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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Handfeuerwaffe, insbesondere Pistole,
die am vorderen Laufende Glieder zum Auffangen eines Führungskörpers aufweist,
der sich beim Abschießen
der Waffe zwischen Pulverladung und Geschoß befindet und den Lauf hinter
dem Geschoß gasdicht
abschließt.
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Solche
Feuerwaffen haben den Zweck, das knall- und mündungsfeuerlose Abfeuern eines Schusses
zu ermöglichen.
Die Schwierigkeit bei solchen Handfeuerwaffen besteht im Nachladen,
weil zum Abfeuern eines neuen Schusses der aufgefangene Führungskörper aus
dem Lauf entfernt werden muß.
Bei einer aus der
DT-PS 223 580 bekannten Feuerwaffe
wird der Führungskörper in
einem sich kegelförmig
verjüngenden
Laufteil gefangen. Zum Nachladen kann der Führungskörper aus dem sich kegelförmig verjüngenden
Laufteil nach hinten herausgestoßen werden. Allerdings weist
dieser Führungskörper spiralförmig ausgebildete
Nuten auf, die ein Entweichen der Pulvergase aus dem Lauf an dem Führungskörper vorbei
ermöglichen
und es soll der Führungskörper aus
einem Material bestehen, das unter der Einwirkung der vorbeistreichenden
heißen Pulvergase
schrumpft, damit es sich aus dem sich verjüngenden Laufteil lösen läßt. Bei
einer anderen, aus der
DT-PS 223
580 bekannten Handfeuerwaffe enthält der Führungskörper einen kegelförmigen Kern,
der nach hinten aus dem Führungskörper ausstoßbar ist,
um dessen Klemmung im Lauf aufzuheben. Bei einer aus der
DT-PS 419 708 und der
OE-PS 100 288 bekannten Handfeuerwaffe
befinden sich die Glieder zum Auffangen des Führungskörpers an Teilen, die an dem
vorderen Laufende lösbar
befestigt sind und zum Entfernen der Führungskörper vom vorderen Laufende
abgenommen werden können.
Bei einem aus der
DT-PS 655 554 bekannten Gewehr
ist am vorderen Laufende eine verschiebbare Hülse angebracht, die beim Brechen
des Gewehres nach vorn geschoben wird. Durch Vorschieben dieser
Hülse wird
gleichzeitig ein Auswerfer angehoben, der gegen die Vorderseite
des Führungskörpers stößt und dadurch
den Führungskörper aus
der Hülse
auswirft.
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Bei
den bekannten Feuerwaffen ist demnach das Nachladen sehr kompliziert,
weil entweder der Führungskörper mühsam aus
dem Lauf nach hinten ausgestoßen
werden muß oder
aber vom Lauf Teile gelöst
werden müssen,
die dazu noch leicht aus der Hand fallen und verlorengehen oder
zumindest verschmutzt werden können,
oder aber es wird die Ausbildung der Waffe sehr kompliziert, wenn
die vorstehend behandelte Zusatzeinrichtung zum Auswerfen des Führungskörpers angebracht
wird. Demgegenüber
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Handfeuerwaffe der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die auf relativ einfache
und schnelle Weise nachladbar ist und bei der vor allem auch die
Möglichkeit
ausgeschaltet wird, daß beim
Nachladen vergessen wird, den Führungskörper aus
dem Lauf zu entfernen, was zu einer erheblichen Gefährdung des Schützen führen könnte.
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Diese
Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Handfeuerwaffe mindestens
einen zusammen mit einer eingesetzten Patrone auswechselbaren Lauf
aufweist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Handfeuerwaffe wird
also nicht wie bei den bekannten Waffen der eingangs beschriebenen
Art die Patrone ausgewechselt und außerdem mühsam das Führungsstück aus dem Lauf entfernt, sondern
es wird einfach der abgeschossene Lauf gegen einen neuen, geladenen
Lauf ausgewechselt, was mit einem einfachen Handgriff geschehen
kann. Die ausgewechselten Läufe
können ähnlich wie
Magazine zu einem späteren
Zeitpunkt wieder geladen werden. Es wäre aber auch denkbar, einen
leergeschossenen Lauf wegzuwerfen. Da die erfindungsgemäße Waffe
hauptsächlich als
Pistole für
Sondereinsätze
dienen soll, beispielsweise für
Froschmänner,
sind die durch das Wegwerfen des abgeschossenen Laufes entstehenden
Kosten von untergeordneter Bedeutung und treten weit hinter den
Bedarf nach einer lautlosen Waffe zurück, die auch im Finsteren mühelos nachgeladen
werden kann. Außerdem
können
die Läufe,
wenn sie nur einen Schuß auszuhalten
brauchen, aus sehr billigem Werkstoff hergestellt werden, so daß sie keine
großen
Kosten verursachen.
