DE4219893A1 - Antiblockier-regelsystem - Google Patents
Antiblockier-regelsystemInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Antiblockier-Regelsy
stem und insbesondere ein solches Antiblockier-Regelsystem,
das so ausgelegt ist, daß ein einem Reibungskoeffizienten
einer Straßendecke entsprechender Wert erzeugt werden kann,
um eine diesem Reibungskoeffizienten der Straßendecke ent
sprechende Antiblockierregelung durchführen zu können.
Aus der JP-OS 44 039/80 ist ein Antiblockier-Regelsystem be
kannt geworden, das so ausgelegt ist, daß die Größe des Rei
bungskoeffizienten einer Straßendecke über die Größe eines
Spitzenwertes einer Beschleunigung im Verlauf der Zurückfüh
rung der Radgeschwindigkeit auf die Fahrzeuggeschwindigkeit
bewertet wird. Aus der JP-OS 1 55 161/87 ist weiterhin ein
Antiblockier-Regelsystem bekannt, das so ausgelegt ist, daß
die Größe des Reibungskoeffizienten einer Straßendecke über
die Größe der Rückführungszeit zwischen zwei Geschwindig
keitspunkten im Verlauf der Rückführung der Radgeschwindig
keit auf die Fahrzeuggeschwindigkeit bewertet wird.
Im Antiblockier-Regelsystem nach der JP-OS 44 039/80 wird die
Größe des Reibungskoeffizienten durch Messung einer Be
schleunigung in einem Ermittlungspunkt bewertet. Im Anti
blockier-Regelsystem nach der JP-OS 1 55 161/87 ist die Zeit
zwischen den Meßzeitpunkten kurz. In beiden bekannten Anti
blockier-Regelsystemen wird daher die Bewertung der Größe
des Reibungskoeffizienten vom augenblicklichen Verhalten des
Rades bestimmt. Es ist daher schwierig, die Größe des Rei
bungskoeffizienten zu bewerten, wenn die Änderungen der Rad
geschwindigkeit Vw in bezug auf die Fahrzeuggeschwindigkeit
VEL bei einer Fahrt auf einer Straßendecke mit einem kleinen
Reibungskoeffizienten und die Fahrzeuggeschwindigkeit VEH
bei Fahrt auf einer Straßendecke mit einem großen Reibungs
koeffizienten im wesentlichen gleich sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Antiblockier-
Regelsystem anzugeben, in dem ein einem Reibungskoeffizien
ten entsprechender Wert mit guter Genauigkeit ohne Beein
flussung durch das augenblickliche Verhalten des Rades er
zeugt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung ein Anti
blockier-Regelsystem der eingangs genannten Art mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 vor.
Erfindungsgemäß kann der dem Reibungskoeffizienten der
Straßendecke entsprechende Wert ohne Beeinflussung durch das
Augenblicksverhalten eines Rades erzeugt werden, wodurch die
Genauigkeit einer Antiblockierregelung verbessert wird.
In Weiterbildung der Erfindung ist eine Einstellwert-Ausga
bestufe zur Ausgabe eines dem Reibungskoeffizienten entspre
chenden früher eingestellten Wertes an Stelle eines Aus
gangssignals des Teilers vorgesehen, wenn die abgelaufene
Zeit außerhalb eines vorgegebenen Einstellbereichs liegt.
Gemäß dieser Weiterbildung kann die Möglichkeit einer
starken Änderung im Verhalten des Rades eliminiert und im
Falle einer starken Änderung im Verhalten des Rades ein feh
lerhafter Betrieb vermieden werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt im Abtast
zeitpunkt eine Einstellung des Startzeitpunktes der Wieder
herstellung und Erhöhung von Bremsdruck.
Gemäß dieser Ausgestaltung kann ein einem Reibungskoeffi
zienten entsprechender Wert unter Verwendung von Daten in
dem Zeitpunkt erzeugt werden, in dem die Radgeschwindigkeit
am größten ist.
In weiterer Ausbildung des erfindungsgemäßen Regelsystems
ist vorgesehen, daß die Bremsdrücke mehrerer Räder gemein
sam geregelt werden, daß der Abtastzeitpunkt ein Zeitpunkt
ist, in dem die Radbeschleunigung eines der Räder, das zum
Blockieren neigt, nach Durchlaufen der Spitze gleich oder
kleiner als die voreingestellte Beschleunigung geworden ist
und daß die höchste Radgeschwindigkeit aller Räder oder eine
auf der Basis der höchsten Radgeschwindigkeit berechnete
Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeit im Abtastzeitpunkt in den
Speicher eingegeben wird.
Gemäß dieser letztgenannten Ausgestaltung der Erfindung kann
die Regelgenauigkeit durch Festlegung eines Speicherzeittak
tes für eine von mehreren synchronen Radgeschwindigkeiten,
deren Verhalten bestimmend ist, festgelegt und damit die
Radgeschwindigkeit, die der Fahrzeuggeschwindigkeit am näch
sten liegt, gespeichert werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Figuren
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher er
läutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Gesamtanordnung eines er
findungsgemäßen Antiblockier-Regelsystems;
Fig. 2 ein Diagramm des Zusammenhangs zwischen der Rad
geschwindigkeit und der Fahrzeug-Pseudogeschwin
digkeit;
Fig. 3a und 3b jeweils ein Diagramm zur Erläuterung des
Abtastzeitpunktes, der abgelaufenen Zeit und der
Geschwindigkeitsdifferenz;
Fig. 4 ein Flußdiagramm eines Prozeßablaufes in einem
Computer; und
Fig. 5 ein Diagramm zur Erläuterung von Nachteilen des
Standes der Technik.
