DE4218122C1 - Verfahren zum Pressen von Zweischichttabletten in einer Doppelrundläuferpresse und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Pressen von Zweischichttabletten in einer Doppelrundläuferpresse und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Pressen
von Zweischichttabletten in einer Doppelrundläuferpresse
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2.
Rundlaufpressen zur Herstellung von Tabletten aus den ver
schiedensten Stoffen und für die verschiedensten Anwen
dungszwecke sind allgemein bekannt. Eine zumeist um eine
vertikale Achse angetriebene Matrizenscheibe weist auf
einem Kreis angeordnete Matrizen auf, denen synchron mit
der Scheibe umlaufende Preßstempelpaare zugeordnet sind.
Die Betätigung der Preßstempel erfolgt durch Steuerkurven
und Druckrollen.
Während der Befüllung der Matrizenbohrungen mittels einer
geeigneten Füllvorrichtung bildet der Unterstempel eines
Paares den Boden eines Formnestes, wobei seine Höhe in der
Matrize die Dosierung vorgibt. Anschließend erfolgt durch
Aufeinanderzubewegen gegenüberliegender Preßstempel in
einer Preßstation das Verpressen des Tablettenmaterials
auf eine gewünschte Dicke (Steghöhe). Die Preßstation
weist in der Regel eine Vordruck- und eine Hauptdrucksta
tion auf. Im Anschluß an das Verdichten schieben die Un
terstempel, gesteuert durch die Auswerferkurve, an einer
bestimmten Stelle der Maschine die Tablette aus der Ma
trize heraus, während sich die gegenüberliegende Stempel
reihe (Oberstempel) allmählich von der Matrizenscheibe
entfernt. Dadurch kann ein Abstreifer die ausgeworfenen
Preßlinge von der Matrizenscheibe abstreifen und einem Ab
laufkanal zuführen.
Es besteht die Notwendigkeit, u. a. das Gewicht der herge
stellten Tabletten zu prüfen und ggf. eine Korrektur vor
zunehmen. Daher kann dem Ablaufkanal eine Ablaufweiche
zugeordnet werden, welche die ankommenden Tabletten wahl
weise in Richtung einer Prüfstation lenkt. Prüfstationen,
in denen die Prüfvorgänge automatisch durchgeführt werden,
sind ebenfalls bereits bekannt.
Tabletten, die aus zwei Schichten bestehen, können eben
falls mit einer Rundlaufpresse der genannten Art herge
stellt werden, in der die beschriebenen Stationen doppelt
vorgesehen sind. Zunächst wird eine erste Schicht einge
füllt und leicht verdichtet. Sodann wird die zweite
Schicht darüber eingefüllt; danach erfolgt die Verpressung
zur Zweischichttablette mit anschließender Entnahme, wie
oben beschrieben. Weicht bei einer Überprüfung das Gewicht
der Zweischichttablette vom Sollgewicht ab, ist nicht er
kennbar, ob die erste, die zweite oder beide Schichten
fehlerhaft sind. Es ergibt sich mithin die Notwendigkeit,
auch das Gewicht der ersten Schicht zu prüfen.
