DE85260C - - Google Patents

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DE85260C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03CSHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
    • D03C3/00Jacquards

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es giebt zwei Arten von Damasteinrichtungen für Webstühle, solche mit Kreuzfach und solche ohne Kreuzfach. Die ersteren zeigen den Uebelstand, dafs das Kettenmateriäl durch das dabei zwischen Harnisch und Vorschäften entstehende Kreuzfach sehr stark in Anspruch genommen wird und man nur mit dem besten Material allzugrofsen Fadenbruch vermeiden kann. Auch ist dabei, wegen der zwischen Harnisch und Blatt stehenden Vorderschäfte, immer nur ein niedriges, folglich auch nur ein das gute Weben störendes unreines Fach erreichbar. Die bereits vorhandenen Damasteinrichtungen ohne Kreuzfach dagegen zeigen wiederum den Mangel, dafs sie aufser einer peinlichsten Sorgfalt auch ganz besonders geschulte Weber benöthigen; ferner, dafs beim Umändern auf andere Waarendichten, Waarenbreiten und andere Waarenarten eine viele Tage andauernde Umschnürung und Umarbeitung der Maschine erforderlich ist, was die Leistung der Stühle nicht unbedeutend beeinträchtigt;" auch gewähren dieselben nicht den Vortheil, nöthigenfalls dieselbe Vorrichtung mit geringer Mühe und kurzer Zeit aus einer solchen für Ganzdamast in eine solche für Halbdamast umwandeln oder beide Waarenarten, z. B. in Tisch und Kante einer Decke, gleichzeitig weben zu können.
Der Zweck vorliegender Erfindung ist, eine Damasteinrichtung ohne Kreuzfach, also mit Weglassung der Vorderschäfte, zu bieten, bei welcher aber auch das Umändern auf andere Waarendichten, Waarenbreiten und Waarenarten ohne jede Aenderung in Maschine und Harnisch mit wenig Zeitaufwand erzielt werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in Fig. ι und 2 dargestellt. Die Figuraushebung wird durch eine liegende Jacquardmaschine (s. Fig.ι links) und die Einzelverbindung der Fäden durch eine seitwärts stehende eigenartige zweite Jacquardmaschine (s. Fig. ι rechts) besorgt.
Jede der Platinen d1 ist je nach Gröfse des Rapports der Einzelbindung mit mehreren auf Stäben r schwingenden Pendelplatinen u durch Schnüre d und k verbunden. Unterhalb der Pendelplatinen u befinden sich linksseitig die Hebestäbe pl und rechtsseitig die Hebestäbe p2. Beide, links- und rechtsseitig liegende Hebestäbe, welche die Messer für die Platinen u bilden, können durch Karte, Prismen, Nadeln, Platinen und Messer (s. M, C1 k\ m und s in Fig. 2) beliebig bethätigt werden.
Die Haupt-J a c q u ar d maschine (Fig. 2) arbeitet mit Hoch- und Tieffach (s. Fig. 3). Die Bewegung der Rahmen A B wird durch .die um α2 drehbaren dreiarmigen Hebel a3 alvermittelt, die durch die Zugstangen ae und a1 mit den Rahmen A1 der die Messer s für die Platinen m trägt, und B, an welchem der Platinenboden der Platine m hängt, verbunden sind und vermittelst der an a3 angreifenden Zugstange a1 vom Webstuhl aus bewegt werden (s. Fig. 3 und 4). Bei diesem Webstuhl wird durch Hebel hl K2 h% Excenter E1 E2 E1, Zugstange ^1 ^2 ^4 und Winkelhebel x1 x2 die Schaftmaschine und durch h3 ^3 das Prisma der Figur-Jacquardmaschine bethätigt.
Der Platinenboden η, auf dem die Hebestäbe p1 im nicht gehobenen Zustände ruhen, ist durch Zugstangen ^ mit dem Rahmen B verbunden, der, wenn A gehoben wird, sich
senkt, wodurch den Pendelplatinen u gestattet wird, um die halbe Fachhöhe dem Zug der Angehä'ngegewichte y zu folgen.
