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Anwendungsgebiet
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vor-Ort-Entsorgung von Hygienemüll, insbesondere von
Inkontinenz-Artikeln, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
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Stand der
Technik
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Durch
die DE-A-691 24 107 ist ein Verfahren zur Behandlung von absorbierenden
sanitären
Papierprodukten zur Auftrennung derartiger Produkte in ihre Komponenten
bzw. in Komponenten davon bekannt, die eine Form aufweisen, welche
zum Rezyklieren bzw. zur Wiederverwendung geeignet ist, wobei die
Produkte zumindest Kunststoff-, Zellulose- und superabsorbierende
Polymer-(„SAP"-) Feststofffraktionen
umfassen, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Behandeln
der Produkte in zerkleinerter Form in einem Bad einer wässrigen
Lösung, um
lösliches
Material zu lösen
und das SAP so zu behandeln, dass dessen Quellen in wässrigen
Medien gehemmt, verhindert oder umgekehrt wird und Abtrennen der
Lösung
von löslichem
Material von zumindest einer der Feststofffraktionen.
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Die
zur Durchführung
dieses Verfahrens verwendete Vorrichtung umfasst eine drehbare und kippbare,
zylindrische Trommel mit einem ersten und einem zweiten Ende, die
eine wässrige
Lösung
beinhalten bzw. aufnehmen kann und aus einer horizontalen Position
in eine gekippte Position kippbar ist, in welcher gekippten Position
das zweite Ende tiefer als das erste Ende liegt, wobei das erste
Ende zum Einbringen des Produktes in das Innere der Trommel und
zum Beinhalten des Produktes darin ausgebildet ist, wobei das zweite
Ende einen Auslass zur Abgabe des Produktes aus der Trommel besitzt,
ferner Mittel zum Drehen der Trommel in zumindest einer von horizontalen
und gekippten Positionen, Mittel zum Kippen der Trommel aus der
horizontalen in die gekippte Position, wobei zur Behandlung von
absorbierenden, sanitären
Papierprodukten, um derartige Produkte in ihre Komponenten bzw.
in Komponenten davon, deren Form zum Rezyklieren bzw. zur Wiederverwendung
geeignet ist, aufzutrennen und zwar unter Verwendung von Mitteln
zum Abtrennen von Feststoffen von Flüssigkeiten in der Trommel,
einen im Inneren der Trommel befindlichen Rührer, um ein Kommunizieren
des Produktes in der Trommel zu bewirken. Mit diesem Verfahren und
der hierfür
ausgebildeten Vorrichtung soll erreicht werden, dass absorbierende,
sanitäre
Papierprodukte mit superabsorbierenden Polymer so behandelt werden
können,
dass einige oder alle der Komponenten derartiger Produkte in einer
Form wiedergewonnen werden können,
die das Rezyklieren oder eine andere Verwen dung dieser Komponenten
erleichtert. Eine Entsorgung ist nicht vorgesehen.
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Des
weiteren ist durch die DE-A-198 53 520 ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Entsorgen von Hygienemüll
bekannt. Um Volumen und Gewicht von Hygienemüll zu vermindern und die Belästigung durch üble Gerüche abzustellen,
wird hier der Hygienemüll
nach mechanischer Zerkleinerung mit einer Hygieneflüssigkeit
in Berührung
gebracht, welche Wasser mit einem in transportablen Toiletten verwendbaren
Sanitärzusatz
in solchen Mengen enthält, dass
der im Hygienemüll
enthaltene Zellstoff mit Gelkörnern
zusammen mit den darin aufgenommenen Körperausscheidungen aufgelöst wird.
Die gebrauchte Hygieneflüssigkeit
wird in den Kanal abgeführt,
wobei der verbleibende Rest des zerkleinerten Hygienemülls im wesentlichen
aus Kunststoff nach dem Entwässern
recycelt wird. Die bei diesem Verfahren verwendeten Sanitärzusätze ermöglichen
jedoch keine Aufbereitung der im Hygienemüll u. a. enthaltenen Superabsorber,
wie Polymere.
