-
Hochspannungsmast. Bekanntlich treten bei Hochspannungsleitungen z.
B. durch Leitungsbruch oder durch einseitige Eisbelastung zusätzliche Kräfte auf,
welche auf den Mast derartige Drehmomente ausüben, daß der sonst mit genügender
Sicherheit bemessene Mast bricht. Aus diesem Grunde war es erforderlich, auch dein
etwaigen Drehmoment Rechnung zu tragen, wodurch jedoch die Maste unverhältnismäßig
starke Abmessungen erhielten. Der Vorschlag, die Drehmomente durch an den Enden
der mit dem Mast starr verbundenen Querträger angreifenden Spannseile aufzunehmen,
konnte nicht immer eine Gewähr für die vollständige Befreiung der Maste von Drehmomenten
bieten, da infolge der eigenen Längendehnung in den Spannseilen, die bei langen
Spannfeldern recht erheblich ist, schädliche Drehmomente in den Masten schon auftraten,
bevor die einseitig angreifenden Kräfte von dein Spannseil aufgenommen werden konnten.
Durch die Erfindung wird dieser Übelstand beseitigt, und zwar im wesentlichen dadurch,
daß die in sich starren, die Befestigungspunkte für die Spannseile ergebenden doppelarmigen
Querträger um die Achse des =Mastes schwenkbar angeordnet sind, so daß etwaige Drehmomente
selbst dann keinerlei Wirkung auf den Mast ausüben können, wenn die vorhandenen
Spannseile infolge ihrer Längendehnung eine solche noch zulassen würden und das
Ouertr ägerende einen gewissen Weg in Richtung der Drehmomente zurücklegt. Infolgedessen
können beim Beinessen der Maste die etwaigen Drehmomente außer acht gelassen werden,
und man erhält eine verhältnismäßig leichte Konstruktion, (-la ja nunmehr der Mast
nur die normale Belastung aufzunehmen hat.
-
Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, Verdrehungsbeanspruchungen
von den -lasten dadurch fernzuhalten, daß an diesen schwenkbare, einarmige Ausleger
angelenkt
wurden, an deren freien Enden die Leitungen an den üblichen
Isolatoren befestigt werden. Hierbei treten jedoch, beispielsweise bei :.larkein
Winde, erhebliche Pendelungen auf.
-
111 der beiliegenden Zeichnung sind einige beispielsweise Ausführungsformen
sowohl für die l1Iastanordnung selbst als auch für die Verspannung der schwenkbaren
Querträger dargestellt. Die Abb. i zeigt einen Mast mit drei Querträgern 1, 2 und
3, welche um einen in der Achse des Mastes ,4 liegenden Punkt schwenkbar sind. Es
ist auch möglich, die Drehpunkte der Querträger aus der Achse des Mastes herauszulegen.
Die einzelnen Querträger gemäü Abb. i sind durch Spannseile ;, 6 und 7 bzw. 5',
6' und 7' derart verspannt, daß etwaige Drehmomente, «-elche an den Enden der Ouer
träger angreifen könnten, durch die Spannseile aufgenommen werden. Die Abb. 2 zeigt
einen Mast 8 mit nur einem Querträger g, welcher ebenfalls .in wagerechter Richtung
schwenkbar ist, drei Stützisolatoren trägt und durch die Spannseile io bzw. in'
verspannt ist. In der Abb. 3 ist ein I-Iochspannungsmast i z finit zwei schwenkbaren
Querträgern 12 und 13 dargestellt, welche durch die Spannseile 1d., i;; bzw. 1.I',
15' verspannt sind. Sämtliche Spannseile sind nach dieser Abbildung zu einem einzigen
Punkt 16 zusammengeführt. Die Abb. 4. zeigt zwei Spannfelder nebeneinander, und
es sind die Leitungsseile durch ausgezogene, die Spannseile durch gestrichelte Linien
dargestellt. Diese Darstellung ist auch bei den Abb. 5 und 6 beibehalten. Wie aus
der Abb. - ersichtlich, sind die an den Enden der Querträger angreifenden Spannseile
über Isreuz geführt und in den Kreuzungspunkten 1; miteinander fest verbunden, wodurch
auch bei Bruch eines Spamrseils der übrigbleibende Teil zur Aufnahme der Drehnioniente
lierangezogei. werden kann. In der Abb. ; sind die an den Querträgerenden angreifenden
Spannseile an zwei Punkten 18 und i9 zusammengeführt und miteinander fest vereinigt,
und diese beiden Punkte sind durch ein ein- oder mehrfaches Seil initeina nder verbuif<leit.
Die Anordnung der Spannseile gemäß den Abb. .I und 5 wird zweckinäßig dann gewählt,
wenn nur zwei Leitungsseile vorhanden sind, bzw. wenn kein Seil in der Mitte des
Mastes angeordnet ist. Im letzteren Falle würde bei dein verschiedenen Durchliang
des Leitungsseiles und der Spannseile das mittlere Leitungsseil mit dein Kreuzungspunkt
der Spannseile bzw. mit dem gemeinsamen Verbindungsseil für die Festpunkte zusammenfallen
oder doch in bedrohliche Nähe gelangen. Um dies zu vermeiden, wird die Verspannung
der Querträger, wie in Abb. 6 dargestellt, vorgenominen, nämlich derart, daß die
an den Enden der Querträger angreifenden Spannseile zu einem Punkt des anderen Mastes
geführt sind, derart, daß dieser nicht auf Verdrehung beansprucht wird. Die letztere
Art der Verspannung kann man entweder nur von der einen Seite des Mastes oder auch
von beiden Seiten anordnen, so daß sich zu beiden Seiten des Mastes eine Doppel-Verspannung
ähnlich der Abb. .4 ergibt.
-
Je nach Bedarf kann man nur einen Teil oder auch alle Querträger schwenkbar
anordnen und ebenso auch alle oder mir einen Teil der Querträger verspannen. Wie
in Abb. 3 dargestellt, kann man an Stelle der Verspannung jedes einzelnen Querträgers
mit dein entsprechenden Querträger des benachbarten Mastes vorteilhaft auch die
Spannseile für mehrere Oberträger zu einem gemeinsamen Punkt führen, wo sie miteinander
festverbunden werden, und diese gemeinsamen Festpunkte durch ein- oder mehrfaches
Seil miteinander verbinden.