DE4227666C2 - Verfahren zur Gewinnung natürlicher Milchproteine - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung natürlicher Milchproteine

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung natürlicher Milchproteine, bei welchem eine Milchfraktion mit einer anionischen Polysaccharid-Lösung versetzt wird, wodurch eine Auftrennung des Gemisches in natürliches Kas­ einkonzentrat und eine das Fällungsmittel enthaltende Fraktion erfolgt.
Es ist bekannt, die Milch durch die Anwendung zentrifuga­ ler Trenntechniken in drei Fraktionen zu unterteilen, und zwar in Fett-, Kasein- und Molkefraktionen. Obwohl alle Bestandteile der Milch als Nahrungsmittel anzusehen sind, konnte bisher keine abfallfreie Milchverarbeitung vorge­ nommen werden. Dies führte zu Haupt- und Nebenprodukten, deren biologischer Wert und deren Kosten zum Teil großen Schwankungen unterlagen.
In der DE-PS 5 55 273 wird bereits vorgeschlagen, die Milch durch Zugabe eines Pektinkonzentrates in Kaseinkonzentrat und eine pektinhaltige Molkefraktion aufzutrennen. Dadurch gelang es erstmals, deine Lösung natürlichen Kaseins in sechsfacher Konzentration zu gewinnen. Dieses Verfahren konnte sich aber nicht durchsetzen, da eine große Menge teuren Pektins verbraucht wurde (etwa 250 kg/t Kaseinkon­ zentrat). Eine sinnvolle Verwendung dieser pektinhaltigen Molke, die die Pektinkosten gedeckt hätte, konnte nicht gefunden werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Gewinnung natürlichen Kaseinkonzentrates mit geringem Fettgehalt zu schaffen, bei dem nur geringe Mengen an Fäl­ lungsmittel benötigt werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Auftrennung des Gemisches mittels einer Zentrifuge erfolgt und eine abge­ trennte erste Polysaccharid-Fraktion erneut verwendet wird zur Auftrennung einer Milchfraktion in Kaseinkonzentrat und eine zweite Polysaccharid-Fraktion.
Durch den Einsatz einer Zentrifuge zur Auftrennung des Ge­ misches und erneute Verwendung der abgetrennten Polysac­ charid-Fraktion konnte die erforderliche Menge an Polysac­ charid erheblich reduziert werden. Pro 1000 kg trockenem Milchprotein-Konzentrat sind nur noch 70-220 kg an Poly­ saccharid erforderlich.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un­ teransprüchen wiedergegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend nä­ her erläutert.
Beispiel 1
900 kg Magermilch oder entfettete Buttermilch werden mit 100 kg 7%iger wäßeriger Pektinlösung oder 3,7%iger Carbo­ xymethyl Cellulose Lösung oder 3,5%iger Rhodigel-200 Lö­ sung (Rhodigel ist ein eingetragenes Warenzeichen der Fa. Rhoune Poulenc für ein anionisches Polysaccharid) ver­ setzt, bis zu 15 Minuten innig miteinander vermischt und anschließend mittels einer hochtourigen Zentrifuge aufge­ trennt in 120-130 kg natürliche Kaseinlösung (Protein- Lipid Konzentrat für Buttermilch) und ca. 870-880 kg ei­ ner ersten Polysaccharid-Fraktion mit einer Trockensub­ stanz von ungefähr 6,7%, die eingedickt wird auf 33,9% Trockensubstanz entsprechend 170 kg Polysaccharid-Konzen­ trat. Das Protein-Konzentrat wird in einem Sprühtrockner weiter eingedickt und/oder als Nahrungsmittel verwendet. Das Polysaccharid-Konzentrat der ersten Polysaccharid- Fraktion wird für die Nahrungsmittelherstellung benutzt oder mit 900 kg Magermilch oder Buttermilch vermischt und mittels einer Zentrifuge aufgetrennt in ca. 120-130 kg natürlichen Kasein-Konzentrates und 920 kg einer zweiten Polysaccharid-Fraktion mit einem Trockensubstanzgehalt von 11,7%. Das Protein-Konzentrat wird in einem Sprühtrockner weiter eingedickt und/oder als Nahrungsmittel verwendet. Das Polysaccharid-Konzentrat der zweiten Polysaccharid- Fraktion wird für die Nahrungsmittelherstellung benutzt und/oder auf bis zu 45-50% Trockensubstanz konzen­ triert, entsprechend 220-230 kg Konzentrat, das für die Nahrungsmittelherstellung verwendet wird oder mit 900 kg Magermilch oder Buttermilch vermischt, mittels Zentrifuge in ca. 120-130 kg Kaseinkonzentrat und ca. 980 kg einer dritten Polysaccharid-Fraktion getrennt wird. Das Kasein- Konzentrat und die Polysaccharid-Fraktion werden getrock­ net und/oder zur Nahrungsmittelherstellung verwendet. Auf diese Weise werden aus 2700 kg Magermilch oder But­ termilch oder Gemischen davon ca. 400 kg Milch-Protein- Konzentrat gewonnen mit einer Trockensubstanz von ca. 20%, einschließlich 17-18% Kasein, und ca. 980 kg ei­ ner Polysaccharid-Fraktion mit einer Trockensubstanz von bis zu 16% gewonnen.
Beispiel 2
900 kg Magermilch oder Buttermilch-Konzentrat mit einer Trockensubstanz von 24% werden mit 100 kg einer 6%igen Pektinlösung, 1,5-2,0%igen Carboxymethyl Cellulose Lösung und 1,5-2,0%iger Rhodigel-200 Lösung versetzt, bis zu 15 Minuten innig miteinander vermischt und anschließend mit­ tels einer hochtourigen Zentrifuge aufgetrennt in ca. 400 kg Milchprotein-Konzentrat mit ca. 31% Trockensub­ stanz, einschließlich 17,5% Kasein, und ca. 600 kg einer Polysaccharid-Fraktion mit einer Trockensubstanz von ca. 15%, einschließlich 1,8% Molkeproteine. Das Kasein-Kon­ zentrat wird getrocknet und zur Nahrungsmittelherstellung verwendet.

