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Fernfeuerleitung für Flugzeugabwehrgeschütze. Gegenstand der Erfindung
ist eine Fernfeuerleitung für Flugzeugabwehrbatterien, die es ermöglicht, bei einer
.aus einem oder aus mehreren Geschützen bestehenden Batterie mit Beobachtungsstand
und Kommandostelle die SchuBelemente, d. h. die Höhen- und Seiteneinstellung, welche
die Begegnung des Geschosses mit dem Ziele bewirken, einzustellen und in jedem Augenblick
den Geschützen zu übertragen und dabei gleichzeitig die entsprechende Flugzeit des
Geschosses mitzuteilen.
Die neue Art Ferneinstellung kennzeichnet
sich durch eine neue Anwendung der graphischen Aufzeichnung der -,wagerechten Projektion
des Weges, den das in der Luft befindliche Ziel verfolgt, dessen Höhe als bekannt
vorausgesetzt wird und in jedem Augenblick durch eines der bekannten Verfahren festgestellt
werden kann.
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Einerseits zeichnet ein Weganzeiger auf eine Registrierfläche mittels
aufeinanderfolgender Punkte, die in gleichen Zeitabständen vermerkt «erden, den
vom Ziel verfolgten Weg auf; dieser Aufzeichner ist durch eine Vorrichtung vervollständigt,
die es ermöglicht, auf der Registrierfläche in unbedingt fortschreitender Weise
mittels einer Zeiteinstellung die zukünftigen Stellungen des Ziels zu vermerken,
und zwar in regelmäßigen Zeitabständen, z. B. von Sekunde zu Sekunde. Man setzt
dabei voraus, daß dieses Ziel zwischen dem Abfeuern des Geschosses und dessen Explosion
einen wagerechten, geradlinigen Weg beschreibt mit gleichbleibender Geschwindigkeit,
je nach der Richtung und der Geschwindigkeit, die es im Augenblick des Abfeuerns
besitzt.
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Andererseits ist auf der Registrierfläche die Stellung des Geschützes
vermerkt, und auf einem Winkelzeiger, der um diesen Punkt drehen kann, sind die
wagerechten Stellungen von Sekunde zu Sekunde des Treffpunktes aufgezeichnet, in
dem sich die Projektionen mit der wagerechten Ebene des Zieles begegnen. Es handelt
sich hierbei um die Projektionen eines Geschosses, das unter einem gewünschten Winkel
abgeschossen wird und diese Ebene nach der ins Auge gefaßten Anzahl Sekunden treffen
würde.
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Der Winkelzeiger wird somit eine Einteilung erhalten, welche die Flugzeit
angibt. Diese Einteilung wird durch eine geeignete Vorrichtung je nach der Höhe
des Zieles geändert werden müssen. Es liegt auf der Hand, daß man die Richtung des
Geschützes dadurch bestimmen kann, daß man den Winkelzeiger um den Punkt drehen
läßt, der das Geschütz andeutet, und zwar derart, daß ein Punkt ihrer Einteilung
mit einem Punkt der Einteilung übereinstimmt, welche die Flugzeit des Zieles angibt,
wobei diese beiden Punkte demselben zukünftigen Augenblick entsprechen.
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Der Winkelzeiger liegt somit in der Seitenrichtung, nach welcher das
Geschütz gerichtet werden müßte, wenn man von den ballistischen Berichtigungen absehen
würde (Seitwärtstreiben, Wind, Gewicht der Luft). Der Abstand des Punktes, der hierbei
dem Drehpunkt des Winkelzeigers entspricht, stellt bei der gewählten Einteilung
die wagerechte Entfernung des Sprengpunktes dar.
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Es ist zu bemerken, daß das Übereinstimtuen in jedem Augenblick erzielt
werden kann und zu einer fortwährenden Verschiebung des Winkelzeigers führt, der
dabei um seine Achse dreht. Ebenso wird dabei ein beweglicher Zeiger auf dem Winkelzeiger
verschoben, und zwar derart, daß er in jedem Augenblick auf dem Winkelzeiger die
Stellung des entsprechenden Punktes anzeigt.
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Das Richten .des Geschützes beschränkt sich somit auf die folgende
Aufgabe: Es muß in fortschreitender Weise und ohne Verzögerung die Richtung der
Schußebene des Geschützes mit der Stellung des Winkelzeigers auf der Registrierfläche
in Einklang gebracht werden.
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Es bleibt jedoch noch übrig, das Geschütz der Höhe nach zu richten
und den Zünder einzustellen.
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Die Erfindung gestattet, dies unter denselben Bedingungen wie für
die Seitenrichtung zu bewirken, und zwar indem man der Vorrichtung, die zur Bestimmung
der Seitenrichtung und der wagerechten Entfernung dient, eine andere Vorrichtung
zufügt, die eine Reihe auf einen Zylinder aufgezeichneter Skalen besitzt, wobei
die Drehung des Zylinders den Verschiebungen des Zeigers auf dem Winkelzeiger proportional
ist, was zwei verschiedenen Operateuren, die jeder einen Zeiger längs des Zylinders
verschieben und sich dabei auf die auf letzterem gezeichneten Kurven stützen, gestattet,
den Projektionswinkel und die Zeit für den zurückzulegenden Weg darzustellen, die
der wag er echten Entfernung des auf dem Winkelzeiger dargestellten Sprengpunktes
entspricht.
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Das Höhenrichten des Geschützes und die Handhabung des Reglers sind
somit wie auch die Schußrichtung auf die Aufgabe der Befehlsübertragung zurückgeführt,
wie sie bereits für die Fernleitung von Schiffsgeschützen gelöst worden ist.
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Man verwirklicht auf diese Weise eine Art Fernleitung, in welcher
kein Richten bei dem Geschütz selbst vorgenommen wird. Die drei für den Schuß erforderlichen
Elemente: Schußrichtung, Projektionswinkel und Flugzeit, werden in einem vom Geschütz
unabhängigen Beobachtungsstand bestimmt und dargestellt, und zwar in ununterbrochener
Weise derart, daß das Seitenrichten und das Höhenrichten sowie die Handhabung des
Umwandlers in ununterbrochener Weise und ohne Verzögerung ermöglicht werden.
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Die tote Zeitdauer, die von der Flugzeit des Geschosses herrührt,
und diejenige, die durch das Richten des Geschützes verursacht wird, werden vollkommen
beseitigt. Es bleibt nur übrig, als Berichtigung für die tote Zeit eine Berichtigung
an der Dauer des zurückzulegen- i den Weges zu machen, die durch den Umwandler aufgezeichnet
werden muß, um der
wahrscheinlichen Abweichung Rechnung zu tragen,
die von der Vorrichtung für die Flugzeit angezeigt wird, und zwar zwischen dein
Augenblick des Einstellens des Zünders und demjenigen des Abfeuerns. Diese tote
Zeit bleibt sich stets gleich und ist übrigens sehr klein.
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Es liegt auf der Hand, daß man diese Art Fernfeuerleitung nach der
Erfindung selbst für die Übertragung durch den Fernsprecher der Richtelemente zwischen
dem Beobachtungsstand und dem Geschütz benutzen kann.
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Infolge der fortwährenden Bestimmung der Richtelemente wird auf diese
Weise die verlorene Zeit genügend gering sein, um die Genauigkeit der Vorrichtung
nicht in merklicher Weise zu beeinflussen.
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Im folgenden wird die Einrichtung der verschiedenen Stellen und deren
Ausrüstung beispielsweise an Hand der Zeichnung beschrieben werden.
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Abb. i ist ein Schaubild zur Erläuterung der Wirkungsweise.
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Abb. a ist eine schematische Ansicht der gesamten Vorrichtung.
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Abb. 3 zeigt die als Zeichenebene dienende Glasscheike von vorn.
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Abb. 4 veranschaulicht eine als Richtungszeiger bezeichnete Einstellung
von vorn. Abb. j ist ein Schnitt nach der Linie F-F der Abb. 4..
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Abb. 6 zeigt in Ansicht den Winkelzeiger. Abb. 7 zeigt die gleiche
Einrichtung von oben.
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Die Abb. 8 und 9 sind Schnitte nach den Linien 1-1 'und K-K der Abb.
6.
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Abb. iö zeigt den Zusammenbau der Vorrichtungen zum Übertragen und
Anzeigen der Seitenrichtung mit der Zeichenebene.
