DE423397C - Verfahren zum Roesten, Aufschliessen und Kotonisieren vegetabilischer Rohstoffe zwecks Gewinnung von Langfasern und kotonisierten Fasern oder von Papierstoff - Google Patents

Verfahren zum Roesten, Aufschliessen und Kotonisieren vegetabilischer Rohstoffe zwecks Gewinnung von Langfasern und kotonisierten Fasern oder von Papierstoff

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DE423397C DEK81101D DEK0081101D DE423397C DE 423397 C DE423397 C DE 423397C DE K81101 D DEK81101 D DE K81101D DE K0081101 D DEK0081101 D DE K0081101D DE 423397 C DE423397 C DE 423397C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

  • Verfahren zum Rösten, Aufschließen und Kotonisieren vegetabilischer Rohstoffe zwecks Gewinnung von Langfasern und kotonisierten Fasern oder von Papierstoff. Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zum Rösten, Aufschließen und Kotonisieren vegetabilischer Rohstoffe nvecks Gewinnung von kotonisierten Fasern oder Langfasern sowie von Papierstoff.
  • Man ist bei den bisherigen Verfahren zur Aufschließung von Fasern immer davon ausgegangen, die Inkrustierung der Interzellularsubstanzen möglichst in Lösung zu bringen, um sie auswaschen zu können und dadurch die Fasern freizulegen. -Man hat sich hierzu der verschiedensten, teils sauren, teils alkalischen Chemikalien bedient, teils hat man auch auf biologischem Wege durch Fäulnisprozesse die Interzellularsubstanzen zu zerstören versucht. Letztere Prozesse sind langwierig und zurn Teil mit für die Gesundheit schädlichen Übelständen behaftet. Erstere Gruppe von Verfahren schwankt zwischen den beiden Extremen, einerseits die Faser durch zu starke Einwirkung der Chemikalien zu schwächen, anderseits durch zu geringe Einwirkung die Isolierung der Zellenfasern in Frage zu stellen. Dieser Nachteil zeigt sich natürlich bei der Herstellung von kotonisierten Fasern besonders, da zur Isolierung der Einzelfaser ein ziemlicher Aufwand derjenigen Energie notwendig ist, durch die die Interzellularsubstanz gelöst oder zerstört werden spll.
  • Der Erfinder geht nun von der Beobachtung aus, daß bei der Behandlung der vegetabilischen Rohmaterialien mit unlöslichen oder schwerlöslichen pule erförmigen Körpern bei Gegenwart von Wasser, bei hoher oder niedriger Temperatur die Interzellularsubstanzen, soweit sie nicht gelöst werden, einer eigentümlichen Veränderung unterliegen, die sich darin zeigt, daß sie spröde und brüchig werden, so daß sie sich aus dem Fasermaterial in Pulverform auswaschen oder auskämmen lassen. Das Verfahren besteht darin, daß das Rohgut mit unlöslichen Oxyden oder Hydroxyden der Erdalkali- oder Erdmetalle bei Gegenwart von Wasser in der Wärme zweckmäßig unter Druck behandelt wird. Wird ein derartig, beispielsweise in einem Autoklaven behandeltes Rohgut nachher ausgewaschen, so geht der größte Teil der Interzellularsubstanz mit den pulverförrnigen Zusätzen beim Waschen in die Waschlauge. Der Rest läßt sich nach Trocknen des Gutes ohne weiteres beim Durchklopfen oder Auskämmen des 'Materials entfernen. Die nach dem Auskämmen erhaltene Pflanzenfaser ist weiß, glänzend und weich. Sie besitzt eine Festigkeit, die diejenige der amerikanischen Baumwolle bei weitem übertrifft, auch wesentlich höher ist als clie Festigkeit der nach den bisherigen Kotonisierverfahren gewonnenen Fasern. Es scheint, als ob die chemische Reaktion der Oxyde, wenn sie auch vielleicht die Reaktion unterstützt, für das Verhalten der Inkrusten nicht ausschlaggebend ist. Das Verfahren soll in folgendem an einigen Beispielen erläutert werden. i. iooTeile vonHolzteilen befreitesFlachswerg werden mit iooo Teilen Wasser und 25 Teilen geglühten '.L%Iagnesits im offenen Kocher auf 95 bis ioo° 4 Stunden erhitzt. Danach wird das Produkt gespült, getrocknet und gekämmt.
  • 2. 3oo Teile Roggenstroh werden mit 5 Teilen gebrannten Magnesits und 3500 Teilen Wasser im Autoklaven auf i2o° G Stunden erhitzt. Das Produkt wird ausgewaschen und gemahlen und stellt einen ohne weiteres brauchbaren Papierstoff dar.
  • 3. Es werden Zoo g Flachswerg zusammen mit 30 g Kaolin, also 15 Prozent, berechnet auf die Rohfaser und 2ooo g Wasser im Autoklaven auf 13o° C und 3 Atmosphären erhitzt. Die Kochzeit beträgt .4 Stunden. Die weitere Behandlung erfolgt dann wie vorstehend angegeben.
  • 4. Es werden ioo Teile Flachsabfall zusammen mit iooo Teilen Wasser und 2o Teilen Aluminiumhydroxyd im Autoklaven 4. Stunden bei einer Temperatur bis zu i2o° erhitzt. Die weitere Behandlung erfolgt dann wie vorstehend angegeben.
  • 5. Es werden iooo Teile Roggenstroh (o=der auch Flachswerg) mit '75 Teilen 1Uagnesiumoxyd erhitzt und bei dieser Temperatur 3 Stunden belassen. Die weitere Behandlung erfolgt dann wie früher.
  • Es sei noch erwähnt, daß die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bereits früher gestellt, aber in einer wesentlich abweichenden Form die Lösung angestrebt wurde. Das ältere Verfahren unterscheidet zwei Abschnitte; im ersten Verfahrensabschnitt sj#Il eine Einwirkung auf die pflanzliche Haut und die äußere Schicht der Gräser vermittels kochender Laugen erfolgen, um diese Teile bei dem zweiten Verfahrensabschnitt leichter ablösen und rollständig entfernen zu können; in diesem wird die vorbereitete Pflanze in ein Bad von crem- oder pastenartigem Zustand verbracht. Aus diesem Bad soll einerseits ein sehr feines Pulver in das gallertartig gemachte Gewebe der Pflanzenhaut eindringen, um zu verhindern, daß die präparierte Haut nicht wieder in den ursprünglichen, faserbindenden Zustand zurückkehrt, und andererseits soll die Haut innerhalb.der verhältnismäßig konsistenten Masse des Bades haften und eine Trennung von dem Fasermaterial der Pflanze ermöglichen. Das Verfahren muß gegenüber der vorliegenden Erfindung als umständlich und unwirtschaftlich bezeichnet werden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zum Rösten, Aufschließen und Kotonisieren vegetabilischer Rohstoffe zwecks Gewinnung von Langfasern und kotonisierten Fasern oder von Papierstoff, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohgut mit den schwer löslichen oder unlöslichen Oxyden oder Hydroxyden der Erdalkali- oder Erdmetalle bei Gegenwart von Wasser mit oder ohne Anwendung von höherer Temperatur oder Druck behandelt wird.
DEK81101D 1922-03-07 1922-03-07 Verfahren zum Roesten, Aufschliessen und Kotonisieren vegetabilischer Rohstoffe zwecks Gewinnung von Langfasern und kotonisierten Fasern oder von Papierstoff Expired DE423397C (de)

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