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Fangvorrichtung für die Treibplatte knalloser Schußwaffen. Gegenstand
der Erfindung bildet eine Fangvorrichtung für die Treil-platte knalloser SchuBwaffen,
bei welcher die Treibplatte in an sich bekannter Weise nach Zurücklegung ihres Arbeitsweges
unter Vernichtung ihrer Bewegungsenergie abgebren-ist wird. Die Erfindung bezweckt,
bei einer einfachen Bauart der Fangvorrichtung ein rasches und absolut verläßliches
Auffangen der Treibplatte zu gewährleisten. Der Erfindung gemäß wird dies dadurch
erreicht, daß Teile der die Treibplatte abbremsenden Abbremsvorrichtung derart ausgebildet
sind, daß sie vor oder während der Treibplattenabbremsung eine die abzubremsende
Bewegungsenergie der Treibplatte ganz oder teilweise vernichtende Deforination erleiden.
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In der Zeichnung sind sieben Ausführungsbeispiele desErfindungsgegenstandes
inLängsschnitten veranschaulicht. i stellt bei allen
Ausführungsbeispielen
den Lauf und 2 die Treibplatte der Schußwaffe dar. An einer geeigneten Stelle des
Laufes, zweckmäßig im Bereiche seiner Mündung, ist die Bremsvorrichtung x der Fangvorrichtung
angeordnet. Teile der Bremsvorrichtung x sind der Erfindung gemäß derart ausgebildet,
.daß sie vor oder während der Treibplattenabbremsung eine die abzubremsende Bewegungsenergie
der Treibplatte ganz oder teilweise vernichtende Deformation erleiden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. i besteht die Bremsvorrichtung
x aus der Treibplatte 2 und einer im Bereiche der Laufmündung vorgesehenen Laufverengung
5, die in einem auf der Laufmündung aufgesetzten Fortsatz angeordnet ist. An die
Laufverengung 5 schließt sich eine Führung 7 an, die das Geschoß nach dem Abbremsen
der Treibplatte auf seiner weiteren Bahn führt. Die Treibplatte 2 besteht aus mehreren
dünnen Scheiben, die in der Mitte durch einen Niet zusammengehalten sind. Beim Abschuß
des Geschosses wird die Treibplatte am Ende ihres Arbeitsweges in der Laufverengung
5 abgebremst, wobei sich die Treibplatte während ihrer Abbremsung durchbiegt, also
eine ihre Bewegungsenergie teilweise vernichtende Deformation erleidet. (Vgl. strichpunktierte
Lage der Treibplatte :in Abb. i.) Das während der Abbremsung der Treibplatte sich
von letzterer lösende Geschoß verläßt, durch die Führung 7 zusätzlich geführt, die
Schußwaffe.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb.2 werden die Laufverengung 5
und die Geschoßführung 7 vom Lauf selbst gebildet. Die Laufverengung 5 ist dünnwandig
ausgebildet. Beim Abschuß des Geschosses gelangt die Treibplatte 2 in die konische
Laufverengung 5 und wird unter eigener Deformation sowie unter Ausweitung des Laufes
i abgebremst. Zwecks leichterer Deformation der Treibplatte ist dieselbe zweiteilig
ausgebildet. Selbstredend kann die Laufverengung 5 mit der Führung 7 auch auswechselbar
am Lauf angeordnet sein. Bei vorliegendem Ausführungsbeispiel wird das kleinere
Kaliber der Geschoßführung 7 durch die Treibplattenabbremsung annähernd auf das
Kaliber des Laufes gebracht.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. 3 ist vor der Laufverengung
5 ein Bremskörper io vorgesehen; derselbe besteht aus einer Hülse, die beim Abbremsen
der Treibplatte in die Laufverengung 5 eingetrieben wird. Die Laufverengung 5 und
die Geschoßführung 7 sind in einem auf der Laufmündung befestigten Fortsatz 6 angeordnet.
Beim Abschuß des Geschosses stößt die Treibplatte gegen den einen Rand der Hülse
io und treibt die Hülse unter Zusammendrückung ihrer Wandung in die Laufverengung
5 ein. Die dabei auftretenden Reibungs- und Deformationswiderstände bewirken ein
rasches und sicheres Abbremsen der Treibplatte.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. q. besteht die Bremse x aus
einem Anschlagkörper 12, der mit einer in der Achse nies Laufes vorgesehenen Ausschußbohrung
13 von kleinerem Kaliber als das Laufkaliber ausgestattet ist. Der Anschlagkörper
12 wird von einer auf der Laufmündung befestigten Überwurfmutter gebildet. Der Rand
der Ausschußbohrung 13 bildet einen Anschlag für die Treibplatte 2, die bei diesem
Ausführungsbeispiel einen hülsenförmigen Fortsatz 2' besitzt, der bei der Abbremsung
gegen den Anschlagkörper 12 anschlägt und sich hierbei deformiert. Zwecks leichterer
Deformation des Fortsatzes 2' weist derselbe wellenförmigen Querschnitt auf. Die
deformierte Treibplatte ist in Abb. q. mit strichpunktierten Linien angedeutet.
