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Damastmaschine für Webstühle zur Herstellung von Damast und ähnlichen
Geweben. Die Erfindung -betrifft die Weberei von Damast- und ähnlichen Geweben und
insbesondere eine Einrichtung zur Überwachung der Webkette bei der Bildung des Musters
und Herstellung der Bindung. Unter anderem wird angestrebt, die Betriebskosten zu
vermindern und die Genzen der Verwendbarkeit der jacquardmaschine zu erweitern.
Beispielsweise für den Fall, daß der jacquardstuhl, welcher in der einen oder der
anderen Form zur Verwendung gelangen sollte, nicht mehr zur Unterbringung der für
das Muster erforderlichen Anzahl von Litzen genügt.
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Gemäß der Erfindung wird die zur Fachbildung
dienende
Vorrichtung in getrennten, in sich abgeschlossenen Reihen von Fadenhebwerken angeordnet,
welche unter Zuhilfenahme einer Musterplatte auf elektrischem Wege bestimmen, ob
ein Faden als Grundfaden oder Musterfaden arbeiten soll. Die Anordnung ist derart
vorgenommen, daß die an sich abgeschlossenen Reihen auswechselbar und mit Bezug
zur Kette seitlich verstellt werden können, wobei alle Reihen einer gemeinsamen
Hebevorrichtung für die Fachbildung und einer gemeinsamen mechanischen Kontrolle
für die Bindung unterworfen sind. Die Bindung wird mittels einer sogenannten Bindevorrichtung
eingelesen, die mit entsprechenden Teilen oder Wählern jeder einzelnen Gruppe in
Berührung kommt.
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Bei solcher Anordnung der Fadenhebewerke braucht die Jacquardmaschine
nicht mehr wegen der Nadeln, die von einer bestimmten Karte zu steuern sind, hoch
über der Kette angeordnet werden, so daß auch die langen mechanischen Verbindungen,
welche zum Heben unbedingt notwendig wären, fortfallen. Die \Vählvorrichtung zur
L`berwachung der Kettenfäden wird jetzt vom Boden aus leicht zugänglich angeordnet,
wobei auch der lange Harnisch fortfällt, welcher sonst zur Übertragung der Bewegung
auf die Haken der einzelnen, in der Kette befindlichen Fäden notwendig wäre, um
die Kettenfäden zu steuern bzw. die Fachbildung zu veranlassen. Im vorliegenden
Falle ist für jeden Faden ein Wählerwerk vorgesehen, welches in einer Gruppe untergebracht
ist, die dicht über den zu überwachenden Kettenfaden angebracht ist, und zwar in
einem wagerechten Zwischenraum, der nicht größer ist als der von beiden Fäden beanspruchte.
So kann z. B. eine Gruppe eines Wählerwerkes für 3o Fäden so gebaut werden, daß
sie seitlich nicht mehr als 7, 5 mm in Anspruch nimmt. Es ist demnach möglich, mittels
derartiger Vornchtungen bis zu 128 Fäden auf 2 4. mm Raum zu überwachen; die Gruppen
der Wählerwerke sind seitlich in Zwischenräumen angeordnet.
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Zweitens ist es möglich, die Umkehrung der Bindung, welche sich bei
:allen auf einer Jacquardmaschine mit gestürztem Muster hergestellten Geweben vorfindet,
dadurch zu umgehen, daß man für die Anzahl der sich zu einer Gruppe zusammensetzenden
Wählerwerke ein Vielfaches der zumeist und allgemein gebräuchlichen Bindung, z.
B. 40, festlegt. Die Wählerwerke, beispielsweise für jeden fünften oder jeden achten
Faden, können von Seite zu Seite des Webstuhles in eine Linie bzw. in eine Richtung
gebracht werden und so einer einfachen Überwachung unterworfen werden, die sich
gemeinsam über die ganze Breite des Gewebes auf jeden fünften oder achten Faden
erstreckt, wodurch man den gleichen Effekt wie mittels der Litze beim Harnisch erzielt.
