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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Verdichtung und Entwässerung
von hygienisch bedenklichem Abfall, insbesondere von nicht überwachungsbedürftigem
Krankenhausabfall der Kategorien EAK 180101, EAK 180102 und EAK
180104, mit einem Sammelbehälter
zur Aufnahme des Abfalls und einer Verdichtungseinrichtung zum Verdichten des
Abfalls im Sammelbehälter.
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Nicht überwachungsbedürftige Abfälle aus Krankenhäusern, wie
z.B. einzelne Blutbeutel, Urinbeutel, Wunddrainagen, Stuhlwindeln,
usw., die nicht unter die Abfallkategorie EAK 180103 (infektiöse Abfälle) fallen
und größere Anteile
an Flüssigkeiten
enthalten, bedürfen
innerhalb von Einrichtungen des Gesundheitswesens aus infektionspräventiven,
arbeitssicherheitstechnischen und hygienischen Gründen besonderer
Beachtung.
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Für
eine ökologische
und wirtschaftliche Entsorgung solcher Abfälle ist in der Regel deren
Entwässerung
erforderlich. Dabei besteht das Problem, dass derartige Krankenhausabfälle vom
Klinikpersonal so gehandhabt werden müssen, dass keine Infektionsgefahr
entsteht und – nicht
zuletzt aus Gründen der
Volumen- und Massenreduzierung sowie zur Erhöhung des kalorischen Inhaltes – die flüssigen Bestandteile
von den festen Bestandteilen des Abfalls getrennt werden. Die flüssigen Abfälle können unter Beachtung
von hygienischen und infektionspräventiven Gesichtspunkten des
Arbeitsschutzes und unter Beachtung wasserwirtschaftlicher Vorgaben
der Abwasserkanalisation zugeführt
werden.
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In der Vergangenheit hat man Krankenhausabfälle mittels
einer Schredderanlage zerkleinert, in welcher der Abfall zwischen
zwei Messerwalzen hindurchtransportiert und in kleine Stücke zerschnitten wird
(vgl.
DE 42 36 246 C2).
Dabei werden mit Flüssigkeiten
gefüllte
Behältnisse
und Beutel aufgeschnitten und die Flüssigkeiten freigesetzt. Die
Behandlung von Krankenhausabfällen
mit derartigen Schredderanlagen hat den Nachteil, dass Reparatur- und
Wartungsarbeiten zu einer Gefährdung
des Personals führen
können,
und dass es bei größeren, harten
Gegenständen,
wie sie zuweilen im Krankenhausabfall gefunden werden, zu einer
Blockierung der Anlage kommen kann, und für die Behebung der Blockierung
der Einfülltrichter
von Hand geleert oder gar demontiert werden muß.
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In der gegenüber der Priorität dieser
Anmeldung nachveröffentlichten
DE 101 01 764 A1 ist
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art beschrieben, mit der
Krankenhausabfälle
mittels einer auf dem Abfall abrollenden Verdichterwalze verdichtet und
entwässert
werden, wobei die Walze radial nach außen weisende Vorsprünge in Form
von Stacheln oder Schneiden aufweist. Der Aufpressdruck der Verdichterwalze
auf dem Abfall ist durch das Gewicht der Verdichterwalze bzw. durch
eine zusätzlich
vertikal von aufgebrachte Kraft bestimmt. Bei dieser Vorrichtung
hat sich herausgestellt, dass die Walze aufgrund des zu geringen
Eigengewichts nicht in der Lage ist, alle Behältnisse aufzupressen bzw. mittels
der Vorsprünge
zu perforieren, und dass es daher zu einer unzureichenden Entwässerung
des Abfalls kommt. Außerdem
können
sich im Abfall befindliche Schläuche
und Bänder
um die Verdichterwalze wickeln und zu einer Blockierung führen. Ferner
ist diese Vorrichtung bedingt durch die Führung und Lagerung der Verdichterwalze
technisch relativ kompliziert und somit teuer, wodurch ihr ökonomischer
Einsatz erheblich erschwert ist.
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Weiter ist es bekannt, Abfälle mittels
einer hydraulischen Presse zu verdichten (vgl. z.B.
