DE4203228C2 - Fahrzeugdach - Google Patents
FahrzeugdachInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeugdach mit wenigstens einem während der Fahrt
öffnungsfähigen Dachteil, das an in seitlich davon liegenden Dachteilen angeordnete
Führungen in Fahrzeuglängsrichtung in wenigstens eine Öffnungsposition verfahrbar ist,
gemäß dem Oberbegriff des Patenanspruchs 1.
Fahrzeugdächer der genannten Art sind in verschiedenen Varianten bekannt. Aus der DE-PS
6 39 479 ist ein aus festen Verdeckteilen lamellenartig zusammengesetztes Faltverdeck
bekannt, das zur Freigabe einer großen Dachöffnung faltenbalgartig nach hinten
zusammenschiebbar ist. Aus der DE 40 09 842 A1 ist ein aus Segeltuch gebildetes Faltdach
bekannt, das ebenfalls in einzelnen Falten zur Freigabe einer großen Dachöffnung hinten
zusammenlegbar ist. Aus der GB-PS 6 78 300 schließlich ist ein Fahrzeugdach mit einem
Verdeck aus flexiblem Material bekannt, das nach hinten zu einer Rolle aufgerollt werden
kann. Allen diesen Dächern gemeinsam ist, daß mit ihnen eine relativ große Dachöffnung
erzielbar ist, die jedoch nicht annähernd so groß ist, wie bei ebenfalls bekannten Cabriolets
mit vollkommen nach hinten ablegbaren Stoffverdecken.
Solche Cabriolets haben dagegen den Nachteil, daß sie in puncto Sicherheit,
Witterungsbeständigkeit und Lebensdauer gegenüber einer geschlossenen Limousine klar
im Nachteil sind und zudem eine aufwendige Mechanik für die Öffnung benötigen.
Aus der DE 88 05 896 U1 ist ein Fahrzeugdach bekannt, bei dem ein vorderes Dachteil in
ein hinteres zumindest zeitweise feststehendes Dachteil einschiebbar ist, welches
anschließend in einem weiteren Zwischenschritt durch Absenken des hinteren Dachteils in
ein cabrioähnliches Fahrzeug verwandelt werden kann. Bei diesem Dach sind keine
seitlichen Dachteile vorgesehen, die ein stufenloses Öffnen des vorderen Dachteils
ermöglichen und die eine Umwandlung des Daches während der Fahrt erlauben würden.
Nachteilig ist ferner, daß die Dachteile dort nicht in einen Stauraum verfahrbar sind,
sondern daß dabei der Raum für die hinteren Passagiere vollständig verlorengeht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeugdach bereitzustellen, das mit
relativ einfachen Mitteln die Vorteile einer geschlossenen Limousine mit denen eines
Cabriolets vereinigt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Dadurch, daß ein herkömmliches, eine große Dachöffnung gestattendes
öffnungsfähiges Dachteil vorgesehen ist, das sowohl separat in verschiedene
Öffnungspositionen verfahrbar als auch mit dem umgebenden seitlichen Dachteil und
hinteren Dachteil gemeinsam in einen Stauraum verfahrbar ist, ist eine mehrstufige
Verwandlung von einer geschlossenen Limousine zu einem Cabriolet während der Fahrt
problemlos möglich.
Als öffnungsfähiges Dachteil eignen sich besonders ein Faltdach, ein Rollodach oder ein
Lamellendach, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, da bei diesen bei
geringem Stauvolumen eine relativ große Dachöffnung möglich ist, die auch bei ganz nach
hinten verfahrenem festen Dach ein Sitzen auf der Rückbank erlaubt.
Für die Stabilität des Fahrzeugdaches bei aufgestelltem hinterem und seitlichen Dachteil
ist es vorteilhaft, wenn das hintere Dachteil mit den seitlichen Dachteilen und den
seitlichen tragenden Säulen (B- und C-Säule) einen Überrollkäfig bildet.
