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Gußschleuder, insbesondere für zahntechnische Zwecke Die Erfindung
richtet sich auf eine Gußschleuder, insbesondere für zahntechnische Zweeke, mit
einem Schleuderarm mit Schmelztiegel und Gußmuffel und einem Gegengewichtarm.
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Derartige Gußschleudern sind in zahlreichen Konstruktionen bekannt.
Sie werden mit einer Spannfeder oder einem Elektromotor angetrieben. Hierbei sind
auf einem zentral mit einer Drehachse verbundenen Doppelarm bzw. Doppelhebel einseitig
Schmelztiegel und Gußmuffel und auf dem gegenüberliegenden Arm verstellbare Ausgleichsgewichte
angebracht. Dabei hat der Schmelztiegel stets eine feste Halterung, während die
Gußmuffel infolge ihrer in Abhängigkeit von dem jeweiligen Gußobjekt varilerenden
Größe zwischen einer Rückwand mit Reibungswiiderständen, wie Pratzen, Stiften o.
dgl. und einer verstellbaren
und arretierbaren iegelhalterung eingeklemmt
wird. Weiterhin ist bei den bekannten Geräten eine Höhenhalterung für die Gußmuffel
notwendig, um den Ausguß des Schmelztiegels und den Eingußtrichter der Gußmuffel
auf gleicher Höhe zu halten. Die vorgenannten Ausrüstungen zur Halterung der Gußmuffel
geben oft Anlaß zu Fehlgüssen, die dadurch bedingt sind, daß Pratzen oder Stifte
sich relativ schnell abnutzen.
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Zur Erzielung eines festen Haltes der Gußmuffel wird die bewegliche
Halterung des Schmelztiegels oft so fest zur Gußmuffel hin angeschoben, daß es zur
Verletzung und Zerstörung der Gußmuffel durch Pratzen oder Stifte kommen kann und
bei zu geringer Arretierung wird der Halt der Gußmuffel zu gering, so daß ein Heraussehleudern
der Gußmuffel aus der Halterung und damit eine Zerstörung derselben eintreten kann.
Dadurch, daß der Teil des Schleuderarmes, der im Bereich der Gußmuffel und des Schmelztiegels
liegt, beim Erhitzen des Gießmaterials großer Hitze ausgesetzt ist, werden die vorstehend
beschriebenen Zustände und Auswirkungen durch Verwerfen von Schleuderarmteilen noch
verstärkt. Perner ist bei den bekannten Schleuderarmen ein exaktes Gleichgewicht
nicht zu erzelen, wenn man nicht grundsätzlich von Normgewichten der Gußmuffel einerseits
und Normstellungen des Ausgleichgewichtes andererseits ausgeht. Derartige Zustände
sind aber in der Praxis nicht zu erreichen, da Gußobjekte
in der
Zahntechnik zwischen wenigen Zehntel Gramm bis zu etwa 50 Gramm schwanken können,
wobei die Größen der Gußmuffeln entsprechend angepaßt sein müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, weich eine einfache
und sichere Arretierung der Gußmuffel ohne die Gefahr der Beschädigung derselben
bei beliebig schwankenden Gußmuffelgrößen ermöglicht, und zwar unter genauer Austarierung
der gesamten Schleuderarmeinrichtung, d.h. von eigentlichem Schleuderarm und Gegengewichtarm.
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Bei einer Gußschleuder der eingangs bezeichneten Art wird dies gemäss
der Erfindung dadurch erreicht, daß der Schleuderarm und der Gegengewichtarm aus
in Längsrichtung gegeneinander beweglichen Teilen bestehen, wobei ein mit der Drehachse
fest verbundenes Teil auf einer etwas schwereren Seite den Schmelztiegel sowie eine
Anlagefläche für die Gußmuffel und auf der anderen etwas leichteren Seite ein festes
Gegengewicht trägt, während das andere längsbewegiiche Teil auf einer etwas leichteren
Seite eine Gegenanlagefläche für die Gußmuffel und auf der anderen etwas schwereren
Seite ein verstellbares Gegengewicht trägt.
