DE4232895C2 - Behälter aus leicht verrottbarem Material - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälter aus einem leicht ver­ rottbarem Material, der aus zwei vorzugsweise identischen Halbschalen zusammensetzbar ist, wobei jede Halbschale einen zu einer Querschnittsebene, beispielsweise der Längsmittelebe­ ne, symmetrisch verlaufenden, über die Ebene der Behälteröff­ nung abschnittsweise vorspringenden Halbschalenrand mit ver­ setzten Abstufungen bzw. Lappen und mit jeweils einander ge­ genüberliegenden Formschlußverbindungen in Form von verrasten­ den Vorsprüngen an der Außenseite der einen Halbschale und von Rastausnehmungen an der anderen Halbschale aufweist.

Behälter dieser Art werden zunehmend als Speisenbehälter für Fertiggerichte in Schnellimbißlokalen bzw. zum Mitnehmen verwendet. Während diese Behälter bisher aus geschäumten Kunst­ stoffen geformt waren, sind sie heute im Interesse der Umwelt aus gebackenen waffelähnlichen Stärkekomponenten, also aus verrottbarem Material; sie müssen aber dennoch ihrer Verwen­ dung entsprechend formstabil, thermisch genügend resistend und sicher verschließbar sein. Es handelt sich ferner um ein Massen­ produkt, bei welchem schon kleinste Einsparungen Hand in Hand mit einfachen Verbesserungen enorme Vorteile bringen. Eine be­ kannte Ausführung zur Aufnahme von Fleischlaibchen ist einstückig ausgebildet und weist zwei Halbschalen auf, die durch eine Bie­ geleiste elastisch miteinander verbunden sind. Eine andere Aus­ führung weist zwei getrennte Halbschalen auf, deren randseiti­ ge Klauen wie federnde Haken ineinandergreifen und einschnappen. Einerseits beim Leertransport und anderseits bei mehrfachem Öffnen und Schließen brechen diese bekannten Formschlußver­ bindungen ab, sodaß ein sicherer Transportverschluß der ver­ packten Ware nicht mehr möglich ist.

Aus der AT 392 243 C ist ein zweischaliger Behälter aus ei­ nem verrottbaren Material, wie aus einem dicht gebackenen Waf­ felmaterial vorwiegend auf Stärkebasis bekannt. Die Behälter­ hälften tragen randseitig Formschlußverbindungen in Form von Schnappverschlüssen, die einerseits eine Verschlußrippe und an­ derseits eine Verschlußlasche aufweisen, durch welche die Ver­ schlußrippe hindurchgreift. Das Material ist mechanisch nicht sehr stark belastbar.

Es sind auch andere Formen für Behälter aus verrottbarem Material vorgeschlagen worden. Die US 5,376,320 A zeigt eine Art Scharnier zwischen zwei Halbschalen. Um ein Verrutschen der aufeinandergelegten Halbschalen zu verhüten, sind sie an ihren Rändern mit Buckeln und Vertiefungen versehen, die jedoch zum Zusam­ menhalten der Halbschalen nicht beitragen.

Die US 5,111,362 A beschreibt ein Gehäuse mit zwei Halbschalen zur Aufnahme einer gedruckten Schaltung. Die beiden Halbschalen werden durch eine am Rand vorgesehene Nut-und-Feder-Verbindung ausgerichtet; für ihren Zusammenhalt sind jedoch Schrauben vorgesehen, was sich für einen Behälter aus verrottbarem Material jedoch nicht eignet.

Die US 5,060,851 A zeigt einen Behälter für Nahrungsmittelprodukte mit zwei auf­ einanderpassenden Teilen, insbesondere aus Karton, die durch Laschen an dem einen Teil und entsprechenden Ausnehmungen an dem anderen Teil zusammen­ gehalten werden. Die Verschlüsse sind jedoch nicht stabil genug für ernstliche Beanspruchungen bei Transport und Lagerung.

Bei Nahrungsmittelbehältern sind auch andere Ausbildungen der Randzonen von aufeinander zu legenden Halbschalen vorgeschlagen worden, z. B. in der US 4,883,195 A, die einen Pizzabehälter mit einer Entlüftung in dem Randbereich zeigt. In der US 4,600,117 A ist ein Nahrungsmittelbehälter beschrieben, bei dem obere und untere Halbschalen mit einem umlaufenden Flansch ausgebildet sind, die beim Schließen der Halbschalen aufeinanderpassen. Auch hier kann auch eine Entlüftung vorgesehen sein.

