DE4035806C2 - Verfahren und Einrichtung zum Beseitigen von sich nach Lage, Form und Größe annähernd reproduzierenden, eingefallenen Ziehfehlstellen an Blechziehteilen für die Außenhaut einer Fahrzeugkarosserie - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Beseitigen von sich nach Lage, Form und Größe annähernd reproduzierenden, eingefallenen Ziehfehlstellen an Blechziehteilen für die Außenhaut einer FahrzeugkarosserieInfo
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- B21D1/12—Straightening vehicle body parts or bodies
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beseitigen von sich
nach Lage, Form und Größe annähernd reproduzierenden, einge
fallenen Ziehfehlstellen an Blechziehteilen für die Außenhaut
einer Fahrzeugkarosserie nach dem Oberbegriff von Anspruch 1
bzw. eine entsprechende Einrichtung nach dem Oberbegriff von
Anspruch 2.
Beim Ziehen von Außenhautteilen für Fahrzeugkarosserien treten
trotz aller Bemühungen um eine Optimierung der Ziehwerkzeuge
immer wieder Ziehfehlstellen auf, die sich nach Lage, Form und
Größe annähernd reproduzieren; diese Ziehfehlstellen treten
meist in der Nähe des Randes und im Bereich eines abrupten Über
ganges von einer sehr starken zu einer sehr schwachen Blechver
formung auf. Durch das "Ausstrahlen" von gewissen lo
kalisierten hohen Eigenspannungen in einen Nachbarbereich mit
geringen Eigenspannungen können beispielsweise derartige Zieh
fehlstellen verursacht werden. Wenn das ungeübte Auge diese
Ziehfehlstellen am unlackierten Blechziehteil im Normalfall
überhaupt nicht wahrnimmt, so treten diese Ziehfehlstellen
spätestens beim Einbau in eine Karosserie, die hochglänzend
lackiert ist, auch dem Laien unschön in Erscheinung. Aus diesem
Grunde müssen derartige Ziehfehlstellen bereits rechtzeitig
beseitigt werden.
Bisher wurden diese Ziehfehlstellen in mühseliger Handarbeit
durch Hämmern und Treiben oder Aufzinnen sowie anschließendes
Glätten durch Feilen und Schleifen beseitigt. Abgesehen von dem
hohen Zeit- und Kostenaufwand dafür stellt das Hämmern an groß
flächigen Blechteilen eine sehr starke Geräuschbelästigung und
das Arbeiten mit Zinn eine Gesundheitsbeeinträchtigung dar.
Die US-PS 30 75 068 befaßt sich mit der Beseitigung von sog.
Springbeulen aus ebenen Blechen insbesondere aus Aluminium-
oder Titanlegierungen. Derartige Springbeulen haben ihre Ursachen
in Walzfehlern und sind durch lokalisierte Resteigenspannungen
bedingt. Nach der Empfehlung dieser Druckschrift
werden die Springbeulen durch örtliche Kontakterwärmung bei
flachgedrückter Beule beseitigt. Durch die Erwärmung dehnt sich
der gebeulte, aber zwangsweise flachgedrückte Bereich radial
nach allen Richtungen aus, wodurch es in der angrenzenden,
nichterwärmten Peripherie zu einer plastischen radialen Stauchung
des Blechwerkstoffes innerhalb der Blechebene kommt. Ein
Aufbeulen des Bleches in dem peripheren, nichtbeheizten Bereich
wird dadurch verhindert, daß das Blech auch dort zwangsweise
flachgedrückt wird. Durch die ringförmige Stauchungszone um die
Springbeule herum wird diese nach dem Erkalten und thermisch
bedingten Schrumpfen des ehedem gebeulten Bereiches straff gespannt,
so daß keine Veranlassung mehr besteht, aus der
Blechebene sich herauszubeulen. Diese technische Lehre ist
nicht auf räumlich gekrümmte Bleche übertragbar, weil der
Stauchungsvorgang zum einen nur bei ebenen Blechen beherrschbar
ist und weil zum anderen die zu beseitigenden
Ziehfehlstellen häufig im Randbereich einer Abkantung
liegen, so daß hier keine Stauchungsperipherie gegeben wäre.