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Es
ist zwar aus der
US-PS 3 296
729 bereits ein Revolver bekannt, dessen Trommel außer den Patronenlagern
auch für
jedes Patronenlager eine Laufbohrung enthält und bei der die gesamte
Trommel vom Griffstück
gelöst
werden kann, jedoch handelt es sich hierbei nicht um eine Handfeuerwaffe
der eingangs beschriebenen Art und es dient daher diese bekannte
Anordnung auch nicht zur Lösung
der oben behandelten Erfindungsaufgabe.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind mehrere mit Patronen versehene Läufe in einen
vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Zylinder eingesetzt, der
auf einem zu seiner Achse konzentrischen Kreis gleichmäßig verteilte
achsparallele Bohrungen aufweist, in denen die Läufe zwischen mittels eines
Zugankers gegeneinander verspannten Endscheiben, von denen die vordere
zugleich die die Mündungsöffnung begrenzenden
Bunde bildet, gehalten sind. Der Zylinder ist vorzugsweise an seiner
Unterseite mit einem Fixiersteg versehen, der in eine entsprechende
Nut eines Griffstückes
einschiebbar und darin verriegelbar ist. Um das Gewicht der von
dem Zylinder mit den Läufen
gebildeten Trommel möglichst
klein zu halten, können
die Läufe
aus glasfaserverstärktem
Kunststoff bestehen. Die Festigkeit eines solchen glasfaserverstärkten Kunststoffes
ist ausreichend, um dem Geschoß die gewünschte Führung zu
geben. Weiterhin kann der Zuganker als Visierrohr ausgebildet sein,
das nicht nur ein besonders schnelles und relativ genaues Visieren
ermöglichst,
sondern durch deren Anwendung auch hinderliche Vorsprünge an der
Waffe, wie sie Kimme und Korn bilden, vermieden werden können.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand der in der Zeichnung im Längsschnitt
dargestellten Pistole näher
beschrieben und erläutert.
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Die
in der Zeichnung dargestellte Pistole weist ein Griffstück 1 mit
Abzugsbügel 2 und
eine Lauftrommel 3 auf, die an dem Griffstück 1 lösbar befestigt
ist. Die Lauftrommel 3 wird von einem aus Kunststoff bestehenden
Zylinder 4 gebildet, der auf einem zu seiner Achse konzentrischen
Kreis gleichmäßig verteilt
fünf achsparallele
Bohrungen aufweist, in die Läufe 5 eingesetzt
sind. Die Läufe 5 sind
mit Zügen 6 versehen
und können
wie üblich
aus Stahl bestehen. Es ist aber auch möglich, andere Metalle und sogar
glasfaserverstärkten
Kunststoff zu verwenden. Die Anwendung von glasfaserverstärktem Kunststoff
hat den besonderen Vorteil, daß hierdurch das
Gewicht der Trommel und damit der Waffe bedeutend vermindert wird.
Die Läufe 5 werden
in den Bohrungen der Trommel 4 von Endscheiben 7 und 8 gehalten,
die in entsprechende Ausdrehungen an den Enden der Trommel eingesetzt
und mit Hilfe eines Zugankers 9 gegen den Kern der Trommel
verspannt sind. Der Zuganker 9 ist mit seinem vorderen Ende
in eine entsprechende Gewindebohrung der vorderen Endscheibe eingedreht
und liegt mit einem Bund 101 an der Rückseite der hinteren Endscheibe 8 an.
Die vordere Endscheibe 7 weist in Verlängerung der Läufe 5 Mündungsöffnungen 12 in
Form von Bohrungen auf, die einen geringeren Durchmesser haben als
die Läufe 5.