Die Erfindung geht von einem Behälter gemäß dem Stand der Technik aus, wie er in der oben erwähnten österreichischen Patentschrift AT 392343 C beschrieben ist. Auf­ gabe der Erfindung ist es, eine sichere und doch wirtschaftliche formschlüssige Verbindung der zwei Schalen zu erzielen, damit der Behälter formstabil und si­ cher verschließbar ist. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß einerseits an der Wandinnenseite jeder Halbschale in Richtung der Höhenerstrec­ kung jeder Seitenwand im Bereich der Lappen des vorspringenden Halbschalen­ randes Rippen mit den Rastausnehmungen und anderseits zwischen den Lappen nächst des Halbschalenrandes die Vorsprünge, beispielsweise in Form eines längs oder parallel zum Halbschalenrand laufenden Randwulstes, zum Aufrasten der Rastausnehmungen beim Aufeinandersetzen der Halbschalen angeordnet sind. Bei zylindrischen bzw. leicht kegelförmigen Halbschalen kann somit der Halbschalen­ rand etwa in zueinander um 180° versetzten Bereichen laschenartig hochgezogen sein und in diesen Bereichen können also an der Wandinnenseite die Rippen mit den Rastausnehmungen aufscheinen. Im restlichen, tiefer liegenden Randbereich läuft ein Randwulst. Zwei um 90° zueinander verdrehte Halbschalen können so aufeinander einrasten und bilden dadurch einen geschlossenen Behälter. Diese hochgezogenen Wandbereiche können etwa auch in einem Winkelabstand von 120° liegen, so daß sich sechs Zonen bilden, von denen drei vorspringende bei verdrehtem Aufeinandersetzen den Halbschalenrand übergreifen, bis die Ausneh­ mungen in den Rippen auf dem Randwulst aufrasten. Besonders zweckmäßig ist es aber, wenn die Rippen mit den Rastausnehmungen auf einander gegenüberlie­ genden Wandinnenseiten eines Behälters mit etwa quadratischem Grundriß und nach außen schalenförmige geneigten Seitenwänden vorgesehen sind und wenn die Wände mit den Vorsprüngen an der Außenseite im rechten Winkel zu den Wänden mit den Rippen und den Rastausnehmungen angeordnet sind. Diese Schachtel ist besonders stabil, leicht einstückig herstellbar und gewährleistet einen besonders sicheren Verschluß, der auch ein oftmaliges Öffnen und Schließen er­ laubt.

Schließlich ist es vorteilhaft, wenn zwischen den Rastausnehmungen der Rippen und den diese tragenden Wänden ein Abstand zur Behälterbelüftung im zusam­ mengesetzten Zustand der Halbschalen vorgesehen ist. Ein dichtes Abschließen ist wegen der Dampfbildung der Speisen in den meisten Fällen unerwünscht, so daß der mit Rippen kombinierte Verschluß einen Vorteil bietet, wenn die Rastaus­ nehmungen in den Rippen nicht bis zur Wandinnenseite reichen. Zur Erhöhung der Stabilität sind bei einer bevorzugten Ausführungsform zwischen den Rippen mit den Rast­ ausnehmungen weitere parallele Rippen, die sich bis in den Bo­ denbereich der Halbschalen erstrecken, vorgesehen.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Halbschale gemäß der Linie I-I in Fig. 3, Fig. 2 einen Querschnitt dieser Halbschale gemäß der Linie II-II in Fig. 3, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Halbschale und Fig. 4 einen aus zwei Halbschalen gemäß Fig. 1 und 2 gebildeten Be­ hälter.

Ein aus leicht verrottbarem Material bestehender Behälter 1 zur Aufnahme von Speisen wird aus zwei völlig gleichen Halb­ schalen 2, 3 (Fig. 4) gebildet.

Die Fig. 1 zeigt eine Halbschale 4 in ihrer Verwendung als Behälterdeckel und Fig. 2 dieselbe Halbschale 4 in ihrer Verwen­ dung als Behälterschale. Der Schnitt I-I nach Fig. 3 durch diese Halbschale 4 zeigt, daß die einander gegenüberliegenden Seiten­ wände 5, 6 über den Halbschalenrand 7 hinaus in ihrem Mittel­ teil laschenartig zu Lappen 8, 9 verlängert sind. Die Seiten­ wände 5, 6 sind an der Innenseite durch vertikale Rippen 10 verstärkt. Ferner sind ebenfalls vertikale Rippen 11 vorgesehen, die sich über den inneren Bereich der Lappen 8, 9 erstrecken, diese verstärken und die Rastausnehmungen 12 aufweisen. Fig. 2 und 3 zeigen bei jedem der Lappen 8 und 9 je vier Rippen 11 mit je einer Rastausnehmung 12.

