DE4214212A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines formkoerpers aus keramischem werkstoff - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines formkoerpers aus keramischem werkstoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstel
lung eines rotationssymmetrischen, topfartigen Formkör
pers, wie Vase, Blumentopf, Blumenschale oder dgl. aus
keramischem Werkstoff, bei dem eine vorgegebene keramische
Masse in eine aus einer schalenartigen Außenform und einer
stempelartigen Innenform bestehende Form eingefüllt und
durch einen Preßvorgang ein Formkörper hergestellt wird,
der ab seinem größten Durchmesser eine umlaufende, sen
krecht nach oben ragende Außenwandung aufweist sowie auf
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bei der Herstellung von rotationssymmetrischen, topfarti
gen Formkörpern, beispielsweise Vasen, Blumentöpfe, Blu
menschalen oder dgl., aus keramischem Werkstoff ist es be
kannt, eine vorbestimmte Menge eines keramischen Werkstof
fes in eine schalenartige Außenform einzufüllen, die mei
stens als Unterform ausgebildet ist. Zumindest ein Teil
des Bodens dieser schalenartigen Außenform kann einen Aus
werfer bilden. Der topf- bzw. schalenartigen Außenform ist
eine stempelartige Innenform zugeordnet, die drehbar ausge
bildet und mit einem entsprechenden Drehantrieb ausgerü
stet sein kann. Bei der Bewegung der Innenform in die Au
ßenform wird der keramische Werkstoff in den von Innenform
und Außenform begrenzten Hohlraum gepreßt und dabei ein
topf- bzw. schalenartiger Formkörper hergestellt. Nach dem
Formvorgang wird der Formkörper entgratet, bedarfsweise
nachgeglättet, getrocknet und gegebenenfalls noch mit
einer Glasur versehen und anschließend gebrannt.
Um sicherzustellen, daß die stempelartige Innenform nach
der Herstellung des Formkörpers problemlos herausgezogen
werden kann, weist die Innenform eine zylindrische oder
leicht konische Gestalt auf. Auch die Außenform besitzt,
vom größten Querschnitt des Formkörpers ausgehend, einen
zylindrischen oder leicht konischen Querschnitt, damit der
fertige Formkörper aus der Außenform nach oben bewegt und
entnommen werden kann. Diese Gestaltung von Innenform und
Außenform bringt es mit sich, daß topfartige Formkörper,
die in ihrem oberen Bereich eine nach innen verlaufende
Wandung besitzen, mit einer derartigen Vorrichtung nicht
hergestellt werden können.
Es ist zwar bekannt, topf- bzw. schalenartige Formkörper,
die in ihrem oberen Bereich eine nach innen gerichtete
Wandung besitzen, in einer zweigeteilten Gießform herzu
stellen. Eine solche, aus Gips bestehende Gießform weist
einen Formhohlraum auf, der dem vollen Begrenzungsvolumen
des Formkörpers entspricht. Dieser Formhohlraum wird nun
vollständig mit gießfähigem, keramischem Werkstoff ausge
füllt. Nach einer vorgegebenen Zeit, in der sichergestellt
ist, daß ein der Gießform zugewandter Wandbereich durch
Entzug von Flüssigkeit angehärtet ist, wird der restliche,
noch flüssige keramische Werkstoff aus der Gießform ent
fernt und der bereits angehärtete Formkörper entnommen und
gegebenenfalls nachbearbeitet. Nach diesem Verfahren her
gestellte Formkörper sind aufgrund der Gießform, die nur
eine begrenzte Lebensdauer hat und die allenfalls zweimal
in 24 Stunden gefüllt werden kann, verhältnismäßig aufwen
dig und teuer. Darüber hinaus haben diese Formkörper den
Nachteil, daß die Innenwandung derselben verhältnismäßig
uneben ist und dadurch ein unschönes Aussehen hat.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Herstellung eines rotationssymmetrischen, topf
artigen Formkörpers aufzuzeigen, mit dem auch solche Form
körper hergestellt werden können, die in ihrem oberen Be
reich eine nach innen gerichtete bzw. gewölbte Wandung
aufweisen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei
einem Verfahren der eingangs beschriebenen Gattung vorge
schlagen, daß die senkrechte Außenwandung anschließend
durch einen Formstempel nach innen gewölbt wird.
Durch ein solches Verfahren ist es möglich, vollautoma
tisch rotationssymmetrische, topfartige Formkörper, wie
Vasen, Blumentöpfe, Blumenschalen oder dergleichen, aus
keramischem Werkstoff herzustellen, deren oberer Wand
bereich nach innen gerichtet bzw. nach innen gewölbt ist.
Durch dieses Verfahren können derartige Formkörper äußerst
preiswert und damit wirtschaftlich hergestellt werden.
Weitere Merkmale des Verfahrens sowie einer Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens sind in den Ansprüchen
2-5 offenbart.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer
Zeichnung in vereinfachter Weise dargestellten Ausfüh
rungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 eine geschlossene Form im Schnitt zur Herstellung
eines vorgeformten Formkörpers und
Fig. 2 eine weitere Form zur Verformung des oberen Be
reiches der Wandung des vorgeformten Formkörpers.
