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Kraftfahrzeug mit Einrichtung zum Antrieb von Arbeits- und anderen
Maschinen vom Fahrmotor aus. Zur besseren Ausnutzung des Verbrennungsmotors von
Kraftfahrzeugen hat man schon vorgeschlagen, auf dem Fahrzeuggestell eine Maschine,
etwa eine Feuerspritze, eine Straßensprengpumpe, eine Saugpumpe für Grubenentleerung,
Kompressoren zum Aufpumpen der Luftreifen, Dynamomaschinen u. a. m. anzubringen,
zu deren Antrieb der Motor des stillstehenden Fahrzeuges Verwendung finden soll.
Diese Maschinen besaßen entweder nur eine geringe Leistung und liefen dann dauernd
mit oder wurden nur im Gebrauchsfalle am Fahrzeug und auf der Motoranlaßwelle befestigt,
oder sie waren von größerer Leistung und mußten wegen der bei den Kraftfahrzeugen
gebräuchlichen Anordnung des Wechselgetriebes hinter den Motor verlegt werden, entweder
in der Mitte oder an der Seite, oder rückwärts am Rahmengestell, und das führt zu
Unzuträglichkeiten im Antrieb.
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Diese Nachteile vermeidet die Erfindung dadurch, daß die anzutreibende
Maschine, die in ihrem Arbeitsbedarf der Leistung des Fahrmotors annähernd entspricht,
auf dem Vorderteil des Kraftwagens aufgestellt und von der Motorwelle selbst aus
unminelbar angetrieben wird, aber derart, daß der Kraftwagenantrieb von demjenigen
der Maschine unabhängig ist und der Fahrmotor ohne Änderungen an der Maschine von
Hand in Betrieb gesetzt werden kann.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung in Anwendung auf den Antrieb
einer Pumpe in verschiedenen Ausführungsformen erläutert.
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In der Ausführungsform der Abb: z und a ist zum Antrieb der Pumpe
eine im Motorgehäuse angebrachte Klauenkupplung verwendet. Die Pumpe P ruht auf
zwei Stützen M, die auf dem Gestell fest angebracht sind. Die Pumpenwelle A, nach
Bedarf verlängert, trägt am Ende den auf ihr verschiebbaren Teil F der Klauenkupplung,
deren Gegenteil H auf dem Konus C der Motorwelle L befestigt ist. Dieser Teil
H wird durch eine Schraube T,
die im Innern ein Kugellager trägt und
die Welle A zentriert, gegen den Konus gedrückt. Die Welle A ist an der Vorderseite
mit Klauen G versehen, die die Verbindung mit der Anlaßkurbel N herstellen. Um den
Motor des Kraftwagens in Betrieb zu setzen, genügt es, durch den Hebel Z die Kupplung
F, H einzurücken und dann die Kurbel N zu drehen. Sobald der Motor in Betrieb
gesetzt ist, wird die Pumpe angelassen, Diese Vorrichtung findet besonders bei solchen
Rahmentypen Anwendung, bei denen der Motor, nach der modernen Tendenz, auf drei
Stellen aufsitzt.
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Dein Abb.3 und 4 ist der Antrieb der
Pumpe durch eine
außerhalb des Motorkastens, jedoch zwischen diesem und dem Kühler angebrachte Reibungskupplung
zugrunde gelegt.
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Die Pumpe, die sowohl eine Kreiselpumpe als auch eine Kolbenpumpe
sein kann, ruht wieder auf zwei an den Längsträgern des Gestells befestigten Stützen.
Die Welle A' der Pumpe ist hohl. An ihrem Ende läuft auf Federkeilen der verschiebbare
Teil der Kegelkupplung F', der durch eine Feder X gegen den anderen Teil H' gedrückt
wird. Der Hebel O dient zur Auslösung der Kupplung durch C berwinden der Federwirkung.
