DE1921319C - Selbstladende Feuerwaffe - Google Patents
Selbstladende FeuerwaffeInfo
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Description
1 921 3
1 2
Die Erfindung betrifft eine selbslladende Feuer- digkeit, mit der der Verschluß zurückläuft, so zu
waffe, insbesondere eine Pistole schweren Kalibers, bemessen, daß der· Verschluß gerade seine hintere
deren Patronenlager mit Rillen versehen ist, die im Endstellung erreicht, ohne daß dort noch eine erheb-
Abstand vor dem vorderen Ende der Patronenhülse liehe Energiemenge vernichtet werden müßte. Daher
enden. 5 entfällt der durch den Aufprall des Verschlusses in
Bei Pistolen und auch anderen selbstladenden seiner hinteren Endstellung bedingte harte Schlag
Feuerwaffen, insbesondere solchen mit einem Massen- und es wird der Riickstoßimpuls stark vermindert,
Verschluß, besteht die Möglichkeit, daß die von den weil die Rückstoßenergie während eines längeren
Pulvergasen auf die Patronenhülse ausgeübten Kräfte Zeitintervalles vernichtet werden kann. Die Erfindung
viel größer sind, als es für ein einwandfreies Selbst- io macht es daher möglich, Pistolen schwersten Kalibers
laden erforderlich ist. so auszubilden^ daß sie einen nur geringen Rückstoß
In diesem Falle wird der Verschluß mit einer sehr und eine sehr angenehme Handlage haben. Auch für
hohen Geschwindigkeit in seine hintere Endstellung andere Handfeuerwaffen ist die durch die Erfindung
geworfen, so daß er dort mit kräftigen Püffereinrich- ermöglichte Verminderung des Rückstoßimpulses an-
tungen abgefangen werden muß. Da für das Abfangen 15 genehm.
nur ein kurzer Weg zur Verfügung steht, ist der Auf- Nach hinten erstrecken sich die Rillen zweckmäßig
prall des Verschlusses auf die Puffereinrichtung sehr bis zum Ende des Laufes, damit sich die Patronenhart, so daß dann ein erheblicher Rückstoß entsteht. hülse ungehindert aus diesen Rillen herausdrehen
Diese Schwierigkeiten bestehen in besonders hohem kann.
Maße bei Pistolen schweren Kalibers, weil dort die ao Bei einer bevorzugten, für Pistolen schweren
von den Pulvergasen ausgeübte Kraft zu Verschluß- Kalibers geeigneten Ausführungsform der Erfindung
geschwindigkeiten führt, die im Verhältnis zu dem beträgt die Ganghöhe etwa das Dreifache des Durchkurzen
Verschlußweg sehr hoch sind. Infolgedessen messers des Patronenlagers und es sind auf den Umhaben
solche Pistolen einen sehr starken Rückstoß, fang des Patronenlagers drei Rillen verteilt.
der die Waffe nach jedem Schuß verreißt und nur »5 Die Erfindung ist an Hand des in der Zeichnung schwer aufzufangen ist, so daß die Benutzung einer dargestelltenAusführungsbeispieles näher beschrieben solchen Waffe unangenehm ist. und erläutert. Es zeigt ,
der die Waffe nach jedem Schuß verreißt und nur »5 Die Erfindung ist an Hand des in der Zeichnung schwer aufzufangen ist, so daß die Benutzung einer dargestelltenAusführungsbeispieles näher beschrieben solchen Waffe unangenehm ist. und erläutert. Es zeigt ,
Es ist bereits versucht worden, die Rücklaufge- F i g. 1 einen Längsschnitt durch die für die Erfirischwindigkeit
des Verschlusses durch Abbremsen der dung wesentlichen Teile einer Pistole ,in sohemati-Patronenhülse
im Patronenlager zu vermindern, in- 30 scher Darstellung, λ
dem in das Patronenlager Rillen eingearbeitet worden F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II durch sind, die nicht bis über das vordere Ende der Pa- den Lauf der Anordnung nach F i g. 1 und
tronenhülse hinausreichen. Andeirs als bei bekannten' Fig. 3 die Ansicht der Hülse einer mit einer Entlastungsrillen können in diese Rillen die Pulver- Pistole nach F i g. 1 verschossenen Patrone,