In der Fig. 1 der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Her
stellung eines vorgeformten Formkörpers zur Bildung einer
Blumenschale 1 gezeigt, die in der Fig. 2 der Zeichnung
nur angedeutet ist. Diese Vorrichtung gemäß Fig. 1 besteht
aus einer schalenartigen Außenform 2, die in diesem Aus
führungsbeispiel mit einem Auswerfer 3 versehen ist, der
einen Teil des Bodens der Außenform 2 bildet. Diese Außen
form 2 besitzt zusammen mit dem Auswerfer 3 eine Ausspa
rung 4, die, bis auf den oberen Randbereich, genau der Außen
kontur der fertigen Blumenschale 1 entspricht.
Zentrisch innerhalb der Außenform 2 befindet sich eine
stempelartige Innenform 5, die im Bereich einer nur ange
deuteten Formtrennebene 6 an der oberen Kante der Außen
form 2 anliegt. Die Außenkontur der stempelartigen Innen
form 5 entspricht im unteren Bereich genau der Innenkontur
der fertigen Blumenschale 1. Das bedeutet, daß der zwi
schen der Außenform 2 bzw. dem Auswerfer 4 und der Innen
form 5 gebildete Formhohlraum 7 genau dem Bodenbereich der
fertigen Blumenschale 1 entspricht. Dieser Formhohlraum 7
erstreckt sich, vom größten Durchmesser der Blumenschale 1
ausgehend, als umlaufender Ring 8 nach oben, der kurz
oberhalb der Formtrennebene 6 endet. Im oberen Bereich des
Formhohlraumes 7, der sich innerhalb der stempelartigen
Innenform 5 befindet, können an sich bekannte, nicht dar
gestellte Entlüftungsbohrungen vorgesehen sein, die von
der höchsten Stelle des Formhohlraumes 7 senkrecht nach
oben oder schräg nach außen verlaufen.
In der Fig. 2 der Zeichnung ist eine weitere Vorrichtung
gezeigt, die ebenfalls aus einer schalenartigen Außen
form 9 besteht, die auch mit einem Auswerfer 10 versehen
ist. Diese Außenform 9 besitzt ebenfalls eine Ausspa
rung 11, die genau dem Bodenbereich der Aussparung 4 der
Außenform 2 entspricht. Diese Außenform 9 ist jedoch er
heblich niedriger ausgebildet als die Außenform 2, worauf
später noch eingegangen wird. Der Außenform 9 mit dem Aus
werfer 10 ist ein Formstempel 12 zugeordnet, der eine Aus
sparung 13 aufweist. Diese Aussparung 13 besitzt in ihrem
äußeren Randbereich eine Wölbung 14, die genau der Außen
kontur des oberen Randbereiches der fertigen Blumenscha
le 1 entspricht.
Für die Herstellung der nur angedeuteten Blumenschale
wird zunächst davon ausgegangen, daß sich die stempelar
tige Innenform 5 außerhalb der Außenform 4 befindet. Dies
gibt die Möglichkeit, daß in die topfartige Außenform 2
ein Batzen aus keramischem Werkstoff, beispielsweise Ton,
mit vorgegebenem Gewicht bzw. vorgegebenen Volumen einge
füllt werden kann. Anschließend wird die stempelartige In
nenform 5 nach unten bewegt und zwar so weit, bis die
stempelartige Innenform 5 im Bereich der Formtrennebene 6
auf der Außenform 2 anliegt. Dadurch wird im Formhohl
raum 7 ein Formkörper gebildet, dessen unterer Bereich ge
nau dem unteren Bereich der fertigen Blumenschale 1 ent
spricht. Dieser Formkörper weist einen senkrechten, umlau
fenden Rand auf. Während des Formvorganges ist es möglich,
beispielsweise die Innenform 5 über eine nicht gezeichnete
Welle in Drehbewegung zu setzen. Diese Drehbewegung er
leichert das Verformen des eingefüllten Batzens und be
wirkt, daß der Formkörper eine verhältnismäßig glatte
Oberfläche aufweist. Über die bereits erwähnten, nicht
dargestellten Ablaufkanäle und gegebenenfalls über die
Formtrennebene 6 kann eingeschlossene Luft oder Formöl
abströmen.
Wenn der Formvorgang zur Herstellung eines Formkörpers,
der als vorgeformt zu bezeichnen ist, beendet ist, wird
die stempelartige Innenform 5 wieder nach oben bewegt und
über den Auswerfer 3 kann der vorgeformte Formkörper an
gehoben und abgenommen werden. Bedarfsweise kann der Aus
werfer 4 durch Saugbohrungen ersetzt werden, die in der
stempelartigen Innenform 5 angeordnet sind und über die
der vorgeformte Formkörper aus der Außenform 2 entnommen
werden kann. Durch Aufheben des Vakuums kann der vorge
formte Formkörper auf einem Zwischenlager abgestellt wer
den. Da der vorgeformte Formkörper im Bereich der Form
trennebene 6 Grat aufweisen kann, ist es zweckmäßig, den
selben für die weitere Bearbeitung zu entfernen und den
Formkörper zu glätten.
