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Abschmelz- und Ablegevorrichtung für elektrische Glühlampen urtd ähnliche
geschlossene Glasgefäße. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen
Abschmelzen und Ablegen von entlüfteten und gegebenenfalls mit Gas gefüllten elektrischen
Glühlampen und ähnlichen geschlossenen Glasgefäßen und bezweckt, die Lampe nach
vollzogener Abschmelzung, unter Vermeidung irgendwelcher Drehbewegungen, die leicht
zu einemLampenbruche Anlaß bieten können, nur durch ein Abfallenlassen zufolge ihrer
eigenen Schwere in die Abführrinne abzuführen. Ztr diesem Zweck wird gemäß der Erfindung
die Lampe beim in schräger oder wagerechter Lage vor sich gehenden Abschmelzvorgang
von zangenartigen Greifern erfaßt, die die Lampe nach dem Abziehen vom ztrgeschmolzenen
Pumpröhrchen in eine zwischen den Greifern angeordnete Abführrinne freigeben. Um
die Lampe beim Abschrnelzv organge sicher zu erfassen, finden zweckmäßig zwei Greifer
Anwendung, die untereinander zu einem kippbar gelagertenBügel vereinigt sind, und
von denen sich der eine gegen den Fußteil der Lampe und der andere gegen den Scheitel
derselben legt, so daß die Lampe der Länge nach fest zwischen den Greifern eingeklemmt
wird. Zwecks Erzielung einer einfachen Wirkungsweise ist der Greiferbügel derart
gelagert, daß er im Augenblicke der Erweichung des Pumpröhrchens nur durch Wirkung
seines Eigengewichtes um das zum Abziehen der Lampe und Überführen derselben in
die Abführrinne erforderliche Maß gekippt wird. Zweckmäßig ist an dem Greiferbügel
ein Abschrnelzgebläse angeordnet, das bei der Kippung des Greiferbügels früher als
dieser durch einen besonderen Anschlag aufgehalten wird, so daß sich der Abstand
zwischen dem Abschmelzgebläse und dem benachbarten Greifer am Ende des Abschmelzvorganges
vergrößert. Hierdurch wird das Durchschmelzen des Pumpröhrchens erleichtert und
die neugebildete Spitze so weit aus dem Flammenbereiche entfernt, daß sie sich gut
abrunden kann. Auch können infolge dieser Anordnung die am benachbarten Greifer
anliegenden Glasteile der Lampe nicht so leicht durch die Wirkung der Flammen des
Abschmelzgebläses gefährdet werden.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer gemäß
der Erfindung ausgebildeten Abschmelz- und Ablegevorrichtung in Verbindung mit einer
drehbaren Entlüftungsmaschine für elektrische Glühlampen dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung im Augenblicke des
Einlaufens einer abzuschmelzenden Lampe.
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Abb.2 zeigt einen teilweisen Grundriß der Vorrichtung und Abb. 3 eine
teilweiseVorderansicht auf das Abschmelzgebläse nebst dem benachbarten Greifer.
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Die Abb. .4, 5 und G zeigen andere Stellungen der Vorrichtung in Seitenansicht.