Bei der bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Antiblockier-Regelsystems gemäß dem Blockschaltbild nach
Fig. 1 handelt es sich um ein Regelsystem zur gemeinsamen
Regelung von Bremsdrücken für ein linkes und rechtes Hinter
rad eines Fahrzeugs, wobei Radgeschwindigkeitsdetektoren 1 L
und 1 R zur unabhängigen Detektierung von Radgeschwindigkei
ten VWL und VWR des linken bzw. rechten Hinterrades, Radbe
schleunigungs/Bremsdetektoren 2 L und 2 R zur Erzeugung von
Radbeschleunigungs/Bremswerten αL und αR des linken bzw.
rechten Hinterrades aus den Radgeschwindigkeiten VWL und
VWR, eine Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeits-Berechnungsanord
nung 3 zur Erzeugung eines Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeits
wertes VRH auf der Basis der Radgeschwindigkeiten VWL und
VWR eine Abtastzeit-Festlegungsanordnung 4 zur Festlegung
eines Abtastzeitpunktes sowie ein Speicher 5 zur Speiche
rung des Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeitswertes VRH im durch
die Abtastzeit-Festlegungsanordnung 4 festgelegten Abtast
zeitpunkt vorgesehen sind. Das Antiblockier-Regelsystem ent
hält weiterhin eine Geschwindigkeitsdifferenz-Berechnungsan
ordnung 6 zur Berechnung einer Geschwindigkeitsdifferenz
ΔV zwischen einem letztens im Speicher 5 gespeicherten
Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeitswert VRH (n-1) und einem der
zeitig im Speicher 5 gespeicherten Fahrzeug-Pseudogeschwin
digkeitswert VRH (n) einen Zeitablaufzähler 7 zur Zählung
einer seit dem letzten Abtastzeitpunkt bis zum derzeitigen
Abtastzeitpunkt abgelaufenen Zeit ΔT, einen Teiler 8 zur
Teilung der Geschwindigkeitsdifferenz ΔV durch die abgelau
fene Zeit ΔT zwecks Erzeugung eines einem Reibungskoeffi
zienten einer Straßendecke entsprechenden Wertes, d. h. eines
Abbremswertes (ΔV/ΔT) bei Durchführung einer Antiblockier
regelung, eine Subtraktionsstufe 9 zur Subtraktion eines
Versatzwertes (ΔG) vom Abbremswert (ΔV/ΔT) zwecks Erzeu
gung eines Abbremswertes (-GRD1), eine Einstellwert-Ausgabe
stufe 10 zur Erzeugung eines eingestellten Abbremswertes
(-GRD0) als voreingestellter Wert entsprechend dem Rei
bungskoeffizienten, eine Umschaltanordnung 11 zur Auswahl
von Ausgangssignalen der Subtraktionsstufe 9 und der Ein
stellwert-Ausgabestufe 10 in Abhängigkeit davon, ob die
durch den Zeitablaufzähler 7 gezählte abgelaufene Zeit ΔT in
einem vorgegebenen Einstellbereich liegt oder nicht, sowie
eine ein Regelsignal für ein Betätigungsorgan 13 erzeugende
Ansteuerschaltung 12 zur Regelung des Bremsdrucks der beiden
Hinterräder.
Die durch den Radgeschwindigkeitsdetektor 1 L bzw. 1 R detek
tierten Radgeschwindigkeiten VWL und VWR des linken bzw.
rechten Hinterrades werden unabhängig voneinander in den
Radbeschleunigungs/Bremsdetektor 2 L bzw. 2 R eingespeist,
welche die Radgeschwindigkeiten VWL und VWR zwecks Erzeugung
eines Radbeschleunigungs/Abbremswertes αL bzw. αR differen
zieren.
Die Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeits-Berechnungsanordnung 3
wird durch eine Berechnungsschaltung 14 L für das linke Hin
terrad zur Berechnung eines Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeits
wertes VRL auf der Basis des durch den Radgeschwindigkeits
detektors 1 L gelieferten Geschwindigkeitswertes VWL für das
linke Hinterrad, eine Berechnungsschaltung 14 R für das
rechte Hinterrad zur Berechnung eines Fahrzeug-Pseudoge
schwindigkeitswertes VRR auf der Basis des durch den Radge
schwindigkeitsdetektor 1 R gelieferten Radgeschwindigkeits
wertes VWR für das rechte Hinterrad sowie eine Hochpegel-
Auswahlschaltung 15 zur Auswahl des höheren Fahrzeug-Pseudo
geschwindigkeitswertes der durch die Berechnungsschaltungen
14 L und 14 R ausgegebenen Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeitswer
te VRL und VRR sowie zur Ausgabe des ausgewählteren höheren
Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeitswertes als Fahrzeug-Pseudo
geschwindigkeitswert VRH.
