DE4219485A1 - Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Papier- oder Kartonbahn - Google Patents
Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Papier- oder KartonbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Papier- oder
Kartonbahn auf Wickelhülsen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In der Hauptanmeldung P 42 01 815.3 ist eine gattungsgemäße Wickelmaschine
beschrieben, die in der Lage ist, Wickelrollen mit großen Abmessungen ohne
Rollenfehler und/oder Qualitätsminderungen herzustellen. Die Wickelrollen
werden zur Verminderung des an den Führungsköpfen lastenden Rollengewichts
mittels Druckluft entlastet, die über quer zur Bahnlaufrichtung verstellbare
Luftkästen auf die Unterseiten der Wickelrollen einwirkt. Nach einer
Ausführungsform sind die Luftkästen in eine heb- und senkbar neben der
Stützwalze angeordnete Rollenabsenkeinrichtung eingebaut. Dies hat den
Vorteil, daß sie mit der Rollenabsenkeinrichtung in ihre Arbeitsposition an
der Unterseite der Wickelrollen angehoben werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Wickelmaschine
so zu verbessern, daß konstruktiv einfach und platzsparend die Wickelrollen
mit unterschiedlicher Breite und an unterschiedlichen Positionen sowohl mit
Druckluft entlastet als auch nach Beendigung des Aufwickelns aus der Maschine
entladen werden können.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Nach der Erfindung sind die Luftkästen einer Wickellinie quer verstellbar und
in Richtung zu den Wickelrollen hochschwenkbar an der Oberseite der Wickel
rollenabsenkeinrichtung gelagert. Die als Aufnahmeplattform ausgebildete
Oberseite der Absenkeinrichtung kann somit ausreichend stabil ausgestaltet
sein, um die fertigen Wickelrollen aufzunehmen und abzusenken. Die Luftkästen
werden mit eigenen Schwenkantrieben an die Unterseite der Wickelrollen in ihre
Arbeitsposition hochgeschwenkt, sie können somit exakt positioniert werden.
Nach Beendigung des Aufwickelns können sie quer zur Bahnlaufrichtung in den
Entladevorgang nicht störende Parkpositionen zwischen den einzelnen Wickel
rollen bewegt werden.
Die Unteransprüche enthalten bevorzugte, da besonders vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung:
Die Anordnung der Schwenkachsen der Luftkästen nach Anspruch 2 ermöglicht eine
Anpassung der Dichtflächen der Luftkästen an den wachsenden Wickelrollendurch
messer durch eine Schwenkbewegung. Eine zusätzliche vertikale Bewegung ist
nicht erforderlich.
Patentanspruch 3 enthält eine konstruktiv besonders vorteilhafte Ausgestaltung
einer Wickelmaschine.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines vereinfacht
dargestellten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine Stützwalzen-Wickelmaschine nach der
Erfindung,
Fig. 2 zeigt in perspektivischer Darstellung die Bauteile nach der Erfindung,
Fig. 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt von Fig. 1.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Stützwalzen-Wickelmaschine wird die
mehrere Meter breite Papier- oder Kartonbahn 1 von einer Vorratsrolle
abgezogen, mit einer nicht dargestellten Längsschneideeinrichtung in
Einzelbahnen aufgeteilt und anschließend zu Wickelrollen 2 aufgewickelt. Die
Wickelrollen 2 sind in zwei Wickellinien zu beiden Seiten der Scheitellinie
einer angetriebenen Stützwalze 3 angeordnet, an der sie während des
Aufwickelns anliegen. Sie werden jeweils von zwei beidseits in die
Wickelhülsen eingefahrenen, drehbaren Führungsköpfen 4 gehalten, die zumindest
einen Teil des Rollengewichts tragen. Die Führungsköpfe 4 sind an Schlitten 5
befestigt, die radial zur Stützwalze 3 geradlinig verfahrbar an Tragelementen
(Wickelböcke 6) gelagert sind. Jeweils zwei der quer zur Laufrichtung der Bahn
zur Anpassung an verschiedene Bahnbreiten verfahrbaren Wickelböcke 6 bilden
eine Wickelstation, in der eine Wickelrolle 2 aufgewickelt wird.