Claims (12)

1. Verfahren zur Gewinnung natürlicher Milchproteine, bei welchem eine Milchfraktion mit einer anionischen Polysac­ charid-Lösung versetzt wird, wodurch eine Auftrennung des Gemisches in natürliches Kaseinkonzentrat und eine das Fällungsmittel enthaltende Fraktion erfolgt, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Auftrennung des Gemisches mittels einer Zentrifuge erfolgt und eine abgetrennte erste Poly­ saccharid-Fraktion erneut verwendet wird zur Auftrennung einer Milchfraktion in Kaseinkonzentrat und eine zweite Polysaccharid-Fraktion.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polysaccharid-Konzentration in dem Gemisch 0,15-0,65% beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das Polysaccharid-Konzentration in dem Gemisch 0,3-0,6% beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die erste Polysaccharid-Fraktion vor der erneuten Verwendung bei einer Temperatur von 40-70°C auf einen Trockensubstanzgehalt von 30-35% konzentriert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die abgetrennte zweite Polysaccharid- Fraktion erneut verwendet wird zur Auftrennung einer Milchfraktion in Kaseinkonzentrat und eine dritte Polysac­ charid-Fraktion.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Polysaccharid-Fraktion vor der erneuten Verwen­ dung auf einen Trockensubstanzgehalt von 45-50% konzen­ triert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß nicht benötigte Anteile der ersten und/oder zweiten Polysaccharid-Fraktion sowie die dritte Polysaccharid-Fraktion zur Herstellung eines Nahrungsmit­ tels verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß als Milchfraktion Magermilch verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Konzentrat einer Milchfraktion ver­ wendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Milchfraktion Buttermilchkonzen­ trat mit einer Trockensubstanz von 15-25% verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Konzentrierung von Magermilch und einer Polysac­ charid-Fraktion eine Fermentation mit Laktose durchgeführt wird auf 20-80% der Laktosezerlegung.
12. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite und die dritte Polysaccharid-Fraktion mittels Membranen behandelt werden zu Erzielung von Protein, Koh­ lehydraten und Mineralstoffen im Verhältnis von 1 : 1,5-2,0 : 0,15-0,20.
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