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Abb. i i ist ein Schnitt nach der Linie L-L der Abb. io.
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Abb. ia ist eine Ansicht in vergrößertem Maßstabe eines Teiles der
Vorrichtung nach Abb. i i.
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Abb. 13 zeigt im Aufriß eine Einrichtung zum Verschieben des Drehpunktes
des Winkelzeigers.
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Abb. 14. zeigt einen Schnitt nach der Linie P-P der Abb. 13.
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Abb. 13 ist ein erläuterndes Schaubild. Abb. 16 zeigt eine der Kurven
der zur Umwandlung gewisser Schußelemente dienenden Diagrainintafel.
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Abb.17 veranschaulicht den eigentlichen Umwandler von der Seite "esehen.
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Abb. 18 zeigt die gleiche Einrichtung in senkrechtem Schnitt.
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Die Abb. i9 und :2o sind Querschnitte nach den Linien R-R und S-S
der Abb. 17 und 18. Die Abb.siundza sind senkrechte Schnitte durch das Hauptschaltwerk
des Umwandlers. Abb. a3 ist ein Grundriß einer abweichenden Ausführung des Winkelzeigers,
wobei die Visiervorrichtung im Schnitt dargestellt ist. Erläuterung der Grundlagen:
Es sei in Abb. i p, a die Projektion auf eine wagerechte Ebene des von einem beweglichen
Ziel zurückgelegtenWeges, dessen Flughöhe in jedem Augenblick bekannt ist.
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Es seien B und A, die Beobachtungsstelle und der Ort eines Geschützes.
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Die folgenden Erörterungen gehen von der Annahme aus, daß ein Luftziel
vom Augenblick des Abfeuerns des Schusses seinen Weg in der wagerechten Ebene, in
der es sich befindet, nach der Tangente- des letzten Elements seiner Bahn und mit
gleichbleibender Geschwindigkeit während einer Zeit fortsetze, die mindestens gleich
ist der Flugzeit des Geschosses.
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Es sei a die Stellung des Zieles im Augenblick des Abfeuerns des Geschosses
von Al, und f sei die Stelle, wo das Geschoß am Ziele anlangt. Es sei ferner t die
Flugzeit des Geschosses und v die Bewegungsgeschwindigkeit des beweglichen Zieles
auf der Tangente zum letzten Teil seiner Bahn.
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Der Punkt f ist bestimmt durch die Bedingung, daß der Weg a-f des
Zieles in der gleichen Zeit t zurückgelegt wird wie der Weg A,-f des Geschosses.
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Es ist also a-f - v, t.
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Der Punkt a stellt die derzeitige Lage des Zieles, der Punkt f die
künftige Stellung des Zieles dar. Die Geschwindigkeit v des Zieles auf der Tangente
a-f und die Richtung dieser Tangente sind die Elemente, die von der Beobachtung
geliefert werden können, wie weiter unten ausgeführt werden wird.
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Andererseits weiß man, daß, wenn die Höhe eines Punktes im Raume und
die wagerechte Projektion des Abstandes dieses Punktes von einem Geschütz gegeben
sind, man die Flugzeit des Geschosses bestimmen kann, dessen Flugbahn in diesem
Punkte endet.
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Man kann also mit diesen Daten geometrisch die künftige Stellung des
Zieles festlegen.
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Stellt man sich nun zwei in der wagerechten Ebene angeordnete Schienen
mit Teilungen vor, und ist a-f (Abb. i ) eine dieser Schienen mit einer von a als
Anfangspunkt ausgehenden Teilung finit gleichen Abständen, deren jeder die wagerechte
Projektion des vom Ziel in der Zeiteinheit durchlaufenen Raumes ist, wobei die Schiene
beständig in der Richtung a-f des zukünftigen Zieles gehalten wird.
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Angenommen es sei A, -f die andere Schiene, die man
als Winkelzeiger bezeichnen kann und die die eine- Teilung erhalten wird, welche
die Flugzeit des Geschosses anzeigen wird und die je nach der Höhe des Zieles geändert
werden
kann. Die Teilung, die einer Höhe h entspricht, ist derart beschaffen, daß sie für
jeden Punkt f des Winkelzeigers die Flugzeit des Geschosses anzeigt, die im Punkte
der Höhe h und der wagerechten Entfernung des Geschützes A,-f endigt.
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Es liegt auf der Hand, daß im Punkte f, in dem das Geschoß das Ziel
treffen soll, die Zahl, welche die Flugzeit auf der Einteilung des Winkelzeigers
anzeigt, dieselbe sein muß als diejenige, welche auf der Einteilung der Schiene
a-f die Flugzeit des Zieles ausdrückt.
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Es wird genügen, den Winkelzeiger Al-f derart um den Punkt A1 zu bewegen,
daß die Teilungen, die auf den beiden Skalen einer gleichen Zahl entsprechen, stets
miteinander übereinstimmen.
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Die Richtung A,-f wird somit unter diesen Umständen in jedem Augenblicke
(bis auf die ballistischen Berichtigungen) diejenige Richtung sein, die man dem
Geschützrohr geben muß, damit das Geschoß, das in dem Augenblick vom Punkte A, abfliegt,
in welchem das Ziel sich bei a befindet, dieses Ziel auch wirklich bei f trifft.
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Um jedoch die Geschützmündung zu richten und den Zünder einzustellen,
müssen die drei Elemente: Seitenrichtung, Schußwinkel und Flugzeit, dem Geschütz
mitgeteilt werden.
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Gemäß der Erfindung kann diese Übertragung ununterbrochen und ohne
Zeitverlust bewirkt werden, da die Größe der drei Elemente durch die Verschiebung
von beweglichen Teilen dargestellt ist.
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Die Seitenrichtung wird dargestellt durch den Winkel, den der Winkelzeiger
mit einer ursprünglich gewählten Richtung bildet. Ein auf diesem Winkelzeiger von
Hand beweglicher Zeiger ermöglicht es, die wagerechte Entfernung des Srengpunktes
darzustellen, die mit der zukünftigen Stellung des Zieles übereinstimmt.
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Diese auf diese Weise dargestellte Entfernung, zusammen mit der bekannten
Höhe, ermöglicht es, den Projektionswinkel und die Flugzeit darzustellen.
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Gemäß der Erfindung benutzt man zu diesem Zweck einen sogenannten
Umwandler. Diese Vorrichtung besteht aus einem Zylinder, auf dem zwei Reihen Kurven
aufgezeichnet sind, und welcher eine Drehbewegung ausführt, welche der wagerechten
Entfernung des Sprengpunktes proportional ist und dies infolge einer Übertragungsvorrichtung,
die den Zylinder mit dem Zeiger des Winkelzeigers verbindet.
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Eine jede der Kurven der ersten Reihe stellt für eine gegebene, auf
der Kurve verzeichnete Höhe den Wert des Schußwinkels als Funktion der wagerechten
Entfernung dar. Ein Zeiger, der sich parallel zu den Erzeugenden (Mantellinien)
des Zylinders verschieben kann, wird von Hand derart verschoben, daß er ständig
auf der Kurve bleibt, die der angegebenen Höhe entspricht.
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Die Verschiebung dieses Zeigers stellt somit den Projektionswinkel
dar.
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Die Kurven der anderen Reihe stellen jede für einen gegebenen Wert
der Höhe den Wert der Flugzeit als Funktion der wagerechten Entfernung dar.
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Ein zweiter Zeiger, der dem ersten ähnlich ausgebildet ist, ermöglicht
es, in derselben Weise die Flugzeit darzustellen.
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Eine Maßübertragungsvorrichtung, die vorzugsweise ohne Zeitverlust
arbeitet, gestattet es, dem Geschütz die -drei auf diese Weise dargestellten Schußelemente
zu übermitteln.
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Festlegung und Übertragung der Schußelemente.
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Hierzu werden die im folgenden beschriebenen Geräte benötigt, die
in der Hauptbeobachtungsstelle B vereinigt sind: a) ein Fernhöhenmesser (Abb.2,
B), b) eine Aufzeichenvorrichtung für die Zielbahn (Abb. 3 bis 5), c) ein Winkelzeiger
mit Einrichtung zum Übertragen der Seitenrichtungen und zur Windkorrektur (Abb.