Mit Abstand neben der Stützwalze 3 sind an beiden Seiten im Gestell 7 der
Wickelmaschine heb- und senkbare Quertraversen 8 angeordnet, an denen jeweils
ein Schlitten 9 pro Wickelstation quer zur Bahn 1 verfahrbar gelagert ist. An
jedem Schlitten 9 ist ein Schwenkarm 10 angelenkt der an seinem Ende ein
Druckrollenpaar 11 trägt, das gegen den Umfang einer Wickelrolle anschwenkbar
ist, um zu Beginn des Aufwickelns - wenn das Auflagegewicht noch nicht
ausreicht - die Linienkraft an der Kontaktlinie der Wickelrolle 2 an der
Stützwalze 3 für eine größere Wickelhärte steigern zu können.
An jeder Seite ist neben der Stützwalze 3 eine Wickelrollenabsenkeinrichtung
12 angeordnete jeweils bestehend aus einer sich über die Arbeitsbreite
erstreckenden Plattform 13, die an Schwenkarmen 14 befestigt ist. Die
Schwenkarme 14 können mittels nicht dargestellter Hubzylinder hoch- und
niedergeschwenkt werden, so daß die Plattformen 13 bis an die Unterseite der
fertig gewickelten Wickelrollen 2 angehoben und bis auf Flurniveau abgesenkt
werden können.
Wie in den Fig. 2 und 3 vergrößert dargestellt, sind auf der Oberseite jeder
Plattform 13 Führungsschienen 15 befestigt, die parallel zur Stützwalze 2,
also quer zur Bahnlaufrichtung, verlaufen. In den Führungsschienen 15 ist für
jede Wickelstation eine Grundplatte 16 querbewegbar gelagert, die einen in den
von der Stützwalze 3 und der Wickelrolle 2 gebildeten Zwickel bewegbaren
Lagerarm 17 aufweist. Am Ende des Lagerarms 17 ist jeweils ein Luftkasten 18
mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit 19 hochschwenkbar angelenkt. Die
Schwenkachsen 20 der Luftkästen 18 verlaufen parallel zur
Stützwalzenachse in dem von einer Wickelrolle 2 und der Stützwalze gebildeten
Zwickel. So läßt sich die Position eines Luftkastens 18 dem Durchmesserzuwachs
der Wickelrolle 2 während der Entlastung durch eine einfache Schwenkbewegung
nachführen. In den Fig. 1 und 3 sind in der rechten Wickellinie jeweils drei
Schwenkpositionen dargestellt, die der Luftkasten 18 in Abhängigkeit von dem
Durchmesser einer Wickelrolle 2 einnimmt.
Die Luftkästen 18 sind an ihrer Oberseite zumindest teilweise offen und mit
einer Druckluftzufuhr versehen. Die offene Fläche der Oberseiten der
Luftkästen 18 wird von reibungsfrei dichtend an der Unterseite einer
Wickelrolle 2 anliegenden Dichtelementen begrenzt. Die sich in Bahnlauf
richtung erstreckenden, stirnseitigen Dichtelemente sind dem Umfang einer
Wickelrolle 2 angepaßt in etwa kreisbogenförmig gekrümmt. Bevorzugt sind sie
elastisch verformbar mit einem hierfür speziell angepaßten Biegequerschnitt
gefertigt, und ihre Krümmung ist auf die bei einem Durchmesserzuwachs sich
ändernde Krümmung der Wickelrolle 2 anpaßbar, um die Druckluftverluste zu
minimieren. Die Anpassung der Krümmung erfolgt mittels Stellelementen, die im
Inneren der Luftkästen 18 angeordnet sind und die Dichtelemente in
Abhängigkeit des sich verändernden Wickeldurchmessers entsprechend verbiegen.
Bei geeigneter Wahl der Ausgangskrümmung der Dichtelemente und deren
Biegequerschnitt reicht ein einziges, zentral angreifendes Stellelement aus,
um den Krümmungsradius entsprechend nachzuführen. An den zur Stützwalzenachse
parallelen Seiten dichten frei drehbare Rollen 21 ab, die gegen die
Mantelfläche einer Wickelrolle 2 anlegbar sind. Die frei drehbaren Rollen 21
sind so angeordnet, daß sich beim Anschwenken der Luftkammern 18 an die
Wickelrollen 2 ein schmaler Spalt zwischen den stirnseitigen Dichtelementen
und der Wickelrolle 2 einstellt, so wird Reibung vermieden und die
Druckluftverluste minimal gehalten.