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Absorbierende
sanitäre
Papierprodukte bestehen bekannterweise aus einem Vlies aus einem flüssigkeitsdurchlässigen Material,
z. B. aus einer flüssigkeitsdurchlässigen Membran
aus einem geeigneten Kunststoff oder aus gewebten Produkten aus Baumwolle,
einer flüssigkeitsundurchlässigen hinteren
Lage, abbaubaren Kunststofffilmen auf Stärkebasis, Webstoff oder Kautschuk
und einem absorbierenden oder adsorbierenden Kern aus im Luftstrom aufgebrachten
Zellstoffflusen und/oder aus synthetischen zellulosehaltigen gebundenen
oder ungebundenen Polypropylenfilamenten, Hanf oder anderen adsorbierenden
Fasermaterialien. Der Kern ist in einer Krepp-Umhüllung aus
nassfesten Papierlagen oder einem Material mit ähnlichen Eigenschaften eingeschlossen
oder eingewickelt. Die Umhüllung
des Kerns kann atmungsaktiv, biologisch abbaubar, geruchshemmend
oder auf andere Weise abbaubar oder löslich sein. Der Kern kann auch
aus einem Material aus superabsorbierenden Polymer-(SAP- )Material
entsprechend der DE-A-691 24 107 bestehen. Windeln und Inkontinenz-Produkte
benutzen druckempfindliche Klebstoffe für wiederverschließbare Klebebandlaschen
oder ähnliche
Verschlussmechanismen. Auch können
diese Inkontinenz-Produkte mit druckempfindlichen Klebstoffen für Klebstofflinien versehen
sein, um eine Befestigung z. B. in Form einer Einlage an der Unterwäsche der
Trägerin
bzw. Trägers
befestigen zu können.
Die Verwendung von absorbierenden, sanitären Papierprodukten ist zwar praktisch
oder auch notwendig; ihre Entsorgung führt jedoch zu zahlreichen Problemen.
Nach den bekannten Verfahren und mittels der bekannten Vorrichtungen
können
derart absorbierende sanitäre
Papierprodukte so behandelt werden, dass einige oder alle der Komponenten
derartige Produkte in einer Form wiedergewonnen werden können, die
das Recyceln oder eine andere Verwendung dieser Komponenten erleichtert.
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Des
weiteren ist durch die WO 03/009942 eine Vorrichtung zur Vor-Ort-Entsorgung von Inkontinenz-Artikeln
bekannt. Diese Vorrichtung umfasst ein Grundgehäuse, in dem eine Einrichtung
aus einem trommelartigen Gehäuse
mit einer oberen Einfüllöffnung und
einer im Innenraum des Gehäuses
angeordneten, feststehenden oder um eine horizontale Drehachse in
Umlauf versetzbare zylindrische Trommel und mit zwei die beiden
Trommelöffnungen
stirnseitig verschließenden
Wandplatten, von denen die erste Wandplatte mit dem Trommelgehäuse verbunden
ist und die zweite Wandplatte in Trommeldrehachsenlängsrichtung
verschiebbar und um ihre Mittelachse drehbar ausgebildet ist, wobei
die beiden stirnseitigen Trommelwandplatten an ihren einander gegenüberliegenden
Wandflächen
in den Trommelinnenraum hineinreichende Zerkleinerungsmesser tragen,
angeordnet ist. Außerdem
sind Zuläufe
für Waschwasser,
für eine
Hygieneflüssigkeit
und für Chemikalien
sowie Ableitungen für
die abgesogenen festen Bestandteile des Entsorgungsgutes vorgesehen.
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Aufgabe, Lösung, Vorteil
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kompakte,
kleinsten Raum einnehmende Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art von hoher Wirtschaftlichkeit und geringer Störanfälligkeit zu schaffen, mit der
Inkontinenz-Artikel unter Verwendung eines hohen Schneid-, Zerreiß- und Zerteileffektes
in die einzelnen Komponenten zerlegt werden können, um die erhaltenen und zerkleinerten
Feststoffkomponenten des Entsorgungsgutes vor Ort zu rezyklieren
und somit das Gesamtprodukt wirtschaftlich zu entsorgen oder einer zentralen
industriellen Verarbeitung zuzuführen,
wobei eine Reduzierung der für
die Zerkleinerung und für
das Zertrennen des Entsorgungsgutes aufzuwendenden Kräfte reduziert
werden sollen. Darüber
hinaus soll die Vorrichtung nur wenige Bauteile umfassen, so dass
die Vorrichtung wirtschaftlich hergestellt werden kann. Dadurch,
dass alle Bauteile auf kleinstem Raum in einem Gehäuse untergebracht
sind, ist der Einsatz auch z. B. in Heimen mit geringer Insassenanzahl
wirtschaftlich einsetzbar.
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Gelöst wird
diese Aufgabe mit einer Vorrichtung mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen.