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Um die Möglichkeit beizubehalten, die Bin-Jungen im Grund und in der
Figur oder im Mus;er in entgegengesetzten Richtungen laufen zu lassen oder die Bindungen
abzuändern, wie es mitunter für verschiedene Qualitäten eines auf ein und demselben
Stuhl hergestellten Gewebes verlangt wird, wird das Wählerwerk für jeden Faden mit
zwei Hebern versehen, welche i:n nachsehenden mit "Grund«-Heber und "Muster«-Heber
bezeichnet werden, die zusammen die Grundbindung bzw. die Musterbindung herbeiführen.
Die Einrichtung, welche bestimmt, ob ein Faden als Grundfaden oder Musterfaden arbeiten
soll, ist so angeordnet, daß der Faden entweder vom Grund-Heber oder vom Muster-Heber
gehoben wird. Gegebenenfalls kann ein einfacher Heber verwendet werden, der abwechselnd
als »Grunci«-Hel)er oder :>Figur«-Heber zu arbeiten hat. Die beide Bindungen (in
Grund und Figur) bestimmenden Werke sind voneinander vollkommen unabhängig, so daß
die Bindungen folgerechtlich die gegenseitige Umkehrung darstellen können; die einzelne
Bindung kann aber auch im Gegensatz zur anderen Bindung ganz beliebig sein, was
selbstverständlich von der Qualität des Gewebes und schließlich auch von der Zahl
der in einer Gruppe vorhandenen Wählerwerke abhängig ist.
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Die Werke, welche bestimmen, ob der betreffende Faden als Grundfaden
oder Figur-oder Musterfaden liegt, werden auf elektrischem Wege gesteuert, so daß
man so in der Lage ist, auch alle Vorteile zu -erzielen, welch: bei dem allgemein
bekannten Verfahren der Musterwahl durch elektrisch leitfähige Taster zufolge großer
Ersparnisse erzielt werden. Für jedes Werk mag eine einzige Taste bzw. ein einziger
Fühler vorgesehen werden. Unter Umständen kann eine einzige Taste oder ein einziger
Fühler aber auch für zwei oder mehrere Wählerwerke dienen, was von den jeweiligen
Umständen abhängig ist. Die Taster oder Fühler sind in einer Reihe angeordnet, und
zwar in gleichmäßigen Abständen derart, daß sich ihre Enden in gerader Linie auf-
ein Blechmuster auflegen, um zeitweilig mit leitenden Teilen desselben, welche dem
Muster entsprechen, und zeitweilig mit nicht leitfähigen Teilen des Blechmusters,
welche dem Grunde entsprechen, oder umgekehrt in Berührung zu treten.
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Um auch die Vorteile sicherzustellen, welche sich für den Halboffenfach-Webstuhl
ergeben, werden in jedem einzelnen Wählerwerk zu Paaren angeordnete Heber angeordnet,
die für sich wieder von zwei in .senkrechter
Richtung hin und her
zu bewegenden Teilen gehoben bzw. gesenkt «-erden, d. h. zu gleichmäßigen, aber
entgegengesetzt gerichteten Bewegungen veranlaßt werden oder das Heben und Senken
der im nachstehenden als Musterwähler bezeichneten Teile steuern. Diese Heber arbeiten
mit zwei in senkrechter Richtung geführten Teilen, den sogenannten Musterwählern
zusammen, die ihrerseits mit einem in senkrechter Ebene geführten Teil, z. B. den
Musterwählern selbst in Verbindung gebracht und in geeigneter Weise dem Kettenfaden
angeschlossen sind. Die Musterwähler besitzen senkrechte Schlitze von einer Länge,
welche ungefähr dem zur Fachbildung erforderlichen Hub entspricht. Sie können also
dem obererwähnten Teil, welcher als >:gemeinsamer Heber< zu bezeichnen ist, dieselbe
Bewegung mitteilen. wie sie die mit zwei Haken versehene Platine in einer Doppelhub-Jacquardmaschine
hervorbringt.
