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Lagerung von Papierrollen für Rotationsdruckmaschinen Gemäß dem Patent
440 443 werden die Papierrollen von Lagersternen gehalten, die mit Rücksicht auf
einen möglichst geringen Platzbedarf spindelfrei ausgeführt sind und zu diesem Zweck
von seitlich am Maschinengestell verstellbaren Böcken getragen werden. Die Verwendung
von Lagersternen ist jedoch nicht in allen Fällen angängig, namentlich dann nicht,
wenn die Papierrollen auf eine größere Höhe gehoben werden müssen, um den Papierstrang
hochliegenden Druckwerken auf kürzestem Wege zuleiten zu können und dabei zugleich
auch an Platz für die Zuführung der Papierrollen zu sparen. In derartigen Fällen
müssen an den am Maschinengestell seitlich verstellbaren Böcken statt der Lagersterne
andere Hebevorrichtungen angeordnet werden, durch die die spindelfreien Rollenhalter
auf und nieder bewegt werden können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht,
und zwar stellen dar Abb. i die Seitenansicht der Papierrollenlagerung, Abb.2 den
oberen Teil eines verstellbaren Bockes, Abb.3 die Vorderansicht der Papierrollenlagerung
und Abb.4 in vergrößertem Maßstab und zum Teil im Ouerschnitt den Grundriß eines
Rollenhalters.
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An den am Maschinengestell i befestigten Querträgern 2 sind je zwei
Lagerböcke 3 waagerecht verschiebbar abgestützt, die durch die beiden Spindeln 34
und 35 gegeneinander verstellt werden können, an die die Lagerböcke 3 mittels Stellinuttern
so angeschlossen sind, daß sie unabhängig voneinander oder auch gleichzeitig und
einheitlich durch Drehen der Stellspindeln 34 und 35 seitwärts bewegt werden können.
Dabei wird die Stellbewegung mittels des Handrades 30 unter Vermittlung eines
Zwischengetriebes auf die Zahnräder 33 und 36 und durch diese mittels Kupplungen
wahlweise auf die Stellspindeln 34 und 35 übertragen.
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Jeder der Böcke 3 trägt eine Führungsschiene 40, die zweckmäßigerweise
doppel-T-förmigen Querschnitt hat. An jedem der beiden Flansche dieser Führungsschienen
ist eine Haltevorrichtung für die in die Druckmaschine einzulagernden Papierrollen
längsverschiebbar so geführt, daß die beiden, einer gemeinsamen Führungsschiene
40 zugeordneten Haltevorrichtungen senkrecht übereinanderliegen, aber jede von ihnen
aus dem Weg der anderen herausgeschwenkt werden kann, wenn sie an ihr vorbeigehen
soll;
hierbei muß stets die leere Haltevorrichtung beim Abwärtsgehen derjenigen, in die
gerade eine Rolle eingelagert ist, ausweichen. Zu diesem Zweck ist jeder Flansch
der Führungsschiene 40 (Abb. 4) von einem Schlitten 41 umfaßt, der in der später
noch zu erläuternden Weise bei 42 an eine Kette angeschlossen ist. Der Schlitten
41 hat zwei Lageraugen 43 und 44, zwischen denen mittels eines Bolzens 45 eine Lagermuffe
46 schwenkbar getragen wird. An dieser ist das Lagergehäuse 47 befestigt, in dem
das Lager 48 für einen vom Wellenstumpf 49 getragenen Konus 50 in an sich
bekannter Weise axial verschiebbar und feststellbar angeordnet ist. Innerhalb des
Lagers 48 ist der Wellenstumpf 49 mittels Kugel- oder Rollenlager drehbar abgestützt.
Der Konus So dient in bekannter Weise zur Abstützung einer in die Druckmaschine
einzulagernden Papierrolle. Die Teile 41 bis 5o sind demgemäß als deren Haltevorrichtung
bezeichnet.
