DE414918C

DE414918C - Antriebsvorrichtung fuer Ventilatoren von durch Dampfmotoren angetriebenen Lokomotiven

Info

Publication number: DE414918C
Application number: DEA41330D
Authority: DE
Inventors: Fredrik Ljungstroem; Alf Lysholm
Original assignee: Ljungstroms Angturbin AB
Current assignee: Ljungstroms Angturbin AB
Priority date: 1922-03-24
Filing date: 1922-05-09
Publication date: 1925-06-18

Description

Antriebsvorrichtung für Ventilatoren von durch Dampfmotoren angetriebenen Lokomotiven. Bei durch Kodensationsmaschinen getriebenen Lokomotiven ist es bekannt, als Kühlmedium für die Kondensation Luft zu verwenden, welche dabei mittels Ventilatoren dem Kondensator zu- bzw. durch denselben durchgeführt wird. Um dabei das Vakuum auch während des Stillstandes der die Lokomotive antreibenden Hauptmaschine aufrechterhalten zu können, hat man diese Ventilatoren mittels einer besonderen, zweckmäßig mit Frischdampf gespeisten Maschine, für gewöhnlich eine kleine Dampfturbine, angetrieben. Da aber diese Maschine verhältnismäßig klein ist und daher mit einem niedrigeren Wirkungsgrad als die größere Hauptmaschine arbeitet, so hat diese Einrichtung den Nachteil, daß der Gesamtwirkungsgrad ein niedrigerer wird, als es der Fall wäre, wenn die Ventilatoren direkt von der größeren Maschine hätten angetrieben werden können. Dies ist aber, wie oben angeführt, nicht möglich, weil diese Hauptmaschine dann und wann, z. B. beim Anhalten des Zuges, stillsteht, während welcher Zeit jedoch die Ventilatoren erbeiten müssen.
Die Erfindung bezweckt nun, den genannten Nachteil möglichst zu verringern, und besteht in einer Vorrichtung, mittels welcher es ermöglicht wird, die Ventilatoren außer von der kleineren für den Antrieb derselben vorgesehenen Maschine auch von dem die Lokomotive antreibenden Hauptmotor anzut treiben.
Durch diese Vorrichtung können daher während der Fahrt die Ventilatoren von der mit dem größeren Wirkungsgrad arbeitenden Hauptmaschine angetrieben werden, und während- des größten Teiles der Betriebsdauer wird daher der beste Gesamtwirkungsgrad erreicht.
Auf der Zeichnung :ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Es bezeichnet r einen Kondensatorbehälter, 2 ein oberhalb desselhen liegendes Dampfverteilungsrohr und 3 den Hauptdampfmotor, der in diesem Falle aus einer Dampfturbine besteht. q. bezeichnet einen an das Rohr 2 angeschlossenen Stutzen, auf welchem ein Ventilator 5 befestigt ist. Der die Ventilatoren antreibende Hilfsdampfmotor besteht in diesem Falle aus einer Dampfturbine 6, die überhängend gelagert ist, d. h. nur auf der einen Seite der Turbinenräder, und welche ihren Auslaß ; in achsialer Richtung angeordnet hat. In der Zeichnung ist die Turbine 6 und der Auslaß 7 nur schematisch dargestellt. Die Turbine treibt durch Vermittlung eines Zahnradgetriebes (nicht dargestellt) eine , Welle 8, von welcher aus sämtliche Ventilatoren angetrieben werden. Die in dem Stutzen q. gelagerte Welle des Ventilators 5 ist unten mit einem Kegelrad 9 versehen, das in ein auf der Welle 8 befestigtes Kegelrad io eingreift.
Die Turbine 6 ist mittels ihres Dampfauslasses 7 am Dampfverteilungsrohr 2 angeordnet, das sich oberhalb des Kondensatorbehälters i erstreckt. Gemäß der Erfindung können die Ventilatoren sowohl mit dem Hilfsdarnpfmotor 6 als auch mit dem die Treibräder antreibenden Hauptdampfmotor 3 gekuppelt werden. Die gemeinsame Welle 8 ist im Getriebegehäuse i i mittels Kegelradgetriebes mit einer im Gehäuse 1z angeordneten Welle gekuppelt. Diese letzte Welle ist mit einer der Wellen des Hauptgetriebes im Gehäuse 13 gekuppelt, welches Gehäuse auch Vorrichtungen zur Entkupplung der verschiedenen Antriebsaggregate enthält. Diese Entkupplungsvorrichtungen können auch zweckmäßig im Gehäuse i i angeordnet werden, wodurch sie vom Führerstande zugänglich werden.
Die Ausführung der Vorrichtung wird ferner zweckmäßig so getroffen, daß die gemeinsame Welle 8 selbsttätig durch diejenige der Turbinen, die ihr die größte Geschwindigkeit zu geben vermag, angetrieben wird, was dadurch bewirkt werden kann, daß die gemeinsame Welle mit einer Freilaufvorrichtung versehen ist. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß die Ventilatoren durch die Ventilatorturbine in allen solchen Fällen angetrieben werden können, wenn die Lokomotive geringe Geschwindigkeit hat oder auf den Stationen stillsteht, während die Hauptturbine den Antrieb der Welle24 übernimmt, wenn die Geschwindigkeit der Hauptturbine über die normale hinausgeht, in welchem Falle der Zufuhrdampf zur Hilfsturbine selbsttätig oder von Hand abgesperrt wird.
Durch die Erfindung wird ferner der Vorteil erreicht, daß die kleinere für den Antrieb der Ventilatoren vorgesehene Maschine im Falle eines Versagens der größeren Turbine dazu benutzt werden kann, den Zug z. B. auf einem Seitengleis zu befördern.

Claims

PATENT-ANsPRUcH Antriebsvorrichtung für Ventilatoren von durch Dampfmotoren angetriebenen Lokomotiven, die mit luftgekühltem Kondensator versehen sind und bei welchen die Kühlluft durch einen oder mehrere Ventilatoren bewegt wird, zu deren Antrieb ein besonderer Dampfmotor vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilatoren außerdem von dem die Lokomotive antreibenden Hauptdampfmotor angetrieben werden können, z. B. indem die Ventilatoren durch eine sogenannte Freilaufvorrichtung an eine zwischen dem Hauptdampfmotor und den Treibrädern der Lokomotive Kraft übertragende Welle angeschlossen sind.