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Unter gewissen Umständen sind die Begrenzungen bezüglich der Umkehrung
der Bindung und des Gebrauches eines Harnisches zulässig. In solchen Fällen werden
die Gruppen der Wähler oder Fadenheber zur Überwachung der Ketten ähnlich wie beim
jetzt gebräuchlichen Jacquardstuhl oberhalb der Kette .angeordnet. Die mittels der
Wähler bzw. durch die Z@',ählergruppen veranlaßten Vorgänge werden bei gewöhnlichen
Jacquardmaschinen über dem dort gebräuchlichen Harnisch ausgeführt.
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Gemäß der Erfindung ist die die Fachbildung herbeiführende Vorrichtung
in besonderen, in sich abgeschlossenen Reihen von Fadenhubwählern angeordnet, die
auf elektrischem Wege von einer Musterkarte aus gelesen werden, je nachdem, ob ein
Faden ein Grundfaden oder ein Musterfaden sein soll. Die Anordnung ist so vorgenommen,
daß die in sich abgeschlossenen Reihen auswechselbar und mit Bezug zur Kette in
jeder Weise verstellbar angeordnet werden können. Sämtliche Reihen sind zur Fachbildung
einem gemeinsamen Hebewerk oder Messer und außerdem zur Bestimmung der Bindung der
sogenannten Bindevorrichtung unterworfen, welch letztere mit entsprechenden Teilen
der einzelnen Gruppen in Berührung steht.
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Eine entsprechend der Erfindung gebaute Maschine ist auf beiliegender
Zeichnung dargestellt Abb. i zeigt schaubildlich die allgemeine Anordnung der wichtigsten
Teile.
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Abb. ia zeigt eine einzelne Gruppe des Fadenhubwerkes. Die Deckplatte
ist abgenommen bzw. nicht dargestellt.
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Abb. 2 und 3 zeigen schaubildlich und im vergrößerten Maßstabe verschiedenartige
Ausführungsformen' des für einen Faden dienenden Wählerwerkes.
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Abb. 4. zeigt eine etwas andere Ausführungsform.
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Abb.5 zeigt eine Einzelheit in schaubildlicher Darstellung.
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Abb.6 zeigt in schaubildlicher Darstellung eine andere Anwendung der
Erfindung. Nach den Abb. i, ia und a, auf welche zunächst Bezug genommen werden
soll, setzt sich die Maschine aus einer geeigneten Zahl Wählerwerkgruppen R zusammen
(Abb. i). Diese Gruppen, von welchen der Deutlichkeit halber in Abb. i nur acht
Stück zur Darstellung gebracht sind, werden in einem Gestell S oberhalb der Kette
gehalten, und zwar in einer dem Arbeiter vom Fußboden aus leicht zugänglichen Höhe.
Sie sind im Rahmen seitlich verstellbar- in den Schlitzen T. Derselbe Raum trägt
auch die sogenannten Bindungsstangen Q und deren Steuerung U (Abb. 1, z und
3). Außerdem befinden sich am Rahmen die von einem hin und her gehenden Teil
V stoßweise bewegten Teile, welche von der Stuhlwelle aus die Hubbewegung auf die
Messer M der einzelnen Gruppen übertragen (Abb. ia).
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Zur Masclllne gehört auch der sogenannte Leserahmen, welcher einschließt
die in einer Reihe angeordneten Fühler oder Taster W und die zur richtigen Bewegung
des Blechmusters X dienende Bewegungsvorrichtung. Die Taster sind mit den Spulen
einzelner Magnete J, welche sich in den Wählerwerken befinden, durch Gruppen biegsamer
Leiter Y verbunden. Diese Leiter Y gestatten, jede Taste mit irgendeinem oder mit
mehreren Wählerwerken zu verbinden. Auf diese Weise kann man für irgendeinen oder
mehrere Abschnitte der Kette von dem Blechmuster aus die Wahl zwischen Muster und
Grund vornehmen und sich ebenso die Vorteile sichern, die gegenwärtig durch gerade
oder auch umgekehrt stehende Wiederholung erzielt werden. Wie aus Abb. a hervorgeht,
wird jeder einzelne Kettenfaden A in üblicher Weise durch ein Litzenauge B geführt.
