DE2536899A1 - Verfahren zur gewinnung von kasein und molke bzw. molkeprodukten aus magermilch oder deren gemischen mit anderen fluessigen milchprodukten - Google Patents

Verfahren zur gewinnung von kasein und molke bzw. molkeprodukten aus magermilch oder deren gemischen mit anderen fluessigen milchprodukten

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DE2536899A1 DE19752536899 DE2536899A DE2536899A1 DE 2536899 A1 DE2536899 A1 DE 2536899A1 DE 19752536899 DE19752536899 DE 19752536899 DE 2536899 A DE2536899 A DE 2536899A DE 2536899 A1 DE2536899 A1 DE 2536899A1
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Description

  • Verfahren zur Gewimlung von Kasein und Molke bezw.
  • Molkeprodukten aus Magermilch oder deren Gemische mit anderen flüssigen Milchprodukten.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Kasein und Molke bezw. Molkeprodukten aus Magermilch oder deren Gemischen mit anderen flüssigen Milchprodukten.
  • Es ist bekannt Magermilch oder mit Magermilch zusammengesetzte Gemische von Milchprodukten Säure zuzusetzen, den dabei gebildeten kaseirihaltigen Käsebruch abzutrennen, z.B.
  • durch Filtrieren oder Zentrifugieren, und das Kasein aus dem KEseb-uch zu gewinnen. Bei der Bildung des Käsebruchs bleibt eine Molke übrig, die neben Wasser, Milchzucker, Molkeneiweiss, Milchsalzen und einem grossen Teil der zugesetzten Saure auch Fein kasein (das ist Kasein in sehr fein verteilter Form, das bei der Abtrennung des Käsebruchs in der Molke zurückbleibt) enthalt. Das Vorliegen dieses, Fein kaseins in der Molke bedeutet einen grossen Verlust an wertvollem Produkt. Man hat daher versucht diese Verluste zu vermeiden. So ist von L.L. Muller und J.F. Hayes in The Australian Journal of Dairy Technology, Oktober/Dezember 1962, Seiten 189-193, ein Verfahren beschrieben, wobei Magermilch zunächst; bei 29-35 0C mit Sie gemischt wird, wonach die Temperatur durch Wasserdamptinjektion auf 43,46oC gebracht wird. In dieser Weise wird vermieden, dass in der Molke zuviel sehr feine Kaseinteilchen zurUckbleiben, während doch ein guter Käsebruch erhalten wird. Sehr schematisch ist das allgemein bekannte Prinzip der Gewinnung von Kasein aus Magermilch durch Ausfällen mit Mineralsäure in Fig. 1 angegeben worden.
  • Wegen der erheblichen Menge MineralsSure, die gemäss diesem bekannten Verfahren zugesetzt wird, ist der Wert dieser * Molke viel geringer als der Wert der bei der KEseherstellung erhaltenen Molke. Wegen des hohen Gehaltes an Säure und an anorganischen Bestandteilen ist die Molke nEmlich weniger für Verarbeitung zu z.B. Milchzucker oder Molkepulver geeignet. Dieser Gehalt beträgt normalerweise etwa 13 Gew.%, bezogen auf die trockne Substanz. Der Gehalt an Saure und anorganischen Bestandteilen der bei der Käseherstellung erhaltenen Molke beträgt im allgemeinen etwa 8 Gew.%, bezogen auf die trockne Substanz.
  • Gemäss dem in der niederländischen Patentschrift 138.857 beschriebenen Verfahren wird eine W - Molke erhalten, die viel mehr dazu geeignet ist zu einem Nahrungsmittel verarbeitet zu werden. Gemäss diesem Verfahren wird Kasein aus Magermilch durch Zusatz von Molke ausgefällt, deren pH-Wert durch Kationenaustausch unterhalb des normalen pH-Wertes von 4,3 bis 4,5, z.B. auf 1,8, eingestellt worden ist. Dieses Verfahren ist schematisch inFig. 2 angegeben worden. Als Nachteil dieses Verfahrens wird in der niederlländischen Patentschrift 138.857 selbs-t;- angegeben, dass pro 100 Gewichtsteile Magermilch 60-70 Gewichtsteile vorbehandelte Molke benötigt sind. Das hat aber eine wesentlich grdssere Belastung der vorhandenen Apparatur und die Gefahr Pein erhöh-t;er/ikasejnverluste in der anfallenden Molke zur Folge.
