DE4206338C2 - Schneideinrichtung für Schneidemaschinen zum Beschneiden von Papier, Pappe oder anderen stapelbaren Materialien - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schneideinrichtung für Schneide­ maschinen zum Beschneiden von Papier, Pappe oder anderen sta­ pelbaren Materialien mit mindestens einem quer zur Vorschub­ richtung des Schneidgutes im Schwingschnitt schneidenden Mes­ ser.

Das Anwendungsgebiet der Erfindung erstreckt sich sowohl auf Einmesserschneidemaschinen zum Beschneiden von Papier, Pappe o. dgl. als auch auf Dreimesserschneidemaschinen zum dreisei­ tigen Beschneiden von Buchblocks oder Broschüren o. dgl.

Bei bekannten Schneideinrichtungen der o. g. Schneidemaschinen haben sich für die Führung der Messerträger standardmäßig Gleitführungselemente, wie beispielsweise in der DE-86 29 033 U1 gezeigt, oder Lenkerführungsgetriebe für die Erzeugung der gewünschten Hub- und Senkbewegung des Messerträgers durch­ gesetzt.

Mit der Kontaktberührung des Messers mit dem Schneidgut er­ folgt der Kraftaufbau und damit die Belastung der Führungs­ elemente der Schneideinrichtung während des Schneidvorganges. Diese Lösung hat den Nachteil, daß neben dem niedrigen Wir­ kungsgrad von Gleitführungen, diese infolge der notwendigen Leichtgängigkeit der Messer, immer spielbehaftet justiert sind. Infolge der auftretenden Belastung vergrößert sich auf Grund des mit der Hub- und Senkbewegung verbundenen Gleitver­ schleißes das Spiel in den Führungen, was zu ungewollten Ver­ lagerungen der Schneideinrichtung während des Schneidprozesses führt und damit zu einem qualitätsgeminderten Schnittergebnis.

Dieses Spiel auszugleichen ist sehr aufwendig und beseitigt nicht den bereits beschriebenen spielbehafteten Ausgangszu­ stand.

Aus der EP 0 416 354 A1 ist des weiteren ein Schlitten-Mikro­ tom, bei dem zur Führung des das Schneidmesser tragenden Schlittens Linearführungen mit Rollen vorgesehen sind, be­ kannt. Mit dieser Lösung wird erreicht, daß die Schlittenfüh­ rung eine hohe Stabilität bei gleichzeitiger Leichtgängigkeit aufweist und hochgenaue Schnitte, die durch das Bedienpersonal von Hand ausgeführt werden, hergestellt werden können. Al­ lerdings ist es mit dieser Lösung nicht möglich, im Schwing­ schnitt zu arbeiten.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schneid­ einrichtung für Schneidemaschinen zum Beschneiden von Papier, Pappe oder anderen stapelbaren Materialien gemäß dem Ober­ begriff von Patentanspruch 1 so auszubilden, daß die Führung des Messerträgers verschleißarm ausgeführt ist und eine hohe Steifigkeit aufweist und daß der konstruktive und montagemäßige Auf­ wand der Schneideinrichtung bei Erhöhung der Schnittqualität verringert wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Schneideinrichtung dadurch gelöst, daß einem Messerträger der lineargetriebenen Schneideinrichtung Linear­ führungen zugeordnet sind, auf denen jeweils eine oder mehrere mit dem Maschinengestell drehgelenkig verbundene und spielfrei vorgespannte Linearwälzeinheiten wälzen, wobei die Linearfüh­ rungen den Messerträger in einem bestimmten Abstand vom Ma­ schinenkörper halten.

Vorteilhafterweise sind die Linearführungen und die Linear­ wälzeinheiten zueinander spielfrei einstellbar (Anspruch 2).

Zur Realisierung der Durchschnittsstellung sind entsprechend Anspruch 3 und 4 die Linear­ wälzeinheiten jeweils einer Seite über einen Lagerbock, der auf einem mit dem Maschinengestell verbundenen, einstellbaren Exzenterbolzen angeordnet ist.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

Eine zugehörige Zeichnung zeigt die vereinfachte schematische Darstellung einer Schneidemaschine der o. g. Gattung, mit einer Schneideinrichtung 2, 3, 4, 7 bis 9, jedoch ohne Preßein­ richtung.