Vor der vorderen Endscheibe 7 befindet sich weiterhin eine
aus Filz bestehende, luftdurchlässige
Platte 13, die von einer die Trommel vorn abschließenden Klemmplatte 15 gehalten
wird. Die Klemmplatte 15 ist mittels Schrauben 102 gehalten,
die in die vordere Endscheibe 7 eingedreht sind, und mit
Bohrungen 16 versehen, die mit den Mündungsöffnungen 12 in der
vorderen Endscheibe fluchten und einen etwas größeren Durchmesser aufweisen
als diese Mündungsöffnungen.
Auf die Außenseite
der Klemmplatte 15 ist eine Kunststoff-Folie 14 geklebt,
die die Läufe 5 von
vorn dicht abschließt und
vorzugsweise stückweise
abreißbar
ist, um einen Lauf nach dem anderen zum Schießen freilegen zu können.
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Zur
Befestigung am Griffstück 1 weist
die Lauftrommel 3 an ihrer Unterseite einen Fixiersteg 26 auf,
der in eine oberhalb des Abzugsbügels
angeordnete Nut 27 des Griffstückes 1 eingeschoben
ist und an seinem hinteren Ende eine annähernd halbkreisförmige Quernut 28 aufweist,
in der zur Fixierung des Steges 26 im Griffstück ein Abschnitt
der in das Griffstück 1 eingesetzten
Sicherungswalze 29 eingreift. Durch Verdrehen der Sicherungswalze
mit Hilfe des in der Zeichnung strichpunktiert angedeuteten Sicherungsflügels 30 um
180° kommt
ein in der Sicherungswalze vorgesehener Einschnitt 31 in
den Bereich des Fixiersteges 26, so daß der Fixiersteg in der Nut 27 zum
Einsetzen oder Herausnehmen der Lauftrommel 3 verschiebbar
ist.
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Die
in das Griffstück 1 eingesetzte
Lauftrommel 3 greift mit ihrem hinteren Ende in einen kappenartigen Abschnitt 32 des
Griffstückes 1 ein,
der in seiner Mitte eine sich nach hinten kegelförmig erweiternde Bohrung 33 aufweist,
die mit dem hinteren Ende des als Rohr ausgebildeten Zugankers 9 fluchtet.
Der Zuganker 9 bildet in Verbindung mit der Bohrung 33 ein
Visierrohr, das die Anordnung von Kimme 103 und Korn 104,
wie sie in der Zeichnung angedeutet sind, oder sonstige Visiereinrichtungen
erübrigt,
die sonst störende
Vorsprünge
bilden. Um blendende Reflexionen zu vermeiden, ist das Innere der
Bohrung 33 mit ringförmigen
Rillen 34 versehen.
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Bei
der als Ausführungsbeispiel
dargestellten Pistole ist jeder Lauf 5 der Lauftrommel 3 mit
einer Patrone versehen. Diese Patrone besteht aus einem Führungskörper 36 und
einem Geschoß 37,
das von vorn in eine Bohrung des Führungskörpers eingesteckt ist. Stattdessen
könnte
das Geschoß auch auf
die vordere Stirnfläche
des Führungskörpers aufgeklebt
sein. Das Geschoß 37 ist
unterkalibrig, hat also einen geringeren Durchmesser als der Lauf 5, und
ist so ausgebildet ist, daß es
mit Spiel durch die Mündungsöffnung 12 in
der vorderen Endscheibe 7 hindurchpaßt. Dagegen füllt der
Führungskörper 36 den
Laufquerschnitt aus und es ist sein hinterer Abschnitt 38 so
bemessen, daß er
in die Züge 6 des Laufes
eingreift und dadurch einen Drall erhält, den er dem Geschoß 37 mitteilt.
Der vordere Abschnitt 39 des Führungskörpers 36 hat einen
solchen Durchmesser, daß er
nach dem Abschießen
in die Mündungsöffnung 12 eingreift
und dadurch einen dichten Verschluß des vorderen Rohrendes bewirkt,
wenn der nachfolgende Abschnitt des Führungskörpers 36 an dem von
dem Rand der Mündungsöffnung 12 gebildeten
Bund 105 zur Anlage kommt und dadurch aufgefangen wird.
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Die
als Ausführungsbeispiel
dargestellte Pistole weist eine elektrische Zündeinrichtung auf. Demgemäß ist der
Abzug 43 als Schalter ausgebildet, der in das Griffstück 1 eingesetzt
ist, und an die Zündhütchen 42 der
in den Läufen 5 angeordneten
Patronen nacheinander eine Spannung anlegt, die von einer im Griffstück angeordneten
Batterie 46 geliefert wird.