Zur Führung des Fadens in seine tiefste Stellung dienen die allgemein üblichen Bleigewichte
C. Das Litzenauge B wird oberhalb der Kette entweder in direkter Weise oder zweckmäßig
über ein Zwischenglied D mit einem allgemeinhin als gemeinsamer Heber zu bezeichnenden
Teil E verbunden. Die Verwendung des Zwischengliedes D ist vorzuziehen, damit die
Gruppen der Wählerwerke entfernt werden können, ohne die Kette durchschneiden zu
müssen. Der gemeinsame HeberE mag aus einer dünnen schmalen bzw. flachen Platte
bestehen, die in dem Gestell oder Rahmen der Wählerwerkgruppe so geführt ist,
daß
für sie nur eine Bewegurig in bestimmter Richtung möglich ist, d. h. der Heber E
kann in senkrechter Richtung gehoben werden, und zwar um einen Betrag, welcher dem
zur Fachbildung notwendigen Hub entspricht. Am Oberteil von E wird ein Zapfen Ei
o. dgl. vorgesehen, welcher nach beiden Seiten im rechten Winkel zu den Seitenflächen
der Platten steht und in Schlitze der sogenannten Musterwähler F1, F' eingreift.
Die Musterwähler sind zweckmäßig in Form von Platten oder Schienen angeordnet, welche
genau die gleiche Breite wie der Heber E besitzen, und zwar sind sie zu beiden Seiten
des letzteren angeordnet. Sie können nur in einer Richtung parallel dem Heber E
bewegt werden. Die Länge der in den Musterwählern F1, F° befindlichen Schlitze sowie
die Lage der Enden relativ zum Zapfen El des gemeinsamen Hebers E sind derart, daß,
wenn angenommen würde, den beiden Musterwählern wäre in senkrechter Ebene eine einfache
harmonische Bewegung vorgeschrieben, wobei sich beide Wähler um eine halbe Periode
zueinander verschoben bewegen, dann die gleiche Wirkung erzielt wird, wie sie gemeinhin
mittels irgendeines den gleichen Faden in einer Doppelhub ,jacquardmaschine hebenden
Hakenpaares erzielt würde.
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Jeder Musterwähler El bzw. E° ist nach der in Abb. 2 dargestellten
Bauart mit einem Ankerbi bzw. G° versehen. Jeder Anker trägt einen Zapfen G°, der
mit dem sogenannten Musterheber H1 in Eingriff kommt, wenn der Anker 'zufolge eines
vom Blechmuster aus eingeleiteten Stromflusses vom Magnet J angezogen wird und mit
dem Grundheber H° in Eingriff kommt, wenn der Anker vom Magnet nicht angezogen werden
sollte. Im letzteren Falle wird der Anker durch eine Feder in die bezeichnete Stellung,
d. h. mit dem Grundheber H° in Eingriff gebracht. Die Muster-bzw. Grundheber bestehen
aus Platten von der halben Breite der Musterwähler und sind in senkrechter Richtung
im gleichen Sinne wie die Musterwähler und der gemeinsame Heber F_ bewegt. Die Grund-
und Musterheber sind an den oberen Enden mit Haken K o. dgl. versehen, welche mit
entsprechenden Haken L, befindlich an der Unterkante des gemeinsamen Hebmessers
M, in oder außer Eingriff gebracht werden, mittels Zahnstangen und Zahnräder 1f1
(Abb. i ) oder mittels einer wagerecht verschiebbaren Schiene, die mit im Winkel
von q.5° stehenden Schlitzen versehen ist und die hin und her gehende Bewegung in
der Wagerechten in eine hin und her gehende Bewegung in der Senkrechten zur Fachbildung
in der Kette umwandelt. Zum gleichen Zweck könnten natürlich auch noch andere Vorrichtungen
dienen. Bezüglich der Ausführung der Bindung, z. B. Köper, in Grund und Figur wurde
bereits schon angedeutet, daß das sogenannte i Köperwerk auf die einzelnen Wählerwerke
i der verschiedenen Gruppen einarbeitet, und zwar arbeitet es für den Grundköper
auf dem sogenannten Grundheber und für den Musterköper auf dem sogenannten Musterheber.