gas« nicht eindringen, sondern es werden vielmehr 35 Die in F i g. 1 im Ausschnitt dargestellte Anord-Waadabschnitte der Patronenhülse in diese Rillen nung umfaßt das hintere Ende eines Pistolenlaufes 1. hineingepreßt, wodurch eine gewisse Bremswirkung der in der Bohrung eines Haltestückes 2 gelagert und erzielt wird. Die Bremswirkung dieser sich in Längs- darin mit Hilfe eines Bolzens 3 befestigt ist. Das richtung der Patronenhülse erstreckenden Rillen war Haltestück 2 ist in nicht näher dargestellter Weise mit jedoch nicht ausreichend, um beispielsweise bei 40 dem Griffstück der Pistole verbunden. Das hinicre Pistolen schweren Kalibers den Rückstoß ausrei- Ende des Laufes 1 ist von einem Verschluß 4 abgechend zu vermindern. Außerdem läßt sich mit diesen schlossen, in dem ein Schlagbolzen 5 gelagert ist. bekannten Rillen die Abbremsung der Patronenhülse, Der Verschluß 4 ist an einem Verschlußträger 6 besoweit sie überhaupt möglich ist, auf einen be- festigt, der, wie bei Pistolen allgemein üblich, am stimmten Wert fein einstellen. 45 Griffstück der Pistole in nicht näher dargestellter Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Weise verschiebbar gelagert ist. An der Vorderseite Nachteile der eingangs genannten selbstladenden des Haltestückes 2 stützt sich eine Schließfeder 7 ab, Feuerwaffen zu vermeiden und dafür Sorge zu tragen, deren anderes, nicht mehr dargestelltes Ende an daß die Patronenhülse in einem genau definierten einem Bund am vorderen Ende des Verschluß-Ausmaß abgebremst und dadurch der Rückstoßim- 50 trägers 6 anliegt.
dem in das Patronenlager Rillen eingearbeitet worden F i g. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II durch sind, die nicht bis über das vordere Ende der Pa- den Lauf der Anordnung nach F i g. 1 und
tronenhülse hinausreichen. Andeirs als bei bekannten' Fig. 3 die Ansicht der Hülse einer mit einer Entlastungsrillen können in diese Rillen die Pulver- Pistole nach F i g. 1 verschossenen Patrone,
gas« nicht eindringen, sondern es werden vielmehr 35 Die in F i g. 1 im Ausschnitt dargestellte Anord-Waadabschnitte der Patronenhülse in diese Rillen nung umfaßt das hintere Ende eines Pistolenlaufes 1. hineingepreßt, wodurch eine gewisse Bremswirkung der in der Bohrung eines Haltestückes 2 gelagert und erzielt wird. Die Bremswirkung dieser sich in Längs- darin mit Hilfe eines Bolzens 3 befestigt ist. Das richtung der Patronenhülse erstreckenden Rillen war Haltestück 2 ist in nicht näher dargestellter Weise mit jedoch nicht ausreichend, um beispielsweise bei 40 dem Griffstück der Pistole verbunden. Das hinicre Pistolen schweren Kalibers den Rückstoß ausrei- Ende des Laufes 1 ist von einem Verschluß 4 abgechend zu vermindern. Außerdem läßt sich mit diesen schlossen, in dem ein Schlagbolzen 5 gelagert ist. bekannten Rillen die Abbremsung der Patronenhülse, Der Verschluß 4 ist an einem Verschlußträger 6 besoweit sie überhaupt möglich ist, auf einen be- festigt, der, wie bei Pistolen allgemein üblich, am stimmten Wert fein einstellen. 45 Griffstück der Pistole in nicht näher dargestellter Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Weise verschiebbar gelagert ist. An der Vorderseite Nachteile der eingangs genannten selbstladenden des Haltestückes 2 stützt sich eine Schließfeder 7 ab, Feuerwaffen zu vermeiden und dafür Sorge zu tragen, deren anderes, nicht mehr dargestelltes Ende an daß die Patronenhülse in einem genau definierten einem Bund am vorderen Ende des Verschluß-Ausmaß abgebremst und dadurch der Rückstoßim- 50 trägers 6 anliegt.
puls auf einen sehr kleinen Wert vermindert wird. Wie aus F i g. 1 ersichtlich, schließt sich an den
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch vorderen, mit Zügen 8 versehenen Laufteil nach
gelöst, daß die im Patronenlager vorgesehenen Rillen hinten das Patronenlager 9 an, dessen die Patronenschraubenlinienförmig
angeordnet sind. hülse aufnehmender Teil mit Rillen 11 versehen ist.
