DE4227652C2 - Verfahren und Einrichtung zum Einlegen von Platinen in Ziehwerkzeuge - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Einlegen von Platinen in ZiehwerkzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Arbeitsverfahren zum Einlegen von
Platinen in ein Ziehwerkzeug nach dem Oberbegriff von Anspruch
1 und eine Einrichtung zum Einlegen von Platinen in Ziehwerk
zeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2, wie beides
beispielsweise aus der DE 40 02 324 A1 als bekannt unterstellt
werden kann.
Diese DE 40 02 324 A1 zeigt lediglich eine mit mehreren steu
erbaren Saugnäpfen versehene Greifhand zum Entnehmen eingeöl
ter ebener Blechplatinen von einem Platinenstapel und an
schließendem Einlegen der entnommenen Platinen in ein Tief
ziehwerkzeug. Aufgrund der Einölung der Platinen zur Verbesse
rung ihrer Gleit- und Tiefziehfähigkeit haften diese im Stapel
unter Umständen aneinander, so daß es beim einzelnen Entnehmen
Probleme geben kann. Durch greifer-integrierte, mittig ange
ordnete Druckfedern soll bei der bekannten Greiferhand die zu
entnehmende Platine im Mittenbereich zunächst noch an den
Plattenstapel angedrückt und nur im Eckenbereich, wo die Saug
näpfe angeordnet sind, angehoben werden, um ein Lösen und si
cheres Vereinzeln der Platinen zu gewährleisten. Wenn auch das
zugehörige Tiefziehwerkzeug in der genannten Druckschrift
nicht näher dargestellt bzw. beschrieben ist, so kann ein Zu
sammenarbeiten einer solchen Entnahme- und Vereinzelungsvor
richtung mit einer Tiefziehpresse und dem darin angebrachten
Ziehwerkzeug gleichwohl als bekannt unterstellt werden. Nach
teilig an der bekannten Einrichtung ist, daß die erfaßte, ein
zulegende Platine durch die Wirkung der Druckfedern zwangswei
se in eine durchhängende Form gedrückt wird, die nach Übergabe
der Platine an das Tiefziehwerkzeug unkontrolliert auffedern
kann, wodurch ein reproduziergenau lagedefiniertes Einlegen
der Platinen in das Tiefziehwerkzeug nicht gewährleistet wer
den kann. Dieses gilt vermehrt für solche Tiefziehwerkzeuge,
bei denen - ziehteilbedingt - komplizierte Anlageflächen an
den Anlagerahmen vorliegen. Als Folge einer ungenauen Ablage
der Platinen in das Tiefziehwerkzeug und/oder von unkontrol
lierten Eigenbewegungen der Platine in der Zeit zwischen dem
Loslassen seitens der Greiferhand und dem Schließen des Werk
zeuges kann sich eine schlechte Ziehteilqualität und im Ex
tremfall Ausschuß ergeben.
