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Vorrichtung zum Zerlegen eines Quarzstrangs Gegenstand vorliegender
Erfindung ist eine Vorrichtung, die es ermöglicht, einem aus einer formbaren oder
geschmolzenen Quarzmasse hergestellten Strang im unmittelbaren Anschluß an den Formvorgang
in Stäbe von passender Länge zu schneiden. Bei den bisher bekannten Verfahren und
Vorrichtungen zum Schneiden von Quarzstäben konnte man die noch heißen abgeschnittenen
Stäbe meistens nicht sofort von der Schere wegbringen und so die Vorrichtung zum
Abschneiden eines zweiten Stabes frei machen. Infolgedessen war mit diesen Vorrichtungen
ein kontinuierlicher Betrieb nicht möglich. Inn Gegensatz dazu werden bei der Vorrichtung
nach der Erfindung die abgeschnittenen Stäbe sofort nach dem Schneidevorgang durch
Greifer erfaßt und von der Schere entfernt, worauf die Schere sofort zur Aufnahme
des nächsten Quarzstabes bereit ist, so daß in kontinuierlichem Betrieb von dem
fortlaufend gebildeten Quarzstrang Stäbe abgeschnitten werden können, bis das Material
in dem Schmelztiegel erschöpft ist. Unterbrechungen in der Bildung des Quarzstranges
entstehen nur in den Augenblicken des Abschneidens, da dabei natürlich der Quarzstrang
stillstehen muß.
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Bei der Vorrichtung nach der Erfindung ist unter der Düse des Ofens,
aus welchem der Quarzstrang herausgepreßt wird, ein absetzend drehbarer Träger mit
mehreren Greifern angeordnet; diese Greifer erfassen den abzuschneidenden Teil des
Quarzstranges unter der Schere vor dem Abschneiden und bringen ihn nach dem Abschneiden
aus der Bahn des weiter aus der- Düse austretenden Quarzstranges heraus. Die selbsttätige
Einrückung des drehbaren Trägers nach dem Abschneiden der einzelnen Quarzstäbe wird
durch den Schneidevorgang selbst bewirkt, und zwar durch eine biegsame Verbindung
der Einrückvorrichtung mit dem Griff der um einen ortsfesten Zapfen schwingenden
Schere. Der drehbare Träger wird mittels einer Reibungskupplung von einem ununterbiochenen
Antrieb aus dauernd angetrieben und nach Bedarf durch Lösen der Reibungskupplung
angehalten. Das Anhalten bzw. Wiedereinschalten des drehbaren Trägers geschieht
selbsttätig, abgeleitet vom Schneidevorgang, durch einen Anschlag, der in einen
Zahnkranz des drehbaren Trägers eingreift bzw. diesen freigibt. Auf den Scherenblättern
sind schräg zu den Blättern stehende Führungen vorgesehen, welche das Herausgleiten
des Quarzstranges aus der Schere verhindern. Eine dieser Führungen wird durch eine
Feder beim öffnen der Schere über die Schneidekante hinausgedrängt, so
daß
sie nach dem Schneiden beim Zurückgehen der Schere das Anhaften des Quarz fadens
am Schneiderand und Abbiegen des Quarzfadens aus seiner senkrechten Lage verhindert.
Das Schließen der die Quarz stäbe vor 'dem Schneidevorgang erfassenden Greifer erfolgt
durch Federn, deren umgebogene Enden beim Schließen der Greifer durch die Bewegung
der Schere beim Schneidevorgang in eine V-förmige Rille des Trägers hineingedrückt
werden, so daß sie die Stäbe festhalten, bis sie beim Herausnehmen der Stäbe von
Hand gelöst werden.
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In der Zeichnung ist eine Vorrichtung nach der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Abb. i ist eine schaubildliche Ansicht, Abb. 2 eine Oberansicht der
Vorrichtung, wobei die Schere geöffnet ist und die Greifer leer und offen sind.
Abb. 3 zeigt ein Stück des drehbaren Trägers bei geschlossenen, je einen Quarzstab
haltenden Greifern. Abb. 4 ist ein Querschnitt durch den drehbaren Träger. In Abb.
5 ist die federnde Kupplung der Welle des Trägers mit dem dauernden Antrieb im Schnitt
dargestellt. Die Abb.6 und 7 sind zwei um 9o° verschobene Seitenansichten des drehbaren
Trägers und seines Antriebs. In Abb. 6 ist die Schere geöffnet. Abb. 8 zeigt die
Schere in geschlossener Stellung -nach dem Schneidevorgang. In Abb. 9 ist die Vorrichtung
zum Anhalten bzw. Freigeben des drehbaren Trägers in vergrößertem Maßstabe dargestellt.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus dem Ofen. A, der drehbaren
Tragvorrichtung B und der dazwischen angeordneten Zange C. Aus dem Rohr 2 des Ofens
A wird durch den Kolben 4 ein Strang aus geschmolzenem Quarz herausgepreßt. Nach
dem Verlassen des Rohres passiert der Quarzstrang die Schneiden 5 und 6 der Schere
C.
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An der DrehvorrichtungB befinden. sich ringsherum am Rand der drehbaren
Platte 7 eine Anzahl Greifer 8, die mit Stiften an der Platte 7 abwechselnd über
und unter der Platte befestigt sind. Jeder Greifer hat eine Feder 9. Diese sind
so angebracht, daß, wenn der Greifer vollständig frei ist, das Ende io der Feder
auf der ebenen Randzone i i der Platte 7 liegt. Neben der Zone i i nach der Mitte
zu ist eine V-förmige Rille 12 mit einem schräg nach innen abfallenden Rande 13
vorgesehen. Die Rille ist so angebracht, daß beim Schließen der Greifer 8 das Ende
i o der Feder in die Rille i--, einfällt. Durch die Spannkraft der Feder und durch
die Schräge der Rille werden die Greifer 8 ungefähr an den Rand der Platte 7 herangedrückt
und dort völlig festgehalten. Die Kraft der Feder genügt zum Halten des abgeschnittenen
Quarzstabes zwischen den Backen 8 und Platten 7 und verhindert, daß derselbe beim
Drehen der Platte 7 fällt.
