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Nadelhaltermaul zum Halten chirurgischer Nähnadeln. Die seither benutzten
Nadelhalter für chirurgische Zwecke haben entweder den Nachteil, daß sie die damit
erfaßten Nadeln nicht genügend festhalten, so daß sich diese Leim Gebrauch nach
irgendeiner Richtung verschieben oder drehen können, oder aber, daß die meisten
in Verwendung stehenden gebogenen und kreisförmig gekrümmten Nadeln zerbrechen,
wenn die Nadelhalter so gestaltet sind, claß eine gerade Nadel genügend festgehalten
würde.
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Das Verschieben der :\ adeln infolge mangelhaften Festhaltens hat
seine Ursache darin, daß die Maulteile bzw. Klemmflächen dieser N aciellialter zu
schmal gehalten sind. Die Druckwirkung auch bei größter Kraftentfaltung kann sich
deshalb nur auf eine verhältnismäßig geringe Fläche der Nadel erstrecken, zumal
die Nadeln selbst nur einen ganz geringen Ouerschnitt haben und dabei häufig ganz
rund oder stark facettiert sincl. Verschieben und Drehen der Nadeln--ist deshalb
um so eher möglich, je schmaler die Klemmfläche gelrilten ist. Das Zerbrechen der
Nadeln hingegen hat seine Ursache darin, daß die Klemmflächen ini Verhältnis zu
den Krümmungen der Nadeln zu breit gehalten sind, wobei infolge der Druckwirkung
das Bestreben auftritt, die gekrümmten und ziemlich spröde gehärteten Nadeln an
der erfaßten Stelle gerade zu drücken. Daß hierbei alle etwas überhärteten Nadeln
zerbrechen oder ungenügend gehärtete in ihrer Form verändert «-erden, liegt auf
der Hand, und das um so mehr, je 1-reiter die Klemmflächen des Nadelhalters einerseits
und anderseits je enger die Nadelkrümmung, d. 1i. je kleiner der Radius der gekrümmten
Nadel ist.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht nun die Anwendung von Nadelhaltern
mit beliebig schmalen Maulteilen bzw. Klemmflächen, deren Breite so weit reduziert
werden kann, daß selbst ganz stark gekrümmte -Nadeln finit kleinstem Radius damit
festgehalten «-erden können, ohne daß ein Brechen oder Deforniiere-i durch den aufgewendeten
Druck entstehen ka=in. -
Das bei Verwendung solcher schmaler Klemmflächen
bei den seither üblichen Nadelhaltern sonst unvermeidlich auftretende Verschieben
der :;adeln wird l uni bei der vorliegenden Erfindung dadurch verhindert, daß sich
entweder an einem oder an beiden Maulteilen (Klemmbacken ) seitlich in Leisten zahnstangenartig
nebeneinander eingelassene Einschnitte befinden oder durch gegeneinander verschiebbare
Leisten gebildet werden, so claß die zti haltende Nadel in einen dieser Einschnitte
eingelegt wird.
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Abb. r der Zeichnung veranschaulicht die Vorderansicht, Abb. z die
Rückansicht, Abb. 3 die Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels mit je einer an
beiden Klemmbacken angeordneten nachgiebig federnden Leiste b mit zahustangenartig
aneinanderliegenden Einschnitten. Der Zwischenraum zwischen Klemmfläche und Leiste
ist dabei durch Abtragung des Maules etwa zur Hälfte nutenförrnig gehalten. Abb.
d. zeigt im Ouerschnitt die geöffneten Klemmbacken von Abi>. i bis 3. Abb. 5 zeigt
den gleichen Querschnitt, jedoch bei geschlossenem Zustand des Instruments, wobei
noch eine der gebräuchlichsten chirurgischen Nadeln in Gebrauchslage eingezeichnet
ist. Abb. G -neigt ein zweites Ausführungsbeispiel, wobei der Zwischenraum, wie
aus Querschnitt Abb. ; ersichtlich, durch eine Abschrägung gebildet ist und wobei
nur die eine Klemmbacke mit einer nachgiebig federnden Leiste versehen ist.
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Abb. 8 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel, bei dem der Zwischenraum,
wie aus Querschnitt Abb. 9 ersichtlich, ganz in Wegfall kommt und wobei die seitliche
Leiste b= nicht nachgiebig an der Klemmbacke angebracht ist.
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Abb. ro und z r zeigen in Ansicht und Seitenansicht ein viertes Ausführungsbeispiel,
bei dem die Einschnitte der Leisten weggelassen und dafür eine in der Längsrichtung
verschiebliche und feststellbare Leiste ge«-<ihlt ist, mit der in Verbindung
finit einem am vorderen Ende der einen Klemmbacke befindlichen Widerhalt d ein in
der Weite beliebig verstellbarer Aufnahmeschlitz für jede Nadelstärke geschaffen
«-erden kann.
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Kommt nun die Nadel zwischen die schina-Ieren Klemmflächen c in Abb.
.I und 5 und weiter noch in einen der zahnstangenartig nebeneinanderliegenden Einschnitte,
wie aus Querschnitt Abb. 5, ; und 9 ersichtlich, so ist sie gegen jede Verschiebung
gesichert. Zwischen der schmalen Klemmfläche c und der seitlichen Leiste b ist ein
Zwischenraum gebildet in Form einer Nute, der sinngemäß auch durch eine anders geformte
Ausfräsung oder Ausfeilung ersetzt werden kann. Dieser Zwischenraum hat bei Verwendung
längerer und größerer Nadeln den Zweck, die beiden Lagerungspunkte für die Nadel,
Klemmfläche c und Einschnitt in Leiste b und bi, möglichst weit auseinanderzulegen,
um dadurch die beabsichtigte Wirkung - unverrückbares Festhalten der Nadeln - noch
mehr zu erhöhen. Außerdem dient diese Nute oder sonstige Ausarbeitung zur Bildung
der schmalen Klemmflächen unter Belassung der sonst üblichen Klemmbacken-.climensionen.
Dieses verhindert dann außerdem noch, daß die Bildung ganz schmaler Klemmflächen
gleichzeitig eine störende Verschwächung der Klemmbacken nach sich zieht.
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Es ist lediglich eine Frage der Zweckinäßigkeit, die hauptsächlich
durch die Größe und Form der verwendeten Nadeln bestimmt wird, ob nur eine oder
zwei seitliche Leisten angebracht werden und ob diese nachgiebig federnd oder unnachgiebig
gehalten werden sollen.
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Form und insbesondere Größe der verwendeten Nadel ist ebenfalls für
die Größe des zwischen Kleininbacke und seitlicher Leiste befindlichen Spielraumes
maßgebend, der bei Verwendung allerkleinster Nadeln auch ganz in Wegfall kommen
kann.
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Das in den Abbildungen abgebildete zangenähnliche Instrument ist mit
Ausnahme der Besonderheiten der Erfindung, welche sich auf die Nebeneinanderlagerung
der Klemmbacken a, a1, a2 und der Leisten b, b1, b2, h:' erstrecken,
ein bereits bekanntes Modell.