Eine besonders einfache Art des Verfahrens des festen Daches in den hinteren Stauraum
ergibt sich dadurch, daß die B-Säule und die C-Säule mit oberen Gelenkpunkten am
seitlichen Dachteil bzw. am hinteren Dachteil befestigt sind und mit diesen ein Viergelenk
bildet, das mit unteren Gelenken am Fahrzeugunterteil schwenkbar angelenkt ist.
Für die seitliche Sicht bei aufgestelltem festem Dach ist es vorteilhaft, daß die B-Säulen
sichelförmig nach hinten gekrümmt sind und bei stehendem Viergelenk hintere
Seitenfenster umgeben.
Eine günstige Anordnung eines das Viergelenk schwenkenden Antriebes gibt sich, wenn
der Antrieb an der B-Säule angelenkt ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Antrieb bei
einer sichelförmigen Ausgestaltung der B-Säulen an deren unteren bei stehendem
Viergelenk etwa waagerecht liegenden Teil angelenkt ist. Er kann dann bei günstiger
Krafteinleitung in den Seitenwänden des Fahrzeugunterteiles rechts und links der hinteren
Sitzbank untergebracht werden.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Fahrzeugdach mit aufgestelltem festen Dachteil und geöffnetem Faltdach,
Fig. 2 ein Fahrzeugdach gemäß Fig. 1 mit sich absenkender Heckscheibe,
Fig. 3 ein Fahrzeugdach mit vollständig nach hinten abgelegtem festen Dach.
Ein in Fig. 1 dargestelltes Fahrzeugdach setzt sich aus einem oberhalb einer Frontscheibe
1 verlaufenden vorderen Querholm, mit diesem verriegelbare seitliche Dachteile 4, sowie
ein mit den seitlichen Dachteilen 4 fest verbundenes hinteres Dachteil 5 zusammen. Die
seitlichen Dachteile 4 weisen Führungen für ein öffnungsfähiges Dachteil 3 auf, das im
Ausführungsbeispiel als Faltdach ausgebildet ist. Die seitlichen Dachteile 4 und das hintere
Dachteil 5 werden von B-Säulen 6 und C-Säulen 9 getragen. Die sichelförmig gekrümmten
B-Säulen 6 sind mit oberen Gelenken 7 an den seitlichen Dachteilen 4 und mit unteren
Gelenken 8 am Fahrzeugunterteil schwenkbar befestigt.
Die C-Säulen 9 sind mit oberen Gelenken 10 am hinteren Dachteil 5 und mit unteren
Gelenken 11 am Fahrzeugunterteil schwenkbar befestigt. Die sichelförmig nach hinten
gekrümmten B-Säulen 6 umgeben dabei hintere Seitenfenster 13.
An das hintere Dachteil 5 schließt sich nach hinten eine Heckscheibe 12 an, die mit ihrer
Unterkante an eine Verdeckkastenabdeckung 14 schwenkbar angelenkt ist. Zwischen der
Heckscheibe 12 und den C-Säulen 9 sind faltbare Seitenteile 15 aus einem flexiblen
Material angeordnet. Die Heckscheibe 12 ist nahe ihrer Oberkante zu beiden Seiten mit
nicht dargestellten Gleitschuhen in an den C-Säulen 9 angeordneten Führungen gelagert.
Im hinteren Dachteil ist ein Antrieb 16 für das öffnungsfähige Dachteil 3 angeordnet,
mittels dem das Faltdach von einer vollständig geschlossenen Position bis in die in Fig. 1
dargestellte vollständig geöffnete Position mit beliebigen Zwischenstellungen motorisch
verfahrbar ist.
Die Verdeckkastenabdeckung 14 und die Heckscheibe 12 sind mittels eines im hinteren
Fahrzeugteil angeordneten Antriebes 17 verfahrbar. Dabei wird die ursprünglich
annähernd horizontal liegende Verdeckkastenabdeckung 14 in ihrer Endlage in eine
annähernd vertikale Lage nach unten geklappt und die Heckscheibe 12 fährt entlang der
Führungen in den C-Säulen 9 nach unten und liegt in ihrer Endlage annähernd horizontal
am Boden des Stauraumes 20.