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Erfindungsgemäß besteht
die Vorrichtung zur Entsorgung von Hygienemüll aus einem Gehäuse, in
dem
- – ein
feststehender, trommelartiger Behälter mit waagerechter Mittelachse
und mit einer Einfüllöffnung für den Hygienemüll, sowie
mit einer Zuleitung für
dosierte Waschflüssigkeit,
einer Zuleitung für
eine dosierte Hygieneflüssigkeit
zum Unterdrücken
von Gerüchen
und zur Desinfektion und einer Zuleitung für dosierte Chemikalien in pulvrigem
oder flüssigem
Zustand zum Aufbereiten der Superabsorber, wie Feststoffprodukte
aus Kunststoff oder superabsorbierende Polymerprodukte oder Gelkörper, wie
Polymere, im Hygie nemüll und
insbesondere in den im Hygienemüll
enthaltenen Windeln, wobei im Bodenbereich des Behälters eine
in den Behälterkörper integrierte
Ableiteinrichtung, bevorzugterweise eine als Gleitbahn ausgebildete
Ableitrinne mit in Ableitrichtung verlaufender Neigung für den Abtransport
des zerkleinerten, mit Waschflüssigkeit
durchsetzten Hygienemülls
aus dem Bodenbereich des Behälters vorgesehen
ist, in dessen Innenraum im Bereich einer seiner beiden Seitenwände eine
umlaufend antreibbare, senkrechte Messerscheibe mit zum Innenraum
des Behälters
gerichteten Reißmessern
zum Aufreißen
und Zerkleinern des Hygienemülls
angeordnet ist und
- – eine
sich an die Ableitrinne anschließende, in einem etwa rohrförmigen Gehäuse angeordnete Verdichterschnecke
mit unterschiedlicher Steigung und unterschiedlicher Stegstärke, wobei
die Ableitrinne bis in den bodenseitigen Bereich der Verdichterschnecke
geführt
ist, die mit einem im Innenraum des Gehäuses angeordneten und sich in
Verdichterschneckenlängsrichtung
erstreckenden Schersiebblech zum Trennen des zerkleinerten, Feststoffkomponenten
enthaltenden Hygienemülls,
von der Waschflüssigkeit
mit den in dieser gelösten
Bestandteilen des Hygienemülls, eine
Funktionseinheit bildet, derart, dass die Verdichterschnecke und
das Schersiebblech scherenartig zusammenwirken, um ein Verstopfen
des Schersiebbleches zu vermeiden, wobei über eine Ableitung vermittels
einer Pumpe die Waschflüssigkeit
mit den in dieser gelösten
Bestandteilen des Hygienemülls
einem Abwasserkanal zugeführt
wird, und wobei im oberen Bereich des Gehäuses mit der Verdichterschnecke
der von der Flüssigkeit
befreite Rest des zerkleinerten und feste Bestandteile aufweisenden
Hygienemülls
einem Sammelbehälter
zugeführt
wird,
angeordnet sind, wobei die Steuerung des Zulaufs
für die
Waschflüssigkeit
und der Dosierpumpen für
die Hygieneflüssigkeit
und für
die Chemika lie, die Steuerung für
die Antriebseinrichtung für
die Messerscheibe sowie die Steuerungen für die Ableiteinrichtung, die
Verdichterschnecke und die Pumpen in einem Programmschaltwerk zusammengefasst
sind oder vermittels einer frei programmierbaren Einrichtung vorgenommen
werden.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es möglich,
Hygienemüll
und insbesondere Inkontinenz-Artikel wirtschaftlich vor Ort zu entsorgen
mit der Möglichkeit,
die einzelnen erhaltenen Komponenten, soweit zulässig, abzuleiten oder gegebenenfalls
zu pelletieren. Das Zerkleinern des Entsorgungsgutes erfolgt vermittels
der Messerscheibe, ohne dass es hierzu eines hohen Kräfte- bzw.
Energieaufwandes bedarf. Die Waschflüssigkeit mit den in dieser
gelösten
Bestandteilen des Entsorgungsgutes und die zerkleinerten Feststoffkomponenten
des Entsorgungsgutes werden aus dem Innenraum des trommelartigen
Behälters
in eine Verdichterschnecke übergeleitet
und mittels einer speziell auf Unterdruck optimierten Wasserpumpe
abgezogen, wobei vermittels der Verdichterschnecke in Verbindung
mit einem speziell geschaffenen Schersiebbleches dann die Waschflüssigkeit
mit den in dieser gelösten
Bestandteilen des Entsorgungsgutes von den zerkleinerten Feststoffkomponenten
des Entsorgungsgutes getrennt wird. Die Waschflüssigkeit wird dann dem Abwasserkanal
zugeführt,
wohingegen die zerkleinerten Feststoffkomponenten des Entsorgungsgutes
einem Sammelbehälter
zugeführt
wird, wobei auch die Möglichkeit
besteht, vermittels einer geeigneten Einrichtung die Feststoffkomponenten
zu pelletieren.