DE 20 30 912 C3). Dabei geht es jedoch
nicht darum, den Müll
zu perforieren und zu verdichten, um eine Entwässerung von hygienisch bedenklichen
Abfällen
zu erreichen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
die eine zuverlässige
und wirtschaftliche Verdichtung und Entwässerung von hygienisch bedenklichem
Abfall, insbesondere Krankenhausabfall ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird unter Beachtung
von infektionspräventiven,
arbeitssicherheitstechnischen, hygienischen und ökologischen Bedingungen erfindungsgemäß durch
die im Anspruch 1 definierte Vorrichtung gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist
dementsprechend im wesentlichen gebildet aus einem Sammelbehälter zur
Aufnahme des Abfalls und einer Verdichtungseinrichtung zum Verdichten des
Abfalls im Sammelbehälter,
wobei die Verdichtungseinrichtung durch einen hydraulisch heb- und senkbaren
Presskörper
gebildet ist und dem Sammelbehälter
eine Absaugeinrichtung zugeordnet ist, mittels der Abluft aus dem
Sammelbehälter
absaugbar ist, und wobei der Sammel behälter eine mit einer Drainageeinrichtung
versehene Auffangeinrichtung zum Auffangen von im Abfall enthaltenen
Flüssigkeiten
aufweist.
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Durch das Pressen des Abfalls innerhalb
des Sammelbehälters
mit hohem Druck unter Verwendung des hydraulisch bzw. pneumatisch
heb- und senkbaren Presskörpers
werden Flüssigkeiten,
die sich in sogenannten Detailbeuteln, Gefäßen oder sonstigen Behältnissen
befinden, zuverlässig
freigesetzt. Ein energieaufwendiges Zerkleinern der Flüssigkeitsbehältnisse
ist nicht erforderlich. Auch besteht nicht die Gefahr, dass sich
Abfallteile, wie Bänder
oder Schläuche
um den Presskörper
wickeln und entfernt werden müssen,
wie dies bei Verwendung der oben erwähnten Verdichterwalze der Fall
sein kann. Ferner ist das Verdichtungs- und Entwässerungsergebnis bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besser als bei der die Verdichterwalze aufweisenden Vorrichtung,
da bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
der vom Presskörper übertragene
Druck nicht auf dem Eigengewicht des Presskörpers beruht, sondern bei Bedarf
mehrere Tonnen betragen und der Beschaffenheit des Abfalls angepasst
werden kann.
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Die Absaugeinrichtung kann vorzugsweise über eine
Abluftleitung an einer Abwasserleitung des Sammelbehälters angeschlossen
sein. Vorzugsweise zweigt die Abluftleitung an einer Stelle der
Abwasserleitung ab, die bezogen auf die Ablaufrichtung der freigesetzten
Flüssigkeit
vor einer in der Abwasserleitung angeordneten Rückschlagklappe oder einem in
der Abwasserleitung angeordneten Syphons liegt. Dabei ist der Absaugeinrichtung
vorzugsweise eine Filtereinrichtung zugeordnet.
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Durch das Absaugen der Luft während des Pressvorgangs
aus der unter der Drainageeinrichtung befindlichen Auffangeinrichtung
bzw. aus der Abwasserleitung und durch Filterung der Abluft mittels
einer Filtereinrichtung wird das Austreten von beim Verpressen erzeugten
Aerosolen bzw. von keimbefrachteter Luft und von unangenehmen Gerüchen aus
dem Behandlungsraum, in welchem das Verpressen (Verdichten) des
Mülls stattfindet,
vermieden. Darüber
hinaus wird durch den Luftstrom (Saugstrom) das Ablaufen von freigesetzten
Flüssigkeiten
unterstützt.
Somit kann mit minimalen Bauaufwand im Vergleich zu herkömmlichen
Lösungen
und mit einer einzigen Behandlungsapparatur gearbeitet werden. Durch
das Anbringen einer Rückschlagklappe
bzw. eines Syphons in der Abwasserleitung wird ein Absaugen von
Falschluft vermieden.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht darin, dass der Presskörper
Vorsprünge
zur Perforation von im Abfall enthaltenen Flüssigkeitsbehältnissen
aufweist, wobei der Presskörper
vorzugsweise mit einer Abstreifeinrichtung zum Abstreifen von an
den Vorsprüngen
anhaftendem Abfall versehen ist.
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Die dem Presskörper zugeordnete Abstreifeinrichtung
läßt sich
in relativ einfacher Weise durch einen federnd aufgehängten Abstreifkörper realisieren,
wobei der Abstreifkörper
vorzugsweise den Vorsprüngen
zugeordnete und von den Vorsprüngen durchdringbare Öffnungen
aufweist.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung
der Erfindung besteht darin, dass der Sammelbehälter mit einer verschließbaren,
verstärkenden
Ummantelung versehen ist, die zumindest in einem mittleren Umfangsbereich
des Sammelbehälters,
in welchem der Pressvorgang stattfindet, ausgebildet ist. Hierdurch
wird eine Ausbeulung des Sammelbehälters infolge des auftretenden
seitlichen Drucks vermieden, wenn der Sammelbehälter für eine einfache und bequeme
Handhabbarkeit in Leichtbauweise ausgeführt ist und daher in bezug
auf den Pressvorgang selbst keine genügende Festigkeit aufweist.
