EP0888873A1

EP0888873A1 - Brikettierpresse

Info

Publication number: EP0888873A1
Application number: EP97202011A
Authority: EP
Inventors: Fredy Müller
Original assignee: FM-Racine Hydraulik AG
Current assignee: FM-Racine Hydraulik AG
Priority date: 1997-07-02
Filing date: 1997-07-02
Publication date: 1999-01-07

Abstract

Die erfindungsgemässe Brikettierpresse (1) weist eine drehbare Trommel (3) auf, in welcher die Presskammern (13;14;15) auswechselbar angeordnet sind. Durch Verdrehen der Trommel (3) werden die Presskammern (13;14;15) vorzugsweise jeweils vor die Pressstempel resp. Presszylinder (4;5) und Zuführ- (9) resp. Abführvorrichtungen (7) verschwenkt, womit ermöglicht wird, dass jeweils gleichzeitig ein Pressvorgang, ein Zuführvorgang und ein Abführvorgang durchgeführt werden. Dies führt vorteilhafterweise zu einer hohen Produktionsrate von Briketts, wobei zusätzlich auch eine sehr kompakte Bauweise realisiert ist. Daneben lassen sich durch die einfache Austauschbarkeit der Presskammern (13;14;15) verhältnismässig einfach auf Anpassungen der Formgebung der gepressten Briketts realisieren. <IMAGE>

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brikettierpresse nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

In Brikettierpressen wird ein zu verpressendes Pressgut, beispielsweise Holz-, Papier-, Kunststoffabfälle etc., in einem Pressraum mittels Stempel verdichtet und in die Form des Pressraumes gebracht, was dann als Brikett bezeichnet wird. Diese verdichteten Briketts lassen sich beispielsweise im Falle von Holzabfällen zu Feuerungszwecken verwenden, oder im Falle von Kunststoffabfällen in dieser Form besonders platzsparend lagern und weiterverarbeiten.

Beispielsweise aus der CH 669 929 ist eine derartige Brikettierpresse bekannt, bei welcher der Pressraum durch eine horizontale Rinne, einem vertikal verschiebbaren Stempel und zwei axial gegeneinander gerichteten Verdichtungs- resp. Pressstempel gebildet wird. Die Rinne wird durch horizontal verschiebbare Matrizen gebildet, mit welcher die fertig gepressten Briketts durch Verschieben einer Ausstosseinrichtung zugeführt werden können, von welcher aus sie aus der Presse ausgestossen werden.

Weiter sind auch derartige Maschinen bekannt, bei welchen der Pressraum durch einen mit einem Zuführungsschlitz versehenen Zylinder mit im wesentlichen kreisförmigen Durchmesser gebildet wird. Durch den Schlitz wird mittels eines Stempels, der eine zylinderschalenförmige Stempelfläche besitzt, dass Pressgut in den Pressraum eingebracht und dabei ggf. vorverdichtet, resp. es wird ein bereits vorverdichtetes Pressgut eingebracht. Der eigentliche Pressvorgang wird dann mittels eines Pressstempels ausgeführt, welcher das Pressgut im Pressraum axial gegen eine Ausstossöffnung verschiebt. Die Ausstossöffnung weist beispielsweise eine konische Verengung zur Erzeugung eines Gegendrucks auf, wodurch ein zylinderförmiges Brikett gebildet wird. Nach dem Rückzug des Pressstempels und dem Einbringen von neuem Pressmaterial wird das zuerst gebildete Brikett schliesslich durch das nächstfolgende, gerade gebildete Brikett ausgestossen.

Die geschilderten herkömmlichen Brikettierpressen weisen den Nachteil auf, dass die Brikettform durch die unveränderbare Form des Pressraumes jeweils einer Maschine vorgegeben sind und nicht einfach anderen Bedürfnissen angepasst werden können. Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass die Produktionsrate resp. Durchsatzrate beschränkt ist, da beispielsweise während der Zuführung von Pressmaterial resp. Abführung von Briketts keine Pressung durchgeführt werden kann. D.h. die einzelnen Prozesse laufen im wesentlichen getrennt nacheinander ab.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand nun darin, eine Brikettierpresse der eingangs genannten Art zu finden, bei welcher die Produktionsrate gesteigert werden kann und welche wechselnden Bedürfnissen einfach angepasst werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Brikettierpresse mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Ansprüche 2 bis 10.