Mit jedem der Hebestäbe p1 und p2 sind zwei Hakenplatinen in (Fig. 2) verbunden, die für gewöhnlich mit ihren Haken oder Nasen in dem Bewegungsbereich der senkrecht auf- und niedergehenden Messer s liegen, so dafs sie bei der Aufwärtsbewegung des Messerrahmens A die Hebestäbe p1 bezw. p'2 und die darauf ruhenden Pendelplatinen u heben (Fig. ι und 2). Werden aber von den auf dem Prisma C liegenden Karten die Platinen vermittelst der Nadeln k l zur Seite gedrängt, so gehen die Messer 5 an den Nasen der Platinen vorüber und lassen die Hebestäbe p1 oder p2, in Fig. 2 p\p'\ und die auf denselben ruhenden Pendelplatinen u unten liegen. Die Drähte / (Fig. 1) haben einestheils den Zweck, zu verhüten, dafs die1 Fäden k nicht an der Auf-, sondern nur an der Abbewegung der Pendelplatinen theilnehmen müssen, anderentheils haben sie auch kleine Differenzen in den Längen der Fäden k auszugleichen., indem sie federnd nachgeben. Das Abzählen der Schüsse, wie viele auf ein Blatt der Figurkarte der Jacquardmaschine kommen sollen, geschieht mit Hülfe einer besonderen kleinen Karte M2, die aufserhalb neben der Bindekarte M1 auf dem Prisma C liegt und das Ausheben oder Einlegen der Hakenstangen f* in fe, welche den Antrieb des Prismas tür die Figurmaschine 0 di d vermitteln, bewirkt. Die Pendelplatinenschnüre ν stehen mit dem durch das Theilbrett E gezogenen Harnisch in Verbindung und bewirken die an den einzelnen Litzen hängenden Gewichte (Bindeeisen), dafs sich die Pendelplatinen u nach jeder Musterhebung wieder in ihre alte Lage nach rechts begeben. Soll z. B. gewöhnlicher Damast gewebt werden, so werden (s. Fig. 1 links und rechts), um die Figur auszuheben, die Pendelplatinen u durch Messer ο und Platinen dl seitlich, mithin auf die Hebestäbe p1 gezogen, während nicht angezogene Platinen ihre zugehörigen Pendel u auf den Hebestäben p2 belassen. Nun arbeitet die Hauptmaschine (s. Fig. ι rechts), und zwar so, dafs für die angezogenen Kettentheile, z. B. für 8er Atlas, ein Hebeschaft tief geht und sieben steigen, in der Figur also 8 er Kettenatlas gehoben, dagegen für die nicht angezogenen Kettentheile ein Hebeschaft steigt und sieben tief gehen, so dafs im Grunde für 8 er Schufsatlas Fach gebildet wird. Dafs hier für jede Parthie Hebestäbe, d. h. für die links- und rechtsseitig liegenden, oder mit anderen Worten, dafs hier die gehobene Figur und der nicht aüsgehobene Grund, jedes für sich in ganz beliebiger Bindung arbeiten kann, also je nach Bedarf mit dieser Einrichtung, nach Begriffen der Handweberei Ganz- oder Halbdamast gewebt werden kann, ist wohl einleuchtend, und ist dies als ein ganz besonderer Vortheil dieser Erfindung zu bezeichnen.
Ebenso ist es möglich, indem man die Hebeschäfte theilt (s. Fig. 2 p\ und p'\) und jedes System mit einem besonderen Kartenprisma verbindet, in ein und derselben Waarenbreite, z. B. in Bettdecken, Tafeltüchern und dergl., den Tisch in Ganzdamast und die Kanten in Halbdamast oder ähnlich arbeiten zu lassen. Soll aber mit letzterer Einrichtung der gewöhnliche Damast in der vollen Waarenbreite gewebt werden, so läfst man die getheilten Hebestäbe durch beide Kartenprismen gleichmäfsig arbeiten und ist somit diese Einrichtung gleichzeitig für Ganz- und Halbdamast verwendbar.
Ein anderer Vortheil dieser Einrichtung liegt aufserdem noch in der Verbindung der Figurmaschine mit der Hauptmaschine, indem man dort ohne Aenderung der Musterkarten und des Hauptharnisches auf leichte Weise Umschnürungen, sei es bezüglich der Muster (Rapportgröfse) in Spitz gerade durch, oder bezüglich der Schäftezahl Umänderungen vornehmen kann und ist diese Anordnung als eine vollständig neue hervorzuheben.
Fig. 5 und 6 zeigen die Gesammtconstruction der Damasteinrichtung.
Fig. 7 zeigt die Verbindung der Platinen mit den Hebestäben. :
Fig. 8 zeigt die Seitenansicht einer Platine mit Draht I und Stab r.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Eine Jacquard einrichtung (Damastvorrichtung) zur Herstellung von Ganz- und Halbdamast ohne Kreuzfach, bei welcher die Platinen (u) einer Haupt-Jacquard- oder Schaftmaschine (UIp1P2J durch eineNeben-Jacquardmaschine (Figurmaschine) (odxdj gesteuert und dieMesser oderHebestäbe^pJ durch ein drittes Jacquard getriebe (Asm CJ bethätigt werden.
2. Eine Jacquard einrichtung (Damastvorrichtung) der durch Anspruch 1 bestimmten Art, bei welcher der Länge nach aus zwei Theilen (p\ und p'\J bestehende Hebestäbe angewendet sind, die durch besondere Prismen (CJ zu dem Zwecke in zwei Gruppen (p\ und p"J bethätigt werden, dafs zwei verschiedene Damastarten auf derselben Waarenbreite gewebt werden können.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
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