Die US-PS 1 940 738 zeigt ein druckluftbetriebenes Werkzeug zum
Ausbeulen von unfallbedingt verbeulten Blechteilen. Das Ausbeulwerkzeug
weist einen Repetierhammer auf, der mit Kufen auf
das zu bearbeitende Blechteil angelegt wird. Und zwar muß der
Repetierhammer auf der emporragenden Seite der Beule angelegt
werden. Im Repetierhammer ist ein Hammerkopf angeordnet, der
mittels Druckluft repetierend auf die Beule mit hoher Frequenz
aufgeschlagen werden kann. Über einen das Blechteil umgreifenden
Rahmen ist ein ballig geformter Amboß auf der Blechrückseite
gleichachsig zum Hammerkopf gehalten. Durch das druckluftbetriebene
Ausbeulwerkzeug wird lediglich die Arbeit
mechanisiert ausgeführt, die mit handgeführtem Ausbeulhammer
und manuell gehaltenem Amboß bei konventionellem Ausbeulen auch
getan wird. Im Anschluß an das Ausbeulen muß - zumindest bei
Karosserie-Außenhautteilen - die Blechoberfläche mittels Modelliermasse,
wie z. B. Zinn oder Kunststoffspachtelmasse,
egalisiert werden, weil durch das Hämmern nur eine den Ansprüchen
des Kunden nicht genügende Oberflächengüte erreichbar ist.
Die bisher übliche Methode beim Beseitigen der hier in Rede
stehenden Ziehfehlstellen war ebenfalls das Hämmern und anschließendes
Egalisieren der Blechoberfläche mittels Zinn. Zwar
könnte das bekannte Ausbeulwerkzeug bei geeigneter Bestückung
hinsichtlich Hammerkopf und Amboß auch zum Beseitigen von
Ziehfehlstellen eingesetzt werden, jedoch wäre damit kein
nennenswerter Fortschritt erreichbar, weil das Hämmern und
Egalisieren unter Einsatz eines solchen Ausbeulwerkzeuges im
Serieneinsatz auch nicht viel schneller wäre als ein geübter
Handspengler. Vor allen Dingen wäre aber die Lärmbelästigung
und das Arbeiten mit Zinn durch ein Ausbeulwerkzeug nach der
genannten Druckschrift nicht zu beseitigen.
Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäß zugrundegelegte
Verfahren bzw. die entsprechende Einrichtung dahingehend aus
zugestalten, daß Ziehfehlstellen rasch, geräuschlos und ohne
gesundheitliche Beeinträchtigung beseitigt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale von Anspruch 1 (Verfahren) bzw. durch die
Merkmale von Anspruch 2 (Einrichtung) gelöst. Danach
werden die eingefallenen Stellen an den Ziehfehlstellen gezielt
herausgedrückt, wozu ein an die Form der Ziehfehlstelle ange
paßter Stempel verwendet wird. Dank der rationelleren Arbeits
weise können die Ziehfehlstellen selbst bei manuellem Arbeiten
mit wesentlich weniger Personal und dementsprechend mit wesent
lich weniger Kosten durchgeführt werden. Außerdem ist es an den
Nacharbeitsplätzen, in denen diese Ziehfehlstellen beseitigt
werden, leise, wo ehedem ein erheblicher Lärm aufgrund eines
ständigen dröhnenden Hämmerns an den Blechteilen vorherrschte.
Gesundheitsgefährdendes Zinn oder Lot kann ebenfalls völlig aus
dem Arbeitsprozeß ausgeschaltet werden. Bei Verwendung von ver
zinkten Blechen bleibt trotz einer Nacharbeit die Verzinkung
unverletzt. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können
den Unteransprüchen entnommen werden.