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Ein
weiterer Vorteil liegt in der Vor-Ort-Entsorgung des aufbereiteten
Hygienemülls
bzw. der Inkontinenz-Artikel, wobei auch eine stationsweise Entsorgung
z. B. in Altenheimen, Krankenhäusern
und Kinderheimen möglich
ist. Auch ein Pelletieren der Restwertstoffe, wie Kunststoffe und
Zellstoffe, ist möglich.
Sowohl einzelne als auch größere Mengen an
Inkontinenz-Artikeln können
entsorgt werden. Der gesamte Prozess kann bei niedrigen Temperaturen durchgeführt werden.
Als Waschflüssigkeit wird
bevorzugterweise kaltes Waschwasser eingesetzt. Die Bestückung der
Vorrichtung kann von Hand oder auch maschinell und automatisch,
z. B. vermittels Förderbänder, vorgenommen
werden. Vorteilhaft ist, dass eine Entsorgung vor Ort ohne Lagerung
und ohne Zwischentransporte möglich
ist.
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Die
Vorrichtung weist nur wenige Bauteile auf, wodurch die Störanfälligkeit
der Vorrichtung wesentlich verringert wird. Es hat sich gezeigt,
dass mittels der eingesetzten Verdichterschnecke in Verbindung mit
dem Schersiebblech eine gute Trennung der Waschflüssigkeit
mit den in ihr gelösten
Bestandteilen des Entsorgungsgutes von den zerkleinerten Feststoffkomponenten
des Entsorgungsgutes erreicht wird, so dass eine zusätzliche
Nachbehandlung zur Beseitigung von eventuell noch enthaltender Restflüssigkeit
in dem zerkleinerten Entsorgungsgut entfällt.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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So
ist die Ausbildung der Ableiteinrichtung besonders vorteilhaft,
wenn diese Einrichtung als Ableitrinne mit einer in Richtung zur
Verdichterschnecke verlaufenden Neigung ausgebildet ist, so dass
das aus dem Behälterinnenraum
abzuleitende Produkt aufgrund seiner Schwerkraft und Fließfähigkeit
in den Aufnahmebereich der Verdichterschnecke fließen kann.
Dadurch entfällt
ein weiterer störanfälliger Antrieb
für eine
motorisch angetriebene Ableitvorrichtung oder für eine Förderschnecke im Bodenbereich
des Behälters.
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Um
eventuell noch vorhandene Restflüssigkeit
in dem zerkleinerten Entsorgungsgut zu entfernen, sieht eine weitere
Ausführungsform
vor, dass im oberen Bereich des Gehäuses mit der Verdichterschnecke
der Vorrichtung eine Verdichterdüse
mit einem sich nach oben verjüngenden
Abschnitt zum Abtrennen von Restflüssigkeit ausgebildet ist, der über eine Verbindungsleitung
mit der Ableitung für
die Flüssigkeit
aus dem Gehäuse
mit der Verdichterschnecke verbunden ist.
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Die
Reißmesser
der Messerscheibe sind dabei so geformt, dass Hygienemüll bzw.
die Inkontinenz-Artikel nicht nur zerschnitten, sondern vor allem aufgerissen
und zerhackt werden bei einem Umlauf der Messerscheibe in Arbeitsrichtung.
Des weiteren ist die Form, die Ausgestaltung und die Anordnung der
Reißmesser
so gewählt,
dass sich günstige
Strömungsverhältnisse
bei Betrieb der Vorrichtung einstellen.