Die Hohlwelle A' enthält eine Welle S, die in der Antriebsklaue G endigt. Das Anlassen
des Motors erfolgt, ohne die Pumpe zu kuppeln, da es genügt, die Welle S in gewöhnlicher
Weise durch eine Kurbel in Bewegung zu setzen. Damit während des Ganges der Pumpe
die Welle S nicht zum Stillstand kommt und durch Reibung Kraft verlorengeht, ist
zwischen diesen zwei Teilen eine Gleitkupplung vorgesehen, die aus einer durch die
Feder W angedrückten Kugel besteht.
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In der Ausführungsform der Abb.5 endlich ist eine vor dem Kühler befindliche
Reibungskupplung angenommen. Eine Hohlwelle P, die am Ende eine Klaue G trägt, ist
mit der Gegenklaue des Motors in s;ändiger Verbindung. In der Hohlwelle P befindet
sich eine lose Achse Q, die mit einem Gewindebolzen R in die Motorwelle eingeschraubt
ist und an dem anderen Ende die Gegenklaue einer Antriebsklaue G' trägt. Eine Reibungs-
oder andere Kupplung F, H verbindet die Hohlwelle P mit der ebenfalls hohlen
Welle P' der Pumpe. In der Hohlwelle P' liegt die Achse S, die zur Antriebskurbel
gehört. Es ist klar, daß diese Anordnung den Antrieb des Motors bei gleichzeitigem
Stillstand der Pumpe gestattet oder auch nach Wunsch das Ankuppeln der Pumpe ermöglicht.
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Die Wahl der einen oder der anderen der oben beschriebenen Ausführungsarten
der Erfindung hängt von der Gestelltype, bei der sie angewendet wird, d. h. von
dem verfügbaren Raum ab. Die Anwendung einer .Klauen- anstatt der Reibungskupplung
ist von den Antriebs- und Arbeitsbedingungen der durch den Motor anzutreibenden
Maschine sowie von dem verfügbaren Raum abhängig.
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Hiernach gewährt die Erfindung folgende bemerkenswerte Vorteile: z.
Es können normale Kraftwagengestelle verwendet werden, so daß den Fabriken keine
besonderen Konstruktionen oder Abänderungen bei Herstellung der Serie zuzumuten
sind; z. Es wird durch einfache Vorrichtungen eine direkte Steuerung ermöglicht.
Derart «werden verwickelte Rädergetriebe, Kettenübersetzungen, Ergänzungsgehäuse,
lange Transmissionswellen, dazuga'hörige Lager, Kardankupplungen, Steuerungsorgane
usw. vermieden, was eine bedeutende Vereinfachung, Ersparnis im Bau und bei der
Instandhaltung, sowie Ersparnis an Triebkraft und eine größere Sicherheit des Ganges
herbeiführt.
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Die Maschine (Pumpe, Dynamo, Kompressor usw.) ist in allen ihren Teilen
zugänglich, so daß sie leicht nachzusehen, instandzuhalten und in Betrieb zu setzen
ist, da keine Behinderung durch den Oberbau oder Mechanismus besteht.
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q.. Die für den Oberbau des Fahrzeugs bestimmte Fläche bleibt vollständig
nutzbar. 5. Die Belastung des Gestells ist symmetrisch.
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6. Die angetriebene Maschine ist dem vom Kühler und Motor her streichenden
Warmluftstrom nicht ausgesetzt. Im Gegenteil kann die Kühlwirkung des Luftstromes
nutzbar gemacht werden, den die Druckventilatoren durch den Kühler erzeugen.
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7. Die Auf- und Abmontierung der Maschine auf dem Gestell läßt sich
leicht und rasch bewirken, während man bei den bisher verwendeten Vorrichtungen
mit seitlich oder hinten oder auf andere Weise angebrachten Maschinen genötigt ist,
Oberbauteile, Wechselgetriebe u. dgl. abzumontieren.
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B. Die angetriebene Maschine schützt den Kühler des Kraftwagens gegen
Stöße, da sie gewöhnlich weniger verletzbar ist als dieser.