Dieser Vorgang soll im nachstehenden des näheren beschrieben werden. Das in senkrechter
Ebene abwärts bewegte, allen Hebewerken gemeinsame Hebmesser M, welches an der Unterkante
die nach unten hängenden Haken L trägt, wird kurz vor Beendigung der Abwärtsbewegung
aus seiner Bewegungsrichtung herausbewegt. So z. B. mittels einer Feder, die in
den Abb. 2, 3 und q. jedoch nicht dargestellt ist. Der Rahmen N nimmt an dieser
Bewegung oder Verschiebung, die in wagerechter Richtung vor sich geht, mit teil.
Das Hebmesser wird die weitere Abwärtsbewegung also in einer neuen senkrechten Ebene
ausführen, so daß die Haken L sich frei an den den Eingriff vermittelnden Teilen
der Haken I( vorbeibewegen können. Wird das gemeinsame Hebmesser M angehoben, zuvor
jedoch in die ursprüngliche senkrechte Bewegungsebene zurückgeführt, so müssen die
Haken K über die Haken L des Messers M zu liegen kommen und also beim
Aufwärtshub des Hebmessers mit in die Höhe genommen werden. Wenn die Haken I( und
L jedoch nicht miteinander in Eingriff kommen, d. h. wenn die Haken K der
Heber unter den Haken L des gemeinsamen Hebmessers M liegen, kann selbstverständlich
kein Eingriff vorliegen und auch kein Anheben der Haken I( bzw. der betreffenden
Heber stattfinden. Welche Heber von dem gemeinsamen Hebmesser zu heben oder nicht
zu heben sind, läßt sich durch die Stellung der Haken bestimmen, zu welchem Zwecke
die einzelnen Heber auf je einem Vorsprung 0 (Abb. 2) der Hubsteuerstangen 01 bzw.
02 gelagert werden. Die Stangen 01, O° stehen senkrecht über den Hebern und ragen
noch um ein gewisses Maß aus dem Gestell der betreffenden Gruppen heraus. Die aus
dem Gestell oben herausragenden Enden der Stangen 01, 02 sind beispielsweise in
Abb. i mit dem Bezugszeichen Z versehen. Die Hubsteuerstange wird durch eine Feder
P stets nach oben bewegt, d. h. unter normalen Verhältnissen stets so gehalten,
daß der Haken K des von der betreffenden Stange 01 bzw. 02 getragenen Hebers eine
Stellung einnimmt, die -den Eingriff mit dem entsprechenden Haken des gemeinsamen
Hebemessers vermittelt, sobald letzteres nach seiner Ablenkung wieder in die ursprüngliche
senkrechte Bewegungsebene zurückgeführt ist. Wird auf das obere Ende der Stangen
01 bzw. 02 ein Druck ausgeübt,
so wird die Feder P zusammengedrückt
und der betreffende Heber mit der Abwärtsbewegung der in Frage kommenden Staugen
01 bzw. 02 in eine Stellung gebracht, die den Haken I( nicht mit den betreffenden
Haken L des gemeinsamen Hebm,essers M in Eingriff kommen läßt. Die
Abschnitte Z der Hubsteuerstangen, welche oben aus dem Gruppengestell herausragen,
sind so angeordnet, daß eine Bindungsstange Q, die von Seite zu Seite über den Stuhl
hinwegläuft, alle Heber der einzelnen Gruppen gleichzeitig niederdrücken kann. Abb.
i zeigt nur drei derartiger Stangen ; die übrigen sind mit Strichelung angedeutet.
Die Abwärtsbewegung der Stangen kann auf verschiedene Weise herbeigeführt werden.