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Aufgrund dieser Ausbildung ist zwischen den beiden gegeneinwander
beweglichen
Anlage flächen für die Gußmuffel eine solche beliebiger Größe anbringbar und beim
Auslösen der Schleuderbewegung werden die beiden Anlageflächen derart fest gegeneinander
gezogen bzw. gepreßt, und zwar in Abhängigkeit von der jeweiligen Fliehkraft, daß
weitere Arretierungsmittel nicht erforderlich sind.
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Eine günstige konstruktive Ausbildung ergibt sich, wenn das bewegliche
Teil das feste Teil teleskopartig von außen umgibt.
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Hierbei kann man dann weiterhin zwischen den beiden Teilen eine Feder
vorsehen, welche die Gegenanlagefläche des beweglichen Teiles in Richtung auf die
Anlagefläche des festen Teiles zu zu bewegen sucht. Diese Feder sorgt dann für eine
ausreichende Anfangspreßkraft zwischen den beiden Anlageflächen, so daß die Gußmuffel
vor dem Beginn des Schleudervorganges ausreichend gehalten ist.
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Um die richtige Lage von Gußmuffel und Schmelztiegel zueinander zu
gewährleisten, empfiehlt es sich weiterhin, Schmelztiegel und Gußmuffel mit miteinander
in Eingriff kommenden Teilen zu versehen, welche die Lage derselben zueinander festlegen.
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Hierfür hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, den Schmelztiegel
mit einem die betreffende Anlagefläche durch setzenden ringförmigen Ansatz zu versehen,
der in einen am äußeren Rand entsprechend geformten Gußtrichter der Gußmuffel eingreift.
Diese Ausbildung gewährleistet infolgedessen einen exakten seitlichen und vertikalen
Sitz der Gußmuffel gegenüber dem Schmelztiegel, so daß eine saubere Überleitung
des Gießmaterials aus dem Schmelztiegel in die Gußform gewährleistet ist.
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Sodann kann man den gesamten Schleuderarm mit Gegengevichtarm um eine
horizontale Achse frei pendelnd ausbilden, derart, daß man jeweils vor dem Einleiten
des Schleudervorganges die gesamte Schleuderarm-Einheit in Abhängigkeit von der
Größe des zu gießenden Gußobjektes durch Verstellen des Gegengewichtes am beweglichen
Teil des Schleuderarmes genau austarieren kann.
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Hierbei empfiehlt es sich, das freie Pendeln des Schleuderarmes ausschaltbar
auszugesElten, um unerwünschte Bewegungen des Schleuderarmes nach vorgenommener
Austarierung zu verhindern.
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Um das Einsetzen der Gußmuffel zu erleichtern, kann man einen mit
dem beweglichen Teil in Eingriff bringbaren Hebel zur Verbringung und Festhaltung
des beweglichen Teiles in die Stellung maximaler Entfernung der beiden Anlageflächen
für die Gußmuffel vorsehen.
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Hierbei ist es besonders zweckmässig, die Anordnung derart zu treffen,
daß beim Lösen des Hebels von dem beweglichen Teil der Schleuderarm in Drehbewegung
gesetzt wird.
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In Weiterbildung der Erfindung hat es sich schließlich noch als besonders
gUnGig erwiesen, der Schleuder einen stationären Brenner fest zuzuordnen, der in
der durch den Hebel bestimmten Lage des Schleuderarmes optimal auf das im Schmelztiegel
angeordnete Gußmaterial gerichtet ist und beim Lösen des Hebels von dem Schleuderarm
abschaltet. Diese feste Zuordnung eines stationären Brenners zum Schmelztiegel vermeidet
das bisher übliche Hantieren mit losen Brennern, das Verhaken der Schläuche derselben,
sowie deren lästiges Auf- und Abnehmen. Außerdem bringt die feste Zuordnung zum
Schmelztiegel den großen Vorteil mit sich, daß das Schmelzgut in optimaler Weise
bei entsprechend richtiger Zuordnung erhitzt werden kann. Es ist erkennbar, daß
diese feste Zuordnung eines Brenners auch unabhängig von der vorstehend beschriebenen
besonderen Ausbildung des Schleuderarmes
von Bedeutung ist, wenn
auch in Verbindung mit den vorbeschriebenen Merkmalen, insbesondere dem Betätigungshebel
für den Schleuderarm, diese Anordnung eine besonders vorteilhafte weitere Ausgestaltung
ergibt.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1 eine Gußschleuder gemäss der Erfindung in
schematischer Gesamtseitenansicht, Fig. 2 eine vergrößerte Seitenansicht, teilweise
im Schnitt wiedergegeben, der gesamten Schleuderarmeinrichtung und in Fig. 3 eine
Draufsicht auf die Schleuderarmeinrichtung gemäss Fig. 2.