Die hinteren Seitenfenster 13 sind mittels eines Antriebes 18 um eine nahe ihrer vorderen
unteren Ecke gelegene Schwenkachse nach unten schwenkbar.
Die B-Säulen 6 bilden mit den seitlichen Dachteilen 4 und dem hinteren Dachteil 5
gemeinsam mit den C-Säulen 9 ein Viergelenk, das um die unteren Gelenke 8 der B-
Säulen 6 bzw. 11 der C-Säulen 9 nach hinten schwenkbar ist. Die Verschwenkung erfolgt
mittels eines Antriebes 19, der im Fahrzeugunterteil seitlich der Rückbank angeordnet ist.
Der Antrieb 19 ist als Hydraulikzylinder ausgebildet, es sind aber auch Pneumatikzylinder
oder Elektromotoren denkbar. Die Krafteinleitung des Hydraulikzylinders erfolgt im
Anlenkpunkt am unteren etwa horizontal liegenden Zweig der B-Säule 6.
Im vorderen Querholm 2 ist ein weiterer Antrieb 21 vorgesehen, der zur Verriegelung und
Entriegelung der seitlichen Dachteile 4 mit dem vorderen Querholm 2 dient.
In Fig. 1 ist das öffnungsfähige Dachteil 3 (Faltdach) von seiner geschlossenen Lage in die
vollständig geöffnete Lage verfahren. Die seitlichen Dachteile 4 sind mit dem vorderen
Querholm 2 verriegelt und bilden mit dem hinteren Dachteil 5 und den B- und C-Säulen 6
bzw. 9 einen massiven Überrollkäfig. In diesem Stadium weist das Fahrzeug annähernd die
Eigenschaften einer geschlossenen, nur mit einem öffnungsfähigen Dachteil versehenen
Limousine auf.
In Fig. 2 ist der Beginn der Absenkbewegung der Heckscheibe 12 und der
Verdeckkastenabdeckung 14 dargestellt. Diese Bewegung erfolgt mittels des Antriebes 17
der in Fig. 2 nicht dargestellt ist. Die Absenkung der Heckscheibe 12 endet, wenn deren
Oberkante längs der an den C-Säulen 9 angeordneten Führungen bis zum unteren Gelenk
11 heruntergefahren ist. In dieser Zwischenposition ist eine gegenüber dem Zustand in Fig. 1
nochmal wesentlich verbesserte Durchlüftungswirkung im Fahrzeug gegeben, wobei der
massive Überrollkäfig nach wie vor aufrechterhalten ist.
In Fig. 3 wurden die hinteren Seitenfenster 13 mittels des Antriebes 18 nach unten
geschwenkt. Sie werden dort in den Seitenwänden des Fahrzeugunterteiles aufgenommen.
Außerdem wurden die vorderen Seitenscheiben zumindestens teilweise abgesenkt. Mittels
des Antriebes 21 wurde die Verriegelung der seitlichen Dachteile 4 mit dem vorderen
Querholm 2 aufgehoben und durch Betätigung des Antriebs 19 wird das Viergelenk aus B-
Säulen 6, C-Säulen 9 und festen Dachteilen 4 und 5 um die unteren Gelenke 8 und 11 nach
hinten geschwenkt und im Stauraum 20 abgelegt. Der Stauraum 20 ist als flache U-förmige
Vertiefung ausgebildet, die sich um die hintere Sitzbank erstreckt. An seinem Boden liegt
die abgesenkte Heckscheibe 12; nach hinten wird er durch die Verdeckkastenabdeckung 14
begrenzt. Die seitlichen Dachteile 4 und das hintere Dachteil 5 werden voll von dem
Stauraum 20 aufgenommen. Das öffnungsfähige Dachteil 3 schaut mit seinen
Verdeckfalten etwas über die Gürtellinie des Fahrzeugs hinaus, so daß im voll geöffneten
Zustand optisch der Eindruck eines Vollcabriolets entsteht.