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An dem in üblicher Weise ruckweise oder 1«ngsam fortlaufend gedrehtenPumpschieber
r der Entlüftungsmaschine sind die zu entlüftenden und gegebenenfalls mit Gas zu
füllenden Glühlampen 2 im Kreise angeordnet, und zwar sind sie mittels der Pumpröhrchen
3 in Stutzen 4. des Schiebers i in stark geneigter Schräglage eingesetzt. Beim Umlaufen
des Schiebers werden die Lampen in üblicher Weise nacheinander mit einer Vorvaktrumpumpe
und einer Hochvakuumpumpe sowie gegebenenfalls mit einem Gasbehälter in Verbindung
gebracht. Von den auf
den Schieber aufgesetzten Lampen 2 ist in
den Abbildungen nur diejenige gezeigt, die am Ende des Schiebertimlaüfes in die
Abschmelzstellung angelangt ist. Die an dieser Stelle der Entlüftungsmaschine angeordnete
Abschnielz- und Ablegevorrichtung besteht aus zwei Greifern 5 und 6, die durch eine
Verbindungsschiene 7 zu einem im Drehzapfen S eines Bockes 9 kippbar gelagerten
Bügel vereinigt sind. Zwischen den beiden Greifern 5 und 6 wird die Lampe beim Einlaufen
in die Abschmelzstellung der Länge nach eingeklemmt. Der sich gegen den Fuß der
Lampe legende Greifer 5 ist zu diesem Zwecke am oberen Ende mit einem Teller io
versehen, der einen Ausschnitt i i zum Eintritt des Pumprührchens 3 aufweist. An
dem Teller io ist außerdem eine Fallklappe 12 angebracht, die durch das eintretende
Pumpröhrchen 3 beiseite gedrängt wird und dann durch ihrEigengewicht über das Pumpröhrchen
hinwegfällt. Die Lampe wird dadurch in ihrer Stellung gesichert und gleichzeitig
auch der Fuß der Lampe vor schädlicher Flammeneinwirkung geschützt. Der sich gegen
den Scheitel der Lampe legende Greifer 6 besitzt eine nachebig gelagerte Kappe 13
und steht unter dein Einflusse einer Feder 14., die bestrebt ist, den uni den Zapfen
15 drehbaren Greifer 6 an die Lampe 2 heranzuziehen. Am Drehzapfen des Greiferbügels
ist seitlich neben dem Greifer 5 (Abb. 3) ein Arm 16 gelagert, der am oberen Ende
ein ringförmiges Abschmelzgehläse 17 trägt. Der Greiferbügel ist ferner mit einem
Arm 18 versehen, der sich in der Ahschmelzstellung (Abb. i) gegen die Einstellschraube
i9 eines am feststehenden Teile 2o der Entlüftungsmaschine drehbar gelagerten Winkelhebels
2i legt. Der Winkelhebel 21 besitzt eine Rolle 22, die beim Umlaufen des Pumpschiebers
i auf einer Nutenscheibe 23 desselben gleitet und den Greiferbügel 5, 6, 7 nebst
dem Abschmelzgebläse 17, solange die Rolle nicht in eine der Nuten 2q. der Scheibe
23 eingetreten ist, in der in Abb. i gezeigten Stellung festhält bzw. sperrt.
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Vor Einlaufen der Lampe in die Abschmelzvorrichtung bzw. in den Greiferbügel
wird zweckmäßig vom Antriebe der Entlüftungsinaschine aus mittels einer nicht dargestellten
urirunden Scheibe und eines Bowdenzuges 25 der Greifer 6 entgegen der Wirkung der
Feder 14. nach außen bewegt. Sobald die Lampe in den Greiferbügel eingelaufen und
die Klappe 12 über das Pumpröhrchen 3 gefallen ist, hört die Wirkung des Bowdenzuges
25 auf, und es wird alsdann der Greifer 6 durch die Feder 1.1. zurückgezogen und
fest an die Lampe 2 angelegt. Zu gleicher Zeit ist eine der Ntiten 24 der Scheibe
23 an die Rolle 22 des Winkelhebels 21 gelangt, so daß nunmehr durch das Eigengewicht
des Greiferhügels der Winkelhebel 21 etwas angehoben und dadurch der Bügel selbst
ein wenig nach außen gekippt wird. Auch die Greiferbacke 5 bzw. deren Teller io
legt sich hierdurch fest gegen die Lampe, wie in Abb. q dargestellt. Durch die Flammen
des ebenfalls ein wenig mittrippenden Abschmelzgebläses 17 tritt nunmehr ein Erweichen
des Pumprölirchens 3 ein. Sobald die Erweichung genügend weit vorgeschritten ist,
tritt unter dem Eigengewichte des Bügels eine weitere Kipptiog desselben sowie auch
des Abschmelzgebläses 17 ein, durch die die Lampe von dem im Pumpschieber i verbleibenden
Ende des Pumpröhrchens abgezogen wird (Abb. 5). Die Kippbewegung des Greiferbügels
5, 6,7 wird hierbei durch einen einstellbaren Anschlag 26 und die Kippbewegung
des Abschmelzgebläses 17 durch einen einstellbaren Anschlag 27 begrenzt. Da der
letztgenannte Anschlag etwas weiter vortritt, so wird das Abschmelzgebläse bei der
Kippung des Greiferbügels früher angehalten, so daß nach vollzogener Kippung eine
größere gegenseitigeEntfernung zwischen dein Abschmelzgebläse 17 und dein Greifer
io eingetreten ist. Das Abschnielzgebläse 17 kommt dadurch noch eine Zeitlang auf
die erweichte Stelle des Pump--ölirchens zur Einwirkung und bewirkt sicherer ein
Durchschmelzen desselben. Die am Punipröhrchen der Lampe gebildete Spitze wird ferner
etwas mehr aus dem Bereiche der Flammen herausbewegt, so daß sie zwar noch genügend
nachgeschmolzen, aber auch gleichzeitig durch die Flammenwirkung gut gerundet wird.