Sodann wird der vorgeformte Formkörper in die Außenform
der Fig. 2 eingesetzt. Dadurch bedingt, daß die Ausspa
rung 11 der Außenform 9 im Bodenbereich der Blumenschale 1
mit der Aussparung 4 der Außenform 3 gemäß Fig. 2 vollkom
men übereinstimmt, wird der in die Außenform 9 eingesetzte
Formkörper von der Außenform 9 vollflächig abgestützt. Le
diglich der senkrecht nach oben gerichtete, umlaufende
Rand 15, der in Fig. 2 angedeutet ist, wird von der Außen
form 9 nicht mehr erfaßt bzw. abgestützt. Dies bedeutet,
daß die Außenform 9 um die Höhe dieses umlaufenden Ran
des 15 niedriger als die Außenform 2 (Fig. 1) ausgebildet
ist. Sobald sich der vorgeformte Formkörper in der Außen
form 9 mit Auswerfer 10 befindet, wird der Formstempel 12
nach unten gegen die Außenform 9 bewegt. Bei dieser Bewe
gung wird der senkrechte, umlaufende Rand 15 des vorge
formten Formkörpers nach innen gewölbt, wie dies in Fig. 2
deutlich zu erkennen ist. Wenn der Formstempel 12 an der
Außenform 9 anliegt, ist dieser Formvorgang beendet. Da
nach wird der Formstempel 12 wieder abgehoben und die
jetzt geformte Blumenschale 1 kann durch den Auswerfer 10
angehoben und abgenommen werden.
Die fertige Blumenschale 1 weist nun jetzt einen oberen,
nach innen gewölbten Rand auf, wie er bisher nur durch ein
Gießverfahren erzielt werden konnte. Während dieses Form
vorganges wird der obere Randbereich faltenfrei verdich
tet, so daß nicht nur außen, sondern auch innen eine sehr
glatte Oberfläche erreichbar ist. Die Außenform 2 und die
Innenform 5 können geringfügig konisch ausgebildet sein,
was den Entformvorgang des vorgeformten Formkörpers er
leichtert.
In Abänderung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es
grundsätzlich möglich, die stempelartige Innenform 5 der
Außenform 9 gemäß Fig. 2 zuzuordnen. Dies setzt jedoch vor
aus, daß die Innenform 5 eine entsprechende, umlaufende
Aussparung zur Bildung des senkrechten Randes 14 aufweist.
Dann kommen an der Außenform 9 wechselweise die Innen
form 5 und der Formstempel 12 zur Wirkung. Es ist vorteil
haft, wenn in die Innenform 5 und/oder in den Formstem
pel 12 mindestens ein Kanal eingearbeitet ist, über den
ein unter Druck stehendes Gas, beispielsweise Druckluft,
in die Form eingeleitet werden kann. Dies erleichtert den
Entformvorgang.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines rotationssymmetrischen,
topfartigen Formkörpers, wie Vase, Blumentopf, Blumen
schale oder dgl. aus keramischem Werkstoff, bei dem
eine vorgegebene keramische Masse in eine aus einer
schalenartigen Außenform und einer stempelartigen In
nenform bestehende Form eingefüllt und durch einen
Preßvorgang ein Formkörper hergestellt wird, der ab
seinem größten Durchmesser eine umlaufende, senkrecht
nach oben ragende Außenwandung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die senkrechte Außenwandung anschließend durch
einen Formstempel nach innen gewölbt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vorgeformte Formkörper aus der Form entnommen
und in eine zweite, die gleiche Bodenstruktur aufwei
sende, jedoch niedrigere Außenform übergeben wird, in
der die Außenwandung nach innen gewölbt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vorgeformte Formkörper vor seiner Übergabe an
die zweite Außenform geputzt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Wölbung des vorgeformten Formkörpers über
den Formstempel ein unter einem Druck stehendes Gas,
beispielsweise Druckluft, in die Form eingeleitet wird.
5. Vorrichtung zur Herstellung eines rotationssymme
trischen, topfartigen Formkörpers, wie Vase, Blumen
topf, Blumenschale oder dgl., aus keramischem Werk
stoff, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach mindestens einem der Ansprüche 1-3, bestehend
aus einer schalenartigen Außenform und einer
stempelartigen Innenform gebildeten Form mit einem
Formhohlraum, der ab seinem größten Durchmesser einen
nach oben gerichteten, ringförmigen Querschnitt auf
weist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenform (2) ein zusätzlicher Formstempel (12)
zugeordnet ist, der eine im äußeren Bereich gewölbte
Aussparung (13) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formstempel (12) einer weiteren, den vorgeform
ten Formkörper in seinem Bodenbereich abstützenden, je
doch in ihrer Höhe reduzierten Außenform (9, 10) zugeord
net ist.
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