In der DE-Z Maschinenmarkt Nr. 33 (1969) geht ein Beitrag auf den
Seiten 699 bis 701 von B. Sichting auf "Pneumatische Geräte in der
Blechverarbeitung" ein und behandelt darin u. a. auch Greifer un
terschiedlicher Bauart für Bleche, wobei zwischen Greifern für
Platten, Tafeln und Streifen, also für ebene Bleche zum einen und
Greifer für Blechformteile zum anderen unterschieden wird. Es
wird dort im Zusammenhang mit einem auch bildlich dargestellten
Sauggreifer für ebene Bleche erwähnt, daß an einem Rahmen eine
der Größe der zu ergreifenden Blechtafel entsprechende Anzahl von
Saugnäpfen angeordnet ist, wobei die Saugnäpfe in ihrem - gegen
seitigen, horizontalen - Abstand verändert werden können, um die
Lage der Saugnäpfe der Form der zu ergreifenden Blechtafel anpas
sen zu können. Da ebene Blechtafeln eine im Verhältnis zu ihrem
Eigengewicht nur geringe Steifigkeit aufweisen, biegen sie sich
bei horizontaler Greiflage unter der Wirkung ihres Eigengewichtes
je nach Größe oder Form der Blechtafeln mehr oder weniger stark
durch. Um im Falle eines Durchhanges der am Greifer hängenden
Blechtafel zwanglos der örtlichen Neigung der Blechtafel folgen
zu können, sind die einzelnen Saugnäpfe kardanisch am Greifer ge
lagert. Wenn auch diese Druckschrift bezüglich der Lokalisierung
und Ausbildung der kardanischen Lagerung der Saugnäpfe keine nä
heren Angaben enthält, so ist dem Fachmann vermöge seiner prakti
schen Sachkunde gegenwärtig, daß das als allseits bewegliches Ku
gelgelenk ausgebildete kardanische Gelenk in der Saugnapfmitte
angeordnet ist. Auch eine Justierung des Vertikalabstandes der
Saugnäpfe gegenüber dem Rahmen ist vorgesehen, um bei einer grö
ßeren Anzahl als drei Saugnäpfen alle Saugnäpfe mit ihrer Ar
beitsebene in eine einheitliche Ebene einjustieren zu können. Zur
Anpassung an unterschiedliche Tafelformen ist auch der die Saug
näpfe halternde Rahmen veränderbar gestaltet; nach Lösen einer
Verschraubung kann ein Rahmenschenkel in ein anderes Seitenver
hältnis verschoben und in der neuen Position am restlichen Rahmen
wieder festgeschraubt werden. Dadurch kann der Greifer unter
schiedlichen Größen und Formen von Blechtafel angepaßt werden.
Nach einer Einstellung des Greifers auf eine bestimmte Tafelab
messung ist jedoch - abgesehen von der kardanischen Aufhängung
der Saugnäpfe an ihrer jeweiligen Halterung - während des Grei
ferbetriebes nichts mehr an der Greifereinstellung veränderbar.
Im Zusammenhang mit Greifern für Blechformteile wird die sog.
pneumatische Hand erwähnt. Nachdem Blechformteile aufgrund ihrer
Formgebung eine im Vergleich zur Wirkung ihres Eigengewichtes
relativ hohe Eigensteifigkeit aufweisen, können Blechformteile in
aller Regel an einer einzigen schwerpunktnah liegenden Stelle
ergriffen werden. Die im Zusammenhang mit der sog. pneumatischen
Hand erwähnte Ansammlung von gelenkig miteinander verbundenen,
durch Druckluftzylinder angetriebenen Hebel meinen daher einen
roboterähnlichen Arbeitsarm, an dessen Außenende ein relativ ein
facher Saug- oder Magnetgreifer angebracht ist. Zwar geht der
Artikel außer auf Greifer u. a. auch noch auf Geräte zum Zuführen
von Blechteilen in Tiefziehpressen ein. In diesem Zusammenhang
beschränkt sich der Beitrag jedoch auf Geräte zum bloßen Verbrin
gen des Bleches von einer Stelle außerhalb der Presse in das ge
öffnete Ziehwerkzeug. Auf die Frage eines reproduziergenauen Ab
legens einer Blechtafel auf kompliziert geformte Anlageflächen
eines Tiefziehwerkzeuges geht der Beitrag nicht ein.
Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäß zugrundegeleg
te Tiefziehverfahren und die gattungsgemäß zugrundegelegte
Einlegeeinrichtung für Platinen dahingehend zu verbessern, daß
insbesondere bei komplizierten Anlageflächen des Tiefziehwerk
zeuges gleichwohl eine gleichbleibend hohe Ziehteilqualität
erreicht und Ausschuß aufgrund etwaiger Platinenverlagerung
innerhalb des sich schließenden Ziehwerkzeuges vermieden wer
den.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 und 2 angegebene Erfindung
gelöst. Durch zwangswei
ses, der Form der Anlagefläche angenähertes elastisches Vor
formen der aufgenommenen Platine schon vor dem Einlegen kann
diese auch bei komplizierten Anlageflächen rasch und sicher
eingelegt und an der unteren Anlagefläche durch dort inte
grierte Haftmittel sicher fixiert werden, so daß die vorge
formt eingelegte Platine danach bis zum Schließen
des Ziehwerkzeuges nicht "aufspringen" kann. Die eingelegten Pla
tinen können aufgrund ihrer Fixierung durch Haftorgane während
des Schließens des Werkzeuges keine unkontrollierten Eigenbewe
gungen ausführen. Die Platine wird zwischen den beiden Anlage
flächen des Unter- und des Oberwerkzeuges mithin kontrolliert und
reproduziergenau eingeklemmt. Infolgedessen wird beim erfindungs
gemäßen Platineneinlegen eine gleichbleibend hohe Ziehteilquali
tät erreicht und Ausschuß aufgrund etwaiger Platinenverlagerung
innerhalb des sich schließenden Ziehwerkzeuges vermieden.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteransprü
chen entnommen werden. Im übrigen ist die Erfindung nachfolgend
anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
noch erläutert; dabei zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer steuerbaren Greifhand
beim Aufnehmen einer Platine,
Fig. 2 das Vorformen der Platine durch die steuerbare Greifhand
nach Fig. 1 nach dem Aufnehmen,
Fig. 3 das Auflegen der vorgeformten Platine auf den unteren An
lagerahmen eines Tiefziehwerkzeuges einer einfachwirkenden
Presse mit Zieheinrichtung im Pressentisch,
Fig. 4 das Schließen des Tiefziehwerkzeuges, wobei die Platine
durch im unteren Anlagerahmen integrierte Haftorgane in
dem eine saubere Auflage gewährleistenden Vorformungszu
stand fixiert ist, dargestellt am Tiefziehwerkzeug für
eine einfachwirkende Presse,
Fig. 5 das Schließen eines Tiefziehwerkzeuges für eine
doppeltwirkende Presse, wobei die Platine ebenfalls auf
dem unteren, feststehenden Anlagerahmen in dem eingelegten
Vorformungszustand fixiert ist und
Fig. 6 ein anderes Ausführungsbeispiel einer steuerbaren Greif
hand in Einzeldarstellung.
In den Fig. 3 und 4 einerseits und in Fig. 5 andererseits
sind zwei unterschiedliche Tiefziehwerkzeuge 1 bzw. 1′ darge
stellt, die jeweils unterschiedlichen Pressentypen zugeordnet
sind, wobei die vorliegende Erfindung für beide Werkzeug- bzw.
Pressentypen realisierbar ist.
Bei dem in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ziehwerkzeug 1 für ein
fachwirkende Ziehpressen ist ein Unterwerkzeug 7 mehrteilig mit
einem Ziehstempel 3 und einem diesen umgebenden, ihm gegenüber in
Vertikalrichtung beweglich geführten Ziehrahmen 21 ausgebildet.
Der Ziehrahmen 21 ist gesondert über Druckbolzen 24 seitens einer
im Pressentisch angeordneten, nicht dargestellten Zieheinrichtung
abgestützt. Der Ziehstempel 3 enthält auf seiner Oberseite die
dem gewünschten Ziehteil entsprechende Form, wogegen eine im ein
teiligen Oberwerkzeug angebrachte Matrize 2 die dazu negative
Ziehteilform enthält. Die untere Anlagefläche 5, auf die eine Pla
tine 8 aufgelegt wird, ist in Abhängigkeit von der gewünschten Zieh
teilform aufgrund von Erfahrungen gestaltet. Die gegenüberliegen
de Anlagefläche 4 des oberen Werkzeugteiles ist zur Anlagefläche
5 äquidistant gestaltet. Zwischen den beiden Anlageflächen 4 und
5 wird die Platine 8 während des Tiefziehens eingeklemmt, so daß
das Blech faltenfrei und - aufgrund eines definierten Nachglei
tens aus dem Klemmflächenspalt heraus - anrißfrei von dem Zieh
stempel 3 in die Matrize 2 hinein gezogen werden kann.
