DE4202316A1 - Verfahren und vorrichtung zur behandlung, insbesondere zur einfaerbung von gewebekettfaeden - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur behandlung, insbesondere zur einfaerbung von gewebekettfaedenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Behandlung, insbesondere zur Einfärbung von Gewebekettfäden,
bei welchem die Kettfäden in rohem (weißem) Zustand ein soge
nanntes Schlichtebad durchlaufen, welches die Kettfäden ver
steift und verschleißfester macht, worauf die Verwebung der
so behandelten Kettfäden erfolgt und das auf diese Weise er
zeugte Textil eingefärbt wird.
Nachteilig bei diesem bekannten Verfahren ist es, daß durch
die spätere Einfärbung der Kettfäden nach Herstellung des
Gewebes bei der Weißweberei der Zeitaufwand für die Herstellung
des fertigen Produktes relativ groß ist, da gesonderte Arbeits
gänge anfallen, die mit Zwischenlagerungen, Zwischentrocknungen
und dergleichen verbunden sind, was zu einer Verteuerung der
Herstellung derartiger Gewebe führt.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit welchem es möglich
ist, diese Kosten drastisch zu verringern.
Erfindungsgemäß ist zur Lösung dieser Aufgabe vorgesehen, daß
unbehandelte Kettfäden im rohen (weißen) Zustand in einem
einzigen Arbeitsgang im Durchlaufverfahren wenigstens ein
die Schlichtemasse enthaltendes Bad durchlaufen, wobei neben
der Schlichte in dem Bad die aufzubringenden Farben in Form
von dickflüssigem Material bzw. in pastösem Zustand vorliegen.
Mit diesem Verfahren wird erreicht, daß die spätere Einfärbung
an entfernt liegender dritter Stelle entfällt, vielmehr werden
die Kettfäden im Durchlauf in einer einzigen Vorrichtung und
in einem einzigen Arbeitsgang gleichzeitig mit Schlichte und
mit Farbe versehen.
Dies bedeutet, daß der gesamte Arbeitsgang zur Herstellung
eingefärbter und geschlichteter Kettfäden in sehr viel kürzerer
Zeit vor sich geht als bei dem bekannten Verfahren.
Überraschenderweise hat sich nämlich gezeigt, daß trotz der
Beibehaltung der Durchlaufgeschwindigkeit des bekannten Ver
fahrens von etwa 23 m/Min. ein einwandfreier Farbauftrag er
reichbar ist. Dies gilt insbesondere auch, wenn die Farbe
nicht in Form von Farbflotte, sondern, wie oben ausgeführt,
in Form von einem dickflüssigen Medium bzw. im pastösen Zustand
in den Farbmagazinen vorliegt.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aber auch in Anwendung auf die vorherige Einfärbung der Kett
fäden an einem anderen Ort bei der Buntweberei, weil auch hier
sämtliche Arbeitsgänge in Form von Zwischenlagerungen, Zwischen
trocknungen und dergleichen in Fortfall kommen können.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist zweckmäßigerweiße wenigstens ein Trog vorge
sehen, der das die Schlichtemassen und die dickflüssige Farbe
enthaltende Bad aufnimmt und durch den die zu behandelnden
Kettfäden mittels Rollentransport geführt werden.
Es ist aber auch möglich, daß unmittelbar hintereinander ein
Trog für die Schlichte und ein Trog für die Farbe angeordnet
sind, wobei aber ebenfalls Schlichte und Farbe im Durchlauf in
einem einzigen Arbeitsgang aufgetragen werden.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Trog bzw. die Tröge
im Arbeitsdurchlauf unmittelbar vor einer Trocknungskammer ange
ordnet sind, in welcher die mit Schlichte und Farbe versehenen
Kettfäden einer Trocknung unterworfen werden. Diese Anordnung
schafft die Möglichkeit, nach der eigentlichen Trocknungskammer
die eingefärbten Kettfäden weiter zu behandeln, insbesondere
zu bedrucken und zu beschichten, und zwar in Form einer
Naß-in-Naßbearbeitung, was nur für Farben oder Beschichtungen
in Form von Dispersionsüberzügen machbar ist. Die erfindungs
gemäße Anordnung schafft aber weiter die Möglichkeit, unmittel
bar nach der eigentlichen Trocknungskammer im Durchlauf eine
weitere Druckvorrichtung vorzusehen, mit welcher eine Beschich
tung der Kettfäden durch Farbe, Lacke und Dispersionen oder
dergleichen nach dem Trocknungsvorgang möglich ist.