In der Berechnungsschaltung 14 L für das linke Hinterrad wird
in Abhängigkeit davon, ob ein Beschleunigungs/Bremswert
{(VRL(n-1)) - VWL(n))/ΔTc}
der durch Teilung eines vom
letzten Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeitswert VRL(n-1)
subtrahierten Wertes der derzeitigen Radgeschwindigkeit VWL(n)
durch eine Zeit ΔTc eines Berechnungszyklus erzeugt
wird, in einem Bereich liegt oder nicht, der durch einen
Grenzbeschleunigungswert (-GRD) und einen Grenzbeschleunigungswert
(+GRA) definiert ist, in folgender Weise ein
Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeitswert VRL(n) berechnet:
In einem durch einen Ausdruck
-GRD < (VRL(n-1) - VWL(n))ΔTc < +GRA
gilt
VRL(n) = VRL(n-1) - {VRL(n-1) - VWL(n)} = VWL(n);
in einem durch einen Ausdruck
(VRL(n-1) - VWL(n))/ΔTc -GRD
gilt
VRL(n) = VRL(n-1) - GRD × ΔTc;
oder in einem durch einen Ausdruck
+GRA (VRL(n-1) - VWL(n))/ΔTc
gilt
VRL(n) = VRL(n-1) + GRA × ΔTc.
Dies ergibt eine Änderung der Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeit
VRL in Abhängigkeit der Radgeschwindigkeit VWL gemäß
Fig. 2.
In der Beschleunigungsschaltung 14 R für das rechte Hinterrad
wird in der gleichen Weise wie in der Berechnungsschaltung
14 L für das linke Hinterrad eine Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeit
VRR(n) berechnet.
In einem durch einen Ausdruck
-GRD < (VRR(n-1) - VWR(n))/ΔTc < +GRA
gilt
VRR(n) = VRR(n-1) - {VRR(n-1) - VWR(n)} = VWR(n);
in einem durch einen Ausdruck
(VRR(n-1) - VWR(n))/ΔTc - GRD
gilt
VRR(n) = VRR(n-1) - GRD × ΔTc;
oder in einem durch einen Ausdruck
+GRA (VRR(n-1) - VWR(n))/ΔTc
gilt
VRR(n) = VRR(n-1) + GRA × ΔTc.
Der Grenzbeschleunigungswert (+GRA) wird vorher hinsicht
lich einer während der Fahrt zu erwartenden maximalen Be
schleunigung und hinsichtlich einer Änderung der Radge
schwindigkeit bei einer Fahrt auf einer schlechten oder
schmutzigen Straße festgelegt, wie dies auch für einen Zu
nahmegradienten der Radgeschwindigkeiten bei einer Anti
blockierregelung und ähnlichem der Fall ist. Der Grenzbrems
wert (-GRD) wird von der Umschaltanordnung 11 in die Hinter
rad-Berechnungsschaltungen 14 L und 14 R als Wert eingespeist,
der sich in Abhängigkeit vom Reibungskoeffizienten einer
Straßendecke ändert.
Die Abtastzeit-Festlegungsschaltung 4 umfaßt Komparatoren
16, 17 und 18 sowie einen Schalter 19, dessen Umschaltung in
Abhängigkeit von einem Ausgangssignal des Komparators 16 er
folgt. Der über den Radgeschwindigkeitsdetektor 1 L erzeugte
Radgeschwindigkeitswert VWL wird in einen nicht invertie
renden Eingang des Komparators 16 und der über den Radge
schwindigkeitsdetektor 1 R erzeugte Radgeschwindigkeitswert
VWR in einen invertierenden Eingang des Komparators 16 ein
gespeist. Der Komparator 16 erzeugt daher ein Signal mit
hohem Pegel, wenn der Geschwindigkeitswert VWL für das lin
ke Hinterrad größer als der Geschwindigkeitswert VWR für das
rechte Hinterrad ist, und ein Signal mit tiefem Pegel, wenn
der Geschwindigkeitswert VWR für das rechte Hinterrad größer
als der Geschwindigkeitswert VWL für das linke Hinterrad
ist. Der über den Beschleunigungs/Bremsdetektor 2 L erzeugte
Radbeschleunigungs/Bremswert αL wird in einen nicht inver
tierenden Eingang des Komparators 17 und ein im Bereich
eines Wertes nahe Null (0) einschließlich Null (0) vorein
gestellter Beschleunigungswert α0 wird an einem Referenz
anschluß 20 in einen invertierenden Eingang des Komparators
17 eingespeist. Weiterhin wird der im Radbeschleuni
gungs/Bremsdetektor 2 R erzeugte Radbeschleunigungs/Bremswert
αR in einen nicht invertierenden Eingang des Komparators 18
und der voreingestellte Beschleunigungswert α0 an einem Re
ferenzanschluß 21 in einen invertierenden Eingang des Kompa
rators 18 eingespeist. Die Komparatoren 17 und 18 erzeugen
daher ein Signal mit hohem Pegel, wenn die Radbeschleuni
gungs/Bremswerte αL, αR größer als ein voreingestellter
Beschleunigungswert α0 sind, und ein Signal mit tiefem Pe
gel, wenn die Radbeschleunigungs/Bremswerte αL, αR gleich
oder kleiner als der voreingestellte Beschleunigungswert
α0 sind.