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Des
weiteren ist vorgesehen, dass für
den Aufbereitungsprozess des Hygienemülls in dem Behälter Chemikalien
zum Aufbereiten der Superabsorber, wie Feststoffprodukte aus Kunststoff
oder superabsorbierend Polymerprodukte oder Gelkörper, bevorzugterweise Calciumchlorid
zugeführt
werden.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnung
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In
der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Es zeigen:
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1 in
einer schaubildlichen Ansicht die Entsorgungsvorrichtung mit der
mechanischen Zerkleinerung des Hygienemülls bei abgenommenen Wandplatten,
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2 schematisch
den Aufbau der Entsorgungsvorrichtung mit ihren verschiedenen Bauteilen, wie
trommelartigen Behälter
mit Messerscheibe, Ableitvorrichtung und Verdichterschnecke mit
Schersiebblech,
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3 einen
senkrechten Schnitt durch einen trommelartigen Behälter,
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4 einen
senkrechten Schnitt durch den trommelartigen Behälter in der Ausführungsform
gemäß 1,
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5 schematisch
das Gehäuse
mit der Verdichterschnecke und dem Schersiebblech,
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6 einen
senkrechten Schnitt durch das Gehäuse mit der Verdichterschnecke
und dem Schersiebblech gemäß Linie
VI-VI in 5,
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7 eine
schaubildliche Teilansicht des Gehäuses mit der Verdichterschnecke
und dem Schersiebblech,
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8 die
kastenförmige Öffnung des
Gehäuses
der Verdichterschnecke im Bereich des Schersiebbleches,
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9 eine
schaubildliche Ansicht des Gehäuses
mit dem Schersiebblech,
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10 eine
schaubildliche Seitenansicht eines Reißmessers für die mechanische Zerkleinerung des
Hygienemülls,
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11 eine
Seitenansicht des Reißmessers,
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12 eine
schaubildliche Rückansicht
des Reißmessers,
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13 eine
Rückansicht
des Reißmessers,
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14 das
Reißmesser
in einer Ansicht auf seine Schneidkante und
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15 das
Reißmesser
in einer Ansicht aus seiner Schneid- und Reißkante.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung und bester Weg zur Ausführung der
Erfindung
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Gemäß 1 und 2 besteht
die Vorrichtung 10 zur Entsorgung von Hygienemüll, insbesondere
von Inkontinenz-Artikeln, nachfolgend als Entsorgungsgut E bezeichnet,
aus einem Gehäuse 11, das
von einem Rahmen 12 mit Seitenwänden 13 gebildet wird.
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In
dem Rahmen 12 ist ein feststehender, trommelartiger Behälter 20 mit
waagerecht verlaufender Mittelachse MA und mit senkrechten Stirnwänden 21, 22 angeordnet.
Bevorzugterweise ist der Behälter 20 federnd-elastisch in dem
Rahmen 12 gelagert. Der Behälter 20 weist in seinem
oberen Bereich eine vermittels eines Deckels 26 verschließbare Einfüllöffnung 25 für das Entsorgungsgut
E auf.
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Im
Innenraum 27 des Behälters 20 ist
im Bereich einer seiner beiden Stirnwände 21, 22 eine senkrechte
Messerscheibe 30 mit Reißmessern 31 angeordnet,
die vermittels einer Antriebseinrichtung 35 umlaufend antreibbar
ist, wobei der Umlauf der Messerscheibe 30 konstant in
der einen Richtung oder in der anderen Richtung erfolgen kann, wobei bevorzugterweise
auch ein ständiger
Wechsel der Umlaufrichtung vorgenom men werden kann, so dass die
an der Messerscheibe 30 vorgesehenen Reißmesser 31 voll
zur Wirkung kommen können
und somit der Zerreiß- und Zerkleinerungsprozess
des Entsorgungsgutes verbessert wird.
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Über Zuleitungen 28, 29, 129 mit
integrierten Dosierpumpen bzw. -vorrichtungen 28', 29', 129' werden dem
Innenraum 27 des Behälters 20 Waschflüssigkeit
WF, bevorzugterweise kaltes Waschwasser, Hygieneflüssigkeit
HF zum Unterdrücken
von Gerüchen
und zur Desinfektion und Chemikalien CH in pulverförmigen oder
flüssigen
Zustand zugeführt, wobei
die Chemikalie zum Aufbereiten der Superabsorber, wie Polymere,
eingesetzt werden, die im Hygienemüll und insbesondere in den
im Hygienemüll enthaltenen
Windeln enthalten sind. Als Chemikalien kommen insbesondere Calciumchloride
oder andere geeignete Chemikalien, auch in Kombination mit anderen
Chemikalien, zum Einsatz. Eingesetzt werden im wesentlichen solche
Chemikalien, die gut entsorgbar sind. Als Desinfektionsmittel können auch
Sauerstoff, Ozon, Chlor oder Chlorverbindungen eingesetzt werden.
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Für den Aufbereitungsprozess
des Hygienemülls
werden dem Behälter 20 Chemikalien
zum Aufbereiten der Superabsorber, wie Feststoffprodukte aus Kunststoff
oder superabsorbierende Polymerprodukte oder Gelkörper, bevorzugterweise
Calciumchlorid zugeführt.