Einem Maschinengestell 1, ist ein Messerträger 2, der ein Mes­ ser 4 trägt, zugeordnet.

An beiden Seiten des Messerträgers 2 befinden sich fest mit diesem verbundene Linearführungen 3, 3', die Linearwälzein­ heiten 7, 7' aufnehmen.

Die Linearwälzeinheiten 7, 7' sind über einen Lagerbock 8, 8', der durch einen Exzenterbolzen 9, 9' aufgenommen wird, mit dem Maschinengestell 1 verbunden.

Zur Realisierung der Durchschnittstellung des Messers 4, sind die Exzenterbolzen 9, 9' drehbar, mit einer nicht dargestell­ ten Justiereinrichtung mit dem Maschinengestell 1 verbunden. An einem Gelenkpunkt 10 des Messerträgers 2 greift eine Zug­ stange 6 an, die durch eine Kurbel 5 eines nicht dargestellten Antriebes angetrieben wird.

Die Wirkungsweise der Erfindung ist folgende:

Durch die gegenüber dem Maschinengestell 1 rotierende Kurbel 5 wird mittels der Zugstange 6 der Messerträger 2, mit seinem Messer 4, im Gelenkpunkt 10 angetrieben. Durch die nicht parallel zueinander angeordneten Linearführungen 3, 3' und die gestellfesten Gelenklager, bestehend aus dem Exzenterbolzen 9, 9' und den Lagerböcken 8, 8', denen die Linearwälzeinheiten 7, 7' zugeordnet sind, wird die Bewegungsrichtung der sich im Schwingschnitt bewegenden Messerträger 2 bestimmt.

Dabei werden sowohl die Linearführungen 3, 3' und die Linear­ wälzeinheiten 7, 7' als auch das Gelenklager, bestehend aus Exzenterbolzen 9, 9' und Lagerbock 8, 8', mit Vorspannung jus­ tiert. Infolge der Vorspannung und des damit nicht vorhande­ nen Spieles, wird eine hohe Schnittgenauigkeit erreicht und das akustische Laufverhalten verbessert, da Anlagewechsel des Messerträgers 2, wie bei herkömmlichen spielbehafteten Gleit­ führungen hier nicht auftreten können.

Auf Grund des hohen Wirkungsgrades von Wälzführungseinheiten wird ein Gleitverschleiß nahezu ausgeschlossen.

Ein wesentlicher Vorteil der beschriebenen Schneideinrichtung besteht in der einseitigen Lagerung des Messerträgers 2, wo­ durch der bauliche Aufwand derartiger Schneidemaschinen we­ sentlich durch Wegfall der Gleitführungselemente zur Führung des Messerträgers 2 in seiner schnittbewegungsebene, gesenkt werden kann.

Claims (4)

1. Schneideinrichtung für Schneidemaschinen zum Beschneiden von Papier, Pappe oder anderen stapelbaren Materialien, mit mindestens einem quer zur Vorschubrichtung des Schneidgutes im Schwingschnitt, schneidenden Messer, dadurch ge­ kennzeichnet, daß einem Messerträger (2) der lineargetriebenen Schneideinrichtung (2 bis 4 und 7 bis 10) Linearführungen (3) zugeordnet sind, auf denen jeweils eine oder mehrere mit dem Maschinengestell (1) drehgelen­ kig verbundene und spielfrei vorgespannte Linearwälzein­ heiten (7) wälzen, wobei die Linearführungen (3) den Messerträger (2) in einem bestimmten Abstand vom Maschi­ nenkörper (1) halten.

2. Schneideinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Linearführung (3) und die Linearwälzeinheiten (7) zueinander spielfrei einstellbar sind.

3. Schneideinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Linearwälzeinheiten (7) jeweils einer Seite über einen Lagerblock (8), der auf einem Exzenterbolzen (9) angeordnet ist, mit dem Maschi­ nengestell (1) verbunden sind.

4. Schneideinrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Exzenterbolzen (9) ein­ stellbar ist.