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Bodenfaltvorrichtung für Maschinen zur Herstellung von Papiertüten
oder Papiersäcken. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni
igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung in Frankreich vom io. Januar igzz beansprucht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Bodenfaltvorrichtung für Maschinen
zur Herstellung von Papiertüten oder Papiersäcken mit sechseckigem Boden, die schlechthin
als Tüten mit viereckigem Boden bezeichnet werden, bei welcher von einem fortlaufenden
Papierband ausgegangen wird.
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Die Faltvorrichtung gemäß der Erfindung gehört zu der bekannten Gattung,
bei welcher ein fortlaufendes Papierband an einer Außenkante mit Leim bestrichen
und dann zu einem flachen Rohr mittels Dorn und Falzers zusammengefaltet wird.
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Das kennzeichnende Merkmal besteht darin, daß ein Falzer in der Papierrichtung
gegen das offene Ende des Papierrohres vorgeschoben und dabei der untere Teil des
Papierbandes umgeschlagen wird und daß die Bildung der auf den umgeschlagenen Teil
des Bodens zu legenden Ohren durch parallel zur Formplatte seitlich hin und her
gehende Falzhebel und einen über der Formplatte in Richtung der Papierbahn beweglichen
Schieber erfolgt.
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Durch diese besondere Anordnung ermöglicht es die neue Maschine, Papiersäcke
mit gekreuztem Boden herzustellen, durch den der Inhalt des PapIersackes nicht nach
außen entweichen kann, was bei vielen bekannten Säcken mit gewöhnlichem Boden der
Fall ist.
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Eine Ausführung der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist als Beispiel
auf der Zeichnung dargestellt.
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Abb. r ist eine Vorderansicht der gesamten Maschine.
Abb.2
ist ein Grundriß. Abb.3 ist eine Rückansicht.
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Abb. q. zeigt in vergrößertem Maßstabe die treibenden Teile, die Klebvorrichtung
und im Längsschnitt Einzelheiten der Faltvorrichtung.
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Abb. 5 veranschaulicht einen mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung
hergestellten Sackboden. Bei seinem Austritt aus der Faltvorrichtung ist der Boden
vollständig flachgedrückt und besitzt deshalb eine sechseckige Gestalt.
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Die Abb.6 bis 13 zeigen die verschiedenen Stellungen der Teile der
Faltvorrichtung während der einzelnen Faltvorgänge.
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Die Maschine besteht aus einem rahmenförmigen Gestell i, das im wesentlichen
eine rechteckige Gestalt besitzt. An dem einen Ende der Maschine- ist eine Papierrolle
2 angeordnet, welche dauernd zwangläufig in Umdrehung versetzt wird. Von der Rolle
2 läuft das Papier über Spa nnwa:zen 3 und p., bildet aber zwischen Rolle 2 und
Wa.ze 3 eine lose Sch'cife 5.
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Die untere glatte Walze 6 einer Druckvorrichtung erhält eine umerbrochene
Drehbewegung von einer Antriebswalze 36.
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Nach dem Druck läuft das Papierband über Transportwalzen 22,
23, 2.4. Auf der Walze 24. erhält es auf einer Kante durch eine Leimwalze
25 einen schmalen Leimstreifen. Es läuft dann über eine weitere Transportwalze 26
und gelangt von da auf die Falzplatte 27, auf welcher es die Rohrform erhält.
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Auf jeder Seite einer Einscluzürung 34. der Fa'.zp'atte 27 ist oberhalb
des Papierrohres je eine Gummi«-alze 35 angeordnet, durch welche das Papierrohr
unter mäßigem Druck gegen die Antriebswalze 36 gedrückt wird. Letztere führt eine
ruckweise Drehbewegung aus, um das Papierrohr um die gewünschte Länge weiterzuschalten.
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In einer gewissen Entfernung vor dem vorderen Ende der Falzplatte
27 befindet sich cm Messer 47.
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Einwenig hinter dem Messer ¢7, zwischen diesem und den Müneh:nerwalzen
35, 36, sind zwei Leimleisten angeordnet, eine obere 57 und eine untere 58 (Abb.
3). Die Länge dieser Leisten ist gleich der Breite des flachgedrü^_hten Papierrohres.
