DE4234793C2 - Flachkanne - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flachkanne zur Aufnahme von Faserband
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Flachkanne dient als Behältnis zur Aufnahme des von Karden
oder Strecken abgelieferten Faserbandes sowie dessen Transport zu
einer Weiterverarbeitungsmaschine der Spinnerei, durch welche das
Faserband aus der Flachkanne wieder entnommen wird. Flachkannen
haben im Gegensatz zu Rundkannen den Vorteil, daß sie sich platz
günstiger aufstellen und transportieren lassen. Weiterhin kann
die Flachkanne mehr Faserband speichern als eine entsprechende
Rundkanne. Problematisch ist jedoch gegenüber der Rundkanne das
Befüllen und Entleeren der Flachkanne, denn das Faserband darf in
keinerlei Weise dadurch in seiner Qualität beeinträchtigt werden.
Bekannte Flachkannen bestehen aus zwei langgestreckten, paralle
len Seitenwänden und zwei erheblich kürzeren Stirnwänden. Alle
Wände sind lotrecht zum Kannenboden angeordnet (EP 344 484).
Der Querschnitt der Flachkanne kann im einzelnen eine rechteckige
Form, eine rechteckige Form mit abgerundeten Ecken (EP 344 484),
eine rechteckige Form mit abgerundeten Endstücken (DE-OS 40 15
938, Fig. 3A), oder eine ovale Form sein. Die entsprechende Form
nimmt auch der Federteller an, der sich entsprechend der Faser
bandfüllung in der Kanne senkt oder hebt.
Beim Befüllen mit Faserband wird die Flachkanne unter der Füll
vorrichtung in Kannenlängsrichtung hin- und herbewegt, so daß
durch diese Changierbewegung das Faserband zykloidenförmig von
einer Stirnwand der Flachkanne zur anderen abgelegt wird. Die ab
gelegten Faserbandlagen bilden mit zunehmender Füllung eine Band
säule, die mittels ihres Eigengewichtes den Federteller langsam
bis zum Anschlag am Kannenboden senkt. Der Federteller weist ei
nen abgewinkelten Rand auf und liegt mit seiner abgewinkelten
Fläche bis auf einen kleinen Spalt an den Kannenwänden an. Nach
dem Stand der Technik (EP 344 484) wird der Federteller an seinen
beiden Enden von je einer Schraubenfeder getragen, die den Feder
teller im unbelasteten Zustand beim oberen Kannenrand positionie
ren.
Mit wachsender Höhe der Faserbandsäule, die aus einer Vielzahl
von aufeinanderliegenden Faserbandlagen besteht, wächst deren
Masse. Insbesondere mit Annäherung der Flachkanne an den jeweili
gen Umkehrpunkt der Changierung, wo sich die Geschwindigkeit än
dert, tritt der Effekt ein, daß die Faserbandsäule infolge ihrer
Massenträgheit in Richtung der jeweiligen Stirnseite schwankt.
Dabei schwankt die Faserbandsäule in ihrer Gesamtheit. Dieses
Schwanken ist störend, da es die noch laufende Faserbandablage
beeinflußt. Das führt nicht nur zu Dichteveränderungen des Faser
bandes in Nähe der Stirnseite gegenüber anderen Ablagepositionen,
sondern es kann auch vorkommen, daß Faserbandschlingen an der
Stirnseite durch das Schwanken der Faserbandsäule in den momenta
nen Spalt zwischen Faserbandsäule und Kannenwand rutschen und
verklemmt werden, was bei späterem Bandabzug die Bandbruchgefahr
erhöht. Das Schwanken der Faserbandsäule verursacht weiterhin ein
unerwünschtes Kraftmoment auf die Kannenwand und den Federteller.
Um diesem Nachteil entgegenzuwirken, wird nach EP 344 484, Fig.
1 und 2 vorgeschlagen, an den Innenseiten der länglichen Seiten
wände jeweils einen Pantografen (auch Scherengitter oder Nürnber
ger Schere genannt) anzuordnen, die eine Parallelführung des Fe
dertellers zur Wandung sichern sollen. Das ist jedoch ein erhöh
ter konstruktiver Aufwand, der eine Schieflage des Federtellers
auch nicht sicher vermeidet.