Die Halbschale 4 trägt auf den Seitenwänden 13, 14 gemäß Fig. 2 im Randbereich links und rechts einen horizontalen Rand­ wulst 15, auf welchem die Rastausnehmungen einer zweiten Halb­ schale, die horizontal um 90° gedreht wurde, aufrasten kann (Fig. 4). In Fig. 4 sind die Rastausnehmungen 12' und der Rand­ wulst 15' dargestellt.

Wie Fig. 2 zeigt, ist der Randwulst 15 beiderseits in einer entsprechend der Breite der Lappen 8, 9 zurückversetzten Zone der Seitenwände 13, 14 angeordnet, sodaß die beiden Halbschalen 2, 3 (Fig. 4) nicht nur gegen unbeabsichtigtes Abheben des Deckelteiles (2), sondern auch gegen Querkräfte gesichert sind.

Im Bereich der Formschlußverbindung (Rastausnehmungen 12 und Randwulst 15) ergibt sich infolge der Rippen 11 ein Spalt 16 (links in Fig. 4 hervorgehoben), durch welchen eine Belüftung bzw. Entlüftung des Behälterinhaltes möglich ist. Die Rippen 10 und 11, der Randwulst 15 und ein Waffelboden 17 verstärken den Behälter, sodaß ausreichende Festigkeit und Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Öffnen erreicht wird.

Überdies sind Rippen 18 an der Außenseite des Behälters im Bereich der zurückversetzten Seitenwände 13, 14 vorgesehen, die an den Randwulst 15 rechtwinkelig anschließen und bis in Boden­ nähe verlaufen. Diese Rippen 18 verstärken nicht nur die Seiten­ wände 13, 14 und verhindern damit ein unbeabsichtigtes Öffnen des Behälters durch Zusammendrücken, sondern unterstützen auch den Randwulst 15 selbst.

Behälter dieser Art können als Speisebehälter und wie auch zu Verpackungszwecken (z. B. Glühlampen) verwendet werden.

Claims (7)

1. Behälter aus einem leicht verrottbarem Material, der aus zwei vorzugswei­ se identischen Halbschalen zusammensetzbar ist, wobei jede Halbschale einen zu einer Querschnittsebene, beispielsweise der Längsmittelebene, symmetrisch verlaufenden, über die Ebene der Behälteröffnung ab­ schnittsweise vorspringenden Halbschalenrand mit versetzten Abstufungen bzw. Lappen und mit jeweils einander gegenüberliegenden Formschluß­ verbindungen in Form von verrastenden Vorsprüngen an der Außenseite der einen Halbschale und von Rastausnehmungen an der anderen Halb­ schale aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß einerseits an der Wandin­ nenseite jeder Halbschale (2, 3, 4) in Richtung der Höhenerstreckung jeder Seitenwand (5, 6) im Bereich der Lappen (8, 9) des vorspringenden Halb­ schalenrandes Rippen (11) mit den Rastausnehmungen (12, 12') und an­ derseits zwischen den Lappen (8, 9) nächst des Halbschalenrandes die Vorsprünge zum Aufrasten der Rastausnehmungen (12, 12') beim Aufein­ andersetzen der Halbschalen (2, 3, 4) angeordnet sind.

2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge durch einen längs oder parallel zum Halbschalenrand laufenden Randwulst (15, 15') gebildet sind.

3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der den Rand­ wulst (15, 15') tragende Teil der Halbschalenwand (13, 14) in einer Breite zumindest entsprechend dem vorspringenden, die Rippen (11) mit den Ra­ stausnehmungen (12, 12') tragenden Halbschalenrand (8, 9) und vorzugsweise im Ausmaß der Wandstärke der Lappen (8, 9) gegen das Innere der Halbschalen (2, 3, 4) zurückversetzt ist. (Fig. 2)

4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (11) mit den Rastausnehmungen (12, 12') auf einander gegen­ überliegenden Wandinnenseiten eines Behälters mit etwa quadratischen Grundriß und nach außen schalenförmig geneigten Seitenwänden (5, 6, 13, 14) vorgesehen sind und daß die Wände (13, 14) mit den Vorsprüngen (15, 16) an der Außenseite im rechten Winkel zu den Wänden (5, 6) mit den Rippen (11) und den Rastausnehmungen (12, 12') angeordnet sind.

5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Rastausnehmungen (12, 12') der Rippen (11) und den diese tragenden Wänden (5, 6) ein Abstand zur Behälterlüftung im zusammen­ gesetzten Zustand der Halbschalen (2, 3, 4) vorgesehen ist.

6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Rippen (11) mit den Rastausnehmungen (12, 12') weitere pa­ rallele Rippen (10), die sich bis in den Bodenbereich der Halbschalen (2, 3, 4) erstrecken, vorgesehen sind.

7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an den Randwulst (15, 15') seitlich anschließend in Richtung der Erzeu­ genden der Behälterwand laufende Rippen (18) vorgesehen sind.