Durch die erfindungsgemässe Anordnung der Presskammer, resp. einer Viehlzahl von Presskammern, in einer drehbaren Trommel wird vorteilhafterweise eine sehr kompakte Maschine geschaffen, bei welcher mehrere Prozesse gleichzeitig ablaufen können. So können beispielsweise bei der Anordnung von drei Presskammern in der ersten Kammer der Zuführvorgang ggf. mit Vorverdichten, in der zweiten Kammer der Pressvorgang und in der dritten Kammer das Ausstossen eines fertig gepressten Briketts gleichzeitig erfolgen. Nachdem diese Prozesse abgelaufen sind, kann einfach die Trommel verdreht werden, bis die entsprechenden Kammern vor die Vorrichtungen des nächsfolgenden Prozesses positioniert sind, und die Prozesse können erneut ablaufen. Bei einem sehr kompakten Aufbau wird damit eine grosse Produktionssteigerung erreicht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Presskammern damit einfach zu warten und einfach auszuwechseln sind. Dies kann notwendig sein im Falle von Verschleiss, oder wenn andere Presskammern eingesetzt werden sollen. Damit ist es auch mit geringem Aufwand möglich, beispielsweise den Bedürfnissen angepasste Presskammern einzusetzen resp. diese auszuwechseln. Auch die notwendigen Anpassungen der entsprechend in die Presskammern eintauchenden Stempel kann durch den erfindungsgemässen Aufbau der Brikettierpressen einfach durch Auswechseln erfolgen. Ein weiterer, zusätzlicher Vorteil der erfindungsgemässen Anordnung mit Trommel liegt darin, dass die Positionen der Zuführ- und Ausstossvorrichtungen leicht den Bedürfnissen angepasst und sogar gewechselt werden können. So kann beispielsweise die Zufuhr von der linken oder rechten Gehäuseseite erfolgen, wobei die Positionierung der entsprechenden Zufuhrvorrichtung auch später einfach gewechselt werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachstehend anhand von Figuren der beiliegenden Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 die Ansicht einer erfindungsgemässen Brikettierpresse;

Fig. 2 die Ansicht einer Presskammer-Trommel der Brikettierpresse nach Figur 1;

Fig. 3 die Aufsicht auf die Brikettierpresse von Figur 1;

Fig. 4 den Längsschnitt durch den Zuführbereich der Brikettierpresse von Figur 1.

In Figur 1 ist die Ansicht eines Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemässen Brikettierpresse 1 dargestellt. Der Uebersichtlichkeit halber ist die Presse 1 ohne die für den Betrieb notwendigen weiteren Geräte wie beispielsweise Hydraulikantrieb und Steuerkasten dargestellt, welche herkömmlich aufgebaut sind und an beliebiger Stelle an oder neben der Presse 1 angeordnet sein können.

In einem Gehäuse 2 ist eine um ihre Achse drehbare Trommel 3 angeordnet. An den Frontseiten des Gehäuses 2 sind beispielsweise zwei einander gegenüberliegende Hydraulikpressen 4 und 5 angeordnet, welche über Stangen 6 die Pressstempel (hier nicht dargestellt) betätigen. Ein weiterer Hydraulikzylinder 7, welcher als Ausstossvorrichtung dient, ist ebenfalls an einer Frontseite des Gehäuses 2 angeordnet. Ihm gegenüber ist hier eine Ausstossrinne 8 angeordnet, in welche die fertig gepressten Briketts nach dem Ausstossen durch den Ausstossstempel des Hydraulikzylinders 7 aufgenommen werden und danach beispielsweise in einen hierfür vorgesehenen Sammelbehälter fallen oder überführt werden. Schliesslich ist ebenfalls an einer Frontseite des Gehäuses 2 eine Zuführeinrichtung 9 angebracht, welche einen hydraulisch betätigten Zuführungsstempel 10 aufweist, welcher das in die Zuführöffnung 11 geförderte Pressgut in eine Zuführkammer schiebt, von wo aus das Pressgut mittels eines über einen Hydraulikzylinder 12 betätigten Zuführkolben gegen die Stirnseite der Trommel 3 und in die in der Verlängerung angeordnete Presskammer gefördert wird.

In Figur 2 ist nun die Ansicht der Trommel 3 in ausgebautem Zustand dargestellt. Parallel zur Trommelachse 3' sind hier vorzugsweise drei Presskammern 13, 14, 15 angeordnet. Die Kammern 13, 14, 15 weisen hier beispielsweise einen runden Öffnungsquerschnitt auf und sind als Büchsen mit an den Enden ringförmigen Flanschen ausgebildet. Die Presskammern 13, 14, 15 können nun durch diese Anordnung einfach ausgewechselt werden, falls sie durch Verschleiss nicht mehr brauchbar geworden sind, oder durch Presskammern mit einem anderen Querschnitt ersetzt werden. Damit wird eine hohe Flexibilität und einfache Wartung der Presse gewährleistet.