Im übrigen ist die Er
findung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausfüh
rungsbeispieles nachfolgend noch erläutert; dabei zeigt
Fig. 1 ein Blechziehteil, nähmlich einen Kotflügel, in
Seitenansicht und Andeutung der Lage einer Zieh
fehlstelle,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Blechzieh
teiles nach Fig. 1 während des Beseitigens der
Ziehfehlstelle,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Anordnung nach Fig.
2 entlang der Schnittlinie III-III und
Fig. 4 eine Einzeldarstellung des Betätigungsmechanismus
für den Stempel zum Beseitigen der Ziehfehlstel
le, wie er in der Einrichtung nach Fig. 2 vor
gesehen ist.
In Fig. 1 ist als ein Beispiel für ein Blechziehteil 1 ein
rechter vorderer Kotflügel eines Personenkraftwagens in Sei
tenansicht dargestellt. Im Bereich der oberen Ecke des Aus
schnittes für die Blinkleuchte bildet sich häufig eine Zieh
fehlstelle 2 aus; es sei an dieser Stelle nur beiläufig er
wähnt, daß dies nicht die einzige kritische Stelle zur Aus
bildung von Ziehfehlstellen ist. Bei sehr ähnlich gestalteten
Kotflügeln anderer Fahrzeugtypen kann es durch
aus sein, daß Ziehfehlstellen sich in anderer Form und/oder an
anderer Stelle des Kotflügels ausbilden. Auch die Häufigkeit
des Auftretens von Ziehfehlstellen kann von Bauteil zu Bauteil
unterschiedlich sein. Während bei einem ersten Bauteil sich in
einer bestimmten Stelle Fehlstellen bei beispielsweise 50% der
Werkstücke einstellen, kann es ohne weiteres sein, daß bei ei
nem anderen Bauteil lediglich bei 10% der Werkstücke einge
fallene Stellen an bestimmten Bereichen auftreten. Es sind also
Lage und Form sowie statistische Häufigkeit der Ziehfehlstellen
jeweils bauteilindividuell zu untersuchen.
Die Fig. 2 zeigt das Blechziehteil nach Fig. 1 ausschnitts
weise, wie es mit der Außenseite nach unten weisend, in eine
Einrichtung zum Beseitigen der in Fig. 1 markierten Ziehfehl
stelle 2 eingelegt ist. Diese Einrichtung enthält als einen
wesentlichen Bestandteil eine Auflegevorrichtung 7 zum lagede
finierten und reproduzierbaren Auflegen des Blechziehteiles 1.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel stellt die Auflegevor
richtung 7 einen vollflächigen Negativabguß der in der Karos
serie außenliegenden Oberfläche bzw. Seite 10 des Blechziehteiles 1 dar;
dieser Negativabguß stellt die Auflegefläche 14 der Auflege
vorrichtung 7 dar. Dieser Negativabguß kann beispielsweise aus
Gips, Kunststoff oder aus Hartschaum auf einfache Weise unter
Verwendung eines einwandfreien Blechziehteiles gleicher Art
hergestellt werden, der dann auf eine ebene Unterlage nach Art
einer Tischplatte befestigt wird. Auf eine solche Auflegevor
richtung ist das Blechziehteil rasch und sicher sowie durch
hangfrei ablegbar und kann ebenso rasch auch wieder entnommen
werden. Hierbei kann es sich wahlweise um eine manuelle oder
auch um eine automatisierte Arbeitsweise unter Verwendung von
Industrierobotern handeln.