Das in Fig. 5 gezeigte Ziehwerkzeug 1′ ist für zweifachwirkende
Ziehpressen vorgesehen. Hier ist das Oberwerkzeug 6′ mehrteilig
mit einem Ziehstempel 3′ und einem diesen umgebenden, in Verti
kalrichtung beweglich geführten oberen Ziehrahmen 21′ ausgebil
det, wobei beide Teile jeweils über einen separaten Antrieb der
Presse, der jedoch nicht dargestellt ist, hubantreibbar sind. Der
Ziehstempel 3′ enthält auf seiner Unterseite die dem gewünschten
Ziehteil entsprechende Form, wogegen die im hier einteiligen Un
terwerkzeug 7′ angebrachte Matrize 2′ die dazu negative Ziehteil
form enthält. Auch bei dem Ziehwerkzeug nach Fig. 5 sind in bei
den Werkzeugteilen 6′ bzw. 7′ jeweils zueinander negative untere
und obere Anlageflächen 5′ bzw. 4′ angebracht, zwischen denen die
Platine 8 während des Tiefziehens eingeklemmt wird.
Beim Ziehen von Blechteilen wird üblicherweise eine Platine 8 in
das geöffnete Ziehwerkzeug 1 bzw. 1′ eingelegt. Dazu wird die
Platine 8 von einer ebenen Unterlage, im dargestellten Ausführungs
beispiel von einem Platinenstapel 13, auf der die Platinen 8 lage
definiert bereitliegen, entnommen und bei geöffneten Ziehwerkzeug
1 bzw. 1′ lagedefiniert auf die Anlagefläche 5 bzw. 5′ des Unter
werkzeuges 7 bzw. 7′ aufgelegt. Das Ziehwerkzeug wird dann unter
Krafteinwirkung geschlossen und anschließend die Platine 8 zu dem
gewünschten Ziehteil geformt; danach wird dieses aus dem wieder
geöffneten Ziehwerkzeug entnommen. Um auch bei komplizierten An
lageflächen 4/5 bzw. 4′/5′ des Tiefziehwerkzeuges gleichwohl eine
gleichbleibend hohe Ziehteilqualität zu erreichen und Ausschuß
aufgrund etwaiger Platinenverlagerung innerhalb des sich schlie
ßenden Ziehwerkzeuges vermeiden zu können, wird die Platine 8 vor
dem Auflegen auf die untere Anlagefläche 5 bzw. 5′ in eine sich
an deren Form annähernde Gestalt vorgeformt, in diesem Zustand
auf die untere Anlagefläche gelegt und durch dort integrierte
Haftorgane bis zum Schließen des Ziehwerkzeuges 1 bzw. 1′ fixiert.
Je nach Ausgestaltung dieser Haft- oder Halteorgane kann dieses
Fixieren der Platine 8 auf unterschiedliche Weise geschehen. Bei
spielsweise ist es denkbar, daß die in der unteren Anlagefläche
angeordneten, steuerbaren Halteorgane als schwenkbare, formschlüs
sig den Platinenrand übergreifende Haken ausgebildet sind, die in
zurückgeschwenktem Zustand zumindest weitgehend unter der Ober
fläche der Anlagefläche verschwinden. Die zwangsweise an die un
tere Anlagefläche angeschmiegte Platine 8 kann auch durch in die
untere Anlagefläche 5 bzw. 5′ eingelassene, kraftschlüssig an der
Platinenoberfläche angreifende Saugnäpfe 22 oder Elektromagnete
23 fixiert werden.