  • Daher hat man gemäss dieser Patentschrift eine besondere AusfElrungsform entwickelt, wodurch eine grosse Belastung der Apparatur vermieden wird. Bei dieser Ausfulirungsform wird die bei de4Ausfällung von Kasein anfallende Molke konzentriert und die in dem erhaltenen Molkekonzentrat vorliegende Laktose kristallisiert und abgetrennt, wonach die in der Ubrigbleibenden FlUssigkeit vorliegenden Molkeneilteisskörper durch Erhitzung bei 90-95°C ausgefällt und anschliessend durch Filtrieren und Zentrifugieren abgetrennt werdewonach der pH-Wert der anfallenden eiweissreichen Flüssigkeit durch Kationenaustausch erniedrigt wird, sodass eine stark saure Flüssigkeit anfällt, die für die Ausfällung von Kaseins aus Magermilch geeignet ist. Diese AusfUhrungsform ist schematisch in Fig. 3 angegeben worden. Man kann auch das Molkekonzentrat zunächst erhitzen, damit die Molkeneiweisskörper entfernt werden, und anschliessend die von Molkeneiweiss befreite Molke konzentrieren und die Laktose auskristallisieren lassen und abtrennen, Ein wesentlicher Nachteil dieser besonderen AusfUhrungsform des Verfahrens gemäss der niederländischen Patentschrift 138.857 ist aber die grosse Anzahl von Stufen, während man aus der für die Ansäurung verwendeten Molke Laktose und ein Molkeneiweissprodukt herstellen muss. Dieses Varfahren ist deshalb in der Praxis nur verwendbar, wenn der Kaseinhersteller auf die Herstellung von Laktose eingestellt ist, was meistens nicht der Fall ist. Die VerkauSsmöglichkeiten von Laktose sind weiter beschränkt, im Gegensatz zu den Verkaufsmöglichkeiten von Molkepulver.
  • Ueberdies verläuft das Filtrieren des durch Erhitzung ausgefällten Molkeneiweisses meistens langsam, während das abfiltrierte Molkeneiweiss noch stark wasserhaltig ist, sodass die Kosten fUr das Trocknen dieses Produktes hoch sind. Das anfallende Molkeneiweiss ist denaturiert und deshalb sind dessen AnwendungsmOglichkeiten beschränkt.
  • Ein Nachteil der besonderen Ausführungsform des Verfahrens gemäss der niederländischen Patentschrift 138.857 ist weiter, dass Molkepulver, das aus dem Teil der gemäss dieser Ausführungsförm anfallenden Molke erhalten wird, der nicht für das Ansäuren der Magermilch in Betracht kommt und deshalb aus dem Verfahren abgeführt werden muss (in Fig.
  • 3 angegeben mit gestrichelten Linien) immer geringerer Qualität als Molkepulver ist, das durch Trocknen von Molke erhalten wird, die durch Ausfällung aus Magermilch mit direkt durch Kationenaustausch sauer gemachter Molke gemäss der einfachen Ausführungsform des Verfahrens d niederlSndischen Patentschrift 138.857 (angegeben in Figur 2) erhalten worden ist. Das nach der Ausfällung mit der sauren Lösung gemäss der besonderen Ausführungsform und Abtrennung des Käsebruchs erhaltene flüssige Produkt besteht nämlich aus Molke, die mit zurückgefuhrtem Produkt gemischt ist, dem Laktose und Molkeneiweiss entzogen worden sind. Das daraus erhaltene I4olkepulver hat deshalb einen niedrigeren Laktosegehalt und einen niedrigeren Eiweissgehalt, aber einen höheren Gehalt an Saure und anorganischen Bestandteilen als Molkepulver, das durch Anwendung der einfachen Ausführungsform des Verfahrens erhalten worden ist.
  • Schliesslich ist noch in Beispiel Leder niederltndischen Patentschrift 138.857 beschrieben worden, dass die entzuckerte Molke fUr die Behandlung mit Ionenaustauscher geeignet gemacht wird, indem die Flüssigkeit mit einer 2,5-fachen Menge Wasser verd t lt wird. Diese Verdünnung ist nicht wirtschaftlich, weil letzten Endes das Verdunnwagswasser im Rückführungsprozess wieder verdampft werden muss.
  • Die Erfindung bezweckt diese Nachteile zu vermeiden und leiter die Verluste an ,Feln.kasein möglichst klein zu halten und Molke bezw. Molkepulver ausgezeichneter Qualität herzustellen.