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Wenn nun der aus dem Rohr 2 kommende Quarzstrang Q ungefähr in der
gewünschten Länge eines Quarzstabes die Schere passiert hat, werden die Scherenschneiden
geschlossen, wodurch der Teil des Quarzstranges unterhalb der Schere abgeschnitten
wird. Infolge des Zusammendrückens der Scherenschneiden faßt einer der Greifer der
Drehvorrichtung B den abgeschnittenen Quarzstab und hält ihn fest. Ferner tritt
durch das Zusammendrücken der Schere eine Bewegung der Drehvorrichtung B ein, wodurch
der abgeschnittene Quarzstab von der Schere weggebracht und der nächste Greifer
zur Aufnahme des nächsten Stabes bereit wird.
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Schließen des Greifers und Drehen der Drehvorrichtung B erfolgt folgendermaßen:
An der Schneide 6 der Schere C ist eine Spiralfeder 14 an einer Schiene 15 befestigt.
Diese Feder drückt beim Schließen der Schneide 6 gegen den Greifer 8 (Abb.2 und
8), wodurch dieser gegen den Quarzstrang gepreßt wird. Dabei springt das Ende i
o der Feder 9 in die Rille 12 ein, wodurch der Greifer 8 gegen den Quarzstab gepreßt
gehalten wird und diesen nach dem Abschneiden festhält.
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Auf der Oberseite der Platte 7 ist ein' Zahnradkranz 37 angebracht,
mit welchem ein Stift 16 zusammenarbeitet (Abt. 2 und 9). Dieser Stift 16 ist durch
einen durch ein Rohr geführten Draht X verbunden :mit dem Handgriff der Scherenschneide
6. Wenn die Schneide 6 gegen die Schneide 5 bewegt wird, wird durch den Draht X
der Stift 16 gehoben. Infolgedessen hält er, z. B. in Abb. 9, den Zahn 17 nicht
mehr fest, so daß die Platte 7 sich unter dem noch zu beschreibenden Antrieb drehen
und den nächsten Greifer unter die Schere bringen kann. In dieser Stellung bleibt
der Greifer stehen, da der Schneidevorgang von .so kurzer Dauer ist, daß der Stift
16; der durch das öffnen der Schere wieder niedergelassen wird, den nächsten Zahn
18 bereits festhält.
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Zum Drehen der Vorrichtung B dient der Motor Y, der mittels einer
Übersetzung die Schnecke i 9 dreht, die in das Rad -o eingreift. Dieses sitzt mit
der Platte 7 auf der gleichen Achse 21, ist jedoch nur in Verbindung- mit der Achse
durch eine passende FriktionskupplungZ (Abb.2 und 5) verbunden. Die Kupplung besitzt
eine Federplatte 22, die gegen die Oberseite des Rades 2o und dadurch die untere
Nabe des Rades gegen die Drucklagerscheibe 35 drückt. Diese Scheibe ist durch eine
Schraube 36 mit der Achse 21 verbunden. Die Spannung der Feder 22 kann durch Muttern
24 und 25 verändert
werden. Mittels dieser Vorrichtung kann das
Rad 2o seine um die Achse gleitende Bewegung fortsetzen, während die Platte 7 stillgesetzt
wird, sobald ein Zahn des Zahnkranzes 37 gegen das untere Ende des Stiftes 16 stößt.
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Die Drehvorrichtung ist dann bereit für den nächsten Schneidevorgang.
Sind alle Greifer besetzt, so wird das Schneiden zum Ablegen der Stäbe ausgesetzt.
Beim Wegnehmen der abgeschnittenen Stäbe werden die Federn 9 aus der Rille 12 in
ihre alte Stellung gebracht, in welcher die Greifer 8 genügend Abstand vom Rande
der Platte haben, so daß die Quarzstäbe dazwischen hindurchgleiten können.
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Die Einrichtung der Schere C ist aus Abb. i, 2, 6 und 8 ersichtlich.
An der Oberseite der Schneide 6 ist längs der Schneidekante eine quer zur Schnittlinie
bewegliche Winkelplatte 26 angebracht. An dieser Platte sitzt an der Rückseite eine
Feder 27, die dauernd die Platte vorwärts bis zur Schneidekante drückt. Diese Platte
soll verhindern, daß der Quarzstrang von der Schneide 6 mitgenommen wird, wenn $ie
nach dem Schneiden. in ihre Ausgangsstellung zurückgeht. Bei geschlossener Schere
drückt der Quarz die Platte 26 entgegen dem Druck der Feder 27 zurück. Sobald die
Schere sich zu öffnen beginnt, hält die Feder 27 das Quarzende von der Innenseite
der Schneide 6 fern, so daß der Quarzstrang nicht aus seiner normalen Lage gebracht
wird. Gegenüber der Platte 26 steht eine rückwärts geneigte Schutzplatte 38, die
verhindern soll, daß der Quarzstrang die Oberfläche der Schneide trifft. Beide Zangenarme
sind durch einen Bolzen 29 miteinander verbunden. An den Handgriffen sind abstandhaltende
Anschläge 31, die mit einer Polsterung versehen sind, angebracht.
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Die Schneide 5 ist fest mit einem Bügelgestell W verbunden, dessen
Querarm 32 das Ringlager 23 an der Welle 2 i trägt; der Bügel selbst ruht auf den
Stützen 33.