So mögen in ihnen z. B. Schlitze a vorgesehen werden (Abb. i), die zur Senkrechten
ungefähr in einem Winkel von- .45° stehen. Die einzelnen Stangen werden mit diesen
Schlitzen a auf einer festliegenden Stange b aufgereiht. Eine wagerecht gerichtete,
auf das Ende der Köperstangen abgesetzte Kraft wird letzteren also eine Abwärtsbewegung
zum Niederdrücken der Hubsteuerstangen mitteilen. Die wagerechte Verschiebung der
Stangen wird durch eine der Abbindung entsprechend mit Stiften o. dgl. besetzte
Trommel U oder durch eine gewöhnliche ausgestanzte Karte bzw. durch eine mit entsprechenden
Ausnehmungen versehene Trommel herbeigeführt. Selbstverständlich könnenauch andere
geeignete -Vorrichtungen Anwendung finden. Zurückgeführt werden die Stangen
nach bewirkter wagerechter Verschiebung durch eine besondere Feder. Mit solchen
Mitteln kann also eine bestimmte Köperbindung in Grand und Figur vorgenommen werden.
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Nunmehr können die Vorgänge in der einzelnen Gruppe selbst besprochen
werden. Von der Stuhlwelle aus wird eine Stange v bz.w. Zahnstange V° o. dgl. stoßweise
bewegt und aus deren wagerechten Hin- und Herbewegung eine Drehbewegung auf Zahnräder
V1 bzw. C übertragen, welche auf Zahnstangen einwirken und so das mit nach unten
hängenden Haken L versehene gemeinsame Hebmesser M in senkrechter Ebene um einen
der Fachbildung in der Kette entsprechenden Betrag hebt und senkt. Die Bewegung
des Hebmessers kann auch dadurch hervorgerufen werden, daß man an Stelle der mit
den Zahnrädchen V1 kämmenden Zahnstangen VO eine im Winkel von q:5° zur Senkrechten
stehenden mit Schlitzen versehene Stange oder Schieber anwendet. Jede einzelne Gruppe
des Wählerwerkes weist zwei gemeinsame Hebmesser auf, die harmonische Bewegungen
in senkrechter Ebene, aber im entgegengesetzten Sinne ausführen. Im nachstehenden
soll nun betrachtet werden, wie mittels der Köperstange Q und der Hubsteuerstangen
01, O= zu arbeiten ist, um die Grund- und Musterheber entsprechend einer bestimmten
Köperbindung zu heben. Wenn der Grund beispielsweise eine Bindung oder einen Köper
mit dem Rapport 5 und die Figur eine Bindung mit dem Rapport 8 aufweist, wird jeder
Grundheber bei jedem fünften Schuß einmal gehoben; wohingegen der Musterheber -immer
oder für jeden Einschuß außer dem achten zu heben ist. Wenn die Heber H1, H2. sich
mit den entsprechenden Musterwählern F1, F° ungefähr in ihrer tiefsten Stellung
befinden, kann die Musterwahl vor sich gehen, d.h. wenn der entsprechende Fühler
oder die betreffende Taste mit einem metallischen Teil des Musters in Berührung
tritt, kann der in Frage- kommende Magnet jetzt den betreffenden Anker anziehen
und den Musterwähler mit dem Musterheber verbinden. Steht die Taste mit einem isolierten
Teil des Blechmusters in Verbindung, so wird eine Feder den Anker vom Magnet abziehen,
d. h. den Musterwähler mit dem Grundheber verbinden. Der betreffende Kettenfaden
wird daher über den gemeinsamen HeberE mit jeder Aufwärtshebung des gemeinsamen
Hebmessers außer jeder .achten- Bewegung des Messers mit in die Höhe genommen, wenn
die b--:reffenden Taster mit einem metallil-chen Teil des Blechmusters Kontakt bilden
so'lten; bei jeder fünften Abwärtsbewegung des gemeinsamen Hebmessers wird der gemeinsame
Heber F' jedoch mitgenommen, wenn die betreffende Taste mit einem isolierten Teil
der Musterkarte in Berührung steht.
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Wie bereits schon beschrieben wurde, wird der gemeinsame Heber durch
ein Paar Musterwähler beeinflußt, und zwar nach Abb. z von zwei Paar Grund- und
Musterhebern, welche dieselbe Wirkung wie bei einer Doppelhubmaschine hervorrufen.
