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Reibradzünder für Fahrradcarbidlampen. Bekannte Reibradzünder für
Fahrradcarbidlaternen erzeugen die Funken in nächster Nähe des Brenners. Bleibt
der Zünder bei 'brennender Lampe in der Brennernähe, so wIrd er durch Verrußen und
durch zu starke Erhitzung des Reibrades bald unwirksam. Deshalb hat man für offene
Carbidlampen den Reibradzünder unterhalb des Brenners schwenkbar gelagert, um ihn
zum Anzünden über den Brenner hochschwenken und hierauf
herabschwenken
zu können. Für Fahrradcarbidlaternen, bei denen (las Reibrad durch ei-i seitliches
Handrädchen gedreht werden muß, das auf einer dasLaternengehäuse durchsetzenden,
in das Reibrad eingeschraubten «1,Velle sitzt, läßt sich diese schwenkbare Anordnung
des Reibradzünders nicht verwenden, weil die Handrädchenwelle in dem Gehäuse gelagert
sein muß und sich deshalb nicht mitschwenken läßt. Es ist daher schon vorgeschlagen
worden, den Zünder in zwei je
für sich schwenkbare Tragarme zu zerlegen, von
welchen der eine nur das Reibrad und der andere nur den Zündstein trägt, und diese
Teile mittels eines unter dem Gehäuse am Brennerträger angelenkten Daumenhebels
und zweier Zahnrädchen entweder in gleicher Richtung oder gegenläufig um verschiedene
Drehpunkte so aufwärts zu schwenken, daß der Stein erst über dem Brenner über das
Reibrad streift und daß nach Freigabe des Daumenhebels beide Teile durch Federzug
wieder durch untere Gehäuseschlitze hindurch in ihre Ruhelage herabgeschwenkt werden.
Die Funkenbildung ist bei dieser teueren Einrichtung schon von vornherein sehr in
Frage gestellt. Abgesehen von der unsicheren Wirkungsweise dieser Einrichtung oder
des erwähnten Zünders mit Handrädchenantrieb bedingen beide Zünder zu ihrer Anbringung
besonders für sie gebaute Laternengehäuse, welche entweder eine Lagerung für die
Handrädchenwelle oder untere Durchtrittsschlitze für die schwenkbaren Tragarnie
aufweisen müssen. Die Zünder paßten auch nicht für beliebige Fahrradlampen, sondern
ihre Befestigungsmittel mußten der jeweiligen Form und Größe der Laternengehäuse
oder des Brennerträgers angepaßt werden. Wohl deshalb haben Reibradzünder für Fahrradcarbidlampen
noch keine allgemeinere Verbreitung ,gefunden.
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Die Erfindung bezweckt, einen Reibradzünder und dessen Befestigungsmittel
so auszubilden, daß er an jeder beliebigen Fahrradlaterne ohne wesentliche oder
am besten ohne jede Änderung derselben angebracht werden kann und unter allen Umständen
sicher zündet. Zu diesem Zweck ist der Reibradzünder an geeigneter Stelle der Schornsteinkappe
der Laterne derart angebracht, daß die Entzündung der Acetylenflamme durch Funken
erfolgt, die von oben her in das Laterneninnere fallen. Um die Funken von oben her
in das Laterneninnere fallen zu lassen, kann eine das Reibrad einschließende, nach
vorn offene Kapsel hinten an die Rückwand der Schornsteinkappe angefügt sein, durch
deren mit der Kapselöffnung sich deckenden Schlitz hindurch die Funken dann in die
Nähe des Brenners gelangen- Die einzige an der Laterne vorzunehmende Änderung besteht
dann in der Anbringung des Funkendurchwerfschlitzes in der Rückwand der Schornsteinkappe.
Zur Befestigung der Kapsel brauchen nicht unbedingt Niet- oder Schraublöcher angebracht
zu werden, weil die Kapsel mit ihrem Flansch angelötet werden kann.
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Ohne jede Änderung der Laterne läßt sich der Zünder dadurch anschließen,
das das Reibrad von einer in ihrem hinteren, inneren Viertel mit einem Funkenauswerfdurchbruch
versehenen Schutzkapsel eingeschlossen und deren Deckel zu einem flachen Tragarm
ausgebildet ist, der durch einen zweischraubigen Klemmbügel, dessen Stegschlitz
er durchsetzt, an die Decke der Schornstginkappe angeklemmt wird. Vorteilhaft läßt
man den Zündertragarm auf dem Unterschenkel des Klemmbügels aufsitzen, damit die
Schornsteinkappendecke zwischen dem Tragarm und Spitzenklemmschrauben eingespannt
wird, deren Spitzen in das dünne Kappenblech Kerben eindrücken, in welchen die Spitzen
eine Verdrehung des Zünders nicht nur durch Reibung verhindern.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Zünderanordnung
und -ausbildung veranschaulicht.
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Die Abb. i bis 5 zeigen die bevorzugte Aubführungsform, und
zwar ist Abb. i eine Rückansicht, Abb. 2 eine Innenansicht und Abb. 3 eine
Oberansicht des Brenners und seiner Klemme.
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Abb. 4 ist ein Querschnitt durch die Laterne bei angeklemmtem Zünder
und Abb. 5 eine Seitenansicht der Laterne mit angeklemmtem Zünder.