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Die Gußschleuder weist ein Untergestell 1 auf, aus der zentrisch eine
vertikale Antriebswelle 2 herausftthrt, auf welcher die insgesamt mit 3 bezeichnete
Schleuderarmeinrichtung in der nachstehend näher bezeichneten Weise befestigt ist.
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Die Schleuderarmeinrichtung 3 besteht aus zwei in Längsrichtung
gegeneinander
beweglichen Teilen, einem gegenüber der vertikalen Drehachse 2 festen Teil 4, das
sich beidseitig der vertikalen Antriebswelle 2 erstreckt, wobei auf der einen Seite
ein Schmelztiegel 5 und eine Anlagefläche 6 für eine Gußmuffel 7 angeordnet ist,
während am Ende der anderen Seite des festen Teils 4 ein festes Gegengewicht 8 angeordnet
ist.
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Das vorbeschriebene feste Teil 4 ist von einem hierzu längsbeweglichen
Teil 9 teleskopartig umgeben, wobei auf der einen Seite des beweglichen Teils eine
Gegenanlagefläche 10 für die Gußmuffel 7 und auf der anderen Seite ein einstellbares
Gegengewicht 11 angeordnet ist.
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Im einzelnen ist die Anordnung hierbei derart, daß das feste Teil
4 einen Träger 12 aufweist, wie insbesondere Fig. 2 zeigt, an dem aufwärts gerichtete
Stege 13 befestigt sind, die wiederum die Anlagefläche 6 für die Gußmuffel 7 tragen.
Zwischen den Stegen 13, der Anlagefläche 6 und einem Festspannbügel 16 ist der Schmelztiegel
5 befestigt. Auf der anderen Seite ist an dem Träger 12 eine Stange 14 befestigt,
an deren freiem Ende das feste Gegengewicht 8 angeordnet ist.
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Das bewegliche Teil 9 weist im wesentlichen einen mittleren
Träger
15 auf, welcher über dem mittleren Träger 12 des festen leils 4 liegt und zwischen
den Stegen 13 des festen Teils 4 passiert und an seinem Ende mit der Gegenanlagefläche
10 für die Gußmuffel 7 verbunden' ist. Am anderen Ende ist an dem Träger 15 ein
die Stange 14 des festen Teils 4 umgebendes Rohr 17 befestigt, an dessen freiem
Ende das verstellbare Gegengewicht 11 angeordnet ist.
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17 Wie Fig. 2 zeigt, ist innerhalb des Rohres/ein Ring 18 verkeilt,
gegen den sic-h ein Ende einer Spiralfeder 19 abstützt, deren anderes Ende gegen
den Träger 12 greift.
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Aufgrund dieser Ausbildung wird folglich durch die Feder 19 zwischen
den beiden Teilen 4 und 9 eine Kraft aufgebracht, die diese Teile in Richtung einer
annähernd der beiden Anlageflächen 6 und 10 zu bewegen sucht, derart, daß die zwischen
diese beiden Anlageflächen eingebrachte Gußmuffel 7 anfänglich ausreichend gehalten
ist.
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Um die Lage der Gußmuffel 7 in seitlicher und vertikaler Richtung
gegenüber dem Schmelztiegel 5 festzulegen, ist der Schmelztiegel 5 mit einem ringförmigen
Ansatz 20 versehen, der in einen entsrrPflY'anden EiuRerPn Rand eines vuvtrichters
21
der Gußmuffel 7 eingreift.
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An der Unterseite des Trägers 12 sind zwei Stege 22 befestigt, welche
Öffnungen 23 aufweisen, in denen sowie in einer entsprechenden Öffnung eines zwischen
den Stegen 22 liegenden Lagersteges der Antriebswelle 2 ein Gelenkbolzen 24 angeordnet
ist.