In diesem Fall kann die Druckvorrichtung einen Farbaufnahme
kasten enthalten, aus dem die Oberflächen von Druckwalzen mit
Farbe versehen werden. Die Druckwalzen können gegen eine Auf
lagefläche unter Zwischenschaltung der Kettfäden gedrückt
werden, wobei diese Auflagefläche eine Unterwalze sein kann.
Insbesondere ist es bei dieser Anordnung möglich, den Ober
flächen der Unterwalzen ein Profil zu geben, daß zu ver
schiedenen spezifischen Drücken auf die Kettfäden an ver
schiedenen Stellen der Walze führt.
Es ist vorteilhaft, wenn die in einem Vorratsbehälter ent
haltene und in den oder die Tröge übertragbare aus Schlichte
und Farbe gebildete Emulsion in einem fließfähigen Zustand ge
halten wird, wozu zweckmäßigerweise wenigstens ein Rührwerk
vorgesehen ist, das in die Masse eingreift. Entsprechendes gilt
für die Farbbehälter.
Je nach den vorliegenden Anforderungen können die Rührwerke
so eingestellt sein, daß nicht die gesamte Masse verrührt wird,
sondern daß nur eine Teilverrührung erfolgt, so daß sich Mar
morierungsadern oder -spuren bilden, die auf die Kettfäden
übertragen werden. Auf diese Weise ergeben sich entsprechende
Muster auf den fertigen Textilien, die im übrigen dadurch
weiter beeinflußbar sind, daß durch Bürsten oder dergleichen
in an sich bekannter Weise die fertig eingefärbten Kettfäden
nachträglich behandelt werden.
Den Trögen kann die jeweilige Farbe aus Farbmagazinen zugeführt
werden, die mit einer Rücklaufleitung mit einer Pumpe versehen
sind, um in den Trögen enthaltene unverbrauchte Farbe in die
Farbmagazine zurückzuführen, so daß es möglich ist, die Farbe
nahezu vollständig aufzubrauchen.
Die Einfärbung im Naß-in-Naßverfahren ist zweckmäßig.
Auf diese Weise können die in den Kettfäden noch enthaltenden
überschüssigen Farben seitlich herausgequetscht werden und
Nachbarregionen erreichen, so daß es zu einer weiteren Beein
flussung der Farbmuster kommt.
Die Bürstenbehandlung kann sowohl vor als auch hinter der
Trocknungskammer erfolgen, vor der Trocknungskammer aber nur
dann, wenn zuvor die Einfärbung erfolgt ist.
An die Zuleitungen für die Schlichtemassen kann wenigstens
ein Farbmagazin angeschlossen sein, in dem angedickte Farb
pigmentteige der Schlichtemasse steuerbar zugeführt werden.
Die Farbrezepturen können so gewählt werden, daß die gewünschten
Farbmengen in gleicher Zeit aufziehen oder an den Kettfäden
teilweise oder vollständig haften, obwohl die Schlichtemassen
in voller Produktionsgeschwindigkeit - wie oben erläutert -
aufgetragen werden. Die Rezepturen können so gesteuert werden,
daß zwischen Farbüberschüssen und Farbunterdeckungen gewählt
werden kann. Farbüberschüsse können z. B. dazu dienen, daß nach
einem speziellen Entschlichtungsprozeß die Schußfäden bereits
mit eingefärbt werden.
Es ist möglich, die zunächst getrennt ankommenden Kett
fäden auch in verschiedenen Farben durch getrennt geführte
Schlichtebehälter mit einzufärben.
Es ist weiter möglich, einen geschlossenen, über ein oder
mehrere Farbmagazine geführten Farbkreislauf vorzusehen,
wodurch es möglich wird, die Farben bei laufenden Kett
fäden zu verändern, so daß ein Stand- oder Anlaufverlust
vermieden wird.
Durch die geschlossenen Farbkreisläufe ist es gewährleistet,
daß das eingesetzte Material fast vollständig verbraucht wird
und damit im Produktionsprozeß keine zusätzlichen Entsorgungs
anteile entstehen.
Unmittelbar in Arbeitsrichtung der Trocknungskammer können
durch Naß-in-Naß-Bedruckung Farbdruck- oder Farbstruktureffekte
durch synchron laufende Farb- oder Auftragswerke auf den Kett
garnen erzielt werden, die in der mittels einer Feuchtigkeits
messung gesteuerten Trocknungskammer einstellbar getrocknet
werden können. Außerdem können durch die Einwirkung von mit
laufenden zusätzlichen Schwamm-, Glätte und Bürstenwalzen
weitere Garnveränderungen und -effekte erzielt werden.