  • Es wurde nun gefunden, dass dieser Zweck erreicht werden kann, während in viel weniger Stufen als beim Verfahren gemäss der niederländischen Patentschrift 138.857 gearbeitet wird, wenn man erfindungsgemäss vor der Ausfällung des Kaseins den Eiweissgehalt der Magermilch oder des mit Magermilch zusammengesetzten Gemisches mit wenigstens 10 Gew.% und in vielen Fällen mit 20 Gew.% oder mehr erhöht.
  • Die Erfindung bezieht sich deshalb auf ein Verfahren zur Gewinnung von Kasein und Molke bezw. Molkeprodukten aus Magermilch oder deren Gemischen mit anderen flüssigen Milchprodukten, wobei man aus der Magermilch oder dem mit Magermilch zusammengesetzten Gemisch das Kasein in der Form von Käsebruch durch Zusatz einer aus Milch stammenden Flüssigkeit ausfällt, deren pH-Wert durch Kationenaustausch erniedri 4 worden ist, diesen Kasebruch von der Molke trennt, die Molke gewünschtenfalls auf Molkeprodukten verarbeitet und aus dem Käsebruch das Kasein geadnnt, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man vor der Ausfällung des Kaseins den Eiweissgehalt der Magermilch oder des mit Magermilch zusammengesetzten Gemisches mit wenigstens 10 Gew.% erhöht.
  • Der Prozentsatz der Erhöhung des Eiweissgehaltes ist u.a. von dem Eiweissgehalt der Magermilch abhängig, der abhängig von der Saison zwischen 3,1 und 3,9 Gew.%, bezogen auf die Magermilch, variiert. Meistens erhUht man den Eiweiss gehalt auf einen konstanten Wert, der meistens oberhalb 4,5 Gew.%,bezogen auf die Magermilch, liegt, obwohl auch niedrigere konstante Eiweissgehalte, z.B. 4,0-4,2 Gew.%, bezogen auf die Magermilch, möglich sind. Der Eiweissgehalt des für die Kaseinausfällung zu verwendenden Produktes liegt im allgemeinen nicht oberhalb 15 Gew.°, und beträgt meistens 5-10 Gew.% und insbesondere 5-7 Gew.%.
  • Die Erhöhung des Eiweissgehaltes der Magermilch kann z.B. durch Verringerung des Flüssigkeitsgehalts stattfinden, wie durch Konzentrierung der Magermilch unter verringertem Druck, durch umgekehrte Osmose der Magermilch oder durch Ultrafiltration der Magermilch, aber auch durch Zusatz von Eiweiss zu der Magermilch, z.B. in der Form von Magermilchpulver oder Buttermilchpulver.
  • Durch Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens wird eine grosse Flüssigkeitsbelastung der Apparatur für die Ausfällung und Abtrennung des Kaseins vermieden, während es nicht notwendig ist aus der erhaltenen Molke Laktose- und ein Molkeneiweissprodukt herzustellen, kein zusätzliches Verdünnungswasser für den Kationenaustausch zugesetzt zu werden braucht und die erhaltene Molke direkt auf einem pulverförmigen Produkt verarbeitet werden kann, das eine geeignete Komponente für Nahrungsmittel für Mensch und Tier ist. DeijGehalt an Feirkasein in der Molke ist gering.
  • Das Molkepulver ist z.B. als Ersatz von Magermilchpulver geeignet, das einen Gehalt an Säure und anorganischen Bestandteilen von etwa 8 Gew.°,D hat. Das unter Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens erhaltene getrocknete Molkepulvcr hat im allgemeinen einen Eiweissgehalt von 9-13 Gew.°,4 und insbesondere von etwa 10 Gew.% und einen Gehalt an Säure und anorganischen Bestandteilen von 6-8 Gew.% und insbesondere etwa 7 Gew.%. Der Eiweissgehalt eines getrockneten Molkepulvers, wie erhalten gemäss der Methode von Muller und Hayes, l;c., enthält im allgemeinen ebenfalls etwa 9-13 Gew.% und insbesondere etwa 10 Gew.% Eiweiss, aber besitzt einen Gehalt an Säure und anorganischen Bestandteilen von 12-15 Gew.% und insbesondere etwa 13 Gew.%.