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Durch den Einbau einer geeigneten
Drainagevorrichtung in den formstabilen bzw. verstärkten Sammelbehälter, insbesondere
durch den Einbau eines Gitterrostes bzw. Siebeinsatzes, auf welchem der
Abfall aufgebracht und verpresst wird, kann das Abführen der
durch den Pressvorgang freigesetzten Flüssigkeit durch einfaches Ablaufen
aufgrund der Schwerkraftwirkung oder durch Unterstützung mittels eines
angelegten Unterdruckes erreicht werden. Der Sammelbehälter ist
vorzugsweise unterhalb der Drainagevorrichtung mit einer trichterförmigen Auffangeinrichtung
zum Auffangen von freigesetzter Flüssigkeit versehen. Die freigesetzte
Flüssigkeit
kann auf diese Weise vom tiefstem Punkt des Sammelbehälters bzw.
der Auffangeinrichtung sicher in eine Abwasserleitung abgeleitet
werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung
der Erfindung besteht darin, dass dem Sammelbehälter eine deckelartige Abdeckung
zugeordnet ist, die eine Öffnung
aufweist, welche mit Spiel von einem den heb- und senkbaren Presskörper tragenden
Stempel durchdrungen ist. Vorzugsweise können dabei die Abdeckung eine
schräg
ausgebildete Anliegefläche und
der Sammelbehälter
einen schräg
ausgebildeten oberen Behälterrand
aufweisen, wobei die Neigung der schräg ausgebildeten Anliegefläche dem
Behälterrand
entsprechend angepasst ist. Durch das Aufsetzten der deckelartigen
Abdeckung auf den Sammelbehälter,
wobei sich die Abdeckung beim Einfahren des Presskörpers in
den Sammelbehälter
vorzugsweise automatisch auf die obere Öffnung des Sammelbehälters legt,
wird ein Austreten von Flüssigkeit
durch Spritzer verhindert und werden hochgespritzte Flüssigkeitsanteile
wieder in den Behandlungsraum zurückgeleitet.
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Die Form des Sammelbehälters entspricht vorzugsweise
der Form genormter, verfahrbarer Abfallbehälter, beispielsweise Abfallbehältern nach
DIN 30700. Hierdurch wird ein Entleeren des verpressten und entwässerten
Abfalls in herkömmliche
Sammelfahrzeuge oder Müllpressen
ermöglicht
bzw. erleichtert.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung ist vorgesehen, dass die im unteren Bereich des Sammelbehälters angeordnete
Drainageeinrichtung in Form eines herausnehmbaren Siebes oder Gitterrostes
ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, die Drainageeinrichtung nach
einer Entleerung des Abfalls herauszunehmen und regelmäßig zu Reinigen,
um Verstopfungen der Drainageeinrichtung vorzubeugen.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung
weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine Reinigungseinrichtung auf. Die Reinigungseinrichtung ist vorzugsweise
als automatische Reinigungseinrichtung ausgebildet, die nach jedem
Behandlungsgang, d.h., wenn der Sammelbehälter gefüllt und die Müllbehandlung
abgeschlossen ist, die Drainageeinrichtung und die Ablaufvorrichtung
mit Wasser spült
und eine Verstopfung verhindert. Weiterhin können insbesondere unter der
deckelartigen Abdeckung Düsen
angebracht sein, die den Presskörper
und die Innenwandung des Sammelbehälters von Anhaftungen befreien.
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Wie bereits erwähnt, wird die Abluft vor dem Entlassen
in die Umgebung vorzugsweise gefiltert, und zwar beispielsweise
zunächst über einen
Vorfilter, dem ein Schwebstofffilter als Keimfilter nachgeschaltet
ist. Darüber
hinaus kann zusätzlich
ein Geruchsfilter, beispielsweise ein Aktivkohlefilter vorgesehen
sein, der dem Schwebstofffilter nachgeschaltet ist. Zwischen dem
Schwebstofffilter und der Öffnung
in die Atmosphäre
ist ein Unterdruckerzeuger, beispielsweise ein Gebläse in der
Abluftleitung angeordnet.