Die Hubzylinder der Rollenabsenkeinrichtungen 12 können drei Positionen
einnehmen. Beim Wickeln ohne Druckluftentlastung sind sie soweit abgesenkt,
daß die Plattformen 13 mit dem Boden fluchten. In dieser Position ist die
Wickelmaschine zu beiden Seiten frei zugänglich. Bereits in dieser abgesenkten
Position werden die Grundplatten 16 mit den Luftkästen 18 unterhalb der
Wickelrollen 2 positioniert. Anschließend werden die Absenkeinrichtungen 12 in
eine Zwischenposition angehoben, bei der die Tragarme 17 in den Zwickel
zwischen der Stützwalze 3 und den Wickelrollen 2 reichen. Wenn die
Wickelrollen 2 den Durchmesser erreicht haben, bei dem die Druckluftent
lastung einsetzen soll (in Fig. 3 die kleinste eingezeichnete Wickelrolle
spätestens bei 1000 mm Wickelrollendurchmesser), schwenken die
Kolben-Zylinder-Einheiten 19 die Luftkästen 18 an die Unterseite der
Wickelrolle 2 an. Anschließend wird Druckluft eingeleitet, um den weiteren
Zuwachs des Rollengewichts zu kompensieren bzw. zu vermindern. Bei wachsendem
Durchmesser der Wickelrollen 2 senken die Kolben-Zylinder-Einheiten 19 die
Luftkästen 18 durch eine Schwenkbewegung entsprechend ab, damit die
reibungsfreie dichtende Anlage erhalten bleibt. Nach dem Ende des Aufwickelns,
also bei maximalem Durchmesser der Wickelrollen 2, werden die Luftkästen 18
noch etwas abgesenkt und quer zur Bahnlaufrichtung in die Zwischenräume
zwischen den Wickelrollen 2 verschoben. Anschließend werden die Plattformen 13
bis an die Unterseiten der Wickelrollen 2 angehoben und übernehmen diese,
nachdem die Führungsköpfe 5 aus den Hülsen entfernt wurden. Die
Absenkeinrichtungen 12 werden danach auf Flurniveau abgesenkt und die
Wickelrollen 2 aus der Maschine entfernt.
Vorteilhafterweise sind die Versorgungsleitungen für Druckluft sowie die zur
Steuerung erforderlichen Kabelstränge in den Plattformen 13 angeordnet. Dies
ist möglich, ohne daß die Entladefunktion der Plattformen 13 beeinträchtigt
wird.
Claims (5)
1. Wickelmaschine zum Aufwickeln einer Papier- oder Kartonbahn (1) auf
Wickelhülsen
- - mit einer Längsschneideeinrichtung zum Aufteilen der Bahn (1) in Einzelbahnen,
- - mit einzelnen, beidseits einer Walze (Stützwalze 3) in zwei Wickellinien angeordneten Wickelstationen, jeweils bestehend aus zwei quer zur Bahnlaufrichtung verfahrbaren Tragelementen (Wickelböcke 6), an denen ein in die Wickelhülse einfahrbarer, drehbarer Führungskopf (4) befestigt ist, mit zumindest einem quer zur Bahnlaufrichtung verstellbaren Luftkasten (18) mit einer Druckluftzufuhr für jede Wickelstation, wobei jeder Luftkasten (18) eine zumindest teilweise offene Oberseite aufweist, die von reibungsfrei dichtend an die Unterseite der Wickelrolle (2) anlegbaren Dichtelementen begrenzt ist, und
- - mit einer heb- und senkbaren Wickelrollenabsenkeinrichtung (12) für jede Wickellinie, die sich unterhalb der Wickelrollen (2) quer zur Bahnlaufrichtung über die gesamte Arbeitsbreite erstreckt (nach P 42 01 815.3), dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkästen (18) einer Wickellinie querverstellbar und in Richtung zu den Wickelrollen (2) hochschwenkbar auf der Oberseite der Wickelrollenabsenkeinrichtung (12) gelagert sind.
2. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkachsen (20) der Luftkästen (18) parallel zur
Stützwalzenachse in dem von der Stützwalze (3) und den Wickelrollen (2)
gebildeten Zwickel verlaufen.
3. Wickelmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder Luftkasten (18) hochschwenkbar an einer
Grundplatte (16) angelenkt ist, die in auf der Oberseite der
Wickelrollenabsenkeinrichtung (12) quer zur Bahnlaufrichtung verlaufenden
Führungsschienen (15) gelagert ist.
4. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Luftkästen (18) vor dem Entladen der Wickelrollen (2)
auf den quer zur Bahnlaufrichtung verlaufenden Führungsschienen (15) aus den
Wickelpositionen heraus in die den Entladevorgang nicht störenden
Zwischenbereiche querbewegbar sind.
5. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lage der Schwenkachsen (20) so festgelegt
ist, daß das durchmesserabhängige Nachführen der Luftkästen (18) allein durch
eine Schwenkbewegung realisiert wird.
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ID=6461011
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