  • Bei Käsemolkepulver liegt der Eiweissgehalt im allgemeinen bei 11-15 Gew.% und insbesondere bei etwa 13 Gew.%, während der Gehalt an Säure und anorganischen Bestandteilen im allgemeinen etwa 7-1Q Gew.% und insbesondere 8-9 Ges.% beträgt.
  • Ein Vorteil des erfind'mgsgemässon Verfahrens ist weiter noch, dass man durch Erhöhung des Eiweissgehalts in der Magermilch oder im mit Magermilch zusammengesetzten Gemisch die natürlicherweise auftretende Variation in Eiweissgehalt eliminiert und ein Ausgangsmaterial mit einer verhEltnismässig konstanten Zusammensetzung verarbeitet.
  • Als aus Milch stammende Fltlssigkeit, die nach Erniedrigung des pH-Wertes durch Kationenaustausch für die AusfEllungßes Kaseins verwendet werden kann, sind z.B. Molke oder Magermilchultrafiltrat geeigne-t. Man kann z.B. Molke verwenden, die nach Abtrennung des erfindungsgemäss erhaltenen Kaseinniederschlags erhalten wird und die einem Kationenaustausch unterworfen ist. Diese Ausflrungsform ist schematisch in Fig. 4 erläutert worden. In dieser Weise wird ein cyclischer Prozess erhalten , der viel einfacher ist als der cyclische Prozess gemäss der niederländischen Patentschrift 138.857, wie sich direkt aus einem Vergleich der Figuren 3 und 4 ergibt. Ueberdies hat das Verfahren gemäss Fig. 4 noch als V-orteil hinsichtlich des bekannten Verfahrens gemäss Fig. 3, dass die sogenannte tote Zeit".
  • kürzer ist, das ist die Zeit, während welcher man noch in Ublicher Weise mit Mineralsäure Kasein ausfällen muss, bevor man mit einer aus Milch stammenden Flüssigkeit, deren pH-Wert durch Kationenaustausch erniedrigt worden ist, ansäuren kann. Diese sogenannte tote Zeit beträgt beim Verfahren gemäss Fig. 3 etwa 48 Stunden, aber ist beim Verfahren gemäss Fig. 4 nicht grösser als eine Stude und beträgt meistens etsa 20 bis 30 Minuten.
  • Bei einer besonders günstigen Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird Magermilch einer Ultrafiltration unterworfen. Bei der Magermilchultrafiltration, die beim erfindungsgemässen Verfahren verwendet wird, werden u.a. Milchsalze der kaseirihaltigen Fraktion entzogen. Bei dem anschliessenden Ansäuren dieser Kasein enthaltenden Fraktion ist dann weniger Säure benötigt, weil die Pufferwirkung dieser Milchsalze eliminiert worden ist. Zu dem Kaseinkonzentrat, das durch Ultrafiltration erhalten wird, braucht man deshalb weniger Molke oder Magermilchultrafiltrat zuzusetzen, deren pH-Wert durch Kationenaustausch erniedrigt worden ist, sodass die Flüssigkeitsbelastung und die Regenerationskosten des Kationenaustauschers niedriger werden.
  • FUr das Ansäuren der nach der Ultrafiltration anfallenden kaseinhaltigen Fraktion kann man das bei derselben Ultrafiltration erhaltene Ultrafiltrat verwenden, das einem Kationenaustausch unterworfen worden ist. Dieses Verfahren- ist schematisch in Fig.5 angegeben worden.
  • Bei dieser,A1usführungsform besteht deshalb nicht die Notwendigkeit zunächst saure Molke herzustellen, bevor man das Kasein mit einer aus Milch stammenden Flüssigkeit, deren pH-Wert, mittels Kationenaustausches erniedrigt worden ist, ausfällen kann. Man unterwirft das erste Ultrafiltrat einem Kationenaustausch und anschliessend verwendet man das erhaltene saure Ultrafiltrat für das Ausfällen des Kaseins aus den bei der Ultrafiltration anfallenden kaseinhaltigen Fraktionen. Die obengenannte 11tote Zeit" im Verfahren ist deshalb null.
  • Der pR-Wer ßer aus Milch stammenden Flüssigkeit wird durch den Kationenaustausch unterhalb des normalen Wertes, der 4,3 - 4,8 beträgt, erniedrigt und auf einen Wert gebracht, der -meistens zwischen 1,0 und 2,5 liegt und vorzugsweise 1,3 - 1,8 beträgt. Als Kationenaustauscher sind die üblichen Stoffe geeignet, wie sulfonierte Mischpolymerisate von Styrol und Divinylbenzol.