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Weitere bevorzugte und vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den
Unteransprüchen
angegeben.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand
einer ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1 eine
Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 eine
Seitenansicht der Vorrichtung gemäß 1;
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3 eine
Längsschnittansicht
der Vorrichtung gemäß 1;
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4 eine
Detailansicht des Presskörpers der
Vorrichtung gemäß 1; und
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5 eine
Detailansicht des oberen Randes des Sammelbehälters der Vorrichtung gemäß 1 mit aufgelegter deckelartiger
Abdeckung.
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1 zeigt
die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die eine Behandlungseinheit 1 bildet.
Mit 2 ist ein mit Rädern 3 versehener Sammelbehälter bezeichnet,
der in die Behandlungseinheit 1 gefahren und mittels Schnellkupplungen 4, 5 mit
einer Abwasserleitung 6 sowie einer Wasserversorgung 7 verbindbar
ist (vgl. 2). Die Behandlungseinheit 1 weist
ein Rahmengestell 8 auf, in das der Sammelbehälter 2 eingestellt
bzw. eingefahren wird. In dem Gestell 8 ist eine Ummantelung 9 angeordnet,
die einen aufklappbaren und verschließbaren Abschnitt 10 aufweist.
Mit 11 ist ein Verschluss des aufklappbaren Ummantelungsabschnittes 10 bezeichnet.
Die Ummantelung 9 dient der Verstärkung des Sammelbehälters 2 während der
Behandlung des im Sammelbehälter 2 befindlichen
Abfalls. In der eingestellten bzw. eingefahren Stellung des Sammelbehälters 2 liegt
die geschlossene Ummantelung 9 im Wesentlichen dicht an
der Außenwand
des Sammelbehälters 2 an.
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Im oberen Bereich des Gestells 8 ist
ein heb- und senkbarer Presskörper 12 angeordnet.
Der Presskörper 12 wird
von einem Hydraulikstempel 13 getragen. Die Steuerung der
Hydraulik einschließlich einer
Hydraulikpumpe und eines der Hydraulikpumpe zugeordneten Elektromotors 14 sind
im oberen Bereich des Gestells 8 der Behandlungseinheit 1 montiert.
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Der Presskörper 12 ist in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet,
wobei die Umfangsabmessungen des Presskörpers 12 etwas kleiner
sind als der Innenumfang des unteren Bereichs des leicht konisch
nach unten zulaufenden Sammelbehälters 2.
Die äußere Form
des Sammelbehälters 2 entspricht
im Wesentlichen der äußeren Form
von verfahrbaren Müllbehältern gemäß DIN 30700.
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Wie in 3 zu
erkennen ist, weist der Sammelbehälter 2 im unteren
Bereich eine trichterförmige Auffangeinrichtung 15 zum
Auffangen von im Abfall enthaltenen Flüssigkeiten auf. Oberhalb der
trichterförmigen
Auffangeinrichtung 15 ist ein herausnehmbarer Gitterrost 16 (Siebeinrichtung)
angeordnet. An der tiefsten Stelle der trichterförmigen Auffangeinrichtung 15 ist
ein mit der Abwasserleitung 6 über die Schnellkupplung 4 verbindbarer
Leitungsabschnitt ausgebildet. Die Abwasserleitung 6 ist
mit einem Syphon 17 versehen, der vorzugsweise über nicht
näher dargestellte
Anschlussverbindungen lösbar
in der Abwasserleitung 6 montiert ist. Anstelle des Syphon 17 kann
auch eine Rückschlagklappe
in der Abwasserleitung 6 angeordnet sein. Vor dem Syphon 17 bzw.
der Rückschlagklappe
(nicht gezeigt) zweigt eine Abluftleitung 18 ab, an deren
Ende ein Gebläse 19 bzw.
ein Ventilator montiert ist. In der Abluftleitung 18 ist
eine Filtereinrichtung 20 angeordnet, die sich aus einem
Vorfilter 21, einem sich daran anschließenden, als Keimfilter dienenden
Schwebstofffilter 22 und schließlich einem Aktivkohlefilter 23 zusammensetzt.