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An dem in Abb. 4 frei gelassenen Flansch der Führungsschiene 40 ist
gleichfalls eine Haltevorrichtung der eben beschriebenen Bauart geführt, die jedoch
symmetrisch zu der beschriebenen angeordnet ist, so daß das L agergehäuse47 der
einen Haltevorrichtung nach der einen Seite und dasjenige der anderen Haltevorrichtung
nach der anderen Seite um die entsprechenden Bolzen 45 herumgeschwenkt werden kann.
Infolgedessen lassen sich die an einer gemeinsamen Führungsschiene 40 abgestützten
Haltevorrichtungen so anordnen, daß ihre Konen 50 senkrecht untereinanderliegen,
so daß die von ihnen gehaltenen Papierrollen auf dem gleichen Wege längs den Schienen
40 aufwärts bewegt und in den Bereich einer Antriebsvorrichtung gebracht werden
können, die aus den Rollen 9 und io und dem um diese herumgeführten Treibband 8
besteht. Dabei ist die tiefer liegende Antriebsrolle 9 ortsfest im Maschinengestell
gelagert. Sie wird in an sich bekannter Weise angetrieben, um diese Bewegung mittels
des Treibbandes 8 auf die Papierrolle zu übertragen. Die Leitrolle io ist an einem
schwenkbaren Rahmen gelagert, also ortsveränderlich, so daß sich das Treibband 8
stets mit der erforderlichen Kraft an die ablaufende Papierrolle andrücken kann,
gleichgültig, ob diese mittels ihrer Haltevorrichtung längs den zugehörigen Führungsschienen4o
mehr oder weniger hoch nach oben bewegt ist. Je höher sie jedoch gehoben wird, um
so mehr nähert sich die ablaufende Papierrolle dem freien Ende des Antriebsriemens.
Um so kleiner wird dabei auch dessen Anpressungsdruck und die Mitnahmekraft, was
wünschenswert ist.
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Um die zwei Haltevorrichtungen 41, 50 längs den -Schienen 4o
auf und nieder bewegen zu können, ist für jede von ihnen eine besondere Aufzugvorrichtung
in Form eines Kettentriebes vorgesehen. Zu diesem Zweck sind im oberen Teil eines
jeden Bockes 3 zwei Wellen 51 und 52 drehbar gelagert. Jede von diesen trägt ein
Kettenrad 53 bzw. 54. Dementsprechend sind am unteren Ende der Führungsschiene 40
auf einem gemeinsamen Bolzen 55 zwei Kettenräder 56 und 57 nebeneinander drehbar
abgestützt. Sämtliche Kettenräder sind so angeordnet, daß ihre Achsen in der Ebene
des Steges der doppel-T-förmigen Führungsschiene 40 liegen, so daß der eine Strang
jeder Kette 59 und 6o, von der die eine über die Kettenräder 53 und 56 und die andere
über die Kettenräder 54 und 57 geführt ist, auf der einen Seite des Steges der Führungsschiene
40 und der andere Strang der Ketten 59 und 6o auf der anderen Seite des Steges der
Führungsschiene 4o entlang läuft.
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Die Haltevorrichtungen 41, So für die Papierrollen sind nach Art der
Kettenglieder an ihren Ketten 59 bzw. 6o befestigt, und zwar je eine Haltevorrichtung
41, So an jeder Kette, so daß jede Haltevorrichtung unabhängig von den anderen bewegt
werden kann. Um aber auf beiden Maschinenseiten die zusammengehörigen Haltevorrichtungen
4i, 50, zwischen denen jeweils eine Papierrolle eingespannt wird, stets gleich schnell
und im gleichen Sinn bewegen zu können, sind die zugeordneten Antriebs`,vellen5i
und 52 mittels Kegelradgetriebe an je eine gemeinsame Querwelle 61 bzw. 62 angeschlossen.