Die sich an den Längsrändern des Federtellers symmetrisch gegen
überliegenden Pantografen, können nicht verhindern, daß der Fe
derteller bei erhöhten Changiergeschwindigkeiten zum Kippen in
Richtung seiner Längsachse neigt. Es besteht die Gefahr des Ver
kantens gegenüber der Wandung. Mit dem Kippen des Federtellers
besteht aber auch der Nachteil, daß eine schlagartig belastete
Schraubenfeder aus ihrer Vertikalachse ausknickt.
Die genannten Probleme haben bisher eine breite Einführung der
Flachkanne in der Praxis verhindert, weil Liefergeschwindigkeiten
wie sie bei der Rundkanne üblich sind, nicht realisiert werden
konnten.
Aufgabe der Erfindung ist es, beim Befüllen einer changierenden
Flachkanne eine ordnungsgemäße Bandablage zu erzielen, die auch
eine fehlerfreie Bandentnahme ermöglicht und zwar bei wirtschaft
lichen Ablagegeschwindigkeiten, wie sie bei Rundkannen möglich
sind.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Hiermit wird in jeder Lage des Federtellers und bei hohen
Changiergeschwindigkeiten vermieden, daß ein Ausknicken der
Schraubenfedern aus ihrer horizontalen Lage erfolgt wie es durch
Schwanken der Faserbandsäule hervorgerufen werden kann.
Durch die Ausgestaltung nach den Ansprüchen 4 bis 6 ergeben sich
zahlreiche Widerstandspunkte, die zu einer zusätzlichen und somit
erhöhten Haftreibung zwischen Faserbandsäule und Kannenwandung
führen. Mit dieser konstruktiv einfachen Maßnahme gelingt es, das
Schwanken der Faserbandsäule infolge Massenträgheit zu dämpfen.
Weiterhin bringt dies den Vorteil einer erhöhten Biegesteifigkeit
der Seitenwände.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug
nahme auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen
Fig. 1 eine Flachkanne in einer Changiervorrichtung einer
Strecke
Fig. 2 den inneren Aufbau einer erfindungsgemäßen Flachkanne
Fig. 3 eine Seitenansicht der Flachkanne.
Nach Fig. 1 wird Faserband von einem Streckwerk zu einem Drehtel
ler 2 geliefert. Die Lieferrichtung des Faserbandes ist durch ei
nen Pfeil A dargestellt. Der Drehteller 2 weist einen Bandfüh
rungskanal 1 auf, dessen Mündung exzentrisch angeordnet ist. Er
rotiert stationär und wird von einem Maschinentisch 3 umgeben.
Das Faserband verläßt die Mündung im Drehteller 2 und wird in ei
ner Flachkanne 4 in zykloider Form abgelegt. Die Ablage des Fa
serbandes ist nicht dargestellt. Jede einzelne Lage Faserband
wird über die gesamte Breite und Länge der Flachkanne 4 abgelegt.
Wenn die Flachkanne gefüllt ist, wird sie zur Weiterverarbeitung
des Faserbandes zu einer Spinnmaschine transportiert. Die Breite
der Flachkanne 4 entspricht deshalb der Arbeitsbreite einer ein
zelnen Spinnstelle. Die Flachkanne 4 kann eine rechteckige oder
ovale Grundfläche besitzen. Bevorzugt wird die rechteckige Grund
fläche mit abgerundeten Ecken. Die Flachkanne 4 wird unterhalb
des Drehtellers 2 in Längsrichtung (entsprechend Doppelpfeil B)
hin- und herbewegt (changiert), so daß der Federteller (in Fig.
1 nicht dargestellt) über seine gesamte Länge mit Faserband be
legt wird. Um die Flachkanne 4 changieren zu können, steht diese
auf einer Rollenbahn 6. Die Rollenbahn 6 besteht aus einer Viel
zahl frei beweglicher Rollen, die nebeneinander angeordnet sind.
Sie entspricht dem Changierweg. Auf dieser Rollenbahn 6 wird die
Flachkanne 4 changiert. An der seitlichen Begrenzung der Rollen
bahn 6 befinden sich beidseitig im Abstand zueinander Führungs
rollen 7 und 70, (in der Regel mehr als zwei pro Seite), die der
Flachkanne 4 im Standbereich eine Führung geben. Für den Zeitraum
der Changierung wird die Flachkanne 4 im oberen Drittel unterhalb
eines oberen Bördelrandes 5 beidseitig durch je eine Changierhal
terung 8 und 80 erfaßt, wobei diese Changierhalterungen mit einem
Fahrgestell 9 in Verbindung stehen. Dieses Fahrgestell 9 hat ei
nen hier nicht dargestellten Antrieb. Der Antrieb wird entspre
chend einem Programm zur Befüllung der Flachkanne 4 gesteuert.