6 bis 1q.), d) ein Umwandler (Abb. 17 bis 22), e) eine Einrichtung für die Windkorrektur
(Abb. 12 bis 1q.), f) eine Einrichtung zum Ausschalten der verlorenen Zeit (reg,
Abb. r9).
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a) Täer Fernhöhenmesser (Abb. 2, B).
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Der Zweck dieses Geräts besteht darin, selbsttätig in jedem Augenblick
den Seitenwinkel des augenblicklichen Zielortes und für eine gegebene Höhe die wagerechte
'Projektion des Abstandes zwischen dem Ziel und der Beobachtungsstelle anzugeben.
Die Höhe des Luftzieles wird durch den Höhenmesser an einer der im Betrieb befindlichen
Höhenstelle gemessen und durch Fernsprecher der Hauptfeuerleitungsstelle übermittelt.
Diese Fern-und Höhenmeßgeräte werden, da sie keinen Teil der Erfindung bilden, nicht
besonders beschrieben.
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Sie stehen in mechanischer oder elektrischer Verbindung mit dem Innern
eines Feuerleitungswagens, und ihre Angaben der Seitenwinkel und des wagerechten
Abstandes werden auf die Vorrichtung zur Aufzeichnung des Zielweges- übertragen.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Fern- und Höhenmesser
auf dem Dach des Feuerleitungswagens angeordnet und wird
von zwei
Kanonieren bedient, dem Seitenrichtkanonier und dem Höhenrichtkanonier.
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Die Werte der unmittelbaren Beobachtung werden durch biegsame Stahlbänder
6 und i i (Abb.3) dem Wegeaufzeichner übertragen, der im Innern des Wagens untergebracht
ist.
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Es wurde weiter oben vorausgesetzt, daß die Flughöhe des Luftzieles
durch Fernsprecher der Feuerleitungsstelle von einer besonderen Höhenmeßstelle übermittelt
werde.
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Diese Höhenmeßstelle kann beispielsweise über einen Höhenmesser in
Gestalt eines monostatischen Entfernungsmessers verfügen, der den wirklichen Abstand
bestimmen und den Höhenwinkel messen kann, wodurch in jedem Augenblick die Höhe
bestimmt wird.
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Dieser Höhenmesser erfordert zur Bedienung: zwei den Entfernungsmesser
durch Anvisieren des Zieles einstellende Beobachter, von denen einer die Seitenrichtung,
der andere die Höhenrichtung bedient, einen Entfernungsmesser, der den wirklichen
Abstand mißt, einen Ableser, der die Flughöhen abliest. Es kann aber auch sowohl
vom Standpunkt der Verringerung der Gerätezahl wie von dem der Verminderung der
Bedienungsmannschaft wünschenswert sein, an der Beobachtungsstelle ein Gerät anzuordnen,
das den Fernhöhenmesser mit dem monostatischen Entfernungsmesser verbindet, derart,
daß die Einrichtung zum seitlichen Anrichten des beweglichen Zieles für beide gemeinsam
ist. Die Höheneinstellung des Höhenmessers erfolgt dann durch Herstellung der Übereinstimmung
mit dem monostatischen Entfernungsmesser.
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Hierdurch wird die Hauptfeuerleitungsstelle vollständig unabhängig,
weil sie selbst die Seitenrichtung, die Flughöhe und den wagerechten Zielabstand
bestimmt.
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Die Zahl der Bedienungsmannschaften für den Höhenmesser wird nicht
erhöht durch eine derartige Verwendung, und die beiden Bedienungsmannschaften des
Fernhöhenmessers werden durch einen einzigen Mann ersetzt, der in jedem Augenblick
den Höhenr ichtwinkel und die Zielhöhe zwischen den beiden Geräten in Einklang bringen
kann. Außerdem werden die mit der Übermittlung und dem Empfang der Angaben über
die Höhe beauftragten Telephonisten überflüssig. Es ergibt sich also die Ersparnis
von drei Mann, einem Kanonier und zwei Telephonisten, und die Ersparnis einer Fernsprechverbindung,
also einer möglichen Störungsquelle.
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Es ergibt sich ohne weiteres, daß man die beiden aufgezeichneten Anordnungen
je nach den Erfordernissen des besonderen Falles auswählen kann. Wenn mehrere Fernfeuerleitungsstellen
genügend nahe aneinander angeordnet sind, daß eine einzige Höhenmeßstelle ihnen
durch Fernsprecher die Höhenmessungen über-:nitteln kann, wird die erste Anordnung
voricilhafter sein, während für alleinstehende Batterien die zweite Ausführung die
geeignete ist.
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Zusammenfassend ist zu sagen, daß man jede beliebige Einrichtung verwenden
kann, mit der sich die- drei Elemente: Flughöhe, Seitenwinkel und wagerechter Abstand,
bestimmen lassen.
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b) Aufzeichnung der Zielbahn. Die Wirkungsweise des Zielbahnaufzeichners
erfolgt stetig nach geometrischen Gesichtspunkten, in einem geeigneten Maßstabe,
beispielsweise i : 2o ooo, und zwar sollen bestimmt werden: i. die Projektion auf
einer wagerechten Ebene des augenblicklichen Zielortes, a. der kommende Zielort.
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Gemäß der Erfindung dreht man die Ebene der Registriervorrichtung
im entgegengesetzten Sinne zur seitlichen Bewegung des-Zieles. Die.Drehbewegung
der Aufzeichenebene muß also gesteuert werden durch die Seitenrichtungsbewegung
des Fernhöhenmessers. Der leichteren Bedienung wegen wird die Aufzeichenebene i
senkrecht angeordnet, vorzugsweise an einer der Wände des Feuerleitungswagens.
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Die oben angegebene Bewegungsrichtung ist für einen in dem Wagen gegenüber
der Zeichenebene sitzenden Beobachter bestimmt.
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Um auf der Zeichenebene den augenblicklichen Zielpunkt aufzuzeichnen,
bewegt man nach einem wagerecht gewählten festen Strahl den sogenannten Richtungszeiger
derart, daß in einem gegebenen Augenblick der Abstand seines Mittelpunktes von dem
Drehpunkt der Zeichenebene in dem gewählten Maßstabe gleich dem wagerechten Abstand
des von dem Fernhöhenmesser festgestellten wagerechten Zielabstandes ist.
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Infolgedessen muß die Bewegung des Richtungszeigers unmittelbar von
dem Fernhöhenmesser gesteuert werden.
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Wenn mittels eines im Mittelpunkt des Richtungszeigers (Abb. 3 bis
5) angeordneten Zeichenstiftes 16 durch Linienzüge die aufeinanderfolgenden augenblicklichen
Zielorte in gleichmäßigen Zeitabständen (z. B. alle 5 Sekunden) aufgezeichnet werden,
hat man so die Aufzeichnung der wagerechten Projektion der Zielbahn (Abb. i), und
indem man den Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Punkten abliest, erhält
man die Zielgeschwindigkeit.
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Um den der Vorhaltung unter den oben geschilderten Annahmen entsprechenden
Punkt
f festzulegen, muß man die Tangente zu dieser Kurve um eine solche Strecke verlängern,
daß die von dem Ziel zur Zurücklegung der Bahn zwischen dem augenblicklichen Zielort
a und dem zukünftigen Zielort f
gebrauchte Zeit gleich ist der Zeit, die das
Geschoß braucht, um das Ziel in der gemessenen Höhe zu erreichen.
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Die verschiedenen Aufgaben werden durch die Zusammenwirkung der als
Aufzeichenebene dienenden Glasplatte und des sogenannten Richtungszeigers gelöst.
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Die Zeichenebene wird dargestellt durch eine durchsichtige Kreisscheibe
in einer Fassung 2; sie ist drehbar in dem am Umfange an den festen Wänden der Feuerleitungsstelle
befestigten Ring 3.
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Die Glasplatte wird in dem Ring 3 durch Rollen q. und 5 geführt, die
die Reibung nach Möglichkeit herabsetzen. Mittels einer Anordnung von über Rollen
geleiteten Stahlbändern 6 erhält die Glasscheibe eine Winkelbewegung, die genau
gleich und entgegengerichtet ist der Seitenrichtbewegung des Fernhöhenmessers.
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Eine Feder 7 gibt den Stahlbändern im Augenblick der Einstellung die
geeignete Spannung. Zwei starre, an dem Ring 3 befestigte Leisten 8 nehmen die Rollbahnen
9 des Richtungszeigers auf.