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Dem Sammelbehälter 2 ist eine deckelartige Abdeckung 24 zugeordnet,
die eine Öffnung 25 aufweist,
welche mit Spiel von dem Hydraulikstempel 13 des heb- und
senkbaren Presskörpers 12 durchdrungen
ist. Wie insbesondere in
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5 zu
erkennen ist, weist der Sammelbehälter 2 einen schräg ausgebildeten
oberen Behälterrand
auf, der nach innen in den Sammelbehälter 2 abfällt. Die
Abdeckung 24 ist mit einer entsprechenden schräg ausgebildeten
Anliegefläche 27 versehen,
die der Neigung des Behälterrandes 26 angepasst
ist. Unterhalb der deckelförmigen
Abdeckung 24 sind nach innen sowie leicht schräg nach oben weisende
Wasserdüsen 28 angeordnet,
die in der oberen angehobenen Stellung des Presskörpers 12 auf
dessen Unterseite gerichtet sind. Darüber hinaus sind im unteren
Bereich des Sammelbehälters 2 weitere
Wasserdüsen 29 angeordnet,
die der Reinigung der trichterförmigen
Auffangeinrichtung 15 sowie des Gitterrostes 16 dienen.
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Der plattenförmige Presskörper 12 weist
an seiner Unterseite mehrere dornen- bzw. schneidenförmige Vorsprünge 30 auf
(vgl. 4). Des Weiteren
ist der Presskörper 12 mit
einer Abstreifeinrichtung 31 zum Abstreifen von an den
Vorsprüngen 30 anhaftenden
Abfall versehen. Die Abstreifeinrichtung 31 ist durch einen
federnd aufgehängten
plattenförmigen
Abstreifkörper 32 gebildet,
der den Vorsprüngen
zugeordnete und von den Vorsprüngen
durchdringbare Öffnungen
aufweist. Bei schneidenförmigen
Vorsprüngen 30 können die Öffnungen
beispielweise schlitzförmig
ausgebildet sein.
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Nachfolgend wird die Funktion der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
näher erläutert.
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Ein geleerter Sammelbehälter 2 wird
in das Gestell 8 der Behandlungseinheit 1 gefahren
und der aufklappbare Abschnitt 10 der Ummantelung 9 mittels
des Verschlusses 11 geschlossen. Sodann wird der Sammelbehälter 2 unter Verwendung
der Schnellkupplungen 4, 5 mit der Abwasserleitung 6 und
einem Wasserversorgungsschlauch 7 verbunden.
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Flüssigkeit enthaltener Krankenhausabfall 33,
der sich insbesondere aus mit Flüssigkeit
gefüllten
Beuteln und nassen Feststoffen zusammensetzen kann, wird über die
obere Öffnung
des Sammelbehälters 2 in
diesen eingegeben. Nach der Füllung des
Sammelbehälters 2 mit
Abfällen
wird über
die Abluftleitung 18 die Luft aus der Abwasserleitung 6, der
trichterförmigen
Auffangeinrichtung 15 und dem oberhalb des Gitterrostes
befindlichen Behandlungsraum 34 gesaugt. Der hierfür erforderliche
Unterdruck wird mit dem Sauggebläse
bzw. -ventilator 19 erzeugt. Zur Verhinderung von Keimaustritten
und von Gerüchen
wird die Abluft über
die Filtereinrichtung 20 geführt. Um dabei einen Abzug von
Falschluft aus der Abwasserleitung 6 zu verhindern, ist
hinter dem Abzweig der Abluftleitung 18 in der Abwasserleitung 6 der
Syphon 17 integriert.
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Nach Einschalten des Sauggebläses 19 kann
der plattenförmige
Presskörper 12 mittels
des Hydraulikstempels 13 auf den Abfall herabgelassen werden.
Hierbei senkt sich die deckelartige Abdeckung 24 auf den
Sammelbehälter 2 und
schützt
so den Bediener der Vorrichtung vor eventuell auftretenden Flüssigkeitsspritzern.
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Der Presskörper 12 verpresst
den im Behandlungsraum befindlichen Abfall 33 . Die an
der Unterseite des Presskörpers 12 angeordneten
Vorsprünge 30 stellen
sicher, dass im Abfall 33 enthaltenen Flüssigkeitsbehältnisse
perforiert und somit die darin enthaltene Flüssigkeit freigesetzt wird.
Die Länge
der Vorsprünge 30 ist
so dimensioniert, dass Flüssigkeitsbehältnisse, insbesondere
Detailbeutel von oben nach unten vollständig durchstoßen werden können.
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Das Anhaften von Abfällen an
den Vorsprüngen 30 des
Presskörpers 12 wird
durch die über
Federn 35 an der Unterseite des Presskörpers 12 gehaltene
Abstreifplatte 32 verhindert. Beim Pressvorgang wird die Abstreifplatte 32 in Richtung des
Presskörpers 12 bewegt
und die Vorsprünge 30 freigelegt. Beim
Anheben des Presskörpers 12 drängen die Schraubenfedern 35 die
Abstreifplatte 32 in ihre Ausgangsposition zurück. Auf
diese Weise werden Anhaftungen von den Vorsprüngen 30 entfernt.