Statt des Faltverdeckes können ebenso aufrollbare Planenverdecke oder aus
Festelementen gebildete, übereinander packbare Dachlamellen für das öffnungsfähige
Dachteil 3 verwendet werden.
Das erfindungsgemäß ausgebildete Fahrzeugdach vereint auf hervorragende Weise die Vorzüge einer
mit einem öffnungsfähigen Dachteil versehenen Limousine mit denen eines Cabrios wobei
die im Ausführungsbeispiel gezeigte Mechanik in Form eines Viergelenkes eine sehr
einfache Konstruktion ermöglicht.
Claims (18)
1. Fahrzeugdach mit wenigstens einem während der Fahrt öffnungsfähigen vorderen Dachteil
(3), das an in seitlich davon liegenden Dachteilen (4) angeordneten Führungen in
Fahrzeuglängsrichtung in wenigstens eine Öffnungsposition verfahrbar ist, und mit
einem hinteren Dachteil (5), an dem die seitlichen Dachteile (4) befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß das seitliche und das hintere Dachteil (4 bzw. 5)
gemeinsam mit dem öffnungsfähigen Dachteil (3) zur Freigabe einer cabrioartigen
Dachöffnung in einen Stauraum (20) im hinteren Teil des Fahrzeuges verfahrbar
sind.
2. Fahrzeugdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das öffnungsfähige
Dachteil (3) ein Faltdach ist.
3. Fahrzeugdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das öffnungsfähige
Dachteil (3) ein Rollodach ist.
4. Fahrzeugdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das öffnungsfähige
Dachteil (3) ein Lamellendach ist.
5. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das hintere Dachteil (5) gemeinsam mit den seitlichen
Dachteilen (4) und den seitlichen tragenden Säulen (B-Säule 6 und C-Säule 9) der Fahrzeugkarosserie einen
Überrollkäfig bildet.
6. Fahrzeugdach nach Patentanspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die B-Säule (6) und die C-Säule (9) mit oberen
Gelenkpunkten (7 bzw. 10) am seitlichen Dachteil (4) bzw. am hinteren Dachteil
(5) befestigt sind und mit diesen ein Viergelenk bildet, das mit unteren Gelenken (8
bzw. 11) am Fahrzeugunterteil schwenkbar angelenkt ist.
7. Fahrzeugdach nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Viergelenk mittels eines Antriebs (19)
um die unteren Gelenke (8 bzw. 11) schwenkbar ist.
8. Fahrzeugdach nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die B-Säulen (6) sichelförmig nach
hinten gekrümmt sind und bei stehendem Überrollkäfig hintere Seitenfenster (13)
umgeben.
9. Fahrzeugdach nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (19) an der B-Säule (6)
angelenkt ist.
10. Fahrzeugdach nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (19) am unteren, bei
stehendem Überrollkäfig etwa waagerechten Teil der B-Säule (6) angelenkt ist.
11. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß am hinteren Dachteil (5) eine Heckscheibe (12) lösbar
angeordnet ist.
12. Fahrzeugdach nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Heckscheibe (12) mittels eines
Antriebes (17) in den Stauraum (20) verfahrbar ist.
13. Fahrzeugdach nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die C-Säulen (9) Führungen für nahe der
Oberkante der Heckscheibe (12) seitlich angeordnete Gleitstücke aufweisen.
14. Fahrzeugdach nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Heckscheibe (12) und C-Säulen (9) faltbare Seitenteile (15) angeordnet sind.
15. Fahrzeugdach nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die hinteren Seitenfenster (13) mittels
eines Antriebes (18) um eine etwa in Höhe ihrer vorderen unteren Ecke liegende
Achse schwenkbar sind.
16. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stauraum
(20) in Form einer in der Draufsicht die hintere Sitzbank U-förmig umgebenden
Vertiefung ausgebildet ist.
17. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen
Dachteile (4) mit einem vorderen Querholm (2) verriegelbar sind.
18. Fahrzeugdach nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung und Entriegelung der
seitlichen Dachteile (4) mittels eines im vorderen Querholm (2) angeordneten
Antriebes (21) erfolgt.
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ID=6450983
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