Bei einer automatisierten oder mechanisierten Pressenbeschickung
wird ein mechanischer Platinen-Einleger verwendet, der einen pro
grammsteuerbaren Arbeitsarm 9 mit an dessen Außenende beweglich
angebrachter Greifhand aufweist, die mehrere, im gegenseitigen
Abstand zueinander angeordnete, steuerbare Haftorgane 10 bei
spielsweise in Form von Saugnäpfen oder Elektromagneten zum Auf
nehmen bzw. Ablegen der Platine 8 enthält. Zum mechanisierten,
selbsttätigen Vorformen der Platine nach ihrem Aufnehmen von der
vorzugsweise ebenen Bereitstellungsunterlage ist die Greifhand in
Form einer wenigstens dreibeinigen Greifspinne 12 ausgebildet.
Damit kann die aufgenommene Platine 8 während des Transportes vom
Aufnahmeort zum Ziehwerkzeug 1 bzw. 1′ definiert vorgeformt und
der Form der Anlageflächen 5 bzw. 5′ angepaßt werden. Und zwar
sind bei den in den Ausführungsbeispielen gezeigten Greifspinnen
insgesamt drei Beine 15 vorgesehen, von denen je eines einer
Randseite der Platine und eines der Platinenmitte zugeordnet ist.
Die äußeren Beine 15 der Greifspinne sind über ein Gelenk 16
schwenkbar an einem zentralen Körper 18 befestigt und bei dem in
den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel in unbelastetem
Zustand durch die Kraft jeweils einer Feder 20 in einer Grund
stellung in Relation zu diesem Körper gegen schwerkraftbedingtes
Herunterklappen gehalten. Bei dem in Fig. 6 gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel einer Greifspinne 12′ ist diese Funktion durch hy
draulisch beaufschlagbare Zylinder 20′ übernommen. Das der Plati
nenmitte zugeordnete Spinnenbein ist in beiden gezeigten Beispie
len unbeweglich am zentralen Körper 18 bzw. 18′ befestigt, was
nur für relativ einfach gelagerte, annähernd symmetrische Vorfor
men für die Platine möglich ist. Für den Fall, daß die Platine 8 in
stark unsymmetrisch vorgeformten Zustand eingelegt werden muß,
müßte auch das mittlere Spinnenbein ebenfalls beweglich am zen
tralen Körper angelenkt und auch schwenkbar mit dem zugehörigen
Haftorgan 10 verbunden sein. Die Haftorgane 10 sind am Außenende
der Beine über ein Kugelgelenk 17 räumlich schwenkbar angelenkt.
Die Beine können ferner in ihrer wirksamen Länge, d. h. in dem Ab
stand A bzw. a vom körperseitigen Gelenk 16 bis zum Haftorgan 10
verändert und diesbezüglich gesteuert werden, was bei den darge
stellten Ausführungsbeispielen durch eine teleskopartige Ausbil
dung der Beine nach Art von Kolben/Zylinder-Einheiten bewirkt
ist. Und zwar ist sowohl die Funktion der teleskopartigen Führung
der beweglichen Teile eines Beines 15, als auch der Bewegungsan
trieb dafür durch jeweils einen fluidisch, vorzugsweise hydrau
lisch beaufschlagbaren Hubzylinder 19 bewirkt, über den an dem
Bein 15 jeweils eine genau vorbestimmbare Länge eingesteuert wer
den kann. Im Falle eines pneumatisch beaufschlagten Hubzylinders
muß die Ausfahrlänge des Kolbens jeweils fallweise mechanisch
eingestellt werden.