Es hat sich herausgestellt, daß die Wandung der 55 Diese Rillen 11 sind schraubenlinienförmig ange-Patronenhülse
von den Pulvergasen in diese schrau- ordnet und reichen von dem hinteren Ende des
benlinienförmig verlaufenden Rillen eingedrückt Patronenlagers bis zu einer durch eine strichwerden
und sich daher die Patronenhülse aus dem punktierte Linie angedeuteten Querschnittsebene 12,
Patronenlager herausschrauben muß. Je stärker die die sich im Abstand von dem vorderen Ende der
Schraubenlinien zur Mantellinie des Patronenlagers 60 Patronenhülse einer in das Patronenlager 9 eingegeneigt
sind, um so stärker ist die Drehung, die der führten Patrone befindet. Wie aus F i g. 2 ersichtlich,
Patronenhülse beim Ausziehen erteilt wird und um haben die Rillen einen gerundeten Grund und es sind
so geringer ist die Geschwindigkeit, mit der die auf den Umfang des Patronenlagers drei dieser Rillen
Patronenhülse das Patronenlager verläßt. Es ist da- 11 verteilt.
her möglich, durch Auswahl der Steigung der 65 Beim Abschießen einer Patrone drücken die PuI-
schraubenlinienförmig angeordneten Rillen die Ge- vergase die Patronenhülse fest an die Wand des
schwindigkeit, mit der die Patronenhülse das Pa- Patronenlagers 9 und bewirkt, daß das Hülsenma-
tronenlager verläßt und infolgedessen die Geschwin-' terial in die Rillen 11 eingedrückt wird. Die Hülse
einer Patrone, die mit der Pistole nach Fig. 1 verschossen
worden ist, hat dann die in F i g. 3 dargestellte Form. An der Außenseite der Patronenhülse
13 sind schraubcnlinienförmige Wüiste 14 vorhanden,
die ein Abbild der Rillen 11 des Patronenlagers sind. Nahe dem vorderen Ende der Hülse 13 sind die
Wülste 14 tief eingeprägt und werden in Richtung auf den Patronenboden immer flacher. Dies liegt daran,
daß die Patronenhülse und demgemäß auch das Patronenlager leicht konisch sind, so daß die Rillen zum
hinteren Ende des Patronenlagers zu immer flacher werden. Da die Rillen 11 in der Querschnittsebene 12
vor dem Ende der Patronenhülse enden, bleibt am vorderen Ende der Patronenhülse 13 ein ringförmiger
Abschnitt 15 bestehen, mit dem siüi die Patronen- «5
hülse gut dichtend an die Wand des Patronenlagers anlegt. Beim Verlassen des Patronenlagers muß sich
die Patronenhülse 13 mit ihren nach Art vnn Schraubengängen herausgedrückten Wulsten 14 aus
den schraubenlinienförmig angeordneten Rillen 11 ao des Patronenlagers herausdrehen. Durch das Eingreifen
der Wülste 14 in die Rillen 11 und die Drehung der Hülse wird nur ein geringer Teil der auf den
Hülsenboden wirkenden Kraft zum Beschleunigen der Hülse nach hinten wirksam, so daß die Bewegungsgeschwindigkeit
der Hülse nach hinten in diesem Falle wesentlich geringer ist als wenn das Patronenlager
von Rillen frei wäre. Durch die Wahl der Länge und der Steigung der Rillen läßt sich die Geschwindigkeit
bestimmen, mit der die Patronenhülse 13 und mit ihr der Verschluß 4 nach hinten geworfen
wird,
Die Erfindung läßt sich bei allen sclbstladenden Feuerwaffen anwenden, also außer bei Pistolen beliebiger
Bauart auch beispielsweise bei Maschinenpistolen, automatischen Gewehren, Maschinengewehren
und Maschinenkanonen. Weiterhin versieht es sich, daß die Steigung und die Anzahl sowie auch
die Länge der Rillen für jeden Waffentyp besonders bestimmt werden muß, wenn optimale Ergebnisse
erzielt werden sollen, da diese Werte von dem zeitlichen Verlauf des Gasdruckes und daher nicht nur
von der verwendeten Munition, sondern unter anderem auch von der Masse des Verschlusses und
der Länge des Laufes abhängen.
Claims (3)
1. Selbstladende Feuerwaffe, insbesondere Pistole schweren Kalibers, deren Patronenlager
mit Rillen versehen ist, die im. Abstand vor dem vorderen Ende der Patronenhülse enden, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen
(11) schraubenlinienförmig angeordnet sind.
2. Feuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ganghöhe der Rillen (11) etwa das Dreifache des Durchmessers des Patronenlagers
(10) beträgt.
3. Feuerwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Umfang des
Patronenlagers (10) drei Rillen (11) verteilt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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