Der vergrößerte Abstand zwischen dem Abschmelzgebläse 17 und dem Greifer 5 bewirkt
zudem auch, daß die Lampe, die durch den Teller io und die Fallklappe 12 vor der
Flammenwirkung geschützt ist, durch letztere hoch weniger gefährdet werden kann.
Erhöht wird der Schutz zweckmäßig auch noch dadurch, daß kurz nach vollzogenem Abziehen
der Lampe die in der Gaszuführung des Gebläses eingebauten, entsprechend gesteuerten
Ventile die Flammen in an sich bekannter Weise selbsttätig klein stellen.
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Nach Abziehen der Lampe vom Pumpröhrchen und Kippung des Greiferbügels
wird durch den Bowdenzug 25 der Greifer 6 wieder nach außen gezogen (Abb.6), wodurch
die Lampe dann freigegeben wird und durch Wirkung ihrer eigenen Schwere in die zwischen
den Greifern angeordnete Rinne 28 fallen kann, die sie einem nicht dargestellten
Vorratsbehälter zuführt. Beien weiteren Umlaufe des Pumpschiebers i wird dann durch
Wirkung der Scheibe 23 der Winkelhebel 21 wieder zurückgedrückt und damit derGreiferbügel
5, 6,7 nebst dem Abschmelzgebläse 17 wieder in
die Anfangslage
nach Abb. i zurückgekippt, worauf sich das selbsttätige Abschmelzen und Ablegen
der nächsten Lampe in gleicher Weise vollzieht.
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Die Erfindung ist an die dargestellten Einzelheiten nicht gebunden.
Die Kippbewegung des Greiferbügels kann, statt durch dessen Eigengewicht, auch beispielsweise
dadurch erfolgen, daß ein von einer Nockenscheibe gesteuerter Hebel oder Arm beim
Abschmelzvorgange den Greiferbügel zwangläufig niederpreßt. Auch kann gegebenenfalls
das Abschmelzgebläse besonders gelagert sein und der Greifer 6, statt durch einen
Bowdenzug, durch ein Hebelgestänge gesteuert «-erden.
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Zur Durchführung der selbsttätigen Abschmelzung und Ablegung ist es
nicht erforderlich, daß die Lampen in Schräglage auf dem umlaufenden Pumpschieber
befestigt werden; sie können vielmehr bei geeigneter Lagerung der Greifer auch in
wagerechter Lage, angeordnet sein. Auch kann jede Lampe, wenn (las Pumpröhrchen
nicht, wie in den Abbildungen dargestellt, in das Innere der Lampe hineintritt,
sondern außen am Scheitel der Lampe angesetzt ist, umgekehrt auf dem drehbaren Pumpschieber
befestigt werden, in «elchein Falle sich der Greifer 5 gegen (len Scheitel und der
Greifer 6 gegen den Fußteil der Lampe legen muß.
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Die neue Abschmelz- und Ablegevorrichtung läßt sich außer für elektrische
Lampen beispielsweise auch für Gasentladungsröhren, Röntgenröhren, Gleichrichter,
Rheostaten und ähnliche Vakuumgefäße verwenden.