Weiter kann das sortiert ankommende Kettgarn unmittelbar nach
Austritt aus der Trocknungskammer über ein weiteres synchron
laufendes Farb- oder Auftragswerk bearbeitet werden. Da an
dieser Stelle bereits alle Kettfäden sortiert sind und darüber
hinaus heiß austreten, kann der gesamte Kettsatz mit Motiven
beliebiger Art bedruckt, beschichtet oder bearbeitet werden.
Durch Bedrucken oder Beschichten dieser heißen Kettfäden ent
steht ein neuartiges Reaktionsverhalten zwischen dem Druck-
und Beschichtungsmaterial und den Kettfäden.
Dies wird durch das wechselweise Austreten der Kettfäden an
der Gewebeober- oder -unterseite unterstützt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen in der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung und in
Ansicht eine Ausführungeform der Gesamt
anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 2 zeigt in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab
in Ansicht und in schematischer Darstellung
eine Ausführungsform desjenigen Teiles der
Vorrichtung, in welchem die Beschichtung und
Einfärbung der Kettfäden erfolgt.
Fig. 3 zeigt in Ansicht in schematischer und
gegenüber Fig. 1 vergrößerter Darstellung
denjenigen Teil der Vorrichtung, in welchem
eine zusätzliche Bedruckung oder Beschichtung
der Kettfäden erfolgt.
In allen Darstellungen laufen die Kettfäden durch die Vorrichtung
in Richtung des Pfeiles 1, also von links nach rechts in der
dortigen Darstellung.
Die zunächst noch unbehandelten Kettfäden sind auf Spulen oder
dergleichen 2 aufgewickelt und durchlaufen Vereinzelungs- und
Sortiervorrichtungen 3. Im Anschluß daran ist eine Trockungs
kammer 4 vorgesehen, deren Gehäuse mit 5 bezeichnet ist, wobei
das Gehäuse 5 aus Gründen der Energieersparnis bereits den
Vorrichtungsteil gemäß Fig. 2 mit umfaßt, in welchem beim dar
gestellten Ausführungsbeispiel zwei hintereinander angeordnete
Tröge 6 zur Beschichtung in der beschriebenen Weise vorgesehen
sind. Dieser Vorrichtungsteil ist mit 7 bezeichnet (vgl. auch
Fig. 2).
Da die Kettfäden in dem die Spule 2 enthaltenden Vorraum 8
bereits nach Ober- und Unterfäden getrennt werden, ist es
möglich, wie in Fig. 1 wiedergegeben, den Kettfäden verschie
dene Tröge 6 zuzuordnen, die dann auch mit unterschiedlichen
Schlichtemassen,insbesondere aber mit unterschiedlichen Farb
massen gefüllt sein können.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel werden zunächst die
Unterfäden 10 und daran anschließend die Oberfäden 9 beschichtet.
Die so beschichteten und eingefärbten Kettfäden gelangen über
Rollen 11 und 12, die vorzugsweise beheizt sein können, in den
eigentlichen Trocknungsraum 4, wo ihre Trocknung vollendet wird.
Da der Trocknungsraum 4 ebenso wie die mit Heizrollen versehenen
Räume 13 und 14 derselben Luftheizung unterliegt (wobei in dem
Trocknungsraum, also innerhalb des Gehäuses 5, eine Temperatur
von etwa 140°C erzeugt wird), findet in den Räumen 13 und 14
eine Vortrocknung statt, die im Raum 4 vollendet wird, so daß
die getrockneten Fäden heiß in Richtung des Pfeiles 15 aus der
Trocknungskammer austreten.
In Arbeitsrichtung nach der Trocknungskammer schließt dann der
Vorrichtungsteil 16 gemäß Fig. 3 an, welcher sich im Raum 17
befindet. Diesen Raum verlassen die beschichteten und einge
färbten Kettfäden in Richtung des Pfeiles 18, wobei sie, wie
dargestellt, nach Ober- und Unterfäden getrennt sind, um so -
also sortiert - auf einen Kettbaum 19 oder dergleichen auf
gewickelt zu werden. Der Kettbaum 19 dreht sich hierzu in
Richtung des Pfeiles 20.
Wie oben dargelegt, ist die Trocknungskammer 5 mit einer
Luftheizung 21 versehen, deren Heizkörper mit 22 bezeichnet
ist. Das Rohrsystem der Heizung 21 ist mit Heiß- oder Warm
luftaustrittstutzen 23 und 24 versehen, durch die die aufge
heizte Luft dem Raum 17 sowie den Räumen 25 und 26 zugeführt
wird, wobei über letztere auch die Vortrocknungsräume 13 und
14 beheizt werden.