Im Bereich der Fehlstelle ist in die Auflegefläche 14 der Auf
legevorrichtung 7 eine Aussparung 6 eingearbeitet, die nach
Größe und Form der Ziehfehlstelle 2 entspricht. An sich ist es
denkbar, daß die Aussparung 6 in Form einer Abstufung und
scharf gegenüber der sonstigen Fläche 14 abgesetzt in diese
Auflegefläche eingearbeitet ist. In der Herstellung einfacher
ist jedoch eine solche Aussparung, die allmählich und fließend
in die normale Auflegefläche 14 der Auflegevorrichtung 7 über
geht. Die Auflegefläche 14 braucht das Blechziehteil 1 nicht
vollflächig und in einer geschlossenen Fläche abzustützen; es
genügt auch eine Abstützung auf einem Punktraster oder auch auf
einem Raster schmaler Linien. Es muß jedoch im Bereich der Fehl
stelle sichergestellt sein, daß das Blechziehteil auflageseitig
in einem geschlossenen, die gesamte Fehlstelle umgebenden Strei
fen 3 abgestützt ist, wobei sich diese Abstützung spaltfrei an
das aufgelegte Blechziehteil anlegt. Dieser abstützende Strei
fen 3 sollte wenigstens etwa 1 cm breit sein. Beim dargestell
ten Ausführungsbeispiel, bei dem die Auflagefläche 14 das Blech
ziehteil 1 vollflächig und unterbrechungsfrei unterstützt, ist
der erwähnte abstützende Streifen 3 gegenüber seiner äußeren
Umgebung nicht besonders abgegrenzt; er geht allmählich in die
übrige Auflagefläche 14 über. Allerdings ist bei dem weiter
unten beschriebenen Herausdrücken der Ziehfehlstelle der ab
stützende Streifen 3 höher belastet als die sonstige Auflage
fläche 14, so daß der abstützende Streifen 3 vor allen Dingen
durch die Flächenpressung während des Herausdrückens der Zieh
fehlstelle erkennbar ist.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Einrichtung zum Be
seitigen der Ziehfehlstelle 2 besteht in dem Stempel 4 und dem
Betätigungsmechanismus 8 für ihn. Und zwar soll der beweglich
gehalterte Stempel 4 mit seiner Flachseite 5 auf die der ein
gefallenen Seite 10 des Blechziehteiles 1 gegenüberliegenden,
in Fig. 2 oberen Seite 11 der Ziehfehlstelle 2 zubewegbar sein
und an diese Stelle richtungsdefiniert mit der Aufsetzrichtung
12 anlegbar sein. Die Flachseite 5 des Stempels 4 entspricht
der Form und der Größe der Fehlstelle 2 und ist anlageseitig
geringfügig stärker als die Sollform des Blechziehteiles 1 an
der Ziehfehlstelle bombiert. Die Flachseite 5 des Stempels
überdeckt nicht nur die Aussparung 6 in der Auflegevorrichtung
7, sondern auch den oben erwähnten abstützenden Streifen 3. Zum
Beseitigen der Ziehfehlstelle wird der Stempel 4 mit der Flach
seite 5 innenseitig auf die Fehlstelle 2 gedrückt und dabei in
einem einzigen Hub ein vorgebbarer, experimentell ermittelter
Weg zurückgelegt und/oder eine ebenfalls vorgebbare und expe
rimentell ermittelte Kraft dabei ausgeübt. Dadurch wird die
Ziehfehlstelle in einem Zug herausgedrückt. Dank dieser
Vorgehensweise wird die Ziehfehlstelle sehr
rasch, wirkungsvoll und materialschonend beseitigt. Außerdem
entstehen bei dieser rationellen Arbeitsweise keine lästigen
Geräuschemissionen und keine Gesundheitsbeeinträchtigungen auf
grund von etwaigen Schwermetalldämpfen.
Nachdem der Stempel 4 richtungsdefiniert mit einer mechanisch
vorgegebenen Aufsetzrichtung 12 und auch in definierter Umfangs
lage innenseitig auf die Fehlstelle 2 aufgesetzt und mit defi
nierter Kraft an das Blechziehteil 1 angedrückt werden muß,
scheidet praktisch eine manuelle Führung des Stempels 4
und/oder eine Betätigung durch manuellen Hammerschlag aus. Es
wäre allenfalls denkbar, eine großflächig sich an der oberen Seite (11) des
Blechziehteils 1 abstützende Führungsvorrichtung für den
Stempel 4 vorzusehen, die manuell auf das Werkstück aufgesetzt
und ausgerichtet wird. Bei einem stempelintegrierten
Schlaggewicht mit voreinstellbarer Schlagkraft könnte mit einer
solchen Vorrichtung auch eine definierte Kraftwirkung ausgeübt
werden. Eine andere denkbare Ausführungsform zur
richtungsdefinierten Führung des Stempels 4 und zur hub-
und/oder kraftdefinierten Betätigung des Stempels wäre auch
durch eine geradlinige mechanische Führung des Stempels in
einer maschinellen Führungseinrichtung und durch eine
pneumatische oder hydraulische Betätigung des Stempels gegeben.