Aus der den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 2 zugrunde liegenden US 3 158 109 ist bekanntgeworden, beim Pressen von
Zweischichttabletten bei Entnahme zu Prüfzwecken die er
sten Schichten stärker zu komprimieren als während der
normalen Fertigung. Dadurch läßt sich die erste Schicht
leichter auswerfen und handhaben, ohne daß unverpreßtes
Material auf der Matrizenscheibe und im übrigen Bereich
der Presse sich ansammelt. Aus der genannten Schrift ist
ferner bekannt, in der Entnahmestation eine Weiche vorzu
sehen, die für gut befundene Zweischicht- oder Dreischicht
tabletten einem Gutkanal und für schlecht befundene Ta
bletten einem Schlechtkanal wahlweise zuführt. Während des
Probenziehens wird bei der bekannten Vorrichtung dafür ge
sorgt, daß in der Füllstation für die zweite bzw. die
dritte Schicht kein Material in die Matrizenlöcher einge
tragen wird. Dies geschieht dadurch, daß die unteren Preß
stempel in der Füllstation bündig mit der Oberseite der
Matrizenscheibe abschließen. Vor allen Dingen bei sehr
hohen Produktionsmengen pro Zeiteinheit hat sich herausge
stellt, daß ein teilweises Verfüllen der Matrizenlöcher
nicht ausgeschlossen werden kann. Das Verfahren der unte
ren Preßstempel bis zur Oberseite der Matrizenscheibe er
fordert naturgemäß eine gewisse Zeit. Andererseits rotiert
die Matrizenscheibe mit hoher Geschwindigkeit, wobei in
der Füllstation mehrere Matrizenlöcher gleichzeitig be
füllt werden. Es besteht daher die Gefahr des Ansammelns
von Material, was eine Vermischung mit dem Material der
ersten Schicht mit sich bringen kann. Ferner erfordert das
Ansammeln von unterpreßtem Material eine wiederholte Rei
nigung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung anzugeben, bei denen beim Pressen von Zweischicht
tabletten bei gleichzeitig geringerem apparativem Aufwand
ein automatisches Probenziehen möglich ist ohne unerwünsch
tes Ansammeln von Rückständen von Tablettenmaterial in den
Matrizenlöchern oder auf der Matrizenscheibe und im übri
gen Bereich der Tablettiermaschine.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche
1 und 2 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden auch die zwei
ten Schichten nach wie vor eingefüllt, d. h. die zweite
Fülleinrichtung bleibt auch während des Probenziehens in
Betrieb. Es wird indessen dafür gesorgt, daß die die
zweite Schicht repräsentierenden Preßlinge in einen
Schlechtkanal geleitet werden, von wo sie durch geeignete
Recyclingmaßnahmen wieder dem Ausgangsmaterial zugeführt
werden. Damit auch im Hinblick auf die zweite Schicht
Reste nicht in den Matrizenlöchern verbleiben oder sich
ablösendes oder abgeriebenes Material auf der Matrizen
scheibe oder im übrigen Bereich der Maschine ansammelt,
wird auch die zweite Schicht ebenfalls verstärkt kompri
miert.
Damit die erste Schicht auch in ihrer Konsistenz geprüft
werden kann, wie sie sie beim Verpressen der Zweischicht
tablette hat, werden mit der Einleitung des Komprimierungs
schrittes, zu welchem Zeitpunkt noch nicht der endgültige
Kompressionshub erreicht ist, die einschichtigen Preßlinge
zunächst einem Schlechtkanal in der Zwischenentnahmesta
tion zugeleitet. Erst wenn die verstärkte Komprimierung
wirklich erreicht ist, wird der einschichtige Preßling der
Prüfstation zugeführt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann innerhalb rascher
Zeit, zum Beispiel innerhalb von 10 Sekunden, vollautoma
tisch ein Probenzug ermöglicht werden, wobei sich äußerst
wenig unverpreßtes Material auf der Matrizenscheibe, am
Tablettenabstreifer oder im Tablettenauslauf ansammeln
kann. Der bisherige Aufwand zur Betätigung der Füllein
richtung vor der zweiten Preßstation bzw. für das Verhin
dern des Einfüllens in die Matrizenlöcher kommt in Fort
fall.
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens weist in Umfangsrichtung der Matrizenscheibe
gesehen eine erste Füllstation, eine erste Preßstation,
eine Zwischenentnahmestation, eine zweite Füllstation,
eine zweite Preßstation, eine Auswerfstation und eine Ent
nahmestation auf und die Preßstempel auf gegenüberliegen
den Seiten der Matrizenscheibe werden von Druckrollen
betätigt. Die Druckrollen können mittels Verstellvorrich
tung zu den Preßstempeln hin und von diesen fort verstell
bar gelagert sein, wobei die Zwischenentnahmestation ein
verstellbares Auswerferkurvensegment und eine Abstreif
vorrichtung aufweist. Eine derartige Vorrichtung ist eben
falls aus der US 3 158 109 bekanntgeworden. Erfindungsge
mäß ist vorgesehen, daß die Zwischenentnahmestation eine
Ablaufweiche aufweist, die die ankommenden Preßlinge der
ersten Schicht wahlweise zu einem Schlechtkanal oder einer
Prüfstation hin lenkt, wobei die Druckrollen der ersten
und zweiten Preßstation in zeitlichem Zusammenhang bzw.