Gemäß Fig. 2 sind in den Räumen 25 und 26 die in Fig. 2 wieder
gegebenen Vorrichtungsteile enthalten, die einen ein Gemisch
oder eine Emulsion aus den Schlichtemassen und den dick
flüssigen Farben enthaltenden Trog 6 aufweisen, durch welchen
die Kettfäden 9 und 10 mittels Rollen 27 und 28 (vgl. auch
Fig. 2) geführt werden. Der Trog 6 steht über ein Leitungs
system 29 mit den Abläufen 30 von einzelnen Farbbehältern 31
und 32 in Verbindung, wobei die Ausläufe 30 durch Ventile 33
verschließbar sind. Ober eine Rückführungsleitung 34, die von
wenigstens einer Pumpe 35 beaufschlagt wird, wird unverbrauchtes
Material den Farbbehältern 32 wieder zugeführt, und zwar so
lange, bis die Farbmasse verbraucht ist.
Die einzelnen Farbbehälter 35 sind mit Rührwerken 36 versehen,
welche die dickflüssigen bzw. pastösen Farbmassen in den Farb
behältern 32 in einem fließfähigen Zustand halten.
In einem größeren Behälter 37 ist ein Vorrat an Schlichtemasse
enthalten, wobei auch dieser Behälter mit einem Rührwerk 38
versehen ist, dessen Antriebsmotor mit 39 bezeichnet ist,
ebenso wie die Motoren der Rührwerke 36 nach Fig. 2.
Der Schlichtebehälter 37 weist ebenfalls einen Ablaufstutzen 40
mit einem Absperrventil 41 auf, welches in einer Leitung 42
angeordnet ist, die zu einer Pumpe 43 führt, mit welcher die
Schlichtemasse nach oben in Richtung des Pfeiles 44 in den
Trog 6 hineingepumpt wird. Über eine Verbindungsleitung 44
steht der Behälter 37 mit den Abläufen 30 der Farbbehälter 32
in Verbindung, wobei auch diese Leitung ein Absperrventil 45
aufweist. Auf diese Weise kann die in den Farbbehältern 32 ent
haltende Farbe in unterschiedlichen Mengen, in unterschiedlichen
Zusammensetzungen und gegebenenfalls auch in unterschiedlicher
Konsistenz in den Schlichtemassenbehälter 37 eingeleitet wer
den.
Fig. 3 zeigt denjenigen Vorrichtungsteil, der in den Raum 17
gemäß Fig. 1 gehört und gewissermaßen der Nachbearbeitung der
behandelten Kettfäden dient. Wie aus Fig. 3 hervorgeht, können
in diesem Nachbehandlungsteil zusätzliche Bedruckungen in Naß
verfahren aufgebracht werden, was durch synchron mitlaufende
Farb- oder Auftragswerke 46 geschehen kann. Außerdem können
zusätzlich Glättewalzen 47, Schwammwalzen 48 und Bürsten
walzen 49 mitlaufen, um weitere Garnveränderungen und -effekte
zu erzielen.
Die über ein Zuleitungssystem 50 aufzutragenden Farbmassen
werden hier aber nur auf die Oberflächen der Walzen von oben
mittels Zufuhrstutzen 51 aufgetragen; eine Badbehandlung, wie
im zuvor beschriebenen Abschnitt, kommt für diese Nachbehand
lung nicht in Betracht.
An der Austrittsstelle (vgl. Pfeil 18 gem. Fig. 1) sind die
Kettfäden 9 und 10 so heiß, daß der gesamte Kettsatz mit Motiven
beliebiger Art bedruckt, beschichtet oder bearbeitet werden kann.
Zu diesem Zweck kann, wie in Fig. 1 dargestellt, über ein weiteres
synchron laufendes Farb- oder Auftragswerk 52 (vgl. Fig. 1) Farbe
aufgebracht und zugleich durch den Kontakt mit den heißen Kett
fäden getrocknet werden. Durch das Bedrucken oder Beschichten
dieser heißen Kettfäden entsteht ein neuartiges Reaktions
verhalten zwischen dem Druck- und Beschichtungsmaterial und
den Kettfäden.