In Fig. 2 ist ein bei der Anmelderin praktisch bewährtes an
deres Ausführungsbeispiel als Betätigungsmechanismus 8 für den
Stempel 4 gezeigt. Und zwar handelt es sich bei diesem Betäti
gungsmechanismus im wesentlichen um einen sog. Haltespanner,
wie er zum Spannen von Blechteilen an sich bekannt ist. Derar
tige Haltespanner können manuell oder auch durch ein fluidisch,
meist pneumatisch beaufschlagbares Stellorgan betätigt werden;
die Fig. 2 und 4 zeigen einen mittels Handhebel 9 betätig
baren Haltespanner. Der eigentliche Spannhebel 15 ist über eine
Lasche 13 an den Handhebel 9 angekoppelt, wobei der Handhebel 9
und der Spannhebel 15 jeweils über unterschiedlich gelagerte
Schwenkachsen an einem ortsfesten Basisglied gelagert sind.
Sobald der Spannhebel 15 in die Nähe der in Fig. 4 in vollen
Linien dargestellten Arbeitslage kommt, geht die Lasche 13 in
eine mit dem Handhebel 9 parallel liegende Strecklage, und so
mit in eine Totlage über, in der nach Art eines Kniehebelge
lenkes zum einen sehr hohe Betätigungskräfte und zum anderen
eine selbsttätige mechanische Sicherung der Arbeitslage ge
währleistet werden kann. Außerhalb der Arbeitslage, die in Fig.
4 strichpunktiert dargestellt ist, kann mit dem Handhebel 9
über die Lasche 13 eine sehr rasche Rückzugsbewegung auf den
Spannhebel 15 ausgeübt werden, so daß dieser rasch und weit
räumig zurückgeschwenkt werden kann. In dem Spannhebel 15 ist
ein Langloch 16 eingearbeitet, in welchem der Stempel 4 mit
einer Justierschraube 17 nach Höhenlage und Umfangslage justiert
werden kann. Bei richtiger Justierung des Stempels 4 und seiner
Flachseite 5 in Relation zum eingelegten Blechziehteil 1 kann
durch bloßes manuelles Schließen des als Haltespanner ausge
bildeten Betätigungsmechanismus 8 der Stempel 4 richtungsde
finiert aufgesetzt und mit definierter Kraft und definiertem
Hub in die Fehlstelle eingedrückt werden. Aufgrund einer ge
ringfügigen Überbombierung der Flachseite 5 wird die Ziehfehl
stelle 2 zügig in der beschriebenen Weise herausgedrückt und
bleibend beseitigt. Der Betätigungsmechanismus 8 kann an
schließend sofort wieder geöffnet und das behandelte Blech
ziehteil 1 entnommen und gegen ein neues, zu behandelndes Blech
ziehteil ausgetauscht werden. Unter der Voraussetzung, daß die
Auflegevorrichtung 7 und/oder das zu behandelnde Blechziehteil
1 mit ausreichender Genauigkeit selbstzentrierend sind, ist
auch ohne weiteres eine automatische Handhabung der Blechzieh
teile beim Beseitigen der Ziehfehlstellen denkbar, wozu ein
fache Industrieroboter mit Sauggreifern vorstellbar sind. Der
als Haltespanner ausgebildete Betätigungsmechanismus 8 kann
anstelle eines Handhebels 9 mit einem Pneumatikzylinder zum
Verschwenken dieses Hebels versehen sein. Die Einrichtung zur
Beseitigung der Ziehfehlstelle wäre auf diese Weise automati
sierbar.
