DE555273C

DE555273C - Verfahren zur Herstellung einer konzentrierten Milch

Info

Publication number: DE555273C
Application number: DEP60358D
Authority: DE
Original assignee: POMOSIN-WERKE GmbH
Current assignee: POMOSIN-WERKE GmbH
Priority date: 1929-05-21
Filing date: 1929-05-21
Publication date: 1932-07-20

Description

Verfahren zur Herstellung einer konzentrierten Milch Es sind verschiedene Verfahren bekannt, Milch in Molke und Kasein oder in Fett und Magermilch zu scheiden, sei es durch Zentrifugieren, Säurezusatz, Labferment oder Carrageenschleim.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht nun, durch Zusatz von pektinhaltigen Pflanzenextrakten oder reinem Pektin, das an sich neutral ist, kein Ferment enthält, keine saure Wirkung ausübt und auch nicht den stark bitteren Geschmack des Carrageenschleimes besitzt, der die Milch für den Genuß ungeeignet macht, eine Scheidung der Milch in einen fast wasserklaren und einen zweiten, dickflüssigen oder festen Teil herbeizuführen.
Die Trennung der Milch in zwei verschiedene Anteile geht stufenweise vor sich. Bei niedriger Temperatur, z. B. zwischen o und i o', setzt sich am Boden der Milch eine dickflüssige Phase ab, die fast sämtliche nahrhaften Bestandteile der Milch, wie Fett, Kasein u. dgl., enthält, wogegen die Barüberstehende Molke nur etwas Milchzucker und Spuren von Eiweiß aufweist. Die beiden Flüssigkeiten können voneinander getrennt werden, und der untere Teil - sehr reich an Kasein .und Fett - kann als konzentrierte Milch angesehen werden. Diese unterscheidet sich jedoch von der üblichen, im Handel befindlichen konzentrierten Milch durch bedeutend besseren Geschmack und höheren Vitamingehalt. Wie Versuche ergeben haben, scheint das Pektin eine Änderung der Oberflächemspannungsverhältnisse hervorzurufen und dadurch das Gleichgewicht zwischen der dispersen Phase und dem Medium zu zerstören.
Es mag erwähnt werden, daß man bereits der Milch zwecks Verbesserung der Verdaulichkeit Pektinstoffe zugesetzt hat. Ausführungsbeispiel Milch wird mit einem Zusatz von etwa 5 bis io °/" Pektinextrakt versetzt, der selbst etwa io°joig ist. Das Gemisch wird gut durchgerührt und bei einer bestimmten Temperatur mehrere Stunden stehengelassen. Bei Temperaturen unter io° C sinken Kasein und Fett in einer flüssigen Schicht nach unten und sammeln sich zu einer dickflüssigen, sahnehurtigen Masse am Boden des Gefäßes. Bei Temperaturen über i5° C trennt sich das Fett vom Kasein, und es werden drei Schichten gebildet. Durch Wechselwirkung von Erwärmung und Abkühlung sowie durch Schütteln des Gemisches können beschleunigte Wirkungen erreicht werden, zu gleicher Zeit aber auch verschiedene Schichtungen. Diese untere Abscheidung, besonders im ersten Falle, ist sahnenartig, .dick und kann nach Abtrennung von dem klaren Milchserum als kornzentrierte Milch verwendet werden. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht fernex darin, daß die wichtigsten Nährstoffe, wie Fett, - Kasein usw., die zugleich auch Träger von biologisch, wertvollen Stoffen, wie Vitaminen und Hormonen, sind, vollständig unversehrt bleiben. Außerdem werden die Eiweißstoffe nicht durch Hitze geschädigt, wie dies bei dem langen Eindickungsprozeß durch Kochen der Fall ist. Die Milch ist dadurch verdaulicher und biologisch bedeutend wertvoller.

Claims

PATENTANSPRUCII: -Verfahren zur Herstellung einer konzentrierten Milch, dadurch gekennzeichnet, daß rohe Milch mit flüssigem Pektinextrakt innig verrührt und die Mischung so lange stehengelassen wird, bis sich von dem klaren Milchserum die übrigen Milchbestandteile abgeschieden haben, worauf die Abtrennung von dem Milchserum erfolgt.