Der Schalter 19 schaltet einen gemeinsamen Kontakt 19c
zwischen einem mit dem Ausgang des Komparators 17 verbunde
nen gesonderten Kontakt 19a und einem mit dem Ausgang des
Komparators 18 verbundenen gesonderten Kontakt 19b um, wo
bei der gesonderte Kontakt 19b mit dem gemeinsamen Kontakt
19c elektrisch verbunden ist, wenn der Geschwindigkeitswert
VWL für das linke Hinterrad größer als der Geschwindigkeits
wert VWR für das rechte Hinterrad ist und der Komparator 16
das Signal mit hohem Pegel erzeugt. Der gesonderte Kontakt
19a ist elektrisch mit dem gemeinsamen Kontakt 19c verbun
den, wenn der Geschwindigkeitswert VWR für das rechte Hin
terrad größer als der Geschwindigkeitswert VWL für das linke
Hinterrad ist und der Komparator 16 das Signal mit tiefem
Pegel erzeugt. Mit anderen Worten ausgedrückt, wird das Er
gebnis des Vergleichs des Beschleunigungs/Abbremswertes
αR für das rechte Hinterrad mit dem voreingestellten Be
schleunigungswert α0 am gemeinsamen Kontakt 19c ausgegeben,
wenn der Geschwindigkeitswert VWL für das linke Hinterrad
größer als der Beschleunigungswert VWR für das rechte Hin
terrad ist. Andererseits wird das Ergebnis des Vergleichs
des Beschleunigungs/Bremswertes αL für das linke Hinterrad
mit dem voreingestellten Beschleunigungswert α0 am gemein
samen Kontakt 19c ausgegeben, wenn der Geschwindigkeitswert
VWR für das rechte Hinterrad größer als der Geschwindig
keitswert VWL für das linke Hinterrad ist.
Das Ausgangssignal am gemeinsamen Kontakt 19c des Schalters
19 sowie das Ausgangssignal der Hochpegel-Auswahlschaltung
15 in der Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeits-Berechnungsanord
nung 3 werden vom Speicher 5 aufgenommen, welcher den Fahr
zeug-Pseudogeschwindigkeitswert VRH von der Hochpegel-Aus
wahlschaltung 15 in einem Abtastzeitpunkt speichert, der auf
einen Zeitpunkt eingestellt ist, in dem das Ausgangssignal
am gemeinsamen Kontakt 19c sich vom hohen auf den tiefen
Pegel ändert.
Anhand der Fig. 3a und 3b wird im folgenden die Wirkungs
weise des Speichers 5 und der Abtastzeit-Festlegungsanord
nung 4 beschrieben. In einem Zustand, in dem der Geschwin
digkeitswert VWL für das linke Hinterrad und der Geschwin
digkeitswert VWR für das rechte Hinterrad (beispielsweise
VWL < VWR) in bezug auf einen aktuellen Fahrzeuggeschwin
digkeitswert VWB geändert wird, wie dies in Fig. 3a durch
gestrichelte Kurven angegeben ist, basiert der vom Speicher
5 von der Hochpegel-Auswahlschaltung 15 in der Fahrzeug-
Pseudogeschwindigkeits-Berechnungsanordnung 3 aufgenommene
Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeitswert VRH auf dem Geschwin
digkeitswert VWL für das linke Hinterrad. Andererseits steht
der gesonderte Kontakt 19b und damit der Komparator 18 mit
dem gemeinsamen Kontakt 19c des Schalters 19 in der Abtast
zeit-Festlegungsanordnung 4 in elektrischer Verbindung, wenn
der Geschwindigkeitswert VWL für das linke Hinterrad größer
als der Geschwindigkeitswert VWR für das rechte Hinterrad
ist. In diesem Falle werden die Fahrzeug-Pseudogeschwindig
keitswerte VRH(n-1), VRH(n) und VRH(n+1) in den Abtastzeit
punkten T(n-1), T(n) und T(n+1), wenn das im Speicher 5 von
der Abtastzeit-Festlegungsanordnung 4 aufgenommene Signal
abgesenkt ist, sequentiell im Speicher 5 gespeichert, wenn
der Radbeschleunigungs/Bremswert αR für das rechte Hinter
rad gleich oder kleiner als der voreingestellte Beschleuni
gungswert α0 wird, nachdem er im Verlauf der Zunahme der
Radgeschwindigkeiten VWL und VWR gemäß Fig. 3b eine Spitze
durchlaufen hat.
In der Geschwindigkeitsdifferenz-Berechnungsanordnung 6 wird
eine Geschwindigkeitsdifferenz ΔV = (VRH(n)-VRH(n-1))
zwischen einem in diesem Zeitpunkt bzw. derzeitig im Spei
cher 5 gespeicherten Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeitswert
VRH(n) und einem zuletzt im Speicher 5 gespeicherten Fahr
zeug-Pseudogeschwindigkeitswert (VRH(n-1)) berechnet. Im
Zeitablaufzähler 7 wird eine zwischen dem letzten Abtast
zeitpunkt T(n-1) und dem derzeitigen Abtastzeitpunkt T(n)
abgelaufene Zeit ΔT gezählt.
Im Teiler 8 gemäß Fig. 1 wird die durch die Geschwindig
keitsdifferenz-Berechnungsanordnung 6 erzeugte Geschwindig
keit ΔV durch die abgelaufene Zeit ΔT aus dem Zeitablauf
zähler 7 geteilt, wodurch ein einem Reibungskoeffizienten
einer Straßendecke entsprechender Abbremswert (ΔV/ΔT)
erzeugt wird.