Der Vollständigkeit halber seien noch einige denkbare alterna
tive Ausgestaltungsmöglichkeiten erwähnt. Und zwar kann die
Abstützung im Bereich des schmalen, die Fehlstelle umgebenden
Streifens 3 und/oder die Flachseite 5 des Stempels 4 aus einem
unter der Wirkung der Drückkraft unnachgiebigen Werkstoff be
stehen, was bei der vorausgegangenen Beschreibung als die
nächstliegende Möglichkeit unterstellt wurde. Stattdessen ist
es aber auch denkbar, daß auflageseitig zumindest der die Fehl
stelle 2 umgebende abstützende Streifen 3 und/oder die Flach
seite 5 des Stempels 4 mit einer elastischen Auflage versehen
sind. Diese Auflagen sollten jedoch nicht zu weich sein, so daß
gewährleistet ist, daß die Auflage unter der Wirkung der Drück
kraft sich allenfalls um einen kleinen Bruchteil der Blechdicke
zusammendrücken oder eindrücken läßt. Durch die Elastizität
einer etwaigen Gummiauflage dürfen sich keine unkontrollierten
Verformungen in das Werkstück hineindrücken lassen. Eine Gum
miauflage wäre insbesondere auf Seiten der Auflegefläche 14
sinnvoll, weil dadurch die Auflagestöße und dementsprechend
eine Geräuschemission beim raschen Auflegen des Blechziehteiles
auf die Auflegevorrichtung 7 gemildert werden; außerdem wird
die Gefahr von Handhabungsbeschädigungen gemildert. Im übrigen
wird durch eine Gummiauflage und der damit verbundenen, relativ
hohen Haftreibung eine sichere Halterung des Blechziehteiles
gewährleistet, so daß ein schwerkraftbedingtes oder drückkraft
bedingtes Wegrutschen des Blechziehteiles in einem un
günstig gelagerten Fall verhindert werden kann.
Claims (8)
1. Verfahren zum Beseitigen von sich nach Lage, Form und Größe
annähernd reproduzierenden, eingefallenen Ziehfehlstellen an
Blechziehteilen für die Außenhaut einer Fahrzeugkarosserie vor
deren Zusammenbau zu einer Rohbaukarosserie,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Blechziehteil (1) auf der relativ zur Sollform einge
fallenen Seite (10) - meist außenseitig - in einem die Ziehfehlstelle
(2) nach Lage, Form und Größe aussparenden Bereich
auf einem wenigstens etwa 1 cm breiten, die Ziehfehlstelle (2) umgebenden
Streifen (3) abgestützt wird und daß die Ziehfehlstelle
(2) mit der Flachseite (5) eines auf der der eingefallenen Seite
(10) gegenüberliegenden, meist innenliegenden Seite (11) beweglich
geführten Stempels (4) um
einen vorgebbaren Weg und/oder mit einer vorgebbaren Kraft in
einem Zug herausgedrückt wird, wobei die Flachseite (5) des
Stempels (4) der Lage, Form und Größe der Ziehfehlstelle (2)
annähernd entspricht und etwas stärker als die Sollform des
Blechziehteiles (1) an der Ziehfehlstelle (2) bombiert ist.
2. Einrichtung zum Beseitigen von sich nach Lage, Form und Größe
annähernd reproduzierenden, eingefallenen Ziehfehlstellen an
Blechziehteilen für die Außenhaut einer Fahrzeugkarosserie vor
deren Zusammenbau zu einer Rohbaukarosserie, inbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) eine Auflegevorrichtung (7), auf die das Blechziehteil (1) mit der an die Ziehfehlstelle (2) relativ zur Sollform eingefallenen Seite (10) nach unten weisend auflegbar ist;
- b) eine an der Auflegevorrichtung (7) im Bereich der Ziehfehlstelle (2) vorgesehene, durch eine entsprechende Aussparung (6) zumindest streifenartig die Ziehfehlstelle (2) umgebende, der Oberflächenform des Blechziehteiles (1) entsprechende Abstützung, die sich als mindestens 1 cm breiter Streifen (3) spaltfrei an das aufgelegte Blechziehteil (1) anlegt;
- c) einen oberhalb der Abstützung bzw. des Streifens (3) gehalterter Stempel (4), der mit seiner Flachseite (5) in Richtung (12) auf die der eingefallenen Seite (10) gegenüberliegenden Seite (11) der Ziehfehlstelle (2) zu bewegbar geführt ist, wobei die Flachseite (5) des Stempels (4) der Form und der Größe der Ziehfehlstelle (2) entspricht und anlageseitig geringfügig stärker als die Sollform des Blechziehteiles (1) an der Ziehfehlstelle (2) bombiert ist;
- d) der Stempel ist mit einem Betätigungsmechanismus (8) ge koppelt, der ein wegdefiniertes oder kraftdefiniertes Andrücken der Flachseite (5) des Stempels (4) an die der eingefallenen Seite gegenüberliegenden Seite (11) der Ziehfehlstelle (2) erfolgt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützung bzw. der Streifen (3) allmählich in die Aussparung
(6) übergeht.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flachseite (5) des Stempels (4) die Aussparung (6) über
deckt.
5. Einrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützung bzw. der Streifen (3 und/oder der Stempel
(4) aus einem unter der Wirkung des Betätigungsmechanismus (8) unnachgiebigem
Werkstoff bestehen.
6. Einrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstützung bzw. der Streifen (3) und/oder der Stempel
(4) an seiner Flachseite (5) mit einer elastischen Auflage versehen
sind, die jedoch unter der Wirkung des Betätigungsmechanismus (8)
um einen Bruchteil der Blechdicke zusammendrückbar ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflegevorrichtung (7) einen vollflächigen Negativabguß
der eingefallenen Seite (10) des Blechziehteiles (1) als die
Abstützung darstellende Auflegefläche (14) enthält, in die im
Bereich der Ziehfehlstelle (2) die Aussparung (6) eingearbeitet
ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungsmechanismus (8) im wesentlichen aus einem
sogenannten Haltespanner, wie er zum Spannen von Blechteilen an
sich bekannt ist, besteht, bei dem an dem schwenkbaren und in
Arbeitsstellung durch eine überbrückbare Totlage sicherbaren
Spannhebel (15) der Stempel (4) in justierbarer Weise befestigt
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904035806 DE4035806C2 (de) | 1990-11-10 | 1990-11-10 | Verfahren und Einrichtung zum Beseitigen von sich nach Lage, Form und Größe annähernd reproduzierenden, eingefallenen Ziehfehlstellen an Blechziehteilen für die Außenhaut einer Fahrzeugkarosserie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904035806 DE4035806C2 (de) | 1990-11-10 | 1990-11-10 | Verfahren und Einrichtung zum Beseitigen von sich nach Lage, Form und Größe annähernd reproduzierenden, eingefallenen Ziehfehlstellen an Blechziehteilen für die Außenhaut einer Fahrzeugkarosserie |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4035806A1 DE4035806A1 (de) | 1992-05-14 |
DE4035806C2 true DE4035806C2 (de) | 1993-10-21 |
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ID=6418008
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DE19904035806 Expired - Fee Related DE4035806C2 (de) | 1990-11-10 | 1990-11-10 | Verfahren und Einrichtung zum Beseitigen von sich nach Lage, Form und Größe annähernd reproduzierenden, eingefallenen Ziehfehlstellen an Blechziehteilen für die Außenhaut einer Fahrzeugkarosserie |
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---|---|---|---|---|
FR2755885B1 (fr) * | 1996-11-18 | 1999-02-19 | Sarrion Sanchez Christian | Dispositif et procede pour redresser des elements metalliques et plastiques deformes |
DE102008027876A1 (de) * | 2008-06-11 | 2009-12-17 | Oliver Bartholomé | Verfahren und Presswerkzeug zur Herstellung eines mehrfach gekrümmten Blechziehteils |
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US3075068A (en) * | 1958-07-22 | 1963-01-22 | Douglas Aircraft Co Inc | Sheet metal shrinker |
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1990
- 1990-11-10 DE DE19904035806 patent/DE4035806C2/de not_active Expired - Fee Related
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