synchron verstellt werden und die Ablaufweiche vor der
Verstellung der Druckrollen der ersten Preßstation in
Richtung Schlechtkanal geschaltet werden. Die Ablaufweiche
ist mithin so lange in Richtung Schlechtkanal gerichtet,
solange nicht das Kurvensegment in der Preßstation und das
Kurvensegment für den Auswerfer die neue Position für die
Probeentnahme erreicht haben.
Kurvensegment für die erste Auswerferstation wird
zweckmäßigerweise von einem elektromechanischen Antrieb
verstellt, beispielsweise einem Spindeltrieb oder derglei
chen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau einer Vorrichtung zur
Herstellung einer Zweischichttablette.
Fig. 2 zeigt in Draufsicht schematisch eine Rundlaufpresse
zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung.
Fig. 3 zeigt in Seitenansicht die Rundlaufpresse nach Fig.
2 im Bereich der Herstellung der ersten Schicht.
Fig. 4 zeigt ein Zeitdiagramm der Funktion der einzelnen
Stationen der Rundlaufpresse während der Probenent
nahme der ersten Schicht.
In Fig. 1 ist eine Rundlaufpresse 10 zur Herstellung von
Zweischichttabletten angedeutet. Die Zufuhr von Tabletten
material ist nicht gezeigt. Die fertigen Zweischichtta
bletten gelangen über einen Förderweg 12 zu einer auto
matischen Entstaubungs- und Entgratungsvorrichtung 14. Von
der Vorrichtung 14 gelangen die fertigen Tabletten über
einen Förderweg 16 zu einer Abfüllvorrichtung 18.
Der Rundlaufpresse 10 ist eine automatische Prüfvorrich
tung 20 zugeordnet, die insbesondere das Gewicht der
Tabletten prüft. Von dem Förderweg 16 ist eine Abzweigung
22 abgezweigt, die zur Prüfvorrichtung 20 führt. Von Zeit
zu Zeit werden mithin Tabletten abgezweigt und einer auto
matischen Prüfung unterzogen. In Fig. 1 ist ein weiterer
gestrichelt gezeichneter Förderweg 24 zu erkennen. Dadurch
soll angedeutet werden, daß aus der Presse 10 auch die
erste Schicht einer Zweischichttablette entnommen und der
Prüfvorrichtung 20 zugeführt wird. Schließlich ist ge
strichelt ein Förderweg 26 angedeutet. Über ihn soll die
zweite Schicht einer Zweischichttablette der Prüfvorrich
tung 20 zugeführt werden.
Der Betrieb der gezeigten Vorrichtungen wird gesteuert
durch einen Bedienrechner 28 über einen Schaltschrank 30.
Der prinzipielle Aufbau der Rundlaufpresse 10 nach Fig. 1
geht aus Fig. 2 hervor. Tablettenmaterial für die erste
Schicht wird einer ersten Füllstation 32 zugeführt, in der
das Material dosiert in Matrizenbohrungen einer Matrizen
scheibe abgegeben wird. In einer Vorpreßstation 34 erfolgt
eine erste Komprimierung der ersten Schicht und in einer
zweiten Preßstation 36 die vollständige Komprimierung der
ersten Schicht. An die Hauptdruckstation 36 schließt sich
eine Auswerfstation 38 an, die jedoch bei der Herstellung
einer Zweischichttablette außer Betrieb ist. Das gleiche
gilt für eine Zwischenentnahmestation 40 in Herstellungs
richtung hinter der Auswerfstation 38. Das Material für
die zweite Schicht wird in einer zweiten Füllstation 42
dosiert zugeführt, und eine zweite Vorpreßstation 44 ver
dichtet die beiden Schichten in einem ersten Verfahrens
gang, während eine zweite Vorpreßstation 46 die endgültige
Komprimierung besorgt. In einer zweiten Auswerfstation 48
werden die fertigen Zweischichtpreßlinge aus der umlaufen
den Matrizenscheibe entfernt und in einer Entnahmestation
50 entnommen, von wo sie dann, wie anhand von Fig. 1 be
schrieben, der Entstaubungs- und Entgratungsvorrichtung 14
zugeführt werden.