  • Im Obigen und in denhachfolgenden Beispielen ist die Erfindung an Hand der Behandlung von Magermilch erörtert worden. Es wird abeijjedem SachverstSndi-gen klar sein, dass dieselbe Behandlung auch mit Gemischen von Magermilch und anderen Milchflüssigkeiten, die das erfindungsgemässe Verfahren nicht sauren, durchgeführt werdeWkann. So sind Gemische von Magermilch und süsser Buttermilch, Gemische von Magermilch und saurer Buttermilch und dgl. als Ausgangsmaterial beim erfindungsgemässen Verfahren geeignet.
  • Die nachfolgenden Beispiele erörtern die Erfindung.
  • Beispiel I.
  • a) (zum Vergleich; gemäss der niederländischen Patentschrift 138.857).
  • In einer kontinuierlich arbeitenden Vorrichtung wurden pro Stunde zu 12,5 m3 Magermilch mit einem Gehalt an trockner Substanz von 8,9 Gew.% und mit einem Eiweissgehalt von 3,35 Gew.% 11,2 m3 zurückgeführte Molke zugegeben, deren pH-Wert auf 1,8 erniedrigt worden war, indem die Molke über einen Kationenaustauscher eines sulfonierten Mischpplymerisats von Styrol und Divinylbenzol (IMAC-C-12 von Akzo) geführt worden war. Nach Abtrennung des ausgefällten Käsebruchs wurden pro Stunde 22,2 m3 Molke erhalten (5,9 Gew.% trockne Substanz), die teilweise zurückgeführt wurde, nachdem sie einem Kationenaustausch unterworfen worden war.
  • Kontinuierliches Abschleudern dieser Molke lieferte pro Stunde 260 kg eines Feinkasein enthaltenden Schlammes, was 1,2 kg Eiweiss pro m3 Magermilch entspricht.
  • b) (erfindungsgemäss; Figur 4).
  • Pro Stunde wurden 20,4 m3 Magermilch, wie umschrieben unter a), konzentriert durch Verdampfung unter verringertem Druck auf 11,3 m3 mit einem Gehalt an trockner Substanz von 16,1 Gew.% und einem Eiweissgehalt von 6,0 Gew.%. Pro Stunde wurden in derselben kontinuierlich arbeitenden Vorrichtung wie unter a) zu 11,3 m3 dieses Magermilchlionzentrats 12,3 m3 zurückgeftihrtes Mollrekonzentrat zugesetzt, dessen pH-Wert auf 1,5 erniedrigt worden war, indem das Nolkekonzentrat durch denselben Kationenaustauscher, wie unter a) beschrieben, geführt worden war. Nach Abtrennung des ausgefällten kräsebruchs wurde pro Stunde 21,4 m3 konzentrierte Molke erhalten (9,3 Gew. trockne Substanz), die teilweise zurückgeführt wurde, nachdem sie einem Kationenaustausch unterworfen worden war. Kontinuierliches Abschleudern dieses Molkenkonzentrat s lieferte pro Stunde 230 kg eines Fein*kasein enthaltenden Schlamms, was 0,6 kg Eiweiss pro m3 Magermilch entspricht.
  • Beim erfindungsgemässen Verfahren b) konnten pro Stunde deshalb 20,4 m3 Magermilch verarbeitet werden, während diese Menge Magermilch pro Stunde beim bekannten Verfahren a) nur 12,5 m3 betrug. Weiter betragen die Eiweissverluste beim erfindungsgemässen Verfahren nur die Hälfte der Verluste beim bekannten Verfahren.
  • Beispiel II.
  • 44 Liter Magermilch mit einem Gehalt an trockner Substanz von 8,5 Gew.% und einem Gehalt an Eiweiss von 3,18 Gew.% wurden mit Hilfe einer Ultrafiltrationsapparatur zu einem Magermilchlionzentrat mit einem Gehalt aus trockner Substanz von 12,5 Ges.% und einem Eiweissgehalt von 6,64 Ges.% konzentriert. Das dabei anfallende Magermilchultrafiltrat mit einem Gehalt an trockner Substanz von 5,2 Gel.% wurde durch einen stark sauren Ionenaustauscherharz (Amberlite IR 120 von Rohm und Haas, ein sulfoniertes Mischpolymerisat von Styrol und Divinylbenzol) geführt, wobei einlsaures Magermilchultrafiltrat mit einem pH-Wert von 1,8 erhalten wurde.