Die Köperstangen Q überwachen die beiden Hubsteuerstangen 01, 02 eines jeden Fadens
und werden von der in Frage kommenden Vorrichtung aus so bewegt, daß mit dem abwechselnd
vor sich gehenden Steigen und Fallen der Grund-und Musterheber die verlangte Köperbindung
erzielt wird, beispielsweise für den Grund ein fünfbindiger Köper und für die Figur
ein achtbindiger Köper.
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Dieselbe Wirkung kann auch mit der in Abb. 3 dargestellten Anordnung
erzielt werden. Hier erteilen die Köperstangen Q den Muster-und GrundhebernHl, H2
dieselbe Bewegung, wie sie nach Abb.. a den Hübsteuerstangen 01, O' mitgeteilt wird.
Der Anker G sitzt an einer Hubsteterstange 0s (Abb. 3), während er früher an den
MusterwählernFl, F2 angeordnet war. Die -Wähler F1, F2 tragen an den oberen Enden
Haken K, welche mit den Haken
des gemeinsamen Hebmessers in genau
der gleichen Weise wie im Falle .der Abb. z in Eingriff gebracht werden. Die Muster-
und Grundheber sowie der Anker bewegen sich hier um einen Betrag, der gerade genügt,
die Verbindung zwischen den Wählern und dem gemeinsamen Hebmesser herzustellen,
während sie früher (nach Abb. a) um den vollen der Fachbildung entsprechenden Betrag
bewegt werden mußten.
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Nach der etwas abgeänderten Ausführungsform (Abb. ¢) ist der Anker
G drehbar auf einem festen Zapfen GI des Rahmens vorgesehen, während er beiden
vorgeschriebenen Ausführungsformen ,auf einem mit der Hubsteuerstange 03 beweglichen
Zapfen angeordnet -war. Das untere Ende des Ankers trägt einen Stift GO, welcher
bei Bewegung des Ankers G in Richtung von und auf den Magneten nach der einen oder
anderen Seite ausschwingt und dabei einen drehbar an der Hauptsteuerstange 03 sitzenden
Schwinghebel zum Ausschwingen bringt. Sobald die Hubsteuerstange von der Feder P
angehoben ist, kann die Köperstange Q unmittelbar auf das obere Ende des Schwinghebels
04 drücken, d. h. die Hubsteuerstange niederbewegen. oder sich gegebenenfalls auch
an dem ausgeschwungenen Hebel 04 vorbeibewegen, d. h. in solchem Falle die Hubsteuerstange
nicht niederdrücken:.
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Zur Bewegung des Messers M, d. h. zur Herstellung des Eingriffes der
Haken L und K, mögest die in Abb. ia und 5 dargestellten Vorrichtungen dienen. Das
Messer M ist hier in einer senkrecht verschiebbaren Schiene Ml wagerecht verschiebbar
gelagert. Die wagerechte Verschiebung wird dem Messer M von einem Hebel r mitgeteilt,
der einem nach unten hängenden Fortsatz S der Führungsschiene Ml aasgelenkt ist.
Wird die Führungsschiene nach abwärts bewegt, so läuft der Hebel r kurz vor Beendigung
der Abwärtsbewegung auf ' eine im Rahmengestell gelagerte Rollet auf und verschiebt
damit das Messer M derart, daß die Haken sich ungehindert an den ge-
genüberstehenden
Haken der Heber vorbeibewegen können. Sobald sich die Führungs- j s,chi.ene M1 wieder
hebt, wird das Messer M durch eine Feder tt in eine Stellung zurückgeführt, welche
das Ineingrifftreten der Haken bedingt.
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In. Abb. 6, welche eine andere Anwendung des Erfindungsgegenstandes
darstellt, sind gleichwertige Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie in den. Abb.
i bis 5 versehen. Die Gruppen der Wählerwerke sind hier wie bei einem gewöhnlichen
Jacquard hoch Über der Kette angeordnet, wobei die von den WäMerwerken ausgehende
Fachbildung über den bei gewöhnlichen Jacquardmaschinen gebräuchlichen Harnisch
auf der Kette übertragen wird.