Die Leiste 57 wird durch eine Leimwalze 65 mit Leim überzogen. Sinkt diese Leiste
57, so legt sie sich auf das flachgefaltete Papierrohr in dem Augenblick, in welchem
das Messer :17 das Papierrohr abschneidet. Die beiden Leisten wirken gleichzeitig
und in entgegengesetztem Sinne und-werden in der gleichen Weise angetrieben.
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Sobald das Papierrohr abgeschnitten und die obere und die untere Kante
mit Leim bestrichen sind, werden das Messer ¢7 und die Leisten abgehoben; um der
Vorrichtung Platz zu machen, durch welche der Boden geformt und gefaltet wird.
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Die Art der Faltung des Bodens der Papiertüte ist aus den Abb..5 bis
13 ersichtlich. Abb.5 stellt den Boden der Papiertüte dar, wie er am freien Ende
des Papierrohres gefaltet ist, und zwar unmittelbar vordem Augenblick, wo die Tüte
vom Papierrohr abgeschnitten wird.
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Der erste Faltvorgang erfolgt nach der Linie a-d und dem Umriß a-b-c-d.
Beim zweiten Falzvorgang wird die Falte e-f gebildet und die an die Linie
e-f angrenzende Hälfte des Bodens umgeschlagen auf die an die Linie b-c angrenzende
Hälfte des Bodens. Die Ohren b-f-g und c-e-h bleiben zeit Bezug auf die F:,äche
a-b-c-d-e-f stehen. Der letzte Vorgang besteht darin, das Ohr c-e-h auf die Ebene
des Bodens der Tüte und dann auf das Ganze das Ohr b-f-g umzulegen.
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Der erste Vorgang wird ausgeführt durch einen beweglichen Falzer 66
(Abb. b bis 9, i i, i 2). Dieser hat die Gestalt eines Fußes und besitzt einen nach
unten sich erstreckenden Absatz 67. Dieser Falzer sitzt auf einer Achse 68 (Abb.
i bis 3), die meinem auf dem Gestell der Maschine gleitenden Schlitten 69 gelagert
ist. Auf der Achse 68 sitzt ein Hebel 7o, der eine Rolle 7ia trägt, welche in einer
Kurvennut 71 geführt ist, die in einen feststehenden Teil _ »ein,earbeixet- ist-
. Auf.. _ dem Schlitten 69 ist eine Stange 7a ange@enkt, die durch eine Kurvenscheibe
73 angetrieben wird, welche selbst von der Austrittswalze ihren Antrieb erhält.
Infolgedessen führt der Falzer 66 eine hin und heT gehende Bewegung aus, während
er durch die in der Kurvennut 71 geführte Ralle 71a des Hebels 7o beim Vorwärtsgang
eine ansteigende und dann eine abfallende Bewegung ausführt. Auf der Falzp'atte
27, deren vorderes Ende >@'-b'-c'-d' der Gestalt des Sackbodens entspricht, ist
eine biegsame Metallzunge 74 befestigt, die zum Zweck hat, das Ende des abgeschnittenen
Rohres leicht zu öffnen (Abb. 6). Über- der Faizp'atte 27 sind zwei flache Hebe175,
76 angeordnet, welche sich auf dem in Vildung begriffenen Boden nach den Linien
b-1 und e-c einstellen können.
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Die beiden Hebel 75 und 76 schwingen bei 7 auf einem unbeweglichen
Tisch 8 (Abb.2), und ihre Schwingungsbewegungen werden durch einen zweiarmigen Schwengel
9 erzeugt, der schwingbar auf einem feststehenden Zapfen io sitzt, welch letzterer
auf dem Tisch 8 angebracht ist.
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Das Ende eines jeden Sehwenge?armes ist durch einen Lenker i i mit
dem entsprechenden Hebel 75 oder 76 verbunden.
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Der Schwengel muß derart angeordnet sein, daß während seiner Schwingungen
die flachen
Hebel sich entweder einander nähern oder sich voneinander
entfernen werden, und zwar in symmetrischer Weise.
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Er ist mittels eines Lenkers 12 mit dem einen Arm .eines doppelarmigen
Hebes 13
verbunden, der bei i q. auf dem Gestell der Maschine schwingbar gelagert
ist und dessen anderer Arm durch einen Lenker 15 mit einem Hebel 16 verbunden ist,
welcher auf einer Welle 17 sitzt, die in an den Ständern der Rollen 36 und
37 befestigten Lagern 18 ruht.