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Eine in den Träger 12 geschraubte, ein Langloch des Trägers 15 durchsetzende
Feststellschraube 25 greift mit ihrer Spitze gegen den Lagersteg der Antriebswelle
2, derart, daß beim Anziehen der Schraube die gesamte Schleuderarmeinrichtung 3
festgelegt ist, während beim Lösen der Schraube 25 die gesamte Einrichtung um den
Gelenkbolzen 24 frei pendeln kann.
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Am Träger 15 ist ein Anschlag 26 vorgesehen und im Träger 12 ist ein
Langloch 27 ausgebildet durch welch letzteres das freie Ende eines Steuerhebels
28 durchtreten und gegen den Anschlag 26 greifern kann. Der Steuerhebel 28 ist am
Untergestell 1 bei 29 anaelenkt und mittels eines Schalthebels 70 in und außer Eingriff
mit dem Anschlag 26 zu r gen, wie in ausgezogenen und gestrichelten Linien g g 1
angedeutet ist.
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Oberhalb der Schleuderarmeinrichtung 3 ist ein Brenner 31 stationär
derart angeordnet, daß dieser, wenn' der Steuerhebel 28 mit dem Anschlag 26 des
beweglichen Teils 9 in Eingriff ist, optimal auf das im Schmelztiegel 5 befindliche
Schmelzgut gerichtet ist.
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Wie vorstehend schon erwähnt, ist der Schalthebel 30 mit entsprechenden,
nicht gezeigten Schaltelementen derart verbunden, daß beim Verbringen des Schalthebels
30 in die in Fig. 1 wiedergegebene gestrichelte Stellung neben der Freigabe des
beweglichen Teiles 9 die Drehung der Antriebswelle 2 ausgelöst und der Betrieb des
Brenners 31 unterbrochen wird.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Gußschleuder ist wie folgt: Zunächst
wird mittels des Schalthebels 30 das bewegliche Teil 9 mit Gegenanlagefläche 10
in maximale Abstandstellung von der festen Anlagefläche 6 gegen die Kraft der Peder
19 gebracht, darauf die Gußmuffel 7 mit ihrem Trichter 21 über den Ringansatz 20
des Schmelztiegels 5 geschoben und dann der Schalthebel 90 so weit nachgelassen.
daß unter der Kraft der Feder 19 eine leichte Anpressung der Gußmuffel 7 zwischen
den beiden Anlageflächen 6 und 10 erfolgt.
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Dann wird die Schraube 25 gelöst und in Anpassung an die verwendete
Gußmuffel das Gegengewicht 11 verstellt, bis ein genaues Gleichgewicht zwischen
beiden Seiten der Schleuderarmeinrichtung 3 eingestellt ist, und dann die Peststellschraube
25 wieder angezogen.
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Darauf wird der Brenner. 31 mittels eines gesonderten Schalters eingeschaltet
und nach genügender Erhitzung des im Schmelztiegel 5 befindlichen Gießmaterials
der Schalthebel 30 in die in Fig. 1 in gestrichelten Linien wiedergegebene Stellung
gebracht. Dabei wird der Brenner 31 abgeschaltet und die Rotationsbewegung der gesamten
Schleuderarmeinrichtung 3 ausgelöst, wobei entsprechend der auftretenden Zentrifugalkraft
die Gußmuffel 7 zwischen den beiden, infolge der Fliehkraft gegeneinander gepreßten
Anlageflächen 6 und 10 sicher gehalten ist.
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Natürlich ist das gezeigte Ausführungsbeispiel in vielfacher Weise
abzuändern, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. So könnte beispielsweise
das verstellbare Gegengewicht auch am festen Schleuderarmteil 4 und am beweglichen
Schleuderarmteil 9 ein unverstellbares Gegengewicht angeordnet sein. Auch könnte
man zum Auseinanderbewegen der beiden
Anlageflächen 6 und 10 einen
am beweglichen Teil 9 direkt vorgesehenen Handgriff verwenden, jedoch ist der vorbeschriebene
Schalthebel 30 besonders günstig, da dieser gleichzeitig die beschriebenen weiteren
Funktionen ausführen kann.
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Patentansprüche :