Jede dieser Wellen ist über die eine Seitenwand der Druckmaschine hinaus verlängert
und dort mittels eines Schneckengetriebes 63, 64 und unter weiterer Zwischenschaltung
eines Stirnräderübersetzungsgetriebes je an einen Elektromotor 65 angeschlossen,
so daß durch Einschalten eines dieser Elektromotoren die entsprechenden Haltevorrichtungen
41, So einer Papierrolle gleichzeitig gehoben oder gesenkt werden können.
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Falls für eine mehrstöckige Druckmaschine eine Mehrzahl von Papierrollenlagerungen
vorgesehen werden muß, empfiehlt es sich, gemäß Abb. i die beiden Lagerungen so
versetzt zueinander anzuordnen, daß auf dem Boden des Druckmaschinenraumes die Papierrollen
von der Seite her zwischen die beschriebenen Einhebe-. vorrichtungen eingefahren
und dann in die Rollentragvorrichtungen eingebracht werden können.
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Um die Papierrollen zwischen zusammengehörigen Haltevorrichtungen
41, 50 sicher einspannen zu können, müssen die Böcke 3 längs ihren Trägern
2 in der eingangs erwähnten Weise so verschoben werden, daß ihre Konen 50, nachdem
sie in ihren Lagergehäusen 47 in bekannter Weise zurückgezogen wurden, lose an den
Seitenflächen der betreffenden Papierrolle anliegen. Wenn diese dann achsengleich
zu den Konen 50 eingestellt ist, werden die Konen 50 in die Rolle hineingedrückt.
Hierauf wird diese durch Einschalten des betreffenden Hubmotors 65 so hoch angehoben.,
daß der Förderwagen 63 unter ihr
weggefahren werden kann. Die alte
Papierrolle wird nun, falls es nicht schon vorher geschehen sein sollte, so hoch
gehoben, wie es die Führungen ihrer Haltevorrichtungen ermöglichen. Wenn die neue
Papierrolle in Benutzung genommen werden soll, werden ihre Haltevorrichtungen 41,
5o durch Einschalten desbetreffenden Elektromotors 65 weiter nach oben bewegt, so
daß sie in den Bereich des zugehörigen Treibbandes 8 gelangt und dadurch in Drehung
versetzt wird. Ist schließlich ihre Umfangsgeschwindigkeit gleich der Druckgeschwindigkeit
geworden, so wird ihr vorderes Ende in an sich bekannter Weise an den Strang der
ablaufenden Papierrolle angeklebt und hierauf dieser abgetrennt. Die stützende Papphülse
der abgelaufenen Rolle wird hiernach aus ihren Haltevorrichtungen 41,5o herausgehoben,
so daß diese durch Einschalten des betreffenden Antriebsmotors gesenkt werden können,
nachdem sie um ihre Zapfen 45 herumgeklappt sind, um sie aus dem Bereich derjenigen
Traglager 47 zu bringen, durch die die neu eingebrachte Rolle gehalten wird.
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Die beschriebene Einrichtung kann in mannigfachster Weise abgeändert
werden. Insbesondere lassen sich die Schlitten 41, an denen die Rollenhalter 44
50 schwenkbar gelagert sind, statt durch Ketten auch durch Spindeln auf und
nieder bewegen. Bei Verwendung von Ketten könnte man die Kettenräder so groß ausführen,
daß die Rollenhalter 41, 5o, statt auf dem gleichen Weg auf und nieder geführt zu
werden, auch um die Kettenräder herum mitgenommen und so auf der Außenseite der
Führungsschienen 4o abwärts bewegt werden können, sobald die Rollenreste aus ihnen
entfernt sind. Hierbei müßte besonderes Augenmerk darauf gerichtet werden, daß die
Schlitten 41 nach der Überführung auf die Innenseite der Führungsschiene 40 stets
erneut in der erforderlichen Weise auf den betreffenden Flansch der Schiene 4o aufgeschoben
werden, um die unvermeidlichen Kippkräfte sicher auf diesen übertragen zu können.