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Der Richtungszeiger (Abb. 4 bis 5) umfaßt im wesentlichen einen verschiebbaren
Schlitten io aus Stahl, der mittels Rollen i i auf den Gleitbahnen 9 verschoben
werden kann. Eine lose von einem Ring 1q. umfaßte Scheibe 13 nimmt in einer mittleren
Aussparung von geeigneter Gestalt eine Vorrichtung 15 auf, deren Unterfläche in
Gestalt einer Schiene nach einem Durchmesser der Scheibe verläuft.
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Sehr nahe der Scheibenmitte, die mit der Mitte der Schiene zusammenfällt,
ist ein Zeichenstift 16 angebracht, der auf einem Teil seiner Länge von einem Kern
aus weichem Eisen umhüllt wird und in einer Spule 17 gleiten kann, die an einem
Träger 18 der Scheibe 13 befestigt ist. Zwei Klemmen i9 und 20 führen mittels leitender
Ringe 21 und 22 und zugehöriger Bürsten 23 und 24 einen elektrischen Strom zu und
ab, mittels dessen der Zeichenstift in Zeitabständen von beispielsweise 5 Sekunden
durch ein Uhrwerk angestellt wird.
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Die Schiene 15 besteht im wesentlichen aus zwei walzenförmigen Rollen
25 und 26 und einer dünnen, die Schienenkante bildenden Rolle 27, die zwischen Lagerstücken
28 gelagert sind. Ein Diagrammblatt 118 trägt eine Reihe von unterteilten Maßstäben,
deren Teilstriche von gleichem Abstand bei den verschiedenen Maßstäben verschieden
sind; dieses Diagramm ist um die Rollen gelegt. jeder Maßstab kann mit seiner Teilung
auf die Schienenkante durch Drehen der Rolle 25 eingestellt werden. Die Drehung
der Rolle 25 erfolgt mittels eines Griffes 29 und einer Gegenfeder 3o, die das Diagrammblatt
gespannt hält.
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Die Einstellung des Diagrammblattes kann nach beiden Richtungen hin
erfolgen. Hierauf erfolgt die Verriegelung des Drehgriffes 29 durch eine abgefederte
Klinke.
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Man kann die Scheibe 13 mittels des Handgriffes 31 drehen, um der
Schienenkante in jedem Augenblicke die Richtung einer Tangente zu dem letzten Teil
der Zielbahn zu geben, die selbsttätig von dem Zeichenstift auf die Zeichenebene
aufgetragen wird.
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jeder auf die Schienenkante eingestellte Maßstab ist symmetrisch zum
Mittelpunkt der Scheibe als Nullpunkt, d. h. also zur Projektion des augenblicklichen
Zielortes.
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Durch Handhaben des Griffes 29 kann man den Abstand der Teilstriche
der Schiene vergrößern oder vermindern, derart, daß eine Gruppe von vier oder fünf
solcher Teilstriche die gleiche Länge besitzt wie eine Gruppe von gleicher Zahl
von Abständen der mit dem Schreibstift aufgezeichneten Punkte. Die Schiene ist dann
demgemäß in Abstände geteilt, die die mittlere wagerechte Projektion des von dem
Ziel während 5 Sekunden zurückgelegten Weges darstellen. Diese Abstände sind von
5 zu 5 Sekunden beziffert. -In der Wand des Feuerleitungswagens ist ein Fenster
angebracht, durch das der außerhalb des Wagens befindliche Bedienungsmann des Richtungszeigers
diesen ablesen und einstellen kann.
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Die wagerechten Einstellungen des kichtungszeigers werden in der einen
Richtung durch den Zug eines Stahlbandes 117 erzielt, das mit dem beweglichen Organ
des Fernhöhenmessers verbunden ist, dessen Weg proportional dem wagerechten Abstand
des angerichteten Zieles ist; in der Gegenrichtung wird der Schlitten des Richtungszeigers
durch den Zug einer Federtrommel 131 auf ein Band 130 geschleppt.
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c) Der Winkelzeiger mit der Seitenwinkelübertragungsvorrichtung und
der Windberichtigung. Der Winkelzeiger umfaßt im wesentlichen einen Arm .I1 (Abb.
6 bis 9), der an dem Seitenwinkelübertrager durch einen Zapfen 42 befestigt ist,
der mittels einer Schraube in einem um eine Achse 134 schwingenden Träger 133 befestigt
ist. In dem Arm des Winkelzeigers und rechts von dem Zapfen ist die Schiene 43 des
Winkelzeigers angeordnet. Der Winkelzeiger kann demgemäß
von Hand
um eine Drehachse 134 geschwenkt «-erden, die mit dem Nullpunkt der Schiene zusammenfällt.
Die Schiene 43 ist im wesentlichen gleichartig mit der des Richtungszeigers, besteht
also aus zwei walzenförmigen Rollen 45 und 46 und einer dünnen, die Schienenkante
bildenden Rolle 47, die von Lagerstücken 48 an ihren Enden getragen werden. Auf
diese Rollen ist ein Diagraminblatt rrg gelegt, das durch Drehung des Zylinders
45 mittels eines Griffes 49 wechselweise verschiedene Maßstäbe auf die Schienenkante
einstellt. Eine Gegenfeder in der großen Rolle gibt dem Diagrammblatt eine geeignete
Spannung. Die Einstellung des Diagranimblattes kann in zwei Richtungen erfolgen;
nach der Einstellung kann der Drehgriff .49 verriegelt werden. Das Diagrammblatt
r 19, das auf die Rollen 45 und 46 gespannt ist, trägt eine Reihe von Skalen,
welche in Flugzeiteinheiten geteilt sind, wie weiter oben erwähnt wurde, und welche
bestimmten Höhen entsprechen, die sich beispielsweise von 5o zu 5o m ändern. Ein
am einen Ende der Umhüllung des Winkelzeigers angeordnetes Fenster gestattet das
Ablesen der Höhe an einem Zeiger, welcher der an der Seitenkante befindliche Maßstab
entspricht. Dieser Zeiger kann in dem Fenster eingestellt werden, um die den nötigen
ballistischen Berichtigungen entsprechenden Höhenberichtigungen vorzunehmen.
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Gegenseitiges Einspielen der Teilungen des Richtungszeigers und des
Winkelzeigers. Die beiden Schienen des Richtungszeigers und des Winkelzeigers müssen
in Übereinstimmung gebracht werden, derart, daß in ihrem Schnittpunkte die auf dem
Winkelzeiger die Flugzeiten des Geschosses angebende Zahl stets die gleiche ist
wie die Zahl, die auf dem Richtungszeiger die Bewegungszeiten des Ziels angibt.
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Die konstruktive Ausbildung dieser beiden Schienen gibt ihnen jedoch
eine gewisse Dicke, derart, daß ihre Übereinanderlagerung über der Aufzeichenplatte
auf einer Seite die Einstellung der beiden Teile behindern würde. Gerade zur Beseitigung
dieser Schwierigkeit wurde eine durchsichtige Registrierplatte gewählt, wodurch
es möglich wird, auf beiden Seiten der Platte eine Schiene vorzusehen.
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Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß man infolge der Teilungen
von verschiedenem Maßstab an dem Richtungszeiger nicht eine einheitliche Art von
Teilungen verwenden kann, die für die Teilungen von kleinem Maßstab zu unübersichtlich
und für die Teilungen von großem :Maßstab zu ungenau sein würde. Außerdem können
sich die Teilungen des Winkelzeigers und die des Richtungszeigers in entgegengesetzter
Richtung befinden, wodurch die Ablesung umständlich gemacht wird, da nicht alle
Teilstriche beziffert werden können. Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten wird
folgendes Mittel vorgeschlagen: Man legt eine Skala von fünf Farben zugrunde, und
man färbt bei. den von 5 zu 5 bezifferten Teilungen die Zischenräume zwischen j
e zwei Ziffern nach dieser Skala. Die einzelnen Farben sind dann durch die dazwischenliegenden
Teilstriche voneinander geschieden. Auf diese Weise springt der Sinn der Teilungen
in der Nähe der aufeinander eingestellten Stellen in die Augen, und die Übereinanderlagerung
der entsprechenden Punkte der beiden Teilungen, deren Farben die gleichen sind,
wird erleichtert. Die Erfahrung lehrt, daß das Aufsuchen der entsprechenden Teilstriche
und die Aufrechterhaltung der Übereinstimmung hierdurch wesentlich erleichtert wird.
