung 3 angeordneter Auffangbehälter 4 für die Flüssigkeit vorgesehen. Die Siebeinrichtung 3 und der Auffangbehälter 4 sind zum Entleeren entnehmbar bzw. vom übrigen Teil der Vor¬ richtung abnehmbar.
Die Aufgabeinrichtung 1 weist einen zur Zerkleinerungseinrich¬ tung 2 führenden Schacht 5 und einen den Schacht 5 einfüllsei- tig abschließenden Deckel 6 auf. Des weiteren ist in Fig. 1 an¬ gedeutet, daß die Zerkleinerungseinrichtung 2 über einen elek¬ trischen Motor 7 angetrieben ist, wobei es sich hier um einen Stirnradgetriebemotor handelt.
Fig. 1 zeigt ferner, daß die Zerkleinerungseinrichtung 2 ein Schneidwerk mit zwei einander entgegengesetzt drehenden Schneidwellen 8 aufweist. Die Schneidwellen 8 sind dabei derart angeordnet bzw. beabstandet, daß sie das zu schneidende Mate¬ rial selbstätig aus dem Schacht 5 in das Schneidwerk einziehen. An dieser Stelle sei lediglich angemerkt, daß die Schneidwellen 8 Vielkeilbefestigungen für aus hochlegiertem Werkzeugstahl be¬ stehende Schneidmesser aufweisen. Ebenso sei hier lediglich an¬ gemerkt, daß zwischen den Schneidwellen 8 und dem Motor 7 eine elastische Kupplung angeordnet ist und daß zur Überlastsiche¬ rung eine elektronsiche Drehmomentbegrenzung mit Reversier- steuerung vorgesehen ist.
Die Zerkleinerungseinrichtung 2 ist auf dem Auffangbehälter 4 abnehmbar und dabei abdichtend montiert. Der Auffangbehälter 4 weist auf der Innenseite Haltemittel 9 zum Einhängen der Sieb¬ einrichtung 3 auf.
Die Siebeinrichtung 3 ist topfförmig und im Querschnitt in etwa konisch verjüngend in den Auffangbehälter 4 hineingehängt, wo¬ bei die Siebeinrichtung 3 nicht ganz hälftig in den Auffangbe¬ hälter 4 hineinragt. Wenngleich die Siebeinrichtung 3 als Fil¬ tersack od.dgl. ausgeführt sein kann, weist sie im hier gewähl¬ ten Ausführungsbeispiel feste Wandungen 10 und einen mit den Wandungen 10 unten abschließenden Siebboden 11 auf.
Der Auffangbehälter 4 weist im unteren Bereich einen über ein Ventil 12 absperrbaren Ablaß 13 auf. Über eine Leitung 14 und eine Pumpe 15 führt der Ablaß 13 zu, einer Filterreinrichtung 16, die ihrerseits über einen Ablaß 17 und eine sich an¬ schließende Leitung 18 mit der in Fig. 1 nicht gezeigten Kana¬ lisation od. dgl. verbindbar ist.
Insbesondere zur Behandlung von infektiösem Abfall ist es nun wesentlich, daß in dem in Fig. 1 gewählten Ausführungsbeispiel außerhalb des Auffangbehälters 4 ein Ozongenerator 19 vorgese¬ hen ist. Innerhalb des Auffangbehälters 4 sind in dessen Boden¬ bereich Düsen 20 vorgesehen. Der Ozongenerator 19 ist über eine Gasleitung 21 mit den Düsen 20 strömungsverbunden. In Fig. 1 ist angedeutet, daß die Düsen 20 als feine Austritte bzw. Boh¬ rungen in einer spiralförmig im Bodenbereich des Auffangbehäl¬ ters 4 angeordneten Leitung 22 ausgeführt sind. Eine solche Ausgestaltung der Düsen 20 ist besonders preiswert und dabei äußerst wirkungsvoll.
Des weiteren ist dem Ozongenerator 19 ein Kompressor 23 zur Pressluftbeaufschlagung des erzeugten Ozons vorgeschaltet bzw. zugeordnet.
Zur weiterführenen Ozonbehandlung führt von dem Ozongenerator 19 eine Gasleitung 24 zu dem Ablaß 17 der Filtereinrichtung 16. Des weiteren führt von dem Ozongenerator 19 eine weitere Gas¬ leitung 25 zu der Filtereinrichtung 16, wobei die Gasleitung 25 in den unteren Bereich der Filtereinrichtung 16 mündet. Fig. 1 läßt sich in etwa entnehmen, daß bei geschlossenem Deckel 6 sämtliche Innenräume der erfindungsgemäßen Vorrichtung herme¬ tisch abgedichtet sind. Im oberen Bereich der Aufgabeeinrich¬ tung 1 ist ein in Fig. 1 nicht gezeigtes Gasfilter vorgesehen, welches über ein Ventil absperrbar ist. Dieses Gasfilter weist zur Neutralisierung des Ozons einen Katalysator auf.
Gemäß der ein weiteres Ausführungsbeispiel darstellenden Abbil¬ dung in Fig. 2 läßt sich bei der dort gezeigten Vorrichtung der durch die Siebeinrichtung 3 in Form von Festkörpern aufgefan¬ gene Abfall zur weiteren Entsorgung aus der Vorrichtung - ohne weitere Behandlung innerhalb der Vorrichtung - entnehmen. Dazu ist die Siebeinrichtung 3 als sich nach außerhalb des Auffang- behälters 4 erstreckender Vibrationsförderer 26 ausgeführt. Dieser Vibrationsförderer 26 fördert direkt in einen Sammelbe¬ hälter 27 hinein, durch den der von der Flüssigkeit getrennte Abfall beispielsweise einer VerbrennungsStation zugeführt wer¬ den kann. Die Siebeinrichtung 3 weist desweiteren innerhalb des Auffangbehälters 4 an dessen Randbereich nach unten abragende Abtropfkanten 28 auf, damit ein durch Adhäsion bedingtes "Herausführen" an der Unterseite der Siebeinrichtung befind¬ licher Flüssigkeit wirksam verhindert ist. Diese Abtropfkanten 28 umlaufen den Vibrationsförderer 26 bzw. die Siebeinrichtung 3 innerhalb des Sammelbehälters 27 insgesamt, bilden demnach eine Begrenzung nach außen. An dieser Stelle sei jedoch darauf
hingewieεen, daß daε in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeiεpiel für die Aufbereitung von infektiöεem Abfall (C-Abfall) nur we¬ nig geeignet ist.
Abschließend sei hier hervorgehoben, daß die erfindungsgemäße Lehre durch das voranstehend beschriebene Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich beispielhaft er¬ läutert wird, aber dadurch keinesfalls eingeschränkt ist.