Den Entnahmestationen 40 und 50 sind Ablaufweichen zuge
ordnet, die zwischen zwei Positionen verschwenkbar sind.
Die der Zwischenentnahmestation 40 zugeordnete Ablauf
weiche lenkt die einschichtigen Preßlinge entweder zu
einem nicht gezeigten Schlechtkanal oder zur Prüfvorrich
tung 20. Die Ablaufweiche der Entnahmestation 50 lenkt die
Preßlinge entweder zur Vorrichtung 14 oder ebenfalls in
einen Schlechtkanal.
Der Aufbau einer Rundlaufpresse geht aus Fig. 3 deutlicher
hervor. Eine Matrizenscheibe 52, die um eine vertikale
Achse drehend angetrieben ist, weist auf einem Kreis ange
ordnet eine Reihe von durchgehenden Matrizenlöchern 54
auf. Jedem Matrizenloch 54 ist ein Paar von Preßstempeln
56, 54 zugeordnet. Die oberen Preßstempel 56 sind axial
beweglich in einer Scheibe 58 gelagert, die synchron mit
der Matrizenscheibe 52 angetrieben ist. Entsprechend sind
die unteren Preßstempel 54 in einer Scheibe 60 axialbeweg
lich gelagert, die ebenfalls synchron umläuft. Die axiale
Position der Preßstempel 53 und 56 wird bestimmt durch
Steuerkurven, mit denen die hinteren Enden der Preßstempel
53, 56 zusammenwirken. Die erste Füllstation 32 enthält
eine nicht näher beschriebene Füllvorrichtung 62, die
oberhalb der Scheibe 52 angeordnet ist und Tablettenmate
rial in zum Beispiel Pulverform in die vorbeilaufenden
Matrizenlöcher 54 einfüllt. Die Einfülltiefe wird bestimmt
durch die Position der unteren Preßstempel 53, die zu
nächst an einem feststehenden Kurvensegment 66 entlanglau
fen zu einem beweglichen Kurvensegment 68, das mit Hilfe
einer nicht näher beschriebenen elektromechanischen Ver
stellvorrichtung 70 betätigbar ist. Das Kurvensegment 68
begrenzt die Endlage der unteren Preßstempel 53, die ent
lang des Kurvensegments 66 allmählich die Matrizenlöcher
54 freigeben. Durch Verstellung des Kurvensegments 68 kann
mithin die Einfülltiefe und damit die Dosierung bestimmt
werden. Eine sich an die Füllvorrichtung 62 anschließende,
auf der Scheibe 52 aufliegenden Platte 66a verhindert ein
Herausquellen des Materials aus den Löchern 54 bis mit
Hilfe eines oberen Kurvensegments 68a der Vorpreßstation
34 auch die oberen Preßstempel 56 mit den Matrizenlöchern
54 zusammenwirken. Die eigentliche Vorpreßeinrichtung 34
wird von Vordruckrollen 70, 72 gebildet, welche das Maß
vorgeben, um das die Füllung in den Matrizenlöchern 54 zu
sammengepreßt wird. Man bezeichnet die Höhe des auf diese
Weise erhaltenen Preßlings auch als Steghöhe. Die endgül
tige Steghöhe wird in der Hauptpreßstation 36 ebenfalls
durch verstellbare Hauptdruckrollen 74, 76 bestimmt.