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Das Ablesen der Teilstriche der Schienen geschieht mittels eines mit
Linse 54 und Fadenkreuz 55 (Abb. 6 und 7) versehenen Sehrohrs 53. Dieses Sehrohr
kann auch in anderer Weise ausgebildet sein, um ein Sehen normal zur Platte und
tangential zur Schienenkante zu gestatten. Besonders kann es gekröpft ausgebildet
werden, wie in Abb. 23
dargestellt, um zu vermeiden, daß der den Winkelzeiger
bedienende Kanonier an der #3etrachtung gehindert wird, wenn der das Sehrohr tragende
Schlitten an dem der Übertragungsvorrichtung benachbarten Ende des Winkelzeigers
ist.
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Das Sehrohr wird von einem Schlitten 56 getragen, der in einer Gleitbahn
gleitet, die im oberen Teil des Winkelzeigerarmes parallel zur Schiene verläuft.
Die Einstellung des Schlittens wird nach beiden Seiten durch aufeinanderfolgende
Antriebe mittels eines Schaltwerkes 57 (Abb. 9) bewirkt.
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Die Einstellung geschieht mittels zweier Tasten 58, die an dem Winkelzeiger
in der Nähe der Drehachse angeordnet sind und durch welche der Bedienungsmann den
Schlitten stoßweise fortschaltet. Der Schlitten geht nach rechts, wenn der Kanonier
die rechte Taste bedient und nach links, wenn dies mit der linken Taste geschieht.
Zu diesem Zwecke umfaßt das Schaltwerk eine Spiralfeder 59 in einer Federtrommel;
die beiden Enden der Feder wirken durch Übersetzungsvorgelege auf die beiden Zahnkränze
eines Differentialgetriebes 6o.
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Zwei Ankerräder 61, die auf die Zahnkränze des Differentialgetriebes
aufgekeilt sind, stehen in Eingriff mit zwei von Hebeln 58 angetriebenen Ankern
62 (Abb. 8). Jede Bedienung eines dieser Hebel läßt eine Fort-
Schaltung
des entsprechenden Ankerrades zu, so daß sich der Schlitten unter dem Antrieb einer
mit dem Differentialrad 64 in Eingriff stehenden Zahnstange 63 in der entsprechenden
Richtung verschiebt. Die Spiralfeder 59 muß nach jedem Schießen aufgezogen werden.
Die aufgespeicherte Energie genügt dann während des ganzen Schießens.
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Es wird weiter unter gezeigt werden, wie die Stellung des den wagerechten
Abstand des Geschützes von dem künftigen Zielort wiedergebenden Schlittens auf den
Umwandler übertragen wird (Abb. 17 bis 22).
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Die Relativbewegung der Aufzeichenebene und des Winkelzeigers um die
gegenseitigen Stellungen der verschiedenen Teile und ihre geometrische Andeutung
begreiflicher zu machen, ist auf Abb. i Bezug zu nehmen.
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Der Kreis P entspricht der Glasplatte mit dem Mittelpunkt B. Diese
Glasplatte ist in dem Feuerleitungswagen senkrecht angeordnet, und die wagerechte
B-0 bezeichnet den Ort des Mittelpunktes des Richtungszeigers, der sich hinter der
Platte verschiebt. Auf der Platte soll in Gestalt von Punkten, wie oben gezeigt,
eire Kurve aufgezeichnet werden, die im Maßstab von i : 2o ooo die wagerechte Projektion
der Zielbahn bis zum. Augenblick t wiedergibt.
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Wenn man auf diese wagerechte Projektion den Punkt A aufträgt, der
dem Ort des im Abstand A-B aufgestellten Geschützes entspricht, dann die Platte
so dreht, daß die Linie B-A mit der oben festgelegten Wagerechten einspielt und
dann bei 0 auf dem Rand der Platte den Nullpunkt der Seitenrichtung aufträgt, sieht
man, daß, wenn die Platte unter dem Antrieb des Fernhöhenmessers sich in Bewegung
setzt und letzterer auf das Ziel eingestellt ist, der dem augenblicklichen Zielort
entsprechende Punkt stets auf der Wagerechten B-0 liegt, wogegen der dem
Ort des Geschützes entsprechende Punkt an die Stelle A, gelangt. Der Zeiger, vor
dem die Teilung der Seitenrichtwinkel des Geschützes A vorbeigeht, wird so angeordnet,
daß, sobald der angezeigte Seitenrichtwinkel Null beträgt, die die Achse des Geschützes
enthaltende senkrechte Ebene durch die Feuerleitungsstelle geht. Wenn die Platte
i sich infolge der Bewegung des Zieles gedreht hat, so daß A nach
A, gekommen ist, wild der Seitenrichtwinkel, der dem Geschütz gegeben wird,
damit die senkrechte Ebene, die durch seine Achse geht, das Ziel trifft, infolgedessen
der Winkel a-<4,-0, sein. Auf der der Aufzeichnung des Weges entsprechenden Ebene
wird a die neue wagerechte Projektion des Ziels und B-Al-O, die Anfangslinie darstellen,
die die Hauptfeuerleitungsstellen mit dem Geschütz verbindet. . Die Vorrichtung
ist derart'angeordnet, daß die Drehachse 134 des Winkelzeigers mit dem Punkt A der
Platte i fest verbunden werden kann. Durch die Drehung A-A, kommt er also nach Al,
und der Winkelzeiger ist nach <-11-a. gerichtet. Wenn es sich also darum handelt,
auf die augenblickliche Stellung des Zieles zu richten, genügt es, den Winkelzeiger
in Übereinstimmung mit dem Punkte a zu halten und dem Geschütz den veränderlichen
Winkel a-A,- 0, zu übertragen. Man muß aber auf den künftigen Zielort richten,
und da, wie bereits gezeigt, der dem künftigen Zielort entsprechende Punkt f ist,
dessen Lage schon festgelegt wurde, ist der Winkel, den man dem Geschütz geben muß,
gleich f-A,-0,.
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Der dem Geschütz zu übermittelnde Seitenrichtwinkel ist also konstant
gleich dem Winkel, den der Winkelzeiger mit dem Ausgangsstrahl B-0, der Zeichenebene
macht. Überdies ist der wirkliche wagerechte Abstand zwischen dem Geschütz und der
wagerechten Projektion des künftigen Zielortes dargestellt durch A,-f.
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Verkörperung der Seitenrichtungen (Abb. i o bis 14).
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Eine Metallscheibe 65 ist drehbar um eine von einem Halter 135 getragene
Achse, die in der Verlängerung der Achse der Glasscheibe i verläuft; sie trägt einen
Schlitten 66, mittels dessen man die Drehachse 134 des Winkelzeigers 41 um einen
gewissen Betrag verschieben kann, der dein Abstand des Geschützes von der Feuerleitungsstelle
entspricht. Der Schlitten 66 kann zu diesem Zweck mittels einer Schraube 68 verstellt
werden, die in eine Laufmutter 69 des Schlittens 66 eingreift.
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Hierzu ist an dem Ende der Stellschraube ein Drehgriff 7o (Abb. zi)
befestigt. Zwei Klemmschrauben mit Flügelmuttern 7i und 72 gestatten eine Verriegelung
des Schlittens 66 auf der Scheibe 65 nacherfolgter Einstellung. Die Scheibe 65 wird
bei der Drehbe-,vegung der Glasplatte mittels einer mechanischen Steuerung mitgenommen,
die aus zwei Zahnrädchen 73 und 74 und der Welle 75 besteht, die in dem an dem Ring
2 befestigten Gestell 135 untergebracht ist. Die Metallplatte 65 ist also mit der
Glasscheibe fest verbunden uni dreht sich mit ihr, wobei sie die Schwenkachse 134
des Winkelzeigers mitnimmt.
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Man muß also den Winkel f-A-0 auf die Empfängerstelle des Geschützes
übertragen, Dieser Winkel wird auf einem Zifferblatte 77 angezeigt, das an einem
Gehäuse 76 angeordnet ist, das mit dem Winkelzeiger um einen von der Scheibe 66
getragenen Zapfen 139 schwingt; der Zapfen ist gleichachsig mit dem Drehzapfen 134.