Im leeren Zustand der Greifspinne sind die Längen der Beine 15
und ihre Winkelstellung zur Schwerkraftrichtung so eingestellt,
daß die unterends an den Beinen angebrachten Haftorgane 10 mit
ihrer Arbeitsfläche alle in einer horizontalen Ebene liegen. Bei
der Greifspinne 12 nach den Fig. 1 bis 3 ist die dazu erfor
derliche Winkelstellung beispielsweise durch entsprechende Vor
spannung der Federn 20 einjustierbar; bei der Greifspinne 12′
nach Fig. 6 ist die Winkelstellung der Beine unmittelbar hydrau
lisch einsteuerbar. Bei in einer Horizontalebene liegenden Haft
organen 10 der Greifspinne 12 bzw. 12′ kann diese auf die bereit
gestellte Platine 8 abgesenkt werden, wobei sichergestellt sein
muß, daß die Haftorgane der einzelnen Beine lagegenau innerhalb
der Platinenfläche an den ihnen jeweils zugedachten Positionen
aufsetzen. Nach dem Aktivieren der greiferseitigen Haftorgane
kann die Platine 8 von der Bereitstellungsunterlage abgehoben wer
den, wobei zur Erleichterung des Vereinzelns zunächst lediglich
der Sauger einer einzelnen Platinenecke angehoben wird, so daß
sich diese Ecke bei sonst noch flach auf dem Stapel aufliegender
Platine sicher von der darunter liegenden Platine 8 löst. Nach dem
Entnehmen der Platine 8 vom Stapel wird diese auf dem Weg zum zu
beschickenden Ziehwerkzeug in die gewünschte Vorform gebracht. Zu
diesem Zweck werden die Beine der Greifspinne jeweils in eine
gesonderte, zuvor ermittelte neue Länge eingefahren. Beispielswei
se werden die beiden äußeren Beine verlängert und das mittlere
Bein verkürzt, so daß sich eine gewölbte Form der Platine 8 ein
stellt. In dieser erzwungenen, der Form der Anlageflächen des zu
beschickenden Ziehwerkzeuges angenäherten Vorform wird die Plati
ne 8 an die untere Anlagefläche 5 bzw. 5′ des geöffneten Ziehwerk
zeuges übergeben. Durch Aktivierung der dort integrierten Haft-
oder Halteorgane kann die Übergabeform der Platine 8 dort gesichert
und bis zum Schließen des Ziehwerkzeuges aufrecht erhalten wer
den. Nach den Desaktivieren der greiferseitigen Haftorgane kann
die Greiferspinne aus dem Bereich des Ziehwerkzeuges entfernt und
der Ziehvorgang eingeleitet werden. Bei manchen Fällen einer ge
ringen einfachen Wölbung der Anlagefläche kann u.u. das Eigenge
wicht der Platine 8 ausreichen, um eine reproduziergenaue und für
ein einwandfreies Ziehergebnis taugliche Anlage verrutschungssi
cher zu halten. Und zwar sind dies Anlageformen, die die Platine 8
zwar von alleine durch ihr bloßes Eigengewicht nicht beim Ablegen
einnimmt bzw. in die sie nicht durch ihr Eigengewicht "fällt",
die aber, wenn die Platine 8 zunächst künstlich in diese Anlageform
gewölbt worden ist, nach dem Ablegen ohne weiteres schwerkraftbe
dingt beibehalten wird.
Der Vorteil des vorgeformten Einlegens der Platinen 8 besteht da
rin, daß unkontrollierte Eigenbewegungen der Platine 8 innerhalb
des sich schließenden Ziehwerkzeuges vermieden und eine exakte,
optimale Lage darin gleichbleibend gesichert werden kann. Min
derqualitäten an den Ziehteilen oder gar diesbezüglich bedingter
Ausschuß können dadurch beseitigt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Einlegen von Platinen in ein aus Ober- und
Unterwerkzeug (6, 6′, 7, 7′) bestehendes, durch eine Presse
hubantreibbares Ziehwerkzeug (1, 1′), bei dem eine Platine (8)
von einer Unterlage entnommen und bei geöffnetem Ziehwerkzeug
(1, 1′) lagedefiniert auf eine Anlagefläche (5, 5′) des Unter
werkzeuges (7, 7′) aufgelegt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platine (8) vor oder beim Auflegen auf die Anlagefläche
(5, 5′) in eine sich an die Form der Anlagefläche (5, 5′) annä
hernde Gestalt zwangsweise vorgeformt und in diesem Zustand
durch werkzeugintegrierte Haft- oder Halteorgane (22, 23) auf
der unteren Anlagefläche (5, 5′) bis zum Schließen des Zieh
werkzeuges (1, 1′) gesichert oder fixiert wird.