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Die Welle 17 trägt selbst einen Hebel i9, der an seinem freien
Ende mit einer Rolle 2o versehen ist, welche ,auf einer unrunden Scheibe 21 einer
Wehe 28 läuft. Letztere erhält ihre Drehbewegung unmittelbar vom Motor der Maschine.
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Da die Umdrehungen der Welle 28 mit denjenigen der Rolle 36 in genauer
übereinstimmung stehen, so werden sich die Hebel 7 5 und 76 jedesmal öffnen und
schießen, wenn es sich darum handeln wird, die Falze. des Bodens eines neuen Sackes
herzustellen.
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Schließich ist zwischen diesen Hebeln und der Platte 27 und in gleicher
Höhe mit dem Falter 66 ein hin und her gehender Schieber 77 (Abb. ¢) angeordnet,
der parallel zur Platte 27 verschoben werden kann und im gewollten Augenblick mit
dem Falter 66 zusammenarbeitet.
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Die Bewegungen des Schiebers werden ebenfalls von der Welle 17 aus
gesteuert, weiche zu diesem Zweck einen Hebel 29 trägt, der durch einen Lenker 3o
mit dem Schieber verbunden ist. Letzterer wird sich somit ebenfalls in Übereinstimmung
mit den Schwingungen: der Hebel 75 und 76 verschieben.
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Das Falten geschieht in folgender Weise Das Papierrohr wird unmittelbar
nach dem Abschneiden durch die Zunge 7¢ leicht geöffnet. Der Falter 66 tritt mit
seiner Nase ein (Abb.6), wird bei seiner Vorwärtsbewegung angehoben (Abb.7 und 8)
und darauf wieder gesenkt (Abb. 9), um die Falten a-d und a-b-c-d zu bilden. Der
Absatz 67 legt sich .auf den Teil des Bodens, der auf der Kante b-c der Platte 27
liegt, während der Falter 66 die andere Hälfte nach der anderen Seite x-d des Falters
zurückstößt. Die Hebel 75 und 76 nehmen dann die in Abb. i2 dargestellte Lage eire
und helfen bei der Bildung der Falten. Der Falter 66 geht zurück (Abb. io), und
der Schieber 77 geht vor (Abb. r3), um den auf der Kante a-f liegenden Bodenteil
auf den bereits gefalteten Teil umzulegen. Der Boden der Tüte hat dann die in Abb.
13
dargestellte Gestalt. Die Ohren b-f-g und c-e-It stehen noch aufrecht.
Die Hebel 75 und 76 gehen auseinander, und das ganze Papierrohr wird durch die Wirkung
der Walzen 35, 36 (Abb. i bis 3) um die gewünschte Länge vorgeschoben, um dann abgeschnitten
zu werden. Der teilweise fertige Boden ge'.angt auf ein endloses Band 78, durch
welches die Tüte bis zu der Stelle vorgeschoben wird, an welcher der letzte Falzvorgang
stattfindet.
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An dieser Stelle halten zwei Anschläge 79 (Abb.2) den Vorschub des
Bodens auf, und in diesem Augenblick werden zwei Walzen 8o und 8o' quer zur Maschine
verschoben. Diese Walzen sind in geeigneter Entfernung voneinander von einem Wagen
81 getragen, der durch eine Pleuelstange 82 und eine einstellbare Kurvenscheibe
83 angetrieben wird. Durch die Walzen 8o und 8o' werden die Ohren c-e-h und b-f
-g umge'_:egt und dadurch die Tüte fertiggestellt, wie dies in Abb. 5 dargestellt
ist.
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Ist der Boden der Tüte vollständig flachgedrückt, so verschwinden
die Ansch:,äge 79, und die fertige Tüte wandert durch die Austrittszylinder 88 und
89. Über diese laufen endlose Bänder oder Streifen, die auch über die äußersten
Leitwalzen 9o und 9i laufen. Durch diese Ausgangswalzen wird die Tüte vollständig
flachgedrückt und auf einen Tisch 92 befördert, ,auf welchem mittels einer durch
eine unrunde Scheibe angetriebenen Vorrichtung nach bestimmten Zeiten die Tüten
in Paketen von bestimmter Anzahl abgestoßen werden.