In Fig. 3 ist der Probenentnahmezustand für die erste
Schicht einer Zweischichttablette angedeutet. Während des
normalen Betriebes zur Herstellung einer Zweischichtta
blette wird in ähnlicher Weise, wie oben beschrieben, eine
zweite Schicht in die Matrizenlöcher auf die erste Schicht
eingefüllt und in gleicher Weise zusammengepreßt wie dies
für die erste Schicht erläutert wurde. In Fig. 3 ist in
dessen dargestellt, wie ein Kurvensegment 78 mit Hilfe
einer elektromechanischen Verstellvorrichtung 80 so ver
stellt ist, daß die unteren Preßstempel 53 nach oben be
wegt werden, während die oberen Preßstempel 56 mit Hilfe
des Kurvensegments 80a sich ebenfalls nach oben entfernen
können. Dadurch werden die Einschichtpreßlinge 82 bis zur
Oberfläche der Matrizenscheibe 52 ausgeworfen und können
mit Hilfe eines Abstreifers 84 zur Seite abgelenkt werden
in Richtung Zwischenentnahmestation 40. Eine ähnliche Aus
werfstation ist in der Entnahmestation 50 vorgesehen. Der
Betrieb einer Rundlaufpresse zur Herstellung einer Zwei
schichttablette ist bekannt. Er soll daher nicht weiter
erläutert werden. Nachfolgend wird das Probenziehen für
die erste Schicht anhand von Fig. 4 erläutert.
In Fig. 4 ist der Start für den Beginn des Probenziehens
angedeutet. Vor dem Start sind die Preßstationen 34, 36
bzw. 44, 46 mit Hilfe der Druckrollen so eingestellt, daß
die gewünschten Steghöhen für die erste Schicht und die
Doppelschicht erreicht werden. Die Weiche in der Zwischen
entnahmestation befindet sich in einer Position, in der
sie Preßlinge zum Prüfgerät 20 weiterleitet. Da jedoch der
Auswerfer in der Auswerfstation 38 inaktiv ist, d. h. die
erste Schicht nicht auswirft, ist die Weiche der Zwischen
entnahmestation ebenfalls funktionslos. Die Weiche in der
Entnahmestation 50 ist so geschaltet, daß sie die Zwei
schichtpreßlinge in Richtung Entstaubungs- und Entgratungs
vorrichtung 14 ablenkt.
Zu Beginn des Probenziehens werden die Steghöhen in den
ersten und den zweiten Preßstationen 40, 50 in zeitlichem
Zusammenhang auf einen geringeren Wert gebracht, was durch
entsprechende Verstellung der Druckrollen in den Preßsta
tionen erfolgt. Gleichzeitig werden die Weichen der Zwi
schen- und Hauptentnahmestation in Richtung Schlechtkanal
geschaltet. Ist die Steghöhe in den Preßstationen erreicht,
beginnt die Verstellvorrichtung 80 das Kurvensegment 78 in
der Auswerfstation 38 in eine Position zu verstellen, wie
sie in Fig. 3 dargestellt ist. Ist die Auswerfposition in
der Auswerfstation 38 erreicht, wird die Weiche in der
Zwischenentnahmestation umgeschaltet, so daß die ausgewor
fenen Einschichtpreßlinge über den Transportweg 24 zur
Prüfvorrichtung 20 gelangen können. Nach Beendigung des
Probenziehens wird die Weiche in der Zwischenentnahmesta
tion wieder in Richtung Schlechtkanal geschaltet. Gleich
zeitig wird das Kurvensegment 78 wieder zurückgefahren, so
daß die Entnahme von Einschichtpreßlingen beendet wird.
Sobald die Auswerfstation 36 ihre ursprüngliche Position
wieder erreicht hat, werden durch Verstellung in den Preß
stationen die Steghöhen wieder auf den ursprünglichen Wert
gebracht. Sobald dies geschehen ist, wird die Ablaufweiche
in der Hauptentnahmestation, die vorher, wie erwähnt,
ständig in Richtung Schlechtkanal geschaltet war, wieder
umgeschaltet, damit die Zweischichtpreßlinge wieder über
den normalen Transportweg 12 zur Vorrichtung 14 gelangen
können.