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Der
trommelartige Behälter 20 aus
Stahl, Kunststoff oder anderen geeigneten Materialien, weist in
seinem Bodenbereich 40 eine in Behälterlängsrichtung verlaufende Ableiteinrichtung 165 auf, die
als Ableitrinne 65 mit in Richtung zu einer sich an die
Ableitrinne 65 anschließende Verdichterschnecke 60 verlaufenden
Neigung ausgebildet ist (2). Mit der Ableitrinne 65 wird
das sich bodenseitig im Innenraum 27 des Behälters 20 ansammelnde
Zerkleinerungsprodukt ZP ausgetragen. Dieses Zerkleinerungsprodukt
ZP besteht aus Waschflüssigkeit
mit in dieser gelösten
Bestandteilen des Entsorgungsgutes E und aus der zerkleinerten Fest stoffkomponente
FK des Entsorgungsgutes E. Die Ableiteinrichtung 165 ist
als Gleitbahn mit in Richtung zu der Verdichterschnecke 60 geneigten
Fläche
und als Ableit- und Sammelrinne 65 ausgebildet, so dass
das mit Waschflüssigkeit
durchsetzte und angereicherte Zerkleinerungsprodukt aufgrund seiner
Fließfähigkeit zur
Verdichterschnecke 60 fließen und von dieser aufgenommen
werden kann. Die Ableiteinrichtung 165 kann auch andersartig
ausgebildet sein, so z. B. als Transportband, als Förderschnecke
oder als hydraulisch betriebener Schieber. Förderschnecken sind nicht zu
bevorzugen, da wegen sich festsetzendem Zerkleinerungsprodukt öfters eine
Reinigung erforderlich ist. Vermittels dieser Ableiteinrichtung 165 wird
das Zerkleinerungsprodukt ZP aus dem Innenraum 27 des Behälters 20 einer
Verdichterschnecke 60 in Pfeilrichtung X zugeführt und
zwar unter Zuhilfenahme einer Saugpumpe bzw. einer einen Unterdruck
aufbauenden Wasserpumpe.
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Seitlich
des trommelartigen Behälters 20 ist das
rohrförmige
Gehäuse 61 angeordnet,
das die Verdichterschnecke 60 aufnimmt. Das Gehäuse 61 mit
der Verdichterschnecke 60 ist senkrecht oder ansteigend
geführt
(1 und 2).
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Der
trommelartige Behälter 20 besteht
aus einem oberen zylindrischen Behälterkörper 20a, der bodenseitig
in einen sich verjüngenden
Abschnitt 20b übergeht,
der die Ableitrinne 65 bildet (3). Durch
diese Formgebung des Behälters 20 wird
während
des Betriebes der Vorrichtung eine Verwirbelung des Zerkleinerungsproduktes
erreicht, zu der die Form der Reißmesser 31 der Messerscheibe 30 beiträgt.
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4 zeigt
eine Ausführungsform,
bei der der trommelartige und zylindrische Behälter 20 bodenseitig
in einen konisch sich verjüngenden
Abschnitt 20c übergeht,
dessen bodenseitiger Abschluss die Ableitrinne 65 bildet,
die im unteren Bereich bogenförmig
verläuft.
Die in den Abschnitt 20c übergehende Trommelwand 20d begrenzt
mit ihren Endabschnitten 20e, 20'e eine Öffnung 20f, deren Größe gegenüber dem
Trommeldurchmesser kleiner ist. An diese Öffnung 20e schließt sich
der Abschnitt 20c mit der Ableitrinne 65 an. Die
Behälterwandendabschnitte 20e, 20'e gehen in zungenartige
Abschnitte 20g, 20'g über, an
die sich die konisch verlaufenden Wandflächen 20f, 20'h des Behälterabschnittes 20c anschließen, so
dass die in 4 dargestellte Querschnittsform
des Behälters 20 erhalten wird.
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Im
unteren Bereich 61a des Gehäuses 61 der Verdichterschnecke 60 steht
dessen Gehäuseinnenraum 62 über die
Ableitrinne 65 mit dem Innenraum 27 des Behälters 20 in
Verbindung, so dass die Ableitrinne 65 bis in den Aufnahmebereich
der Verdichterschnecke 60 geführt wird. Auf diese Weise kann
das Zerkleinerungsprodukt ZP aus dem Behälter 20 der Verdichterschnecke 60 direkt
zugeführt werden.
Der Antrieb für
die Verdichterschnecke 60 ist bei 66 in 1 und 2 dargestellt.
Als Verdichterschnecke 60 wird eine Ausgestaltung eingesetzt,
bei der die Verdichterschnecke unterschiedliche Steigungen und unterschiedliche
Stegstärke
aufweist. Vermittels der Verdichterschnecke wird das Zerkleinerungsprodukt
ZP in den oberen Bereich 61b des Gehäuses 61 transportiert.
Die Abtrennung der Waschflüssigkeit
mit den in dieser gelösten
Bestandteilen des Entsorgungsgutes E von der zerkleinerten Feststoffkomponente
FK des Entsorgungsgutes erfolgt mittels eines in dem Gehäuse 61 vorgesehenen Schersiebbleches 70.