  • Mit Hilfe dieses sauren Magermilchultrafiltrats wurde sowohl Magermilch wie auch durch Ultrafiltration erhaltenes Magermilchkonzentrat angesäuert, wobei Käsebruch erhalten wurde.
  • a. 500 g nicht behandelte Magermilch wurden di 420C mit 484 g des sauren Magermilchultrafiltrats auf einen pH-Wert von 4,5 angesäuert. Nach Abschleudern wurden 30 g Käsebruch mit einem Gehalt an trockner Substanz von 46,1 Gew.% (13,8 g trockne Substanz) erhalten.
  • b. 500 g Magermilchkonzentrat wurden bei 420c mit 700 g des sauren Magermilchultrafiltrats auf einen pH-Wert von 4,5 angesäuert. Nach Abschleudern wurden 61 g Käsebruch mit einem Gehalt an trockner Substanz von 48,4 Gew.% (29,5 g trockne Substanz) erhalten.
  • Beim AnsCuern des Magermilchkonzentrats ist deshalb 23,7 g saures Magermilchultrafiltrat pro Gramm trockner Substan im Käsebruch notwendig, während beim AmsSuern der Magermilch 35,0 g des sauren Magermilchultrafiltrats pro Gramm trockner Substanz im Käsebruch notwendig ist.
  • bedeutet eine Verringerung in Säureverbrauch von etwa 30% beim erfindungsgemässen Verfahren, wie erörtert in Figur 5.

Claims (9)

  1. A n s p r ü c h e .
    1, Verfahren zur Gewinnung von Kasein und Molke bezw.
    Molkeprodukten aus Magermilch oder deren Gemischen mit anderen flüssigen Milchprodukten, wobei man aus der Magermilch oder dem mit Magermilch zusammengesetzten Gemisch das Kasein in der Form von Käsebruch durch Zusatz einer aus Milch stammenden Flüssigkeit ausfällt, deren pH-Wert durch Kationenaustausch erniedrigt worden ist; diesen Käsebruch von der Molke trennt, die Molke gea e schtenfalls auf Molkeprodukte verarbeitet und aus dem Käsebruch das Kasein gewinnt, dadurch gekennzeichnet, dass man vor der Ausfällung des Kaseins den Eiweissgehalt der Magermilch oder des mit Magermilch zusammengesetzten Gemisch es mit wenigstens 10 Gew.% erhöht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den Eizzeissgehalt der Magermilch oder des mit Magermilch zusammengesetzten Gemisches mit wenigstens 20 Gew.%, erhöht.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man den Eiweissgehalt auf einem Wert Von 5-10 Gew.%, bezogen auf die Magermilch oder das mit Magermilch zUsammengesetzte Gemisch, einstellt.
  4. 4. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man den Eiweissgehalt auf einem Wert von 5-7 Ges.% bezogen auf die Magermilch oder das mit Magermilch zusammengesetzte- Gemisch, einstellt.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass man den Eiweissgehalt durch Ultrafiltration der Magermilch oder des mit Magermilch zusammengesetzten Gemisches erhöht.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet' dass man zu dem bei der Ultrafiltration erhaltenen Magermilchprodukt mit erhöhtem Eiweissgehalt das bei dieser Ultrafiltration erhaltene Magermilchproduktultrafiltrat zusetzt, dessen pH-Wert durch Kationenaustausch erniedrigt worden ist.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1-4,. dadurch gekennzeichnet, dass man den Eiweissgehalt durch Entziehung von Flüssigkeit aus der Magermilch oder aus dem mit Magermilch zusammengesetzten Gemisch erhbht.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man den Eiweissgehalt durch Konzentrierung der Magermilch oder des mit Magermilch zusammengesetzten Gemisches unter verringertem Druck erhöht.
  9. 9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass man zu dem erhaltenen Magermilchprodukt mit erhöhtem Eiweissgehalt Molke zusetzt, die nach der Ausfällung und Abtrennung von Kasein aus dem Magermilchprodukt mit erhöhtem Eiweissgehalt erhalten wird und deren pH-Wert durch Kationenaustausch erniedrigt worden ist.
DE19752536899 1974-08-19 1975-08-19 Verfahren zur gewinnung von kasein und molke bzw. molkeprodukten aus magermilch oder deren gemischen mit anderen fluessigen milchprodukten Ceased DE2536899A1 (de)

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