Sollen lediglich die zweiten Schichten separat geprüft
werden, ist ebenfalls erforderlich, die ersten Schichten
in der beschriebenen Weise auszuwerfen und dann in Rich
tung Schlechtkanal zu lenken. Die in der zweiten Auswerf
station 48 dann ausgeworfenen einschichtigen Preßlinge
gelangen ebenfalls auf den Transportweg 12, müssen jedoch
durch eine geeignete Weiche in Richtung Transportweg 26
zur Prüfvorrichtung 20 gelenkt werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Pressen von Zweischichttabletten in einer
Doppelrundläuferpresse, bei dem das pulverförmige Ma
terial in Matrizenlöchern einer umlaufenden Matrizen
scheibe mittels synchron umlaufender Preßstempel Schicht
auf Schicht verpreßt und die zweischichtigen Preßlinge
anschließend in einer Entnahmestation ausgeworfen und
entnommen werden und bei dem zu Prüfzwecken nach dem
Verpressen Preßlinge der ersten Schicht in einer Zwi
schenentnahmestation oder fertige zweischichtige Preß
linge in der Entnahmestation entnommen und einer Prüf
station zugeleitet werden, wobei vor der Probenentnahme
in der Zwischenentnahmestation die ersten Schichten
stärker komprimiert werden als während der normalen
Fertigung, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Einlei
tung des Komprimierungsschrittes die einschichtigen
Preßlinge zunächst einem Schlechtkanal in der Zwischen
entnahmestation und der Prüfstation erst nach vollstän
diger Komprimierung zugeleitet werden, während der Pro
benentnahme die zweiten Schichten weiter verpreßt und
ebenfalls verstärkt komprimiert werden und spätestens
nach Entnahme der so erhaltenen einschichtigen Preßlinge in der Ent
nahmestation ebenfalls einem Schlechtkanal oder der
Prüfstation zugeleitet werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, in der an der Matrizenscheibe in Umfangsrich
tung gesehen eine erste Füllstation, eine erste Preß
station, eine Zwischenentnahmestation, eine zweite
Füllstation, eine zweite Preßstation, eine Auswerfsta
tion und eine Entnahmestation angeordnet und die Preß
stempel auf gegenüberliegenden Seiten der Matrizen
scheibe von Druckrollen betätigt sind, die mittels
Verstellvorrichtungen zu den Preßstempeln hin und von
diesen fort verstellbar gelagert sind, wobei die Zwi
schenentnahmestation ein verstellbares Auswerferkurven
segment und eine Abstreifvorrichtung aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenentnahmestation eine
Ablaufweiche aufweist, die die ankommenden Preßlinge
der ersten Schicht (82) wahlweise zu einem Schlechtka
nal oder einer Prüfstation (20) hin lenkt, die Druck
rollen (34, 36 bzw. 44, 46) der ersten und zweiten
Preßstation in zeitlichem Zusammenhang oder synchron
verstellt werden und die Ablaufweiche vor der Verstel
lung der Druckrollen der ersten Preßstation (34, 36) in
Richtung Schlechtkanal geschaltet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Auswerferkurvensegment (78) der Zwischenentnahme
station zu Auswerfzwecken erst verstellt wird, nachdem
die Druckrolle der ersten Preßstation (34, 36) zwecks
Komprimierung der ersten Schicht in die neue Position
verstellt worden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Ablaufweiche erst in Richtung Prüfstation
(20) geschaltet wird, nachdem die Druckrollen der er
sten Preßstation (34, 36) ihre neue, eine höhere Kom
primierung bewirkende Position erreicht hat.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Auswerferkolbensegment (78) der
Auswerfstation (38) mittels einer elektromechanischen
Vorrichtung (80) verstellt wird.
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