Die Hydraulikzylinder 7 und 12 der Zuführ- und Ausstosseinrichtung sowie die Hydraulikpressen 4 und 5 sind derart an den Frontseiten des Gehäuses 2 angeordnet, dass bei entsprechender Verdrehposition der Trommel 3 im Gehäuse 2 jede Presskammer 13, 14 und 15 jeweils vor eine dieser Einrichtungen ausgerichtet zu liegen kommt. Damit ist es möglich, gleichzeitig einen Pressvorgang, einen Zuführ- und einen Ausstossvorgang durchzuführen. Nach dem Abschluss dieser Vorgänge braucht die Trommel 3 lediglich hier beispielsweise um 120° verdreht zu werden, um die nächsten Vorgänge zusammen auszuführen. Dabei wird beispielsweise das über die Zuführeinrichtung 9 in die Presskammer 15 eingebrachte Pressgut zu den Hydraulikpressen 4, 5 verschwenkt, um anschliessend gepresst zu werden, während das gerade erstellte gepresste Brikett in Presskammer 14 vor die Ausstosseinrichtung positioniert wird. Dies führt zu gegenüber herkömmlichen Pressen wesentlich gesteigerten Produktionsraten. Selbstverständlich können auch mehr Presskammern 13, 14 resp. 15 in der Trommel 3 angeordnet sein als hier beispielshaft dargestellt. Vorteilhafterweise ist die Trommel 3 als Hohlkammer aufgebaut, was es ermöglicht, vorzugsweise innerhalb der Trommel 3 Betätigungsmittel für beispielsweise im Querschnitt verstellbare Presskammern 13, 14, 15 anzuordnen (nicht dargestellt). Derartige Presskammern könnten beispielsweise aus zwei oder mehreren Schalen aufgebaute Kammern sein, welche beispielsweise über Hydraulikzylinder radial zur Kammerachse in einem gewissen Bereich verschiebbar angeordnet sein können. Entsprechend dem zu pressenden Pressgut kann damit vorteilhafterweise nach dem Pressvorgang der Querschnitt der Presskammer leicht aufgeweitet werden, was beispielsweise für Pressgut aus Metall vorteilhaft ist.

In Figur 3 ist die Brikettierpresse noch in der Aufsicht dargestellt. Hier ist nun deutlich die einander gegenüberliegende Anordnung der beiden Presszylinder 4 und 5 ersichtlich, ebenso die seitliche Anordnung der Zuführ- und Ausstosseinrichtung. Es ist klar, dass diese Einrichtungen den Anforderungen entsprechend beliebig auf der einen oder anderen Seite des Gehäuses 2 angeordnet werden können. Dies kann einerseits vorteilhafterweise bereits bei der Herstellung der Presse erfolgen, aber auch eine nachträgliche Anderung der Anordnung ist einfach realisierbar. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Pressen ist damit auch ein sehr kompakter Aufbau realisiert, was die Einsatzmöglichkeiten erhöht.

In Figur 4 ist schliesslich noch der Längsschnitt durch die Zuführeinrichtung 9 dargestellt. Hier ist insbesondere die Form des Zuführungsstempels 10 besonders gut ersichtlich, welche nach der Zuführung des Pressgutes zusammen mit der Wandung des Zylinders 12 eine geschlossene Kammer 16 bildet. Bei einer Änderung der Querschnittsform der Presskammern 13, 14 und 15 müssen natürlich auch die Formen der Pressstempel der Zylinder 4 und 5 resp. des Hydraulikzylinders 12 der Ausstosseinrichtung entsprechend angepasst werden, was sich durch einfaches Lösen der Befestigungen dieser Einrichtungen vom Gehäuse 2 einfach ausführen lässt.

Claims

Brikettierpresse (1) mit Presskammer (13;14;15), mindestens einem in der Presskammer (13;14;15) auf das Pressgut wirkenden Pressstempel und Zuführmittel (9) für das Pressgut, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine relativ zur Pressstempelachse drehbare Trommel (3) mit zur Pressstempelachse parallel ausgerichteter Drehachse (3') aufweist, in welcher die Presskammer (13;14;15) im wesentlichen parallel zur Trommelachse (3') angeordnet ist.
Brikettierpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Presskammern (13;14), vorzugsweise drei Presskammern (13;14;15), in der Trommel (3) auswechselbar angeordnet sind, deren Achsen auf einem Kreis um die Trommelachse (3') regelmässig beabstandet angeordnet sind.
Brikettierpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Presskammern (13;14;15) einen kreisrunden oder polygonen Öffnungsquerschnitt aufweisen.
Brikettierpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Presskammern (13;14;15) entlang ihrer Achse konisch ausgebildet sind.
Brikettierpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei einander gegenüberliegende Pressstempel angeordnet sind, welche gegeneinander in jeweils dieselbe Presskammer (13;14;15) einwirken.
Brikettierpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Zuführeinrichtung (9) mit parallel zur Achse (3') der Trommel (3) ausgerichtetem Zuführstempel (12) derart gegen eine Stirnseite der Trommel (3) weisend angeordnet ist, dass die Öffnungen der Presskammern (13;14;15) mit der Öffnung des Zuführzylinders (12) des Zuführstempels in Flucht bringbar sind.
Brikettierpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Abführeinrichtung (7) mit parallel zur Achse (3') der Trommel (3) ausgerichtetem Abführstempel derart gegen eine Stirnseite der Trommel (3) weisend angeordnet ist, dass die Öffnungen der Presskammern (13;14;15) mit der Stempelachse in Flucht bringbar sind.
Brikettierpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Presskammern (13;14;15) mehrteilig, im Querschnitt veränderbar einstellbar aufgebaut sind.
Brikettierpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stempel hydraulisch mittels Hydraulikzylindern (4;5;7;12) angetrieben sind.
Brikettierpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Trommel (3) einen auf den Trommelmantel wirkenden Antrieb aufweist, vorzugsweise einen auf eine Verzahnung einwirkenden Hydraulikmotor.