Um
aber die Ablesungen zu erleichtern, wird dieser Winkel durch ein Übersetzungsvorgelege
136, 137 umgesetzt, derart, daß die Winkelwerte auf zwei konzentrischen Teilungen
abgelesen werden.
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Die eine wird von einem Zeiger durchlaufen, der für jeden Umlauf der
Scheibe eine Umdrehung macht, die andere durch einen zweiten Zeiger, dessen Bewegung
eine Vergrößerung der ersten in entsprechendem Verhältnis ist. Ein besonders günstiges
Übersetzungsverhältnis zwischen den beiden Zeigern ist durch die Zahl 12 gegeben,
weil sie dem t`lbersetzungsverhältnis der Uhrzeiger entspricht und weil dadurch
die Ablesungen den geläufigen Uhrablesungen angepaßt und die Angaben in Stunden
und Minuten gemacht werden können.
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Selbstverständlich muß man das diese Winkelwerte aufnehmende Zifferblatt
an der Empfängerstelle geichartig ausbilden, so daß der Seitenrichtkanonier die
Seitenrichtung dadurch nehmen kann, daß er seine beiden Zeiger auf die ihm angesagte
»Zeitangabe« einstellen kann.
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Es ist natürlich nicht notwendig, die Winkelwerte in den sonst üblichen
Einheiten zu kennen, wenn nur die Teilungen und Benennungen bei dem Empfänger die
gleichen sind wie bei dem Sender.
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Der Hauptvorteil dieser Einrichtung besteht darin, daß die Ablesung
und Ansage des zu übermittelndenWinkels auf telephonischem Wege erleichtert wird.
Die Kenntnis der Uhrteilulig und ihrer Zeigerangaben ist ganz allgemein, so daß
der Bedienungsmann, Telephonist oder Richtkanonier ohne besondere Vorkenntnisse
bequem die Winkel auf einem derartigen Zifferblatt ablesen kann. Es wird hierdurch
die Einübung der Bedienungsmannschaft erleichtert und eine Fehlerquelle beseitigt.
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Man könnte natürlich auch andere Teilungen verwenden.
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Übermittlung der Schußelemente nach der Empfängerstelle des Geschützes.
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Ganz allgemein kann man die Schußelemente, Seitenrichtung, Höhenrichtung
und Flugzeit durch die Stellung eines beweglichen Punktes auf einem geteilten Kreis
ausdrücken. Die Aufgabe der elektrischen Übermittlung dieser Elemente l":aft also
darauf hinaus, die Einstellung e-' ies Zeigers auf einem geteilten Zifferblatt ---i
der Empfängerstelle hervorzurufen, wobei diese Einstellungen synchron sein müssen
mit denen des Zeigers auf dem entsprechenden Zifferblatt des Senders. Diese Aufgabe
ist bereits bei verschiedenen Fernfeuersystemen für Schiffsgeschütze gelöst. Man
kann eines dieser Systeme verwenden, dessen besondere Beschreibung an dieser Stellie
sich erübrigt.
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Seitliche Windberichtigung.
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Diese Berichtigungen werden durch bekannte und in der Flugzeugabwehrartillerie
bekannte Mittel geliefert, die während des Schießens in gewissen Abständen durch
den Leiter der Beobachtungsstelle abgelesen werden können. Sie werden ausgedrückt
durch Vergrößerungen oder Verkleinerungen des Seitenrichtwinkels. Sie werden an
dem Sender zum Ausdruck gebracht mittels einer Regelvorrichtung 133, die auf die
Drehachse des Winkelzeigers aufgesetzt ist, und die gestattet, den der Empfängerstelle
des Geschützes übermittelten Seitenrichtwinkel zu ändern (Abt. i2). Diese Vorrichtung
umfaßt eine die Berichtigungen ausdrückende Teilung und wird mittels einer Schnecke
138 eingestellt.
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Der Windregler (Abt. 13 und i4).
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Der Windregler umfaßt im wesentlichen ein Zifferblatt io7, das von
der Glasscheibe i bei der Drehung mitgenommen wird. Die Achse des Zifferblattes
io7 verläuft in der Verlängerung der Achse der Aufzeichnungsplatte. Ein zweites
Zifferblatt i o8 ist konzentrisch mit dem ersten und kann ihm gegenüber verdreht
werden, um eine Versetzung seiner Teilung gegenüber dem Nullpunkt der ersten Scheibe
nach der Windrichtung zu erzielen. Die Scheibe io8 trägt eine Reihe von Diagrammen,
die einerseits eingerichtet sind, um den Wert und die Richtung der Seitenberichtigung
und anderseits den Wert der Berichtigung des wagerechten Abstandes anzugeben.
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Zwei geteilte Schienen i o9 und i io sind an dem Gestell der Registrierscheibe
befestigt und stehen im rechten Winkel zueinander gegenüber der Teilscheibe io8.
Zwei Läufer i i i und 112 können auf diesen Schienen verschoben werden; jederLäufer
trägt eineMarke 113 oder 114, die je nach der angegebenen Windgeschwindigkeit auf
der Schiene eingestellt werden kann. Die Ablesung der Berichtigung geschieht auf
den Diagrammen der Platte gegenüber den Zeigern i 15 und i 16 der
Läufer. Einer der Läufer gibt die Windberichtigungen der Seitenrichtung, der andere
die Windberichtigungen der Schußweite und der Flugzeit, umgewandelt in Berichtigungen
des wagerechten Abstandes.
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d) Umwandlung der geometrischen Koordinaten: Flughöhe und wagerechter
Abstand, in Höhenrichtwinkel und Gescho.ßflugzeit. Diese Umwandlung beruht auf der
Verwendung eines Diagrammes nach Art der
Abb. 16. Es seien o-x
und o-y zwei Koordinatenachsen; die Abszissen stellen in einem gewählten Maßstabe
die Werte des wagerechten Abstandes des künftigen Zielortes dar. Die Ordinaten entsprechen
gleichfalls in einem gewählten i@Taßstabe den Werten der Höhenwinkel für eine Flughöhe
h.
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Jedem Werte 1r der Flughöhe entspricht eine Kurve A-B-C-D; das Diagramm
wird also ein Netz von Kurven H darstellen, die für von 5o zu 5o m sich ändernde
Höhen entworfen sind. Auf dem gleichen Blatt zeichnet man außerdem ein Diagramm,
das ein Netz von Kurven K (nicht dargestellt) darstellt, die für eine konstante
Flughöhe die Änderungen der Geschoßflugzeit in Funktion von dem wagerechten Zielabstand
darstellen. Es wird gezeigt werden, durch welche .mechanische Einrichtung man dem
Geschütz den Höhenwinkel und die Geschoßflugzeit übermitteln kann. Der eigentliche
Umwandler (Abb. 17 bis 22).
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Das oben geschilderte Diagramm ist auf einen Zylinder 8o derart aufgespannt,
daß die Ordinaten Zylindererzeugende werden. Die Achse des Zylinders 8o ist verkörpert
durch eine Welle 81, die mittels Rollenlager in zwei Stirnwänden 82 gelagert
ist, die mit den Flanken 83 das Gehäuse des Umwandlers bilden.
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Der Zylinder 8o kann um seine Achse in beiden Richtungen durch kleine
Anstöße gedreht werden, die durch ein Schaltwerk 84 ausgeübt werden.
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Das Schaltwerk hat die gleiche Einrichtung wie das oben beschriebene.
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Der Wert der Anstöße, bemessen auf den Umkreis des Querschnittes des
Zylinders, ist genau gleich dem der linearen Verschiebungen des Schlittens des Winkelzeigers
41. Die Einrichtung des Schaltwerkes 84 ist, wie gesagt, die gleiche wie bei dem
Schaltwerk des Winkelzeigers; eine elektromagnetische Steuerung 14o bedient die
Anker dieses Schaltwerkes, wenn man die Drucktasten des Schaltwerkes des Winkelzeigers
bedient. Der den Winkelzeiger bedienende Mann dreht demgemäß den Zylinder in der
einen Richtung, wenn er die rechte Taste 58 anschlägt, und in der anderen Richtung,
wenn er die linke Taste 58 bedient. Eine Nadel 85 wird von einem Schlitten 86 mitgeführt,
der in einer am oberen Teil der Gehäuseflanken angeordneten Gleitbahn gleitet. Die
Verschiebung des Schlittens 86 kann nach rechts und links durch kleine aufeinanderfolgende
Anstöße mittels einer Zahnstange 87 und einem Schaltwerk 88 erfolgen. Der mit der
Übermittlung der Projektionswinkel betraute Bedienungsmann kann mit der Nadel des
Schlittens 86 einer der Kurven H entsprechend der vorgeschriebenen Höhe auf dem
Diagramm folgen. Zu diesem Zweck genügt es, dem Schlitten Vorschübe nach der geeigneten
Richtung hin so zu geben, daß die Kurve H immer zwischen den aufeinanderfolgenden
Stellungen der Nadel 85 verläuft.