2. Einrichtung zum Einlagen von Platinen (8) in Ziehwerkzeuge (1, 1′)
- - wobei die Ziehwerkzeuge (1, 1′) eine Matrize (2, 2′), einen Ziehstempel (3, 3′) und einen Ziehrahmen (21, 21′) enthalten und der obere Teil (6, 6′) des Ziehwerkzeuges (1, 1′) hubbeweglich antreibbar ist,
- - das Ziehwerkzeug (1, 1′) enthält, ferner Anlageflächen (4, 4′), von denen eine dem Oberwerkzeug (6, 6′) und die andere - die untere Anlagefläche (5, 5′) - dem Unterwerkzeug (7, 7′) des Tiefziehwerkzeuges (1, 1′) zugeordnet ist und die gemeinsam die Platine (8) während des Ziehens einklemmen,
- - ferner mit einem Platinen-Einleger, der einen programmsteu erbaren Arbeitsarm (9) mit an dessen Außenende angebrachter Greifhand aufweist, die mehrere, im gegenseitigen Abstand zueinander angeordnete, steuerbare Haftorgane in Form von Saugnäpfen oder Elektromagneten zum Aufnehmen bzw. Ablegen einer Platine (8) enthält, zum Ausüben des Arbeitsverfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Gemeinsamkeit folgender Merkmale:
- - die Greifhand ist in Form einer mehrbeinigen Greifspinne (12, 12′) ausgebildet, mit der die aufgenommene Platine (8) während des Transportes vom Aufnahmeort (13, 14) zum Zieh werkzeug (1, 1′) definiert vorformbar und der Form der An lageflächen (4, 4′ bzw. 5, 5′) anpaßbar ist, und zwar auf grund folgender Merkmale:
- - die Beine (15) der Greifspinne (12, 12′) sind schwenkbar (Gelenk 16) an einem zentralen Körper (18, 18′) befe stigt und in einer Grundstellung in Relation zu diesem Körper vorgebbar,
- - die Haftorgane (10) sind am Außenende der Beine (15) schwenkbar angelenkt (Gelenk 17),
- - die Beine (15) sind ferner in ihrer wirksamen Länge - Abstand (A, a) von körperseitiger Anlenkung (Gelenk 16) bis Haftorgan (10) - veränderbar und diesbezüglich steu erbar,
- - in die untere Anlagefläche (5, 5′) des Ziehwerkzeuges (1, 1′) sind an mehreren Stellen steuerbare Haft- oder Halteor gane zum Festhalten einer von der Greifspinne (12, 12′) ein- und angelegten, vorgeformten Platine (8) versenkt eingelas sen.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beine (15) der Greifspinne (12, 12′) zur Längenänderung
teleskopartig ausgebildet sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beine (15) der Greifspinne (12′) in bestimmte Win
kelstellungen einsteuerbar sind (Hydraulikzylinder 20′).
5. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in der unteren Anlagefläche (5, 5′) versenkt angeordne
ten, steuerbaren Haftorgane als kraftschlüssig an der Platinen
oberfläche angreifende Saugnäpfe (22) oder Elektromagnete (23)
ausgebildet sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in der unteren Anlagefläche (5, 5′) versenkt angeordne
ten, steuerbaren Halteorgane als schwenkbare, formschlüssig den
Platinenrand übergreifende Haken ausgebildet sind.
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