Die sich an die Ableitrinne 65 anschließende Verdichterschnecke 60 ist
in einem rohrförmigen
Gehäuse 61 angeordnet.
Die Ableitrinne 65 ist bis in den bodenseitigen Bereich
der Verdichterschnecke 60 geführt, die mit dem im Innenraum 62 des
Gehäuses 61 angeordneten
und sich in Verdichterschneckenlängsrichtung
erstreckenden Schersiebblech 70 zum Trennen des zerkleinerten, Feststoffkomponenten
enthaltenden Hygienemülls von
der Waschflüssigkeit
WF mit den in dieser gelösten
Bestandteilen des Hygienemülls,
eine Funktionseinheit bildet, derart, dass die Verdichterschnecke 60 und
das Schersiebblech 70 scherenartig zusammenwirken, um ein
Verstopfen des Schersiebbleches 70 zu vermeiden, wobei über eine
Ableitung 80 vermittels einer Pumpe 81 die Waschflüssigkeit
WF mit den in dieser gelösten
Bestandteilen des Hygienemülls abgezogen
und einem Abwasserkanal 85 zugeführt wird (2, 5, 6 und 7).
Im oberen Bereich 61b des Gehäuses 61 mit der Verdichterschnecke 60 wird
der von der Flüssigkeit
befreite Rest FK des zerkleinerten und feste Bestandteile aufweisenden
Hygienemülls
einem Sammelbehälter 95 zugeführt.
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Die
anfallende Waschflüssigkeit
WF mit den in dieser gelösten
Bestandteilen des Entsorgungsgutes wird über eine Ableitung 80 mit
integrierter Pumpe 81 abgezogen und dem Abwasserkanal 85 zugeführt.
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Eine
zusätzliche
Entfernung von Restflüssigkeit
aus dem Zerkleinerungsprodukt ZP kann über eine spezielle Ausgestaltung
des Übergangbereiches
vom Innenraum 62 des Gehäuses 61 zur Ableitung 80 erreicht
werden. Diese Ausgestaltung besteht in einer Verdichterdüse 100 mit
einem oberen verjüngenden
Abschnitt 100a, die in 2 bei A
dargestellt ist.
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Das
Schersiebblech 70 ist als in das Gehäuse 61 der Verdichterschnecke 60 einsetzbarer
Einsatzkörper 77 ausgebildet,
wobei die gewölbte
Siebfläche 70a abstandslos
zur Umlauffläche
der Verdichterschnecke 60 liegend angeordnet ist, so dass
die Verdichterschnecke 60 an der Innenwandfläche des Schersiebbleches 70 entlang
schert (5, 6 und 7).
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Das
Schersiebblech 70 ist, wie in 8 dargestellt,
im Bereich einer in dem die Verdichterschnecke 60 aufnehmenden
Gehäuse 61 ausgebildeten, verschließbaren Öffnung 75 in
einem kastenförmigen Gehäusestutzen 76 angeordnet,
der mit dem Gehäuse 61 verbunden
ist. In diesem kastenförmigen
Gehäusestutzen 76 ist
der als Schersiebblech 70 ausgebildete Einsatzkörper 77 eingesetzt,
der aus einem kastenförmigen
Rahmen 78 besteht, in dem die gewölbte Siebfläche 70a angeordnet
ist (9). Der Einsatzkörper 77 ist in dem
Gehäuse 61 auswechselbar
angeordnet.
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Die
Messerscheibe 30 trägt
auf ihrer dem Innenraum 27 des Behälters 20 zugekehrten
Wandfläche
eine Anzahl von Reißmessern 31 zum
Zerkleinern, Zerteilen und Zerreißen des Entsorgungsgutes. Dabei
kann es sich um einzeln angeordnete Reißmesser 31 handeln,
jedoch auch ringförmig
angeordnete Reißmesser
können
verwendet werden, wobei neben einem Reißmesserring auch mehrere ineinandergesetzte
Reißmesserringe
mit sich zum Mittelpunkt verkleinerndem Durchmesser eingesetzt werden
können.
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Um
eine effektive Zerkleinerung, Zerteilung und Zerreißen des
Entsorgungsgutes in Verbindung mit der Waschflüssigkeit zu erreichen, ist
es vorteilhaft, wenn die Länge
des Behälters 20 in
etwa dem Durchmesser der Stirnwände 21 bzw. 22 des
Behälters 20 entspricht,
wobei in 1 die eine der beiden Stirnwände 21, 22 nicht
dargestellt ist. Der Durchmesser der Messerscheibe 30 sollte
in etwa dem Durchmesser der Stirnwände 21, 22 im
Bereich oberhalb der Ableitrinne 65 des Behälters 20 entsprechen.