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Auf der anderen Seite des Zylinders des Umwandlers ist in symmetrischer
Lage eine zweite Zahnstange 89 zur Einstellung eines zweiten Schlittens 9o angeordnet,
desgleichen eine Schaltvorrichtung 88d. Der mit der Übermittlung der Flugzeiten
betraute Bedienungsmann verstellt den Schlitten 9o durch aufeinanderfolgende Antriebe
in der oben gezeigten Art nach dem Verlauf einer der Kurven K, die für jede Flughöhe
die Änderung der Geschoßflugzeit in Funktion von dem wagerechten Zielabstand darstellt.
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Übermittlung der Projektionswinkel.
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Zur Übermittlung der Projektionswinkel dient eine ähnliche Vorrichtung
wie die für die Ermittlung der Seitenwinkel. Jeder dem Schlitten 86 durch das Schaltrad
88 übermittelte Antrieb dreht um einen gewissen Winkel eine Scheibe 9z, deren Drehung
elektrisch auf den Empfänger für die Projektionswinkel an der Empfängerstelle des
Geschützes übertragen wird.
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Übermittlung der Flugzeit.
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Die hierzu dienende Vorrichtung ist gleichartig mit der vorhergehenden
und nimmt eine symmetrische Stellung zu der Längsachse des Umwandlers ein. Eine
Scheibe 92 (Abb. 2o) ist die der Scheibe 9r entsprechende Übermittlungsscheibe.
Die Empfängerstelle für die Flugzeiten ist gleichartig der Übermittlungsstelle für
die Projektionswinkel, von der sie sich nur durch die Art der Teilung unterscheidet.
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e) Windberichtigung fürSchußweite und Flugzeit. Ebenso wie für die
Seitenrichtung ist der Betrag der Windberichtigung auf die Schußweite und die Flugzeit
bekannt durch Ablesung des betreffenden Meßgeräts. Die Ablesungen werden in Gestalt
von Vergrößerungen oder Verkürzungen des wagerechten Abstandes angesagt. Sie werden
an dem Umwandler mittels eines Reglers 93 (Abb. 17) zum Ausdruck gebracht, der an
einer der Querwände 82 angeordnet ist, und der algebraisch die Berichtigungen den
übermittelten wagerechten Abständen zuzählt.
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f) Berichtigung der verlorenen Zeit. Das Laden der Geschütze, die
in der angegebenen Weise die Schußelemente übermittelt erhalten, geschieht selbsttätig,
so daß die verlorene
Zeit, die zwischen der Stellung des Zünders
und dem Abschießen des Geschosses vergeht, konstant ist. Diese Bedingung gestattet
leicht, die Berichtigung der verlorenen Zeit einzuführen.
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Die mechanischen Einrichtungen hierfür sind folgende: Es sei O die
verlorene Zeit, die also verstreicht zwischen dem Zeitpunkt t, in dem der Zünder
gestellt wird, und dem Abschuß des Geschützes.
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Wenn die Regelvorrichtung keine Berichtigung erführe, würde die Zünderstellung
im Rückstand bleiben um einen Betrag, der gleich ist der Änderung, die die Nadel
der Regelvorrichtung während des Zeitraumes 0 erfahren muß. Diese Änderung, welche
die Berichtigung der verlorenen Zeit darstellt, muß unter Berücksichtigung des Vorzeichens
algebraisch zugezählt werden, je nachdem das Ziel sich entfernt oder nähert. Die
Zuzählung erfolgt zu der- schußtafelmäßigen Flugzeit, die dem wagerechten Abstand
des Augenblicks der Zünderstellung entspricht.
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Diese Berichtigung wird von dem mit der Übermittlung der Flugzeiten
betrauten Bedienungsmann bewirkt, weil die Einrichtung der Übermittlungsvorrichtung
ihm gestattet, leicht den Betrag festzustellen. Die Größe der Änderung wird genau
dargestellt durch die Zahl der Antriebe, die der Bedienungsmann seinem Schlitten
übermittelt hat, während der Dauer der verlorenen Zeit f). Durch die An ordung des
Umwandlers und des Diagramms entspricht jeder Antrieb ei -er Zehntelsekunde der
Flugzeit.
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Zu diesem Zweck ist ein Uhrwerk so eingestellt, daß es in Zeitabständen
von der Größe (O einen Glockenschlag ertönen läßt ; der Bedienungsmann der Flugzeiten
braucht also nur die Zahl der Antriebe zu zählen, die er nach rechts oder links
seinem Schlitten 9o in der Zeitspanne zwischen zwei Glockenschlägen erteilen muß,
um die Größe der Berichtigung während der Zeit O zahlenmäßig festzulegen. Ein kleiner
Regler mit Teilung 129 ist auf dem Schlitten angeordnet und in Einzehntelsekunden
der Flugzeit in beiden Richtungen von dem mittleren Nullpunkt geteilt. Man kann
hierdurch sofort der Nadel des Schlittens 9o die _Voreilung oder Verzögerung geben,
die der Berichtigung der verlorenen Zeit entspricht. .
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Die Aufnahme der Schußelemente.
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Die drei von der Hauptbeobachtungsstelle B übermittelten Schußelemente
werden auf .scheibenförmige Zifferblätter 95, 96, 97 (Abb.2) übertragen, auf welchen
die Änderung der Winkelstellung je eines Zeigers TOI, 103 und Ios der Wertänderung
des zu iihar+rnaranrlan @rh@i@alam@n+ae An+cnrirh+ Fc werden also die drei Schußelemente
(Seitenrichtung, Höhenrichtung und Flugzeit) in Winkelwerten übertragen. Diese Winkelwerte
gelangen, an die Empfängerstelle D, die zu diesem Zweck folgende Geräte aufweist
(Abb. 2) a) einen Seitenrichtungsempfänger 95, b) einen Höhenrichtungsempfänger
96, c) einen Flugzeitenempfänger 97 (für die Zünderstellmaschine).
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Richten des Geschützes und Einstellen der Zünder. Die Bewegungen für
die Seitenrichtung, die Höhenrichtung und die Stellung der Zünder wird von der Empfängerstelle
D dem Geschütz A mittels einer Fernsteuerung 98, 99, Ioo übertragen.
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Überwachung der durch die Fernsteuerung bewirkten Bewegungen.
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Die von dem Geschütz A bezüglich der Seiten- und Höhenrichtung eingenommenen
Stellungen sowie die Einstellungen der Zünderstellmaschinewerden in stetiger Weise
auf Zeiger io2, Ioq. und io6 an der Empfängerstelle D durch Übertragungsvorrichtungen
übertragen, die dieselbe Einrichtung haben wie die obenerwähnte Übertragungsvorrichtung
für die Winkelwerte von der Hauptfeuerleitungsstelle B nach den Empfängerstellen
D.
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Die auf diese Weise von den Empfängerstellen -D empfangenen Winkelwerte
werden den von der Hauptstelle B empfangenen übergelagert, derart, daß der bedienende
Kanonier die Wirkung der von ihm bedienten Fernsteuerung dadurch regeln kann; daß
er die beiden Winkelanzeigen in Übereinstimmung hält.
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Die angeordneten Fernsteuerungsvorrichtungen gestatten ein unmittelbares
Richten des Geschützes und Einstellen der Zünderstellmaschine nach den dem künftigen
Zielort entsprechenden Schußelementen, welcher ebenfalls unmittelbar von der Beobachtungsstelle
festgelegt wird. Es muß aber auch möglich sein, einen Schuß auf ein Luftziel abzugeben,
wenn die Leitungen zur übermittlung der Schußelemente unterbrochen oder wenn man
zur Verbindung zwischen der Beobachtungsstelle und der Richtstelle nur über eine
einfache Fernsprechleitung verfügt.