Das Fahrgestell 9 wird entlang einer Schiene 10 geführt.
Die Flachkanne wird hin- und herbewegt, d. h. changiert. Die Chan
giergeschwindigkeit wird unmittelbar vor dem Umkehrpunkt auf den
Wert Null abgebremst, um dann nach Erreichen des Umkehrpunktes
unmittelbar auf Changiergeschwindigkeit zu beschleunigen. In Nähe
des gegenüberliegenden Umkehrpunktes erfolgt der analoge Vorgang
des Bremsens und Beschleunigens.
Fig. 2 zeigt den inneren Aufbau der Flachkanne innerhalb der
Kannenwandung und unterhalb eines Federtellers 14. Der Federtel
ler 14 wird von zwei Schraubenfedern 11, 110 und einem einzelnen
Scherengitter 12 getragen, das mittig zwischen dem Kannenboden
und dem Federteller 14 angeordnet ist. In den Kreuzungspunkten
des Scherengitters 12 sind in horizontaler Lage Streben 16, 160
angeordnet, die drehbar im jeweiligen Kreuzungspunkt gelagert
sind. Die Enden der Streben 16, 160 sind mit der jeweils gegen
überliegenden Schraubenfeder 11, 110 gelenkig verbunden. Die ge
lenkige Verbindung wird erreicht, indem die Enden der Streben 16,
160 zu Ösen 16.1, 16.2, 160.1, 160.2 ausgebildet sind.
Mit zunehmender Ablage von Faserband wird infolge des Faserband
gewichtes der Federteller 14 nach unten gedrückt. Es bildet sich
aus der Vielzahl von Faserbandlagen eine Faserbandsäule, die in
folge ihrer Massenträgheit in den Umkehrpunkten der Changierung
zum Schwanken neigt. Das Schwanken entwickelt Kräfte, die auf die
Kannenwandung und die Changierhalterung wirken. Um dieses Schwan
ken der Faserbandsäule während des Changierens der Flachkanne 4
zu dämpfen, werden die Seitenwände 13 in Nähe der Oberkante ge
wellt. Es kann aber auch die gesamte Seitenfläche gewellt werden.
Die Wellung 18 erfolgt so, daß beginnend in Nähe des oberen Bör
delrandes 5 der Flachkanne 4, Wellenberge und -täler der Lotrech
ten zur Kannenstandfläche folgen, d. h. in Richtung Unterkante 50
zeigen (Fig. 4). Es ist aber auch eine andere Ausführung mög
lich, d. h. Wellenberge und -täler führen parallel zur Ober- und
Unterkante der Seitenwand 13. Die Wellung 18 schafft zahlreiche
Widerstandspunkte, die zu einem erhöhten Kraftschluß zwischen Fa
serbandsäule und Kannenwandung führen. Der Vorteil ist, daß ein
Schwanken der Faserbandsäule reduziert wird.
Claims (6)
1. Flachkanne zur Aufnahme von textilem Faserband, die in einer
Befüllungsstation changiert wird, wobei die Flachkanne (4)
einen Federteller (14) aufweist, der entlang der Kannenwan
dung bewegbar ist und von zwei Schraubenfedern (11, 110) und
einer Scherengitteranordnung (12) getragen wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen den Schraubenfedern (11, 110) in
der Kannenlängsmittenebene ein einziges Scherengitter (12)
angeordnet ist, in dessen Kreuzungspunkten je eine horizonta
le Strebe (16, 160) mittig gelagert ist, die mit ihren freien
Enden in gleicher Höhe mit den Schraubenfedern (11, 110) ge
lenkig verbunden ist.
2. Flachkanne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Streben (16, 160) die einander zugewandten Umfangsseiten der
Schraubenfedern (11, 110) verbinden.
3. Flachkanne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Streben (16, 160) an ihren freien Enden je eine Öse
(16.1, 16.2; 160.1, 160.2) aufweisen, durch die eine Windung
der jeweiligen Schraubenfeder (11, 110) hindurchgeführt ist.
4. Flachkanne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Seitenwände (13) der Flachkanne (4) gewellt
sind.
5. Flachkanne nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Seitenwände (13) der Flachkanne (4) in Nähe ihrer Oberkante
gewellt sind.
6. Flachkanne nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheitellinien der Wellen (18) senkrecht zur Oberkan
te (5) der Flachkanne (4) verlaufen.
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