Der Behälter 20 ist
in dem Rahmen 12 des Gehäuses 11 der Vorrichtung 10 feststehend
angeordnet und weist eine in etwa zylindrische Form auf.
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Um
ein einwandfreies Überführen des
in dem Behälter 20 aufbereiteten
Entsorgungsgutes in die Ableitrinne 65 zu gewährleisten,
geht die Behälterseitenwand 23 in
einen, bevorzugterweise konisch sich nach unten verjüngenden
Abschnitt 20b über,
der in die Ableitrinne 65 übergeht (1, 2, 3 und 4).
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Für eine effektive
Zerkleinerung des Hygienemülls
weist jedes Reißmesser 31 einen
optimierten Messerschliff auf. Gemäß der Ausführungsform gemäß 10 bis 15 besteht
jedes Reißmesser 31 aus
einer in etwa rechteckförmigen
Befestigungsplatte 150 und aus einem senkrecht auf der
Befestigungsplatte 150 stehend angeordneten und diagonal zu
dieser verlaufenden platten- und in etwa dreieckförmigen Messerkörper 155.
Die Befestigungsplatte 150 ist mit Durchbrechungen zur
Aufnahme von Befestigungsschrauben versehen, um das Reißmesser 31 an
der Messerscheibe 30 befestigen zu können, jedoch auch andere Befestigungsarten
können
zur Anwendung gelangen. Die Befestigungsplatte 150 kann
auch eine andere geometrische Formausgestaltung aufweisen, jedoch
ist die rechteckförmige Ausgestaltung
von Vorteil, da durch die Anordnung des Messerkörpers 155 in diagonaler
Richtung zur rechteckförmigen
Befestigungsplatte 150 der Messerkörper 155 eine Länge aufweisen
kann, die in etwa der Diagonalen der Befestigungsplatte 150 entspricht.
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Der
Messerkörper 155 ist
plattenförmig
ausgebildet; er ist senkrecht stehend auf der Befestigungsplatte 150 befestigt
und weist in etwa eine dreieckige Formgebung auf, wobei der Messerkörper mit seiner
Dreiecksgrundseite auf der Befestigungsplatte 150 aufsitzt.
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Die
eine Seitenwandfläche 156 des
Messerkörpers 155 ist
bogenförmig
nach innen gewölbt (10),
während
die andere Seitenwandfläche 157 plan
verlaufend ist (11). Diese Seitenwandfläche 157 weist
zwei zur Seitenwandfläche
abgewinkelte Seitenabschnittsflächen 158, 159 sowie
eine im oberen Spitzenbereich des Messerkörpers 155 liegende obere
Abschnittsfläche 160 auf,
die unter Ausbildung einer Schneidkante 161 mit einer messerartigen
eingezogenen Reißkante 162 in
eine spitz zulaufende Schneidfläche 162 übergeht
(12). Die andere sich vom Spitzenbereich des Messerkörpers 155 zur seitlichen
Abschnittsfläche 158 erstreckende
Seitenkante ist als Schneidkante und Schneidfläche 163 ausgebildet,
wobei die eingezogene Reißkante 162 als
zweiseitig angeschliffene Einziehung ausgebildet ist.
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Aufgrund
der speziellen Profilierung des Messerkörpers 155 ist ein
Reißmesser 31 geschaffen,
das aufgrund verschiedener Flächenanschliffe Schneid-
und Reißkanten
aufweist, die eine effektive Zerkleinerung des Hygienemülls ermöglichen.
Die geometrische Anordnung der Reißmesser 31 auf der Messerscheibe 30 ist
so gewählt,
dass sich eine optimale Verwirbelung in Arbeits- und Trennrichtung
der Messerscheibe 31 ergibt.
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Zur
Entlüftung
ist der Behälter 20 mit
einem selbstnachfüllenden
Geruchsverschluss 50 versehen (2).
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Die
Steuerung des Zulaufs für
die Waschflüssigkeit
WF und der Dosierpumpen 28', 29', 129' für die Hygieneflüssigkeit
und für
die Chemikalie, die Steuerung für
die Antriebseinreichung 35 für die Messerscheibe 30 sowie
die Steuerungen für
die Ableiteinrichtung 165, die Verdichterschnecke 60 und
die Pumpen sind in einem Programmschaltwerk zusammengefasst oder
werden vermittels einer frei programmierbaren Einrichtung vorgenommen.