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Zu diesem Zweck werden die Einrichtungen zur Fernsteuerung des Richtwinkels,
des Höhenwinkels und zur Geschoßstellung an dem Geschütz verdoppelt durch Handvorrichtungen,
welche auf sichtbaren Teilungen die Schußelemente aufzeichnen, die dem Geschütz
durch die drei Bedienungsmannschaften gegeben werden, die in diesem Fall
an
dem Geschütz selbst beschäftigt sind. Die Fernsprechleitung finit drei Drähten verbindet
in diesem Fall die drei Bedienungsleute der Beobachtungsstelle mit den drei entsprechenden
Kanonieren am Geschütz. Die ersten sind mit einem Mikrophon, die zweiten mit einem
Hörer ausgerüstet.
-
Die Wirkungsweise wird beschrieben unter der Voraussetzung, daß die
Zielhöhe der Beobachtungsstelle durch eine gesonderte Höhenmeßstelle angesagt wird.
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Der Telephonist, der sie empfängt, sagt sie dem Leiter der Beobachtungsstelle
an, der sie an diejenigen Bedienungsmannschaften weitergibt, die sie brauchen, d.
h. an den Beobachter, der den Zielbewegungen der Höhe nach folgt, und den Bedienungsmann
des Winkelszeigers, schließlich den beiden Bedienungsleuten des Umwandlers. Wenn
die Höhe des Zieles in der Beobachtungsstelle selbst festgestellt wird, so besteht
die einzige Änderung darin, daß der Leiter der Beobachtungsstelle von dem in dieser
Stelle selbst festgestellten Wert Kenntnis nimmt, statt ihn vom rernsprecher zu
empfangen. Er hat ihn dann nur noch an die Bedienungsleute weiterzugeben, die die
Übereinstimmung aufrechterhalten, den Winkelzeiger bedienen und an dem Umwandler
sitzen.
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Die Wirkungsweise der gesamten Vorrichtung ist folgende: Es bedarf
der Mitwirkung von zwei Beobachtern, die den nicht dargestellten Fernhöhenmesser
bedienen, zweier beiderseits der Glasplatte i sitzender Bedienungsleute, von denen
einer den Richtungszeiger 13, der andere den Winkelzeiger 4.1 bedient; ein weiterer
Bedienungsmann regelt die Stellung der Läufer i i i und 112 des Windreglers und
den Griff 12o für die Seitenrichtungsberichtigungen. Zwei andere Bedienungsleute
sind beiderseits des Umwandlers 8o beschäftigt, der eine mit der Einstellung des
Schlittens 86, der andere mit der des Schlittens 9o; schließlich sind die drei Geschützkanoniere
in der Fernsteuerstelle vorhanden, die an den Kurbeln 98, 99 und ioo wirken und
hierdurch die selbsttätige Geschützbedienung bewirken.
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Vor allein anderen muß der Griff 7o bedient werden, um den Schlitten
66 und mit ihm den Drehpunkt _.2 des Winkelzeigers so einzustellen, daß der Abstand
dieses Drehpunktes vom Mittelpunkte der Scheibe i dem Abstand zwischen der Beobachtungsstelle
D und dein GeschützA entspricht. Die Muttern 71 und 72 werden dann angezogen. Einer
der Beobachter dreht den Fernhöhenmesser um seine senkrechte Achse, um dem Luftziel
zu folgen und bewirkt hierdurch mittels des Bandes 6 die Drehung der Platte i derart,
daß ihre Stellung dauernd dem beobachteten Seitenwinkel des Zieles entspricht. Der
zweite Beobachter markiert an dem Gerät die ihm gegebene Flughöhe des Zieles und
stellt den Entfernungsmesser derart, daß er den Ortsveränderungen des Zieles der
Höhe nach folgt, wodurch selbsttätig der wagerechte Abstand des Flugzeuges vom Beobachtungsposten
festgelegt wird.
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Mittels des Bandes 117, das an den wagerechten Läufer des Entfernungsmessers
angelenkt ist, wird der Richtungszeiger derart wagerecht verschoben, daß der Abstand
seines Mittelpunktes, d. h. des Zeichenstiftes 16, vom Mittelpunkt der Platte i
dauernd dem wagerechten Zielabstand von der Beobachtungsstelle entspricht.
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Der Bedienungsmann des Richtungszeigers hat diesen mittels des Griffes
31 so zu drehen, daß die Schiene 27 stets nach der Tangente des letzten Endes der
punktweise auf die Platte i aufgezeichneten Kurve verläuft und hat außerdem das
Diagrammblatt i 18 mittels des Griffes 29 so einzustellen, d'aß auf dieser Tangente
einer der Maßstäbe des Diagrammblattes so zu liegen kommt, daß die Abstände der
letzten Punkte der Kurve so genau wie möglich mit den Abständen der Teilstriche
dieses Maßstabes übereinstimmen.
-
Gleichzeitig hat der Bedienungsmann des Winkelzeigers zunächst durch
Einwirken -auf den Griff 49 den geeigneten Maßstab des Diagrammblattes i i9 auf
die Kante der Schiene eingestellt und dreht nunmehr den Winkelzeiger 4.1 um die-,#£chse
desTrägers, derart, daß die Teilstriche gleicherBezifferu~g auf derTeilung i 18
und auf der Teilung i 19 zum Einspielen gebracht werden. Gleichzeitig stellt er
den Läufer 56 ein durch Bedienen der Tasten 58, um ihn auf den Teilstrich iig eingestellt
zu halten, der mit dem gleichbezifferten Teilstrich der Teilung 118 einspielt. Andererseits
stellt der hierzu beauftragte Kanonier den Griff i2o nach den Anzeigen des Windreglers
(Zeiger 115), um den Seitenrichtwinkel nach der Windstärke zu berichtigen. Man erhält
aus dieser gemeinsamen Arbeit, wie oben gesagt, folgende Ergebnisse: .
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i. Der durch die Kante des Winkelzeigers mit dem Ausgangsstrahl auf
der Platte i gebildete Winkel ist stets gleich dem Weitenrichtwinkel, der dem Geschütz
übermittelt werden muß, damit die berichtigte, senkrechte Schußebene durch den künftigen
Zielort geht.
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2. Der Abstand des Läufers 56 vom #-\;ullpunkt der Winkelzeigerteilung
entspricht stets dem wagerechten Abstand des Geschützes von dem künftigen Zielort.
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Der berichtigte Seitenrichtwinkel wird stetig durch elektromechanische
Vorrichtungen und durch den Leiter 121 dem Zeiger ioi der Richtstelle übermittelt;
L-leichzeitiz haben die
durch Anschlagen der Taste 58 erzielten
Stromstöße die Wirkung, den Zylinder 8o in Einklang mit den Änderungen des künftigen
Zielabstandes vom Geschütz zu drehen. Diese Drehung wird dann durch einen Bedienungsmann
mittels des Griffes 93 berichtigt, entsprechend den nötigen Windberichtigungen.
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Während der Zylinder 8o umläuft, wirken die beiden Bedienungsmannschaften
auf die Tasten I22, 123 zur Einstellung des Schlittens 86 und 9o, um jeden
der beiden Zeiger 85, 124 in Einklang mit den entsprechenden Diagrammkurven zu halten,
die der angezeigten Zielhöhe entsprechen. Es ergibt sich, daß die Verschiebungen
der Schlitten 86 und 9o dauernd der eine dem Höhenwinkel, der andere der Geschoßflugzeit
entsprechen, die sich auf den künftigen Zielort beziehen. Wie bereits erwähnt, stellt
der den Schlitten 9o bedienende Mann den kleinen Regler dieses Schlittens zur Ausschaltung
der verlorenen Zeit ein.
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Die durch Anschlagen der Tasten 122, 123 erzeugten und durch Leiter
124 und 12,5 übermittelten Stromstöße haben die Wirkung, daß sie die Zeiger 103
und Ios an der Richtstelle in Einklang mit diesem Projektionswinkel und mit dieser
Geschoßflugzeit einstellen.
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Die drei Kanoniere der Richtstelle haben also nichts zu tun, als die
Kurbeln 98, 99 und ioo zur selbsttätigen Geschützrichtung und Zündereinstellung
mittels der Leiter 126, 127, 128 und nicht dargestellten elektromechanischen Vorrichtungen
zu bedienen, und zwar in der Weise, daß die Zeiger io2, 104, io6 eingestellt gehalten
werden mit den Zeigern IOI, 103, 105-