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Die Bremse x der Fangvorrichtung gemäß Abb. 5 besteht aus .der Treibplatte
2 und einer mit Kammzähnen versehenen Verengung des Laufes. Die Kammzähne 15 sind
bei diesem Ausführungsbeispiel in das Fleisch des Laufes i eingearbeitet und bestehen
aus einem flachen Gewinde, dessen äußerer Durchmesser annähernd gleich ist dem Kaliber
des Laufes. Beim Abschuß des Geschosses stößt die Treibplatte gegen den ersten Kammzahn
(ersten Gang des Gewindes 15) und bewirkt eine Abscherung desselben. Je nach der
Größe der Bewegungsenergie der Treibplatte «erden ein oder mehrere Kammzähne abgeschert.
An Stelle der in Spiralforrn verlaufenden Kammzähne 15 können auch in sich geschlossene
ringförmige Kammzähne vorgesehen sein. Die Kammzähne können entweder im Lauf selbst
oder auf einem im Lauf eingesteckten Fortsatz angeordnet sein und können schließlich
auch von zwei Gruppen von Scheiben gebildet werden, deren Scheiben abwechselnd hintereinander
angeordnet sind, wobei die Scheiben der einen Gruppe eine Bohrung gleich dem Laufkaliber
und die Scheiben der zweiten Gruppe eine Bohrung kleiner wie das Laufkaliber besitzen.
Die inneren Bohrungsränder der Scheiben der letzteren Gruppe bilden hierbei die
zur Abscherung kommenden Kammzähne.
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Die Fangvorrichtung gemäß Abb. 6 besteht aus einem in der Mündung
des Laufes verschiebbar sitzenden Fortsatz 6, der mit einer Geschoßführung 7 und
mit einem Anschlagflansch 23 ausgestattet ist. Zwischen dem Flansch 23 und einer
in der Laufmündung eingeschraubten Büchse 24 ist eine Spiralfeder 22 vorgesehen.
Beim Vorschnellen der Treibplatte 2 stößt dieselbe gegen den
Flansch
23 und bewirkt eine Vorschiebung des Führungsfortsatzes 6 und damit ein Zusammendrücken
der Feder 22. Der Widerstand, den die Feder 22 bei ihrer Zusammendrückung auslöst,
bewirkt eine Abbremsung der Treibplatte. Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen
Ausführungsbeispielen ist bei diesem Ausführungsbeispiel die Deformation eines Bremsteiles
(Feder 22) keine bleibende, sondern eine zeitlich beschränkte.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 7 weist die Bremse x eine Lauferweiterung
28 auf, die an einer geeigneten Stelle des Laufes, zweckmäßig in der Nähe der Laufmündung,
angeordnet ist. cb ist der Durchmesser des Laufes, cb' ist der größte Durchmesser
der Lauferweiterung 28. Die Lauferweiterung 28 setzt sich aus der kegelstutzartigen
Erweiterung 28' und aus der kegelstutzartigen Verengung 28" zusammen. Die Treibplatte
ist mit einem Ringflansch ä ausgestattet. 7 ist die an den Teil 28" der Lauferweiterung
28 sich anschließende Geschoßführung, die von einem Lauffortsatz 6 gebildet wird.
Die Lauferweiterung 28 mit dem Lauffortsatz 6 kann entweder mit dem Lauf aus einem
Stück bestehen oder abnehmbar auf dem Lauf befestigt sein. Gelangt die Treibplatte
2 bei Abschuß des Geschosses in den Bereich des "feiles 28' der Lauferweiterung,
so wird ihr Ringflansch 2' durch die Spannung der hinter der Treibplatte befindlichen
Pulvergase nach außen erweitert. Hierdurch wird der Durchmesser des Ringflansches
2' vergrößert. Bei der weiteren Bewegung der Treibplatte gelangt dieselbe in den
sich verengenden Teil 28", in welchem sich die Treibplatte mit ihrem erweiterten
Flansch 2' festklemmt. (Vgl. angedeutete strichpunktierte Stellungen der Treibplatte
in Abb.7.) Durch die Deformation der Treibplatte und durch die darauf folgende Verklemmung
wird die gesamte Bewegungsenergie der Treibplatte rasch und sicher vernichtet.
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Die im vorstehenden beschriebenen Fangvorrichtungen für die Treibplatte
knalloser Schußwaffen sind nur Ausführungsbeispiele der Erfindung und können hinsichtlich
der Ausgestaltung und Anordnung ihrer Bauteile im Rahmen der dargelegten Erfindung
auch geändert sowie miteinander kombiniert werden.