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Die zweite Ausführungsform mit dem an die Schornsteinkappenrückwand
angeschlossenen Zünder ist in Abb. 6 in Seitenansicht und in Abb.
7 im Querschnitt durch die Schornsteinkappe, nach hinten gesehen, dargestellt.
In bekannter Weise besteht der Funkenbildner aus dem Reibrad a und dem Zereisenstift
b, der durch die mittels der Schraubhülse c nachspannbare Schraubenfeder
d
(Abb. 2) gegen das Reibrad gepreßt wird. Das Reibrad sitzt fest auf seiner
durch das Handrädchen f drehbaren Welle g.
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-.\'ach den Abb. i bis 5 ist das Reibrad von einer mit einem
Deckel i versehenen Schutzkapsel h eingeschlossen, die in ihrem hinteren, inneren
Viertel eine Funkenauswurföffnung k
hat. In dieser Kapsel sind das Reibrad
und das an dieses angeklemmte Ende des Zereisenstiftes b gegen Benässung
durch Regen und Schnee und gegen Verschmutzung durch Staub geschützt, so daß die
Erzeugung einer -,tarken und heißen Zfindfunkengarbe beim
Drehen
des Handrädchens f gewährleistet ist. Durch die Anordnung der Funkenauswurföffnung
k im hinteren Kapselviertel wird das Eindringen von Gegenwind an die hintere
Funkenerzeugungsstelle verhindert und dadurch die Funkenbildung weiterhin gesichert.
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Der durch Zapflappen 1 auf die Schutzkapsel h aufgezapfte Kapseldeckel
i ist zu einem flachen Tragarm i' ausgebildet, der als die eine Hälfte der Anschließvorrichtung
dient. Die andere Hälfte der Anschließvorrichtung ist durch eine flache Schraubzwinge
gebildet, deren oberer Schenkel m von zwei Klemmschrauben it durchsetzt und in deren
Steg o ein Durchsteckschlitz p für den Tragarm i' so angeordnet ist,
daß der durch ihn durchgesteckte Tragarm sich satt auf den unteren Klemmschenkel
q aufsetzt. Die Klemmschrauben laufen in Spitzen n' aus.
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Bei dem auf dem Unterschenkel q aufsitzenden Tragarm i' ist die Klemme
von der Seite über eine Decke r der Schornsteinkappe s geschoben. über die Bördelränder
r' gehen die etwas zurückgeschraubten Klemmschraubenspitzen n' hinweg, während sich
der Tragarm il unter die Decke r einschiebt. Durch Anziehen der Schrauben n werden
deren Spitzen n' in die Bleehdecke r einge-. drückt und der Tragarm il mittels des
unteren Bügelschenkels q fest gegen die Blechdecke geklemmt. Durch die Zwischenschaltung
des Tragarmes i' gewinnt das dünne Blech der Decke eine starre Unterlage, durch
welche es gegen Verbeulen und Verbiegen versteift wird. Die etwas in das Blech eingedrungenen
Spitzen n' verhindern unabhängig davon, ob die Reibung zwischen Blech und Tragarrn
i' dazu ausreichen würde, jede Verdrehung der Klemme gegenüber der Schornsteindecke.
Die Einfügung des Tragarms i' zwischen den unteren Klemmschenkel q und die Decke
r ist deshalb besonders vorteilhaft, weil der Randwulst rl der Decke eine kostspielige
Aussparung eines auf der Decke angeordneten Tragarins bedingen würde und weil die
Schraubenspitzen dann nicht in das dünne Kappenblech eindringen könnten.
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Der Zünder sitzt also so unverrückbar an der Schornsteindecke, als
ob er mit dieser aus einem Stück gefertigt wäre. Durch Drehen des Handrädchens
f werden die Zündfunken erzeugt, welche durch die öffnung k hindurch
aussprühen und das Gemisch aus aufsteigendem Karbidgas und Luft sicher entzünden.
An der Seite der Schornsteinkappe findet das Reibradgehäuse h, i und damit
das Reibrad durch den beim Fahren auftretenden Gegenwind eine solche Kühlung, daß
das Reibrad durch die entweichenden, verbrannten Gase nicht in einer seine Schärfe
gefährdenden Weise erhitzt werden kann. Auch das Handrädchen wird nicht heiß, so
daß man es auch nach kurzen Beleuchtungsunterbrechungen ohne Gefahr des Verbrennens
der Finger anfassen kann. Seitlich über der Schornsteinkappe läßt sich das Handrädchen
vom Fahrer am leichtesten erreichen. Dieser ist deshalb jederzeit in der Lage, die
Laterne während der Fahrt zu entzünden. Dieser Erfolg wird mit den billigsten und
zuverlässigsten Mitteln erzielt. Wie ersichtlich, paßt die Klemme an die Schornsteinkappendecke
einer jeden beliebigen Fahrradlaterne, ohne daß man an letzterer irgendwelche Änderung
oder Vorbereitung zu treffen braucht. Darin liegt der Hauptvorteil der neuen Befestigungsvorrichtung.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. 6
und 7 sitzt das
Reibradgehäuse h' hinten an der Rückwand s der Schornsteinkappe r, s,
und
die Funken, die durch Drehen des seitlichen Handrädchens fl entstehen, sprühen durch
die Aussparung k' der Rückwand s hindurch in das Innere der Laterne.