Claims (20)
1. Verfahren zur Behandlung, insbesondere zur Einfärbung von
Gewebekettfäden, bei welchem die Kettfäden in rohem (weißen)
Zustand ein sogenanntes Schlichtebad durchlaufen, welches
die Kettfäden versteift und verschleißfester macht, worauf
die Verwebung der so behandelten Kettfäden erfolgt und das
auf diese Weise erzeugte Textil eingefärbt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß unbehandelte Kettfäden im rohen (weißen)
Zustand in einem einzigen Arbeitsgang im Durchlaufverfahren
wenigstens ein die Schlichtemasse enthaltendes Bad durch
laufen, wobei neben der Schlichte in dem Bad die aufzu
bringenden Farben in Form von dickflüssigem Material bzw.
in pastösem Zustand vorliegen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
mit einem Schlichtebad, welches die Kettfäden im rohen (weißen)
Zustand durchlaufen, welches die Kettfäden versteift und ver
schleißfester macht, dadurch gekennzeichnet, daß ein die
Schlichtemasse und die Farbe enthaltender Trog (6) vorge
sehen ist, welcher von den Kettfäden (9, 10) durchlaufen
wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
mit einem Schlichtebad, welches die Kettfäden im rohen (weißen)
Zustand durchlaufen, welches die Kettfäden versteift und ver
schleißfester macht, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar
hintereinander ein Trog (6) für die Schlichte und ein Trog (6)
für die Farbe angeordnet sind, wobei Schlichte und Farbe im
Durchlauf in einem einzigen Arbeitsgang aufgetragen werden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Trog (6) bzw. die Tröge im Arbeitsdurchlauf
unmittelbar vor einer Trocknungskammer (5) oder in deren vor
deren Bereich angeordnet sind, wobei in der Trocknungskammer (5)
die mit Schlichte und Farbe versehenen Kettfäden (9, 10)
einer Trocknung unterliegen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die eingefärbten und geschlichteten Kettfäden (9, 10) nach
der eigentlichen Trocknungskammer (4) weiter behandelt,
insbesondere bedruckt und/oder beschichtet werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei der Weiterbehandlung um eine Naß-in-Naßbearbeitung
handelt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar nach der eigentlichen Trocknungskammer (4)
im Durchlauf eine weitere Druckvorrichtung (52) vorgesehen
ist, mit welcher eine Beschichtung der Kettfäden durch
Farbe, Lacke und Dispersionen oder dergleichen möglich
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckvorrichtung (52) einen Farbaufnahmekasten enthält,
aus dem über Zufuhrstutzen (51) die Oberflächen von Druck
walzen (47, 48, 49) mit Farbe versehen werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckwalzen (47, 48, 49) gegen eine Auflagefläche unter
Zwischenschaltung der Kettfäden (9, 10) gedrückt werden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auflagefläche durch die Oberfläche einer Unterwalze (46)
gebildet wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberflächen der Unterwalzen (46) mit einem Profil ver
sehen sind, welches zu verschiedenen Druckmustern führt.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die in einem Vorratsbehälter (37) ent
haltene und in den oder die Tröge (6) übertragbare aus
Schlichte und Farbe gebildete Emulsion in einem fließfähigen
Zustand gehalten wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
für den Vorratsbehälter (37) wenigstens ein Rührwerk (38)
vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die in Farbbehältern (32) enthaltenen
dickflüssigen bzw. pastösen Farben durch wenigstens ein
Rührwerk (36) in einem fließfähigen Zustand gehalten werden.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rührwerke (38) so einstellbar sind,
daß nicht die gesamte Masse in dem Behälter (37) verrührt
wird.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Teilverrührung erfolgt, so daß sich Marmorierungs
adern oder -spuren bilden, die auf die Kettfäden (9, 10)
übertragen werden.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Trog oder den Trögen (6)
die jeweilige Farbe aus Farbmagazinen mit Farbbehältern (32)
zugeführt wird, die mit einer Rücklaufleitung (34) mit einer
Pumpe (35) versehen sind, um unverbrauchte Farbe und Schlichte
in die Farbbehälter (32) zurückzuführen.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein nach der Trocknungskammer (4,5)
angeordnetes Vorrichtungsteil für eine Nachbehandlung der
noch heißen Kettfäden durch mitlaufende Glätte-, Schwamm-
und Bürstenwalzen (47, 48, 49) vorgesehen ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nachbehandlung mittels der Zusatzwalzen (47, 48, 49)
sowohl vor als auch hinter der Trocknungskammer (4, 5)
erfolgt.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Trocknungsgrad in der
Trocknungskammer (4, 5) meßbar ist und zur Steuerung der
Nachbehandlung herangezogen wird.
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