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Die während des Pressvorgangs freigesetzten
Flüssigkeiten
gelangen über
das Sieb bzw. den Gitterrost 16 in die trichterförmige Auffangeinrichtung 15 und
von dort über
die Abwasserleitung 6 und den Syphon 17 in die
Kanalisation.
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Nachdem eine erste Charge Abfall 33 zusammengepresst
und entwässert
wurde, werden der Presskörper 12 und
damit auch die deckelartige Abdeckung 24 hochgefahren,
sodass weitere Abfälle
in den Sammelbehälter 2 eingefüllt werden
können. Hiernach
werden der Presskörper 12 und
die deckelartige Abdeckung 24 wiederum abgesenkt, sodass auch
der zuletzt eingefüllte
Abfall verdichtet und entwässert
wird. Dieser Vorgang kann so oft wiederholt werden, bis der Sammelbehälter 2 vollständig befällt ist.
Nach voll-ständiger Befüllung des
Sammelbehälters 2 mit
verdichteten Abfällen
werden der Presskörper 12 und
die deckelartige Abdeckung 24 in ihre obere Ausgangsstellung
verfahren und die Abwasserleitung 6 sowie die Wasserversorgungsleitung 7 vom
Sammelbehälter 2 getrennt.
Die lösbaren
Verbindungen sind jeweils mit einem Verschluss versehen, der ein
Austreten von Flüssigkeit
nach Lösung der
jeweiligen Schnellkupplung 4 bzw. 5 verhindert.
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Sodann wird die Ummantelung 9 geöffnet und
der Sammelbehälter 2 zur
Entleerung aus der Behandlungseinheit 1 entnommen. Die
Entleerung kann beispielsweise in Müllfahrzeuge oder größere, herkömmliche
Müllcontainer
erfolgen.
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Der geleerte Sammelbehälter 2 wird
anschließend
wieder in die Ummantelung 9 der Behandlungseinheit 1 eingestellt
und die Ummantelung 9 mittels des Verschlusses 11 verschlossen.
Der Sammelbehälter 2 wird
wiederum über
die Schnellkupplungen 4, 5 mit der Abwasserleitung 6 und
dem Wasseranschluss 7 verbunden. Bevor erneut mit der Befüllung des
Sammelbehälters 2 begonnen
wird, kann zunächst
eine Reinigung des Presskörpers 12 sowie
des Gitterrostes 16 und der darunter befindlichen trichterförmigen Auffangeinrichtung 15 durchgeführt werden.
Die genannten Teile werden mittels der Düsen 28 und 29 mit
Wasser beaufschlagt und somit gereinigt. Die Wasserbeaufschlagung
erfolgt vorzugsweise stossweise, sodass durch einen kurzfristigen
hohen Wasseranfall ebenfalls die Abwasserleitung 6 gereinigt
und eine Verblockung durch z.B. geronnenes Blut vermieden wird.
Die Reinigungseinrichtung arbeitet vorzugsweise voll automatisch.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behandlungseinheit
- 2
- Sammelbehälter
- 3
- Rad
- 4
- Schnellkupplung
- 5
- Schnellkupplung
- 6
- Abwasserleitung
- 7
- Wasserversorgung
(Schlauch)
- 8
- Gestell
- 9
- Ummantelung
- 10
- aufklappbarer
Abschnitt der Ummantelung
- 11
- Verschluss
- 12
- Presskörper
- 13
- Hydraulikstempel
- 14
- Elektromotor
- 15
- trichterförmige Auffangeinrichtung
- 16
- Gitterrost
(Sieb)
- 17
- Siphon
- 18
- Abluftleitung
- 19
- Gebläse / Ventilator
- 20
- Filtereinrichtung
- 21
- Vorfilter
- 22
- Schwebstofffilter
- 23
- Aktivkohlefilter
- 24
- Abdeckung
- 25
- Öffnung
- 26
- Behälterrand
- 27
- Anliegefläche
- 26
- Wasserdüse
- 29
- Wasserdüse
- 30
- Vorsprünge
- 31
- Abstreifeinrichtung
- 32
- Abstreifkörper (Abstreifplatte)
- 33
- Abfall
- 34
- Behandlungsraum
- 35
- Federn