In der Subtraktionsstufe 9 wird zur Erzeugung eines Grenz
bremswertes (-GRD1) ein gegebener Wert ΔGR vom Bremswert
(ΔV/ΔT) subtrahiert. Das bedeutet, daß in der Subtrak
tionsstufe 9 die Berechnung gemäß der folgenden Formel
durchgeführt wird:
-GRD1 = ΔV/ΔT - ΔGR
Der Grenzbremswert (-GRD1) wird in den Berechnungsschaltun
gen 14 L und 14 R für das linke bzw. rechte Hinterrad in der
Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeits-Berechnungsanordnung 3 der
art ausgenutzt, daß bei diesem Grenzbremswert (-GRD1) in
Anbetracht der Abbremsung (ΔV/ΔT) entsprechend einem Rei
bungskoeffizienten einer Straßendecke die Fahrzeug-Pseudo
geschwindigkeitswerte VRL und VRR gebildet werden, woraus
sich eine erhöhte Schätzgenauigkeit der Fahrzeug-Pseudoge
schwindigkeitswerte VRL und VRR ergibt.
Die Einstellwert-Ausgabestufe 10 liefert einen gegebenen
Bremswert (-GRD0), der vorher als maximal zu erwartende Ab
bremsung während der Fahrt eingestellt wird. Durch Umschal
tung der Schalteranordnung 11 in Abhängigkeit davon, ob die
abgelaufene Zeit ΔT im Ablaufzähler 7 in einem vorgegebenen
Einstellbereich liegt, wird entweder der Bremswert (-GRD1)
aus der Subtraktionsstufe 9 oder der von der Einstellwert-
Ausgabestufe 10 gelieferte gegebene Bremswert (-GRD0) als
Grenzbremswert (-GRD) ausgewählt und in die Berechnungs
schaltungen 14 L und 14 R für das linke bzw. rechte Hinterrad
eingespeist.
Die Umschaltanordnung 11 enthält Komparatoren 22 und 23,
sowie ein ODER-Gatter 24 und einen Schalter 25. Die abge
laufene Zeit ΔT aus dem Zeitablaufzähler 7 wird in einen
invertierenden Eingang des Komparators 22 und einen nicht
invertierenden Eingang des Komparators 23 eingespeist. Von
einem Referenzeingang 26 an einem nicht invertierenden Ein
gang des Komparators 22 wird eine gegebene Zeit ΔT1 und von
einem Referenzanschluß 27 an einem invertierenden Eingang
des Komparators 23 eine weitere gegebene Zeit ΔT2 gelie
fert, welche länger als die gegebene Zeit ΔT1 ist. Die
Ausgangssignale der Komparatoren 22 und 23 werden parallel
in das ODER-Gatter 24 eingespeist.
Die gegebene Zeit ΔT1 wird für eine Beurteilung einge
stellt, ob die Periode ΔT der Abtastzeit so kurz ist oder
nicht, daß entschieden werden kann, daß das Fahrzeug auf
einer schlechten oder schmutzigen Straße fährt. Die gegebe
ne Zeit ΔT2 wird für eine Beurteilung eingestellt, ob die
Periode ΔT so lang oder nicht ist, daß entschieden werden
kann, daß ein Bremspedal bei kleiner Bremskraft bei Fahrt
auf einer Straßendecke mit einem relativ hohen Reibungskoef
fizienten getreten ist.
Das ODER-Gatter 24 liefert lediglich dann ein Signal mit
tiefem Pegel, wenn ΔT1 ΔT ΔT2 ist, d. h. lediglich dann,
wenn das Fahrzeug nicht auf einer schlechten oder schmutzi
gen Straße fährt und das Bremspedal zum Bremsen während der
Fahrt auf einer Straßendecke mit hohem Reibungskoeffizienten
nicht mit kleiner Kraft getreten wird. Das ODER-Gatter 24
liefert ein Signal mit hohem Pegel entweder wenn ΔT ΔT1
ist, d. h., wenn entschieden worden ist, daß das Fahrzeug auf
einer schlechten oder schmutzigen Straße fährt, oder wenn
ΔT2 T ist, d. h., wenn entschieden worden ist, daß das
Bremspedal zum Bremsen bei einer Fahrt auf einer Straßen
decke mit hohem Reibungskoeffizienten mit einer kleinen
Kraft getreten wird.
Der Schalter 25 dient zur Umschaltung der elektrischen Ver
bindung und Unterbrechung zwischen einem mit einem Ausgang
der Subtraktionsstufe 9 verbundenen gesonderten Kontakt 25a
sowie einem mit einem Ausgang der Einstellwert-Ausgabestufe
10 verbundenen gesonderten Kontakt 25b und einem gemeinsamen
Kontakt 25c, der mit den Berechnungsschaltungen 14 L und 14 R
für das linke und rechte Hinterrad in der Fahrzeug-Pseudoge
schwindigkeits-Berechnungsanordnung 3 verbunden ist. Besitzt
das Ausgangssignal des ODER-Gatters 24 einen tiefen Pegel,
so ist der gesonderte Kontakt 25a elektrisch mit dem gemein
samen Kontakt 25c verbunden, während der gesonderte Kontakt
25b elektrisch mit dem gemeinsamen Kontakt 25c verbunden
ist, wenn das Ausgangssignal des ODER-Gatters 24 einen hohen
Pegel besitzt. Mit anderen Worten, wird der Bremswert
(-GRD1) von der Subtraktionsstufe 9 als Grenzbremswert
(-GRD) in die Berechnungsschaltungen 14 L und 14 R für das
linke und rechte Hinterrad eingegeben, wenn das Fahrzeug
nicht auf einer schlechten oder schmutzigen Straße fährt und
das Bremspedal zum Bremsen während der Fahrt des Fahrzeugs
auf einer Straßendecke mit hohem Reibungskoeffizienten nicht
mit kleiner Kraft getreten wird. Ist entschieden worden, daß
das Fahrzeug auf einer schlechten oder schmutzigen Straße
fährt oder daß das Bremspedal zum Bremsen während der Fahrt
auf einer Straßendecke mit hohem Reibungskoeffizienten mit
einer kleinen Kraft getreten wird, so wird der gegebene
Bremswert (-GRD0) von der Einstellwert-Ausgabestufe 10 als
Grenzbremswert (-GRD) in die Berechnungsschaltungen 14 L und
14 R für das linke und rechte Hinterrad eingegeben.
Die Ansteuerschaltung 12 enthält eine unabhängig rechnende
Stufe 28 l für das linke Hinterrad, eine unabhängig rechnende
Stufe 28 R für das rechte Hinterrad sowie eine gemeinsame An
steuerstufe 29. Der Radgeschwindigkeitswert VWL für das lin
ke Hinterrad vom Radgeschwindigkeitsdetektor 1 L, der Fahr
zeug-Pseudogeschwindigkeitswert VRL von der Berechnungs
schaltung 14 L für das linke Hinterrad in der Fahrzeug-Pseu
dogeschwindigkeits-Berechnungsanordnung 3 sowie der Be
schleunigungs/Bremswert αL für das linke Hinterrad vom Rad
beschleunigungs/Bremsdetektor 2 L werden in die unabhängig
rechnende Stufe 28 L für das linke Hinterrad eingespeist. Der
Radgeschwindigkeitswert VWR für das rechte Hinterrad vom
Radgeschwindigkeitsdetektor 1 R, der Fahrzeug-Pseudogeschwin
digkeitswert VRR von der Berechnungsschaltung 14 R für das
rechte Hinterrad in der Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeits-Be
rechnungsanordnung 3 sowie der Radbeschleunigungs/Bremswert
αR für das rechte Hinterrad vom Radbeschleunigungs/Brems
detektor 2 R werden in die unabhängig rechnende Stufe 28 R für
das rechte Hinterrad eingespeist.
Die gemeinsame Ansteuerstufe 29 wählt eines der Ansteuer
signale für ein zum Blockieren neigendes Hinterrad auf der
Basis von von den unabhängig rechnenden Stufen 28 L und 28 R
aufgenommenen Ansteuersignalen zur Regelung des Betätigungs
organs 13 aus, wodurch die Bremsdrücke für die beiden Hin
terräder gemeinsam geregelt werden. Weiterhin ist der ge
meinsame Kontakt 19c des Schalters in der Abtastzeit-Fest
legungsanordnung 4 mit der gemeinsamen Ansteuerstufe 29 ver
bunden, welche eine Bremsdruck-Wiederherstellungs- und Erhö
hungsregelung durchführt, deren Startzeitpunkt mit einem
durch die Abtastzeit-Festlegungsanordnung 4 festgelegten Ab
tastzeitpunkt synchronisiert ist.
Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform wird im folgenden
beschrieben. Bei der Berechnung der Fahrzeug-Pseudogeschwin
digkeitswerte VRL und VRR während einer Antiblockierregelung
wird ein Zeitpunkt, in dem ein Radbeschleunigungs/Bremswert
einer kleineren Radgeschwindigkeit der Radgeschwindigkeiten
der Hinterräder im Verlauf der Vergrößerung der Radgeschwin
digkeiten, beispielsweise αL, nach Durchlaufen einer Spitze
kleiner als der voreingestellte Beschleunigungswert α0 ge
worden ist, als Abtastzeitpunkt festgelegt. Der in diesem
Abtastzeitpunkt von der Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeits-Be
rechnungsanordnung 3 gelieferte Fahrzeug-Pseudogeschwindig
keitswert VRH, d. h. der höhere Wert der Fahrzeug-Pseudoge
schwindigkeitswerte VRL und VRR, die auf der Basis der Rad
geschwindigkeiten VRL und VRR der Hinterräder berechnet wer
den, wird im Speicher 5 gespeichert.
Auf diese Weise wird in jedem durch die Abtastzeit-Festle
gungsanordnung 4 festgelegten Abtastzeitpunkt der Fahrzeug
pseudogeschwindigkeitswert VRH im Speicher 5 gespeichert.
Durch Teilen einer Differenz ΔV zwischen den im derzeitigen
Abtastzeitpunkt und im letzten Abtastzeitpunkt im Speicher 5
gespeicherten Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeitswerten VRH(n)
und VRH(n-1) durch ein Intervall zwischen den Abtastzeit
punkten, d. h. eine gezählte Zeit ΔT kann daher ein einem
Reibungskoeffizienten einer Straßendecke entsprechender
Bremswert ΔV/ΔT erzeugt werden. Ein unter Ausnutzung die
ses Bremswertes ΔV/ΔT berechneter Bremswert (-GRD1) wird
als Grenzbremswert (-GRD) festgelegt, wodurch in Abhängig
keit vom Reibungskoeffizienten der Straßendecke Fahrzeug-
Pseudogeschwindigkeitswerte VRL und VRR sowie eine Zielrad
geschwindigkeit festgelegt werden können, wodurch eine ge
nauere Antiblockierregelung möglich wird.
Wenn die vorgenannte gezählte Zeit ΔT kleiner als ΔT1 ist
(ΔT < ΔT1), d. h. wenn sie so kurz ist, daß entschieden
wird, daß das Fahrzeug auf einer schlechten oder schmutzigen
Straße fährt, und wenn ΔT2 < ΔT ist, d. h., wenn die ge
zählte Zeit ΔT so lang ist, daß entschieden wird, daß das
Bremspedal zum Bremsen bei einer Fahrt auf einer Fahrzeug
decke mit hohem Reibungskoeffizienten mit kleinem Druck ge
treten wird, so dient darüber hinaus der gegebene Bremswert
(-GRD0) als Grenzbremswert (-GRD). Damit wird vermieden, daß
der Bremsgrenzwert (-GRD) fehlerhaft eingestellt wird, so
daß ein dem Reibungskoeffizienten der Straßendecke entspre
chender Wert (ΔV/ΔT) mit guter Genauigkeit ohne Einfluß
des Augenblicksverhaltens des Rades festgelegt werden kann,
was zu einer verbesserten Genauigkeit der Antiblockierrege
lung führt.
Darüber hinaus kann die Regelgenauigkeit weiter erhöht
werden, weil der Abtastzeitpunkt durch die kleinere Radge
schwindigkeit der synchron angetriebenen Hinterräder, d. h.
die Radgeschwindigkeit des Hinterrades, dessen Verhalten
bestimmend ist, festgelegt wird und der aus den Fahrzeug-
Pseudogeschwindigkeitswerten ausgewählte im Speicher 5 ge
speicherte Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeitswert VRH ein
höherer Geschwindigkeitswert ist.
Weiterhin kann ein dem Reibungskoeffizienten einer Straßen
decke entsprechender Wert durch Ausnutzung von Daten dann
erzeugt werden, wenn die Radgeschwindigkeit am Beginn der
mit dem Abtastzeitpunkt synchronisierten wiederherstellen
den Erhöhung des Bremsdrucks am höchsten ist.
Eine Folge der vorgenannten Prozeßschritte kann durch einen
Computer ausgeführt werden, wofür ein Prozeßablauf in Fig. 4
dargstellt ist.
In einem ersten Schritt S1 wird ein Kennzeichen F auf "0"
gesetzt und in einem zweiten Schritt S2 beurteilt, ob der
Bremsdruck reduziert wird oder nicht. Wird der Bremsdruck
nicht reduziert, so schreitet der Prozeß zu einem dritten
Schritt S3 fort, in dem beurteilt wird, ob ein Abtastzeit
punkt nun erreicht ist oder nicht.
Ist im dritten Schritt S3 entschieden worden, daß ein Ab
tastzeitpunkt vorliegt, so wird in einem vierten Schritt S4
beurteilt, ob das Kennzeichensignal F gleich "0" ist oder
nicht. Ist F gleich 0, so werden in einem fünften und sechs
ten Schritt S5 und S6 die Zeit T und der Fahrzeug-Pseudoge
schwindigkeitswert VRH gespeichert. In einem siebten Schritt
S7 wird das Kennzeichensignal F auf "1" gesetzt, wonach der
Prozeßablauf zum zweiten Schritt S2 zurückkehrt.
Ist der Abtastzeitpunkt erreicht, so befindet sich das Kenn
zeichensignal F auf "1", so daß dann der Prozeß vom vierten
Schritt S4 zu einem achten Schritt S8 fortschreitet. Die
Verarbeitung schreitet über den achten Schritt S8 zu einem
neunten Schritt S9 fort, in dem eine abgelaufene Zeit ΔT
zwischen den Abtastzeitpunkten berechnet wird. Weiterhin
wird in einem zehnten Schritt S10 beurteilt, ob die abge
laufene Zeit ΔT die Beziehung ΔT1 <ΔT <ΔT2 erfüllt oder
nicht. Ist diese Beziehung nicht erfüllt, so wird in einem
elften Schritt S11 der gegebene Bremswert (-GRD0) ausge
geben. Ist die Bedingung ΔT1 <ΔT <ΔT2 im zehnten Schritt
S10 erfüllt, so wird in einem zwölften Schritt S12 ein
Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeitswert VRH im derzeitigen
Abtastzeitpunkt gespeichert und in einem dreizehnten Schritt
S13 eine Geschwindigkeitsdifferenz ΔV berechnet, wonach in
einem vierzehnten Schritt S14 die Berechnung von ΔV/ΔT
durchgeführt wird.
In einem fünfzehnten Schritt S15 wird beurteilt, ob ΔV/ΔT
einen negativen Wert, d. h. eine Abbremsung anzeigt oder
nicht. Zeigt ΔV/ΔT einen positiven Wert, d. h. eine
Beschleunigung an, so schreitet die Verarbeitung zu einem
elften Schritt S11 fort. Zeigt ΔV/ΔT eine Abbremsung an,
so schreitet die Verarbeitung zu einem sechzehnten Schritt
S16 fort.
Im sechzehnten Schritt S16 werden der derzeitige Abtastzeit
punkt T(n) als letzter Abtastzeitpunkt T(n-1) und der der
zeitige Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeitswert VRH(n) als letz
ter Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeitswert VRH(n-1) neu
gebildet. In einem siebzehnten Schritt S17 wird der Brems
wert (GRD1) ausgegeben, wonach eine Rückkehr zum siebten
Schritt S7 erfolgt.
Im oben beschriebenen Ausführungsbeispiel wird der Grenz
bremswert (-GRD) für die Berechnung der Fahrzeug-Pseudoge
schwindigkeit gemäß dem als Wert entsprechend dem Reibungs
koeffizienten erzeugten Bremswert ΔV/ΔT korrigiert; die
Größe des Reibungskoeffizienten kann jedoch aus dem Wert
ΔV/ΔT festgelegt werden, wobei eine Regelung mit relativ
großem Zunahmegradienten des Bremsdrucks im Zeitpunkt der
Wiederherstellung und Erhöhung des Bremsdrucks durchgeführt
werden kann, wenn der Reibungskoeffizient groß ist. Bei
kleinem Reibungskoeffizienten kann die Regelung dagegen mit
einem relativ kleinen Gradienten der Zunahme des Bremsdrucks
durchgeführt werden.
Darüber hinaus wird im oben beschriebenen Ausführungsbei
spiel der dem Reibungskoeffizienten entsprechende Wert durch
Teilung der Geschwindigkeitsdifferenz der Fahrzeug-Pseudoge
schwindigkeiten durch die abgelaufene Zeit erzeugt; dieser
Wert kann jedoch auch durch Teilung der Geschwindigkeitsdif
ferenz der Radgeschwindigkeiten durch die abgelaufene Zeit
gewonnen werden.
Claims (4)
1. Antiblockier-Regelsystem mit
einer Radgeschwindigkeits-Detektoranordnung (1 N′ 1 R),
einer Radbeschleunigungs/Brems-Detektoranordnung (2 L,
2 R),
einer Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeits-Berechnungsanord nung (14 L, 14 R) zur Berechnung einer Fahrzeug-Pseudoge schwindigkeit auf der Basis einer durch die Radge schwindigkeits-Detektoranordnung (1 L, 1 R) detektierten Radgeschwindigkeit,
einem Speicher (5) zur Speicherung einer Radgeschwin digkeit oder Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeit in einem Abtastzeitpunkt, in dem die Radbeschleunigung/Bremsung nach Durchlaufen einer Spitze im Verlauf der Zunahme der Radgeschwindigkeit gleich oder kleiner als eine voreingestellte Beschleunigung geworden ist, die auf einen Wert nahe "0" (Null) einschließlich "0" (Null) eingestellt ist,
einer Geschwindigkeitsdifferenz-Berechnungsanordnung (6) zur Berechnung einer Geschwindigkeitsdifferenz zwischen derzeitig und letztens im Speicher (5) ge speicherten Radgeschwindigkeiten oder Fahrzeug-Pseudo geschwindigkeiten,
einem Zeitablaufzähler (7) zur Zählung der seit dem letzten Abtastzeitpunkt bis zum derzeitigen Abtastzeit punkt abgelaufenen Zeit, und
einem Teiler (8) zur Teilung der Geschwindigkeitsdif ferenz durch die abgelaufene Zeit zwecks Erzeugung eines einem Reibungskoeffizienten einer Straßendecke entsprechenden Wertes.
einer Radgeschwindigkeits-Detektoranordnung (1 N′ 1 R),
einer Radbeschleunigungs/Brems-Detektoranordnung (2 L,
2 R),
einer Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeits-Berechnungsanord nung (14 L, 14 R) zur Berechnung einer Fahrzeug-Pseudoge schwindigkeit auf der Basis einer durch die Radge schwindigkeits-Detektoranordnung (1 L, 1 R) detektierten Radgeschwindigkeit,
einem Speicher (5) zur Speicherung einer Radgeschwin digkeit oder Fahrzeug-Pseudogeschwindigkeit in einem Abtastzeitpunkt, in dem die Radbeschleunigung/Bremsung nach Durchlaufen einer Spitze im Verlauf der Zunahme der Radgeschwindigkeit gleich oder kleiner als eine voreingestellte Beschleunigung geworden ist, die auf einen Wert nahe "0" (Null) einschließlich "0" (Null) eingestellt ist,
einer Geschwindigkeitsdifferenz-Berechnungsanordnung (6) zur Berechnung einer Geschwindigkeitsdifferenz zwischen derzeitig und letztens im Speicher (5) ge speicherten Radgeschwindigkeiten oder Fahrzeug-Pseudo geschwindigkeiten,
einem Zeitablaufzähler (7) zur Zählung der seit dem letzten Abtastzeitpunkt bis zum derzeitigen Abtastzeit punkt abgelaufenen Zeit, und
einem Teiler (8) zur Teilung der Geschwindigkeitsdif ferenz durch die abgelaufene Zeit zwecks Erzeugung eines einem Reibungskoeffizienten einer Straßendecke entsprechenden Wertes.
2. Regelsystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Einstellwert-Ausgabestufe (10) zur Ausgabe eines dem
Reibungskoeffizienten entsprechenden früher eingestell
ten Wertes an Stelle eines Ausgangssignals des Teilers
(8), wenn die abgelaufene Zeit außerhalb eines vorgege
benen Einstellbereiches liegt.
3. Regelsystem nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Abtastzeitpunkt eine Einstellung des
Startzeitpunktes der Wiederherstellung und Erhöhung von
Bremsdruck erfolgt.
4. Regelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremsdrücke mehrerer Räder ge
meinsam geregelt werden, daß der Abtastzeitpunkt ein
Zeitpunkt ist, in dem die Radbeschleunigung eines der
Räder, das zum Blockieren neigt, nach Durchlaufen der
Spitze gleich oder kleiner als die voreingestellte Be
schleunigung geworden ist und daß die höchste Radge
schwindigkeit aller Räder oder eine auf der Basis der
höchsten Radgeschwindigkeit berechnete Fahrzeug-Pseudo
geschwindigkeit im